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Veröffentlicht am 12.08.2020

Ein Buch für Fantasyfans, die vor Blut und Gewalt nicht zurückschrecken

Höllenkönig
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Buchinfo
Er war auserkoren, das Königreich zu regieren. Nun herrscht er über das grausamste Gefängnis der Fantasy.

Am Gipfel eines verschneiten Berges gelegen, inmitten einer todbringenden Einöde, liegt ...

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Er war auserkoren, das Königreich zu regieren. Nun herrscht er über das grausamste Gefängnis der Fantasy.


Am Gipfel eines verschneiten Berges gelegen, inmitten einer todbringenden Einöde, liegt die Höllenfeste – ein unmenschliches Gefängnis, in dem die schlimmsten Verbrecher der Welt in lebenslanger Haft eingekerkert sind. Doch es sind nicht die Wachen, die die Macht über das Gefängnis in den Händen halten. Es ist der geheimnisvolle Höllenkönig, der die rivalisierenden Häftlinge kontrolliert. Was niemand weiß: Höllenkönig Xavier ist der einzige Verbrecher, der sich freiwillig in Ketten legen ließ. Welches entsetzliche Geheimnis hütet er – und was steht in der geheimen Botschaft, die den Höllenkönig plötzlich seine Ketten sprengen lässt? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Kleidet euch wie Tiere! Verhaltet euch wie Tiere! Beim Donner der Göttin, dachte Jorund. Redet sogar wie Tiere! Nur mit Barbarei ließ sich Barbarei bekämpfen

Meine Meinung
Angelockt von diesem wundervollen Cover, musste ich dieses Buch einfach in meinem Regal einziehen lassen! Das Cover deutet schon darauf hin, dass es um einen Mann und eine Festung oder Burg geht. Die kämpfenden Soldaten geben einen Hinweis darauf, dass den Leser zumindest eine Schlacht erwartet und an ihren Rüstungen und Helmen kann man erkennen, dass es vermutlich irgendwo im Mittelalter spielen muss.

Wie ich in anderen Rezensionen gelesen habe, erging es einigen Lesern so wie mir. Eigentlich hätte ich nämlich vermutet, dass man bei so einem dicken Buch (knapp 600 Seiten) erstmal eine gewisse Zeit mit dem Höllenkönig in der Höllenfeste verbringt. Dass man etwas mehr über seine Stellung dort erfährt und wie die Strippen gezogen werden. Dem ist aber nicht so. Die Flucht aus dem angeblich so sicheren Gefängnis gelingt, meiner Meinung nach, viel zu leicht. Und das nicht nur für einen einzelnen Mann, sondern eine ganze Gruppe.

Neben der Geschichte um Xavir gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang um zwei Damen. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Elysia und Brigitte. Zwei Hexen, die ebenfalls auf der Flucht sind und dabei auf Xavir und seine Männer treffen. Ab dem Punkt laufen beide Stränge zusammen und es ergibt sich eine gemeinsame Geschichte.

Der Autor hat in seinem Roman mehr auf die Erzählung der Handlung an sich geachtet und die Emotionen an die Seite geschoben. Da es sich bei dem Schöpfer um einen Mann handelt, finde ich es nicht so verwunderlich, muss ich gestehen ^^ Dadurch bleiben die Charaktere zwar etwas distanzierter und man schließt sie eher schwieriger ins Herz, aber bei den Schlachten, dem Blut und dem Tod in diesem Buch, hätte ich zu blumige und weichgespülte Beschreibungen auch einfach unpassend gefunden.

In diesem Buch gibt es alles, was das Fantasyherz begehrt. Hexen, Magier, Monster, epische Schlachten und eine Wolfskönigin. Allerdings kann man das Gefühl bekommen, dass auch Xavir irgendwelche übernatürlichen Kräfte hat, wenn er ganze Heere abschlachtet, selbst aber unverletzt bleibt. Diesen Umstand, der zu einfache Ausbruch aus der Höllenfeste und die ein oder andere kleine Länge sorgen dafür, dass ich einen Stern abziehe und nicht die volle Punktzahl gebe.

