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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2020

Wie gut kennst du deinen Partner wirklich?

Be my Girl
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Buchinfo
Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche ...

Buchinfo
Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche Vergangenheit. Je mehr Ellie erfährt, desto tiefer wird sie in einen Strudel aus Lügen und Verrat gezogen, der ihrer beider Leben bedroht. Wer ist der Mann, den sie geheiratet hat? Und wie weit will sie gehen, um ihre Liebe zu retten? Denn Rob ahnt nicht, dass auch sie nicht ehrlich zu ihm war …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Der Duft von Salz liegt in der Luft, dazu ein widerwärtig süßer Geruch von Alkohol, Zucker und Früchten, die zu lange in der Sonne gelegen haben. Die Sonne scheint orange, der Himmel ist babyblau, der Sand puderfein. Azurfarbene Wellen schlagen verträumt ans Ufer.

Meine Meinung
Wer meine Rezensionen verfolgt weiß, dass ich zu einem guten Thriller - und noch besser Psychothriller - niemals nein sagen kann. Der Klappentext und auch die erste Seite (noch vor dem eigentlichen Start in die Geschichte) haben mich angezogen und neugierig gemacht.
Im Endeffekt habe ich aber leider nicht ganz das bekommen, was ich erwartet habe. Ob das nun an mir oder der Autorin liegt, sei mal dahingestellt.

Der Schreibstil hat mir extrem gut gefallen. Einige Rezensenten fanden aber genau diesen extrem störend. Deswegen würde ich in jedem Fall zu der Leseprobe raten, wenn Interesse an diesem Buch besteht. Bringt ja nichts im Nachhinein (unbegründet, weil vermeidbar) enttäuscht zu sein.

Auch den Wechsel zwischen "damals" und "heute" von Kapitel zu Kapitel, mochte ich sehr. Ich lese solche Bücher einfach gerne, weil es immer wieder neue Blickwinkel und Informationen bringt. Aaußerdem gibt es den Geschichten meist eine gewisse Spannung und Geschwindigkeit. Aber da sind die Geschmäcker sehr verschieden. Wer das gar nicht mag, sollte dann lieber die Finger von dem Buch lassen.

Wie gut kennst du deinen Partner wirklich?

Zum Inhalt will ich eigentlich gar nichts sagen. Es wäre schade zu viel von der Geschichte zu verraten. Was mir aber leider nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass es sich für mich persönlich nicht um einen Psychothriller, sondern eher einen spannenden Krimi handelt.
Die Geschichte an sich ist wirklich gut, aber eben kein (Psycho)Thriller, was mich dann im Endeffekt enttäuscht hat und dafür sorgt, dass ich einen Stern abziehe. Das ist nun nicht hochdramatisch, aber ich hatte mir durch das Genre eben etwas anderes erhofft.

In diesem Moment dämmert es ihr: Im Prisma der vielfältigen Perspektiven ist die Wahrheit ein flüchtiges Gut.
(Seite 317)

Die Kapitel sind kurz und ermöglichen ein schnelles Vorankommen. So kann man sich selbst mit "Ach komm...Ein Kapitel geht noch...Und noch eins...Und noch eins...", plus der enthaltenen Spannung, eifrig vorwärts treiben. Auch solche Dinge sind ein absoluter Pluspunkt für mich.

Auch wenn ich den Personen beim Lesen nie wirklich richtig nah war, hat mich immer interessiert wie es mit ihnen weitergeht oder was in der Vergangenheit passiert war. Ich wollte einfach zwingend hinter die Geheimnisse kommen, die sich nach und nach aufklären und manchmal eine Wendung bereithalten.

Fazit
Kein Psychothriller mit dem man sich die Nacht um die Ohren schlägt, aber ein spannender Krimi, der an den richtigen Stellen für Verwirrung sorgt und sich mit der gänzlichen Aufklärung Zeit lässt.

Wer Interesse an diesem Buch hat, sollte aber unbedingt vorher in die Leseprobe reinschauen, da der Schreibstil sehr speziell ist und nicht jedermann gefällt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2020

Ich habe mir mehr davon versrochen

Die Bestimmung
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Buchinfo
Was ist deine Bestimmung? Wo gehörst du hin? Was, wenn deine Wahl den Tod bedeuten könnte? Beatrice muss sich entscheiden ...

Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. ...

Buchinfo
Was ist deine Bestimmung? Wo gehörst du hin? Was, wenn deine Wahl den Tod bedeuten könnte? Beatrice muss sich entscheiden ...


Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und Ferox – die Furchtlosen. In fünf Fraktionen wurde die Welt nach dem letzten großen Krieg aufgeteilt, und für eine davon muss sich Beatrice entscheiden. Doch der geheime Eignungstest, den sie wie alle Sechzehnjährigen durchläuft, zeigt ein gefährliches Ergebnis: Sie ist eine Unbestimmte – und Unbestimmte gelten als Gefahr für die Gemeinschaft. Beatrice sucht Schutz bei den wagemutigen Ferox, stellt sich der harten Aufnahmeprüfung. Und gerät ausgerechnet hier ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben bedroht, sondern auch das all derer, die sie liebt …(Quelle: Lesejury)

Anfang
In unserem Haus gibt es nur einen einzigen Spiegel. Er befindet sich hinter einer Schiebetür im Flur des oberen Stockwerks. Meine Fraktion gestattet es mir, jeweils am zweiten Tag eines jeden dritten Monats davorzustehen, immer dann, wenn meine Mutter mir die Haare schneidet.

Meine Meinung
Beatrice steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag und somit auch vor einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird. Sie muss eine der fünf Fraktionen wählen, in der sie dann zukünftig leben wird. Um es den Jugendlichen leichter zu machen, werden Tests durchgeführt, deren Auswertung deutlich macht, zu welcher Fraktion die Menschen passen. Bei Beatrice kommt allerdings das schlimmste raus, was hätte passieren können: Sie ist eine Unbestimmte und kann keiner der Fraktionen klar zugeteilt werden. Unbestimmte sind gefährlich für die Gesellschaft und so kann sie mit niemandem darüber reden und muss ihre Entscheidung ganz alleine treffen.

Bevor ich die Bücher gelesen habe, habe ich den ersten Film gesehen. Beides hatte einen so starken Hype erlebt, dass man ja gar nicht dran vorbeigekommen ist. Nachdem der Film mich etwas unbefriedigt zurückgelassen haben, wollte ich unbedingt die Bücher lesen. Oftmals sind diese besser und enthalten noch einige Hintergrundinformationen, die gar nicht alle in die Filme gepackt werden können. Hier war das leider nicht so. Das kann man nun natürlich positiv auslegen und sagen, dass die Filmemacher einen guten Job geleistet haben. Oder aber negativ, dass das Buch nicht genug hergibt, was man für einen Film kürzen muss.

Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Ausarbeitung der Charaktere. Alle haben eine gewisse Tiefe und wirken dadurch greifbar und realistisch. Einzig und allein zu Tris konnte ich einfach keine Verbindung herstellen. Auch wenn das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, was für gewöhnlich mehr Nähe schafft, hatte ich immer eine gewisse Distanz zu ihr. Hätte man sie zwischenzeitlich gegen jemand anderen ausgetauscht, wäre das für mich auch kein Problem gewesen. Das macht es dann natürlich schwierig mit der Protagonistin zu fühlen.

Ich konnte mir während des Lesens leider kein wirklich gutes Bild der politischen Situation und den Fraktionen machen. Mir fehlte einfach die Geschichte dahinter. Warum ist es dazu gekommen? Wer hat das so bestimmt? Warum ausgerechnet diese Fraktionen? Hat sich noch niemand dagegen aufgelehnt? Die ein oder andere Frage hat sich dann in den kommenden Bänden beantwortet, aber manche Dinge hätten auch direkt besser und umfangreicher erklärt werden können.

Hätte ich den Film nicht gesehen, hätte ich mir die Umgebung und die Welt, in der Tris lebt, nicht so recht vorstellen können. Der Schreibstil der Autorin ist nicht so bildgewaltig wie bei anderen Schreiberlingen dieses Genres. Ich habe nichts gegen einen eher etwas zurückhaltenderen Schreibstil und muss auch nicht jedes Schräubchen bis ins kleinste Detail beschrieben bekommen haben, aber ein klein wenig mehr hätte es für mich dann doch sein dürfen.