Fazit
Ein Buch für Fantasyfans, die vor Blut und Gewalt nicht zurückschrecken. Eine Karte hätte geholfen den zurückgelegten Weg einfacher verfolgen zu können.
Durch das Ende könnte man meinen, dass es womöglich eine Fortsetzung geben könnte, die dann vielleicht alle offenen Fragen beantworten könnte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Leider ein absoluter Reinfall

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
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Buchinfo
Spoilergefahr - Teil 2 der Reihe
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris’ Eltern starben. Drei Tage, ...

Buchinfo
Spoilergefahr - Teil 2 der Reihe
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris’ Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris bestimmen, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Als ich aufwache, liegt mir sein Name auf der Zunge.
Will.
Bevor ich die Augen aufschlage, sehe ich ihn wieder auf dem Gehweg zusammensinken.Tot.
Ich habe ihn getötet.

Meine Meinung
In dieser Rezension lässt sich der Inhalt gut und schnell zusammenfassen. Es gibt nämlich keinen. Also natürlich passiert was, aber der eigentliche Inhalt (der auf 506 Seiten verteilt wurde), hätte auch auf 10 Seiten erzählt werden können.

Teil 2 knüpft absolut nahtlos an den ersten Band an. Das ist gut für die, die die Trilogie hintereinander weglesen. Durch die fehlenden Rückblenden oder eingestreuten Erwähnungen aus dem ersten Teil, wird es Lesern etwas schwerer gemacht, die zwischen den Büchern eine Pause einlegen. Das ist jetzt nicht dramatisch, aber der ein oder andere könnte sich ärgern oder den Anschluss verpassen.

Das Einzige was wie ein Mantra immer und immer wiederholt wird, ist die Tatsache, das Tris Will erschossen hat. Selbstvorwürfe und Zweifel ziehen sich durch das komplette Buch und - wenn ich ehrlich bin - nerven auch ziemlich. Natürlich ist das eine richtig miese Situation für Tris und ich kann auch verstehen, dass sie daran zu knabbern hat, aber Will war ferngesteuert, hat in dem Sinn nicht mehr existiert und hätte sie erschossen, wenn er dazu gekommen wäre. Es war also absolute Notwehr und hätte sich nicht abwenden lassen. Das hätte sich nicht so künstlich aufgebauscht durch das Buch ziehen müssen.

Und wo wir gerade beim Thema künstlich aufbauschen sind...Tris und Four sind so ätzend. Was als (Teenie)Romanze in Teil 1 begann, entwickelt sich jetzt zu einer absoluten Kindergartengeschichte. Denn statt zusammenzuhalten, was Paare in solch einer Situation tun würden, zerfleischen sie sich gegenseitig und vergiften ihre Beziehung. Sie belügen sich, verheimlichen Dinge vor dem anderen und gehen ihren eigenen Weg, anstatt einen gemeinsamen zu finden. Natürlich kann so etwas vorkommen und nicht jede Beziehung hält einer Belastungsprobe stand, aber wenn man vereinbart, dass man sich die Wahrheit sagt und sich im selben Atemzug gegenseitig anlügt, kann man es auch lassen. Bei der Frage, warum man Geheimnisse hat, heißt es dann, dass man nicht alles erzählen kann, weil der andere dies auch nicht tut. Der begründet es dann aber ebenso und so beißt sich die Katze in den Schwanz. Solche Reaktionen sind möglicherweise für den ein oder anderen Leser zwischen 11 und 13 Jahren zu verstehen, aber definitiv nicht für Menschen mit Logik und Weitsicht.

Betrachtet man sich Tris und die Dinge, die ihr zugestoßen sind, fragt man sich unwillkürlich wie es dieses Mädchen eigentlich noch schafft aufrecht zu stehen. Sie erleidet diverse Verletzungen, kann aber trotzdem noch rumrennen und springen. Ihre Eltern wurden ermordet und sie hat einen Freund erschossen, aber psychisch hat sie keinerlei Probleme. Die Beziehung zu ihrer großen Liebe Four geht (hausgemacht) den Bach runter, aber dann denkt man eben etwas egoistischer und dann klappt auch das. Und das alles mit zarten 16 Jahren. Natürlich leisten Menschen große Dinge, wenn sie es müssen, aber zumindest ein kleiner Zusammenbruch hätte die ganze Sache einfach realistischer gemacht.

Um das bisschen Inhalt auf über 500 Seiten strecken zu können, lässt die Autorin die Charaktere sinnlos durch die Seiten rennen. Eigentlich sind alle ständig in Bewegung. Tris und Four spielen ein munteres Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen, indem sie sich jeder Fraktion mindestens einmal anschließen um dann ganz am Ende doch ihr eigenes Süppchen zu kochen. Das ist unlogisch, anstrengend und nervig.

Fazit
Nachdem mir Band 1 schon nicht soooo gut gefallen hat, bin ich mit wenigen Erwartungen an die Fortsetzung herangegangen. Allerdings wurden auch die nicht erfüllt und das Buch war - für mein Empfinden - schlechter als gedacht.
Die Handlung ist unlogisch und kaum vorhanden, die Protagonisten benehmen sich wie Dummköpfe und durch diverse Reisen und Fraktionswechsel werden künstlich über 500 Seiten erschaffen.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Wahnsinnig prickelnde Erotik

Palace of Pleasure: Jude (Club der Milliardäre 4)
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Buchinfo
Seit ein Skandal seine Karriere als Baseballprofi beendet hat, hält sich Jude Myers aus dem Rampenlicht fern – und nach Möglichkeit auch von hübschen Frauen. Seine Devise lautet: Keine Dates und ...

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Seit ein Skandal seine Karriere als Baseballprofi beendet hat, hält sich Jude Myers aus dem Rampenlicht fern – und nach Möglichkeit auch von hübschen Frauen. Seine Devise lautet: Keine Dates und keine Affären außerhalb des Pleasure Clubs, da dieser für seine Diskretion bekannt ist. Als die Tochter seines verstorbenen Bruders eine Freundin einlädt, den Sommer auf dem gemeinsamen Familienanwesen zu verbringen, gerät sein Grundsatz allerdings ins Wanken. Die achtzehn Jahre jüngere Jamie ist mörderisch sexy, gefährlich vorlaut und sie weiß mit ihren Reizen zu spielen.

Jude setzt alles daran, nicht noch mal für negatives Aufsehen zu sorgen und Jamie zu widerstehen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Besonders, wenn man eine lange Zeit als der größte Playboy Texas' galt und die süße Draufgängerin keinen Hehl daraus macht, dass ihr Ziel das Bett in seinem Schlafzimmer ist ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Das Leben steckt voller Überraschungen. Einige sind angenehm, andere weniger schön, und ab und zu passiert dir etwas, das gleichzeitig supercool und bedauernswert ist.

Meine Meinung
Zwischendurch lese ich gerne mal den ein oder anderen (guten) erotischen Roman. Bei manchen Büchern brauche ich noch eine Geschichte drum rum, bei anderen will ich aber eigentlich nur die Sexszenen lesen. Am besten ist es natürlich, wenn die Geschichte so gut ist, dass der Sex fast in den Hintergrund rückt, einen beim Lesen aber umhaut, wenn er dann kommt. Dieses Buch ist von allem irgendwie ein bisschen und dann doch wieder nicht.