Wovon ich gerne etwas weniger gehabt hätte, sind die Gewalt und die Brutalität, die bei den Ferox an den Tag gelegt werden. Sie stehen für Mut und Tapferkeit, spinnen aber Intrigen, prügeln sich eigentlich ununterbrochen und schrecken nicht davor über Leichen zu gehen, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Für mich hat so eine Gewaltbereitschaft nichts mit Mut und Tapferkeit zu tun. Auch kann ich mir vorstellen, dass es für den ein oder anderen Jugendlichen vielleicht doch zu viel war und die ein oder anderen Eltern das sicherlich nicht gebilligt hätten, wenn sie es wissen würden.


Fazit
Ein Buch, das man gelesen haben kann, aber nicht muss. Wer die Geschichte noch nicht kennt, sie aber gerne lesen wollen würde, dem empfehle ich den Film. Das geht einfach wesentlich schneller und man bekommt nicht weniger Information als beim Lesen.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Wenn dich deine Vergangenheit einholt...

Das Dornenkind
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Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team stehen vor einem Rätsel, als man drei Todesopfer findet, in deren Haut mysteriöse Botschaften geritzt wurden. Trojan gerät unter Druck, denn es ...

Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team stehen vor einem Rätsel, als man drei Todesopfer findet, in deren Haut mysteriöse Botschaften geritzt wurden. Trojan gerät unter Druck, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Mord geschieht. Doch dann wird sein schlimmster Albtraum wahr – er bekommt den Anruf einer jungen Frau, die behauptet, die Tochter des „Federmanns“ zu sein, jenes infamen Serienmörders, der ihm einige Jahre zuvor schwer verletzt entkommen war. Zu seinem Entsetzen schwört sie, dass ihr Vater noch am Leben ist, und Trojan spürt, dass die Stunde der Vergeltung gekommen ist ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sabrina liebte diesen Sommer, sie schlenkerte mit den Armen und schritt noch schneller aus. Als sie um die nächste Straßenecke bog, erfasste sie ein Windhauch, und ein Prickeln fegte über ihre Haut, so jäh und intensiv, dass sie unwillkürlich die Schultern hob und verharren musste.

Meine Meinung
Es ist soweit!
Der Federmann ist wieder da!


Dachten wir doch alle, dass der Serienkiller aus Band 1 bei dem Kampf mit Nils Trojan ums Leben kam, und wurde Trojan selbst nicht müde dabei, sich und auch Jana einzureden, dass er gestorben sei, taucht er plötzlich wieder auf. Doch kann das sein? Kann Doktor Gerd Brotter, besser bekannt als "Der Federmann", den Sturz in die Tiefe und den Aufschlag auf der Spree wirklich überlabt haben? Immerhin wurde seine Leiche nie gefunden - doch reicht das schon aus? Ja! Ja, er hat überlebt und ja, er ist wieder zurück - und sein Hass gegen Trojan ist größer denn je!

Wie wir es von Max Bentow gewohnt sind, landen wir wieder mitten in der Geschichte. Es ist keine Zeit um nach einem "Was?" oder "Warum?" zu fragen, denn es geht direkt spannend los.

Der Leser begegnet Sabrina, einer jungen und lebenslustigen Frau, die unbeschwert ihren Weg geht. Als ihr ein Kleintransporter auffällt, an dem ein Mann versucht seine Frau im Rollstuhl hineinzuschieben, zögert sie nicht zu helfen. Sie konnte nicht ahnen, dass dies nur eine Falle ist und ihre Gutmütigkeit zu ihrem Verderben wird. Verschleppt und gequält, ohne dass ihr physische Gewalt angetan wird, wird sie wieder frei gelassen. Doch vorher ritzt ihr der Peiniger etwas in die Schulter. Noch froh über ihr fast unbeschadetes Entkommen, stürzt sie später vor eine S-Bahn. Was erst aussieht wie ein Selbstmord, wird schnell zu etwas anderem - denn die Ritze in der Schulter entpuppen sich als Nachricht an Nils Trojan...

Bis diese und noch weitere solcher Nachrichten kommen, geht es Nils Trojan recht gut. Irgendwie geht alles seinen Gang und auch mit ihm und Jana ist alles im grünen Bereich. Seine Tochter mag seine Freundin, fordert ihn sogar dazu auf mit Jana zusammenzuziehen und man bekommt den Eindruck, dass es prinzipiell gar nicht besser laufen könnte - bis Trojan das Gefühl bekommt, dass der Federmann wieder da ist und diese Idee von Wendy Hain untermauert wird. Wendy Hain behauptet nämlich die Tochter von Gerd Brotter zu sein und mit ihm im Kontakt zu stehen.

Ehe Trojan sich versieht, bricht seine Welt zusammen. Nicht nur, dass dieser Fall persönlicher nicht sein könnte, da der Federmann Rache schwört, auch seine Beziehung mit Jana gerät ins Wanken und seine Liebe und Treue wird durch Wendy auf die Probe gestellt. Wendy, die er gegen alle Vorsicht immer wieder in Schutz nimmt, obwohl lange Zeit nicht klar ist, auf welcher Seite die junge Frau nun wirklich steht. Ein Aspekt macht diesen Fall noch eine Spur persönlicher und auch beklemmender - aber darauf möchte ich an dieser Stelle einfach nicht eingehen, um nicht zu viel zu verraten. Lest das Buch

Wird Nils es schaffen stark zu bleiben, oder erliegt er der Veruchung mit Namen Wendy? Und auf welcher Seite steht diese geheimnisvolle Frau nun wirklich? Wird es Trojan und seinem Team nun endlich gelingen den Federmann endgültig zu schnappen und hinter Schloss und Riegel zu bringen?

"Das Dornenkind" stürzt uns von einer Spannung in die nächste und lässt uns kaum Zeit um Luft zu holen und durchzuatmen! Am liebsten hätte ich diesen Band in einem Rutsch durchgelesen (hätte ich gern bei allen, aber bei diesem hier noch mehr!) - aber das ist mit den anderen Pflichten des Lebens ja leider nicht immer so vereinbar.

Nachdem ich diesen Teil gelesen habe kann ich sagen, dass es tatsächlich der beste Band der Reihe ist - vorausgesetzt, dass man alle anderen auch gelesen hat und die konstanten Personen darin einem ans Herz gewachsen sind.

Fazit
Selten kam der Leser so nah an Nils Trojan und seine Ängste heran. Jedes Buch dieser Reihe ist absolut lesenswert - so auch der fünfte Teil!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Knusper knusper knäuschen...Hänsel und Gretel mal ganz brutal

Das Hexenmädchen
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Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team geraten in einen wahren Albtraum, als sie fieberhaft im Fall eines Serientäters ermitteln. Drei Opfer wurden kurz nacheinander tot in ihren Wohnungen ...

Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team geraten in einen wahren Albtraum, als sie fieberhaft im Fall eines Serientäters ermitteln. Drei Opfer wurden kurz nacheinander tot in ihren Wohnungen aufgefunden, auf ebenso groteske wie grausame Weise ermordet – und mit jeder Stunde, die vergeht, muss Trojan fürchten, an einen weiteren Schauplatz gerufen zu werden. Dann sind plötzlich zwei kleine Mädchen unauffindbar, und Trojan wird das Gefühl nicht los, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Denn beide Kinder sprachen kurz vor ihrem Verschwinden von einer „Hexe“, die sie in Angst und Schrecken versetzte. Und Trojan musste beim Anblick der Toten unwillkürlich an ein bekanntes Kindermärchen denken ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Einmal hielt sie inne, mitten im Schnee, und rang nach Luft. Ihre Lunge fühlte sich an, als steckte in ihr ein Heer aus tausend Messern. Atemwolken bildeten sich vor ihrem Mund in rascher Folge.