Als Jamie von ihrer besten Freundin Rebecca mit zu sich nach Hause genommen wird, kann sie gar nicht glauben, dass da tatsächlich Jude Myers vor ihr steht - und er auch noch Bex' Onkel ist. Schnell ist jedem klar, dass Jamie auf ihn abfährt (nur Rebecca interessanterweise nicht), denn mit ihren plumpen Kommentaren lässt sie keine Zweifel aufkomnmen. Das ist auch tatsächlich etwas, was mich gestört hat. Jamie spricht oft sehr unüberlegt einfach das aus, was ihr auf der Zunge liegt. Bei dem, was sie Jude so entgegenwirft, wirkt sie oftmals einfach notgeil und leicht dümmlich. Es gab die ein oder andere Stelle, bei der ich mir vor lauter Fremdscham am liebsten die Augen zugehalten hätte.

Dass sie auf Jude abfährt, kann ich aber tatsächlich verstehen. Er ist heiß und mysteriös - außerdem mit seinen Ende 30 auch mehr in meinem Alter als in ihrem - schlagfertig und durch seine "Ich will dich nicht"-Haltung natürlich doppelt und dreifach interessant.

Auf den Inhalt will ich jetzt gar nicht weiter eingehen, da ich sonst zu viel verraten würde. Allerdings hat mir die Geschichte um die zwei wirklich gut gefallen. Erwartet hatte ich mehr Sex und weniger Story, bekommen habe ich gar nicht mal so viel Sex (aber der ist dann wirklich sehr heiß geschrieben) und eine Story, die zwar nicht herausragend, aber trotzdem spannend war.

Was mich wirklich genervt hat war, dass ständig irgendeine Person im Buch gezwinkert hat. Das war anstrengend und hat auch gar nicht immer gepasst. Das waren dann Szenen, bei der ich innerlich oft die Augen gerollt und geschnaubt habe. Allerdings war das auch das einzige richtig große Manko (und Jamies Plumpheit manchmal).

Fazit
Auch wenn die Geschichte neben dem Sex nicht herausragend war, war sie doch spannend genug, dass ich dieses Buch verschlungen habe. Die Sexzenen (und die erotischen Szenen, in denen es nicht zum eigentlichen Akt kam) sind unglaublich heiß und die Anziehung zwischen Jamie und Jude prickelt während des Lesens durch die Zeilen auf den Leser über. Die anderen Teile der Reihe werde ich mir definitiv auch mal ansehen!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein Handicap bedeutet noch lange keine Schwäche!

Kleiner Löwe, großer Mut
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Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. ...

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Ich bin ein Löwe, also brüll ich!


Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Das passiert Löwen genauso wie Menschen.

Meine Meinung
Nachdem Tobe von einem Krokodil sein rechtes Vorderbein "geklaut" bekommen hat, möchte er sich nun endlich wieder ins Leben stürzen und all die Dinge machen, die kleine Löwenjungs eben so machen. Das ist ja ganz normal. Doch leider sehen das nicht alle so und während die anderen Löwen ihn lieber schonen wollen, anstatt mit ihm um die Wette zu brüllen, die Geparden nicht mit ihm rennen wollen, damit er nicht fällt oder die Affen ein Blätterdach bauen, damit er nicht in der Sonne "verbruzelt", gibt es einen Freund, der ihn ganz normal behandelt und an ihn glaubt. Der Büffel. Zusammen mit ihm macht sich Tobe auf den Weg den höchsten Berg zu besteigen.

„Alle behandeln mich, als ob ich jemand anderes wäre. Dabei bin ich doch immer noch ich“, erzählt Tobe dem Büffel.
Der Büffel sieht ihm eine ganze Weile fest in die Augen.
Endlich antwortet er: „Das sehe ich.“