Meine Meinung
Max Bentow entführt und auf eine gewisse Art und Weise in ein beliebtes Märchen der Gebrüder Grimm - Hänsel und Gretel. Da gibt es eine Schneekugel mit dem Knusperhäuschen, der Hexe und Gretel, doch von Hänsel ist keine Spur zu sehen. Er fehlte bereits von Anfang an, lautete die Erklärung. Die Morde sind ebenso grausam wie bizarr, denn die Leichen werden in kauernder Haltung vor ihren Öfen vorgefunden, den Kopf auf dem Rost und bei lebendigem Leibe verbrannt. Auch hier lässt sich eine Parallele zu dem Kindermärchen ziehen, wurde die Hexe doch in den Ofen gestoßen und verbrannte ebenfalls. Und auch die verschwundenen Mädchen berichteten vor ihrem Verschwinden immer wieder von einer Hexe mit einer grausamen Fratze.

">Mama<, sagte sie, >heute werde ich wieder durch Welten springen.< Doch sie kam nicht mehr zurück."
(Seite 185)

Wieder einmal beginnt das Buch mit einem verwirrenden Prolog. Doch das ist der Leser dieser Reihe bereits gewohnt und weiß, dass sich auch dieses Rätsel im Laufe des Buches lösen wird.

Das erste Kapitel beginnt auch direkt mit einem Mord und wieder wird ein Kind Zeuge davon. Geistesgegenwärtig schließt sich die kleine Ronja im Bad ein, was ihr vermutlich das Leben rettet. Nun liegt es an Nils Trojan und seinem Team, diesen und auch die weiteren "Ofen-Morde" aufzuklären. Hinzu kommt das Verschwinden zweier Kinder, was nicht in den Zuständigkeitsbereich von Trojan & Co. zählt, sind sie doch von der Mordkommission und nicht von der Vermisstenstelle. Und trotzdem wird unser beliebter Kommissar das Gefühl nicht los, dass die Entführungen und die Morde zusammenhängen - bisher hat ihn sein Bauchgefühl auch noch nie im Stich gelassen.

"Vorschrift, Nils."
"Scheiß was drauf."

(Seite 212)

In diesem Band erlebt man wieder eine Panikattacke Trojans, die so heftig ist, dass er sich ins Krankenhaus bringen lässt. Er glaubt an einen Herzinfarkt, doch es ist (Gott sei Dank?!) nur seine Psyche, die ihm einen Streich spielt.

Seine Tochter wohnt kurzfristig bei ihm, seine Exfrau steht eines Nachts plötzlich vor seiner Tür und dann ist da auch noch Jana, der er sich nicht so widmen kann, wie er gerne wöllte. Und zwischen all dem Chaos dann auch noch seine Polizeiarbeit - das lässt das Buch zusätzlich rasant werden.

Zwischendurch werden auch immer wieder mal 'Der Federmann' und 'Das Visier' aus den Teilen 1 und 3 erwähnt, so dass der Anschluss an die Vorgängerbände nicht verlorengeht.

Max Bentow schafft es, mich mit jedem weiteren Teil der Reihe noch ein Stückchen mehr zu begeistern. Auch der vierte Band ist mal wieder unbeschreiblich gut und nervenzerreißend spannend.

Ich möchte ungern zu viel verraten und werde deswegen jetzt nicht erwähnen, was das "große Ganze" ist, sprich um welches Thema es hier geht (in anderen Rezensionen wird es erwähnt, wer es also unbedingt wissen will , bevor er dieses Buch gelesen hat, muss sich woanders umsehen). Ich sage nur so viel: Es ist ein brandaktuelles und grausames Thema!

Grinsen musste ich, als wieder mal das Tokio Hotel-Poster erwähnt wurde (ganze zwei Mal!). Leider hat Emily es nun abgehängt - es wird im fünften Teil dann vermutlich kein Thema mehr sein.

Fazit
Max Bentow konnte mich wieder fesseln und mit jeder Seite zum Weiterlesen animieren - aber das ist ja nichts Neues mehr.
Ich möchte noch einmal erwähnen, dass ihr unbedingt mit der Reihe anfangen müsst, wenn ihr es noch nicht getan habt! Für zartbesaitete Leser ist dieser Teil der Reihe eher nichts, da der Grund des Verschwindens und der Morde wirklich grausam ist!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Nils Trojan radelt zum dritten Mal durch Berlin - und wir sind mit dabei

Die Totentänzerin
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Der neueste Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan.

Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf ...

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Der neueste Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan.


Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf dem sie liegen, ist blutdurchtränkt, davor auf bizarre Weise drapiert die Nachtwäsche der beiden Opfer. Dieser schaurige Anblick bietet sich Nils Trojan, als er am Tatort eintrifft. Welcher kranke Geist hat hier gewütet? Trojan ist schockiert, als ausgerechnet Theresa Landsberg, die Frau seines Chefs, in den Kreis der Verdächtigen gerät. Er will nicht an ihre Schuld glauben, und doch weiß er, dass er jede Spur verfolgen muss. Denn soeben wurde ein weiteres Liebespaar tot aufgefunden ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
"Wir müssen leise sein", sagte sie zu ihm.
Er lächelte. Im halbdunklen Flur schimmerte sein weißes Hemd, den mit Schnee benetzten Mantel hatte er sich über die Schulter geworfen. Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie.

Meine Meinung
Zu Beginn befindet sich der Leser Bentow-Typisch in einem Prolog, der ihn in ein kleines Liebesabenteuer und einen Mord hineinführt. Was es damit auf sich hat, erfährt man erst sehr weit hinten im Buch - absoluter Pluspunkt, für diese kleine Verwirrung und den "Ach was"-Moment!

Seine Brust war dicht behaart, sie betrachtete sie fasziniert, wie bei einem Affen, dachte sie, wie im Zoo, und das belustigte sie.
(Seite 6)

In diesem Band wird Nils Trojan sein Platz als Protagonist streitig gemacht. Sein Chef, Hilmar Landsberg, und dessen Frau Theresa nehmen in dieser Geschichte sehr viel Platz ein. Nicht zuletzt ist dies der Tatsache geschuldet, dass Theresa Landsberg einer ganzen Reihe von Morden verdächtigt wird.

Viel mehr kann und will ich dann auch eigentlich nicht mehr dazu sagen, da ich sonst zu viel verraten und die Spannung nehmen würde.

Max Bentow hat es wieder geschafft mich absolut zu begeistern! Sein Schreibstil ist Trojan-Reihe-Typisch flüssig und schnell zu lesen (und man will hier definitiv weiterkommen!) und auch mit der Spannung wurde absolut nicht gespart.

Dieser Band ist noch viel verwirrender als seine Vorgänger. Hatte ich bei "Der Federmann" und "Die Puppenmacherin" schon Probleme den Täter mittendrin zu identifizieren, wird es hier wirklich unmöglich. Während des Lesens hatte ich sofort einen Verdacht und dachte noch 'Mensch Bentow...das war aber nix!' - doch weit gefehlt!

Endlich kommen auch Jana und Nils voran ♥ Ich musste so lange warten und endlich ist es "perfekt". Zwar haben sie so ihre Schwierigkeiten, aber so ist das in der Liebe eben manchmal.

"Ich verstehe nicht viel von diesem psychologischen Vokabular."
"Musst du auch nicht. Du sollst nur wissen, dass es mir ernst ist."
"Mir auch."

(Seite 75)

Ein kleiner Kritikpunkt sind mal wieder die zu genauen Straßennamen beziehungsweise Wegbeschreibungen. Irgendwann kenne ich mich in Berlin aus, ohne jemals dort gewesen zu sein. Da das Buch aber der absolute Oberhammer war, sehe ich darüber mal hinweg ^^

Wie auch in den Vorgängerbänden wurden die Tatorte und Leichen wieder sehr genau beschrieben, so dass sofort ein Bild vor Augen erscheint. Bei Max Bentow habe ich schon fast das Gefühl, dass ich mit dabei stehe!

Fazit
Wieder mal ein Psychothriller aus dem Hause Bentow, der zu recht in diesem Genre angesiedelt ist.
Ich liebe die Bücher um Nils Trojan - mehr kann ich eigentlich gar nicht dazu sagen. Ich empfehle wirklich jedem, schleunigst mit dieser Reihe zu beginnen, wenn ihr es noch nicht getan habt! Für mich persönlich der bisher beste Band der Reihe.

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