Dieses Buch ist eine ganz wundervolle Möglichkeit Kindern zu erklären, dass ein Handicap einen Menschen (und auch Tiere) nicht zwangsläufig schwächer machen muss. Einfühlsam und kindgerecht wird in dieser Geschichte gezeigt, dass man niemanden wie ein rohes Ei behandeln muss, nur weil er "anders" ist - das wollen nämlich tatsächlich auch die wenigsten.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch sehr gut dazu geeignet Kindern zu zeigen, dass man sich behinderten Menschen gegenüber auch ganz normal verhalten sollte und statt zu vorsichtig zu sein lieber Mut machen und helfen muss, wenn diese auch wirklich benötigt wird. Aber ebenso gut kann man es auch nutzen, wenn ein Kind selbst betroffen ist, da hier auch Tobes Wut auf die anderen, die ja eigentlich nur helfen wollen (aber dadurch alles schlimmer machen) sehr gut gezeigt wird. So hilft es vielleicht beide Seiten zu verstehen.

Die schönen großen Illustrationen sind nicht nur toll anzusehen, sondern helfen auch pädagogisch gut um mit den Kindern das Gelesene zu vertiefen und zu verfestigen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen dieses Buch auch in der Kita mal vorzulesen um die Themen Handicap und Behinderung aber auch Mut, Selbstbestimmung und angenommene Hilfe zu bearbeiten.

Fazit
Ein tolles Buch über Behinderung, Mut und Selbstbestimmung, aber auch über Hilfe und Freundschaft, das sowohl zur Information, aber auch zur eigenen Verarbeitung genutzt werden kann. Die Themen sind sehr kindgerecht gestaltet worden und auch die tollen Illustrationen laden zum Nachbearbeiten und Entdecken ein.
Dieses Buch werde ich mir sicherlich noch in der Printversion besorgen und irgendwann in der Kita vorlesen. (Vor)Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Klare Leseempfehlung!

Wir sind unsichtbar
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Dass Valeska Mädchen liebt, ist kein Geheimnis. Ihre Familie und ihre Freunde wissen es, inzwischen sogar die ganze Klasse. Nun fehlt Valeska nur noch eins zum Glück: eine Freundin. Als sie Inken ...

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Dass Valeska Mädchen liebt, ist kein Geheimnis. Ihre Familie und ihre Freunde wissen es, inzwischen sogar die ganze Klasse. Nun fehlt Valeska nur noch eins zum Glück: eine Freundin. Als sie Inken kennenlernt, scheint ihr Traum wahr zu werden. Denn aus einem Kuss beim Flaschendrehen wird mehr – echte Liebe. Doch Inken will ihre Beziehung um jeden Preis verbergen. Wovor fürchtet sie sich so sehr? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Hallo, ihr da draußen -

ja, ich hab's getan. Ist jetzt zwei Jahre her, und inzwischen wissen es alle. Meine Mutter ist zuerst völlig durchgedreht. Hat mich bei meinem Vater abgeladen, weil sie Angst hatte, ich könnte ansteckend sein. Sie wollte meine kleine Schwester vor mir schützen. Kein Witz.

Meine Meinung
Homosexualität ist auch heutzutage leider immer noch viel zu oft ein Tabuthema. Viele Menschen trauen sich nicht an ein Outing, weil die Konsequenzen leider oft schwerwiegend sind. Manch einer wird von der Familie und den Freunden gemieden, andere bekommen Schwierigkeiten im Berufs- und Alltagsleben. Ein männlicher Friseur muss ja definitiv schwul sein und eine Frau bei der Bundeswehr oder in einer Autowerkstatt kann ja nur lesbisch sein. Hingegen sind alle Fußballer, Polizisten und Feuerwehrmänner heterosexuell - denn das ist Arbeit für ECHTE Männer.

Es ist wirklich traurig, dass viele Menschen noch immer so denken. Homosexualität ist genauso "normal" wie Heterosexualität. Das gibt es schon so lange es Menschen gibt und ist auch in der Tierwelt sehr weit verbreitet. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit und muss nicht therapiert oder geheilt werden! Edit: Glücklicherweise ist auch das nun endlich per Gesetz verboten.

Ein Mensch ist ein Mensch und man mag ihn oder eben nicht. Egal ob dieser Mensch nun Männer oder Frauen liebt. Es sollte sich auch niemand dafür rechtfertigen müssen, welchem Geschlecht er zugetan ist. Niemand stellt sich vor "Ich bin Hans und heterosexuell", aber wenn irgendwann jemand erfährt, dass dieser oder jener Mensch lesbisch oder schwul ist, ist das Geschrei groß und die Frage nach dem "Warum hat er/sie das nicht gesagt?" wird gestellt.

Ich kann euch sagen warum - weil es pupsegal ist!
Nehmt die Menschen wie sie sind und macht Sympathie nicht an der sexuellen Orientierung fest!


So, nun zum Buch...

Valeska ist 16 Jahre alt und hatte ihr Outing vor 2 Jahren. Nachdem ihre Mutter sie vor die Tür gesetzt hat, da sie um das Wohl ihrer jüngeren Tochter besorgt war, hat Leska bei ihrem Vater Unterschlupf gefunden. Will sie ihre Schwester sehen, dürfen diese Treffen nur unter Aufsicht stattfinden. Bis auf ihre Mutter hat in Leskas Umfeld eigentlich niemand so wirkliche Probleme mit ihrer Homosexualität.

Sie betreibt einen kleinen "Lesben-Blog" (bitte nicht falsch verstehen, ist nicht abwertend gemeint), in dem sie über ihr Outing und ihr Leben als noch ungeküsste Lesbe schreibt. Dieser wird angenehm ins Buch eingebunden und lockert die Geschichte noch etwas auf.

Das wäre zu verrückt. Schmerzhaft. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und so. Na ja, viele von uns. Bei manchen ist das immer noch nicht angekommen [...].
(Seite 57)

Dass sie ungeküsst ist, soll sich auf einer kleinen Party ändern. Flaschendrehen. Eigentlich fühlt sie sich zu alt für diesen "Kinderkram" doch ändert ihre Meinung schnell, als es zu einem Kuss zwischen ihr und Inken kommt. Plötzlich ist alles anders zwischen den beiden und die vorher langweilige Inken wird schnell interessant.

Die beiden Mädchen verlieben sich ineinander und treffen sich heimlich zum Knutschen - denn Inken will diese Liebe geheimhalten. Das tut sie aus einem bestimmten Grund, den sie Leska erst nach und nach anvertraut. Diese Heimlichtuerei ist für Leska sehr belastend. Sie würde es am liebsten laut rausschreien und jedem davon erzählen, doch verstrickt sich immer mehr in Lügen deswegen und kann sich nicht mal ihrer besten Freundin anvertrauen.

Eine Ein-Frau-Armee will ich sein, eine Rächerin, die ihnen Verstand einbläut, in der Sprache, die sie verstehen.
(Seite 102)

Welches Gehemnis umgibt Inken? Kann eine heimliche Liebe bestehen? Und was wäre, wenn sie es doch öffentlich machen würde?

Maike Stein hat ein wirklich schönes Jugendbuch über Outing und "Anderssein" verfasst. Es geht um die erste Liebe, Lügen und Geheimnisse, Homophobie und Freundschaft. Die Handlungen der einzelnen Charaktere sind altersgemäß und nachvollziehbar, was die Geschichte noch realistischer wirken lässt.

Leider ist das Buch etwas kurz geraten und die Geschichte hätte noch ein paar Seiten mehr vertragen können. Ab der Mitte passiert so unglaublich viel, was viel zu schnell abgehandelt wurde. Auf meine Nachfrage sagte die Autorin, dass die Seitenzahl vom Verlag vorgegeben war und sie das Maximum ausgeschöpft habe.

Fazit
Ein Buch über Homophobie, Liebe und Freundschaft, dass mehr Seiten gebraucht hätte, was vom Verlag aber leider nicht gewünscht war.

Mir hat die Geschichte ganz wunderbar gefallen und ich würde eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen wollen.

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