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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Der Förster

Waldesdunkel
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Der Autor Christoph Stoll sieht für mich so aus, wie ich mir seine Hauptperson Justus Hauer in dem Krimi Waldesdunkel vorstelle. Stoll ist in einer Försterfamilie groß geworden und ist sozusagen Waldexperte. ...

Der Autor Christoph Stoll sieht für mich so aus, wie ich mir seine Hauptperson Justus Hauer in dem Krimi Waldesdunkel vorstelle. Stoll ist in einer Försterfamilie groß geworden und ist sozusagen Waldexperte. Das merkt man, denn viele Szenen in dem Buch zeugen von einer großen Verbundenheit zur Natur. Und genauso erlebt man den fünfzigjährigen Justus Hauer, seines Zeichens Kunstlehrer an einem Gymnasium. Für sechs lange Wochen Sommerferien kehrt er heim in sein Elternhaus, einem Försterhaus mitten im Wald gelegen. Einige Probleme warten dort auf ihn. Einerseits ist einiges im Forst in Ordnung zu bringen wie unsichere Hochsitze oder neue Beschilderung, andererseits, und um vieles wichtiger und belastender, seine immer dementer werdende alte Mutter, für die eine dauerhafte Betreuung gefunden werden muss.
Als wenn das nicht schon genug wäre, finden zwei sehr präzise Hightech-Morde im Revier statt. Der betuliche Justus sucht immer wieder Zuflucht in der Ruhe des Waldes. Hier kommen dem weltfremden Lehrer doch einige hilfreiche Gedanken, die der attraktiven Kommissarin immer wieder auf die Sprünge helfen.
Ein absolut ruhiger Handlungsverlauf, der trotz zweier Morde relativ unblutig verläuft. Es gibt zarte zwischenmenschliche Töne, aber auch genauso feinen Humor. Der Autor charakterisiert gekonnt auf den Punkt und als Leser fühlt man sich fast schon in Hausers Gedankenwelt heimisch.
Obwohl alles so ruhig ist rund um das Forsthaus, ja, das Waldesrauschen fast schon aus den Seiten klingt, wird es nicht langweilig, denn Stoll sitzt der Schalk im Nacken. Immer wieder bringen einen witzige oder selbstironische Sätze zum Schmunzeln.
Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Es ist so ganz anders, als normale Regionalkrimis. Absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Liebe

Man sieht sich
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Die Leben von Friederika und Robert, zwei Sechzehnjährigen, die sich in der Schule kennengelernt haben, werden von der Autorin bis ins mittlere Alter hinein begleitet. Stichprobenartig wird dabei in wechselseitigen ...

Die Leben von Friederika und Robert, zwei Sechzehnjährigen, die sich in der Schule kennengelernt haben, werden von der Autorin bis ins mittlere Alter hinein begleitet. Stichprobenartig wird dabei in wechselseitigen Erzählperspektiven alle paar Jahre deren Aufeinandertreffen in den jeweiligen Lebenssituationen erzählt.
Die beiden sind wie die zwei Königskinder aus dem Lied: Sie konnten zueinander nicht kommen …
Einer ist verliebt, der andere nicht. Ein ewiges Hin und Her.
Der Leser durchlebt ihren Reifeprozess, versteht ihre Handlungsweisen und möchte oft genug klärend in die Handlung eingreifen. Julia Karnick weiß mitreißend zu erzählen, aber in Situationen mit großen Gefühlen greift sie auf minimale Sprache zurück. Das bleibt beim Leser haften.
Den ganzen Inhalt zu beschreiben, ist leider ohne Spoilern unmöglich.
Es ist auf jeden Fall spannend, den beiden beim Erwachsenwerden und beim Erwachsensein zuzusehen.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei interessanterweise auch deren finanzielle Situation.
Das Buch hat nicht nur einen großen Unterhaltungswert, sondern macht auch nachdenklich.
Besonders gut hat mir die Hörbuchversion, gesprochen von Katrin Daliot, gefallen.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Ratgeber

Immun gegen toxische Menschen
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Eigentlich habe ich mich mit diesem Buch ja vertan, denn ich habe nicht so genau auf den Titel geschaut. Ich wollte wissen, wie man am besten mit schwierigen Menschen im Alltag umgeht, ohne sich allzu ...

Eigentlich habe ich mich mit diesem Buch ja vertan, denn ich habe nicht so genau auf den Titel geschaut. Ich wollte wissen, wie man am besten mit schwierigen Menschen im Alltag umgeht, ohne sich allzu sehr stressen zu lassen.
Aber dieses Buch richtet sich an Menschen, die in komplizierten Paar- oder Familiensituationen festsitzen.
Die Autorinnen helfen, die eigene Situation einzuschätzen, schwierige Charaktere in Kategorien einzuteilen und dann einen Ausweg zu finden. Kurz: ein Buch zur Selbsthilfe.
Der Schreibstil ist gut verständlich, auch wenn es wissenschaftlich und nicht in Küchenpsychologie verfasst ist.
Ich fand jedenfalls alles sehr spannend zu lesen, und denke, dass Betroffene hier einen sehr guten Leitfaden in der Hand halten.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Serienkiller

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD müssen einem Serienmörder auf die Spur kommen, dessen Taten womöglich schon seit vielen Jahren unentdeckt geblieben sind. Ganz raffiniert lässt dieser die Morde ...

Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD müssen einem Serienmörder auf die Spur kommen, dessen Taten womöglich schon seit vielen Jahren unentdeckt geblieben sind. Ganz raffiniert lässt dieser die Morde wie Selbstmorde oder Unfälle aussehen, bei denen die zugefügten Verletzungen der Todesart entsprechen. Es ist eine begabte Medizinstudentin, die genauer hinsieht und zwangsläufig die Ermittlungen in Gang setzt. Erstaunlicherweise haben die Polizisten relativ schnell eine Vermutung über die Motive des Mörders, aber es ist noch ein weiter Weg bis sie klären können, woher dieser die Detailinformationen erhielt und erst recht, wie man seiner habhaft werden kann.
Wie immer präsentiert der Autor Chris Carter einen gut durchdachten, spannenden Plot, der den Leser mit brutalen, blutigen Szenen in Atem hält. Das sollte man wissen, wenn man sich auf seine Romane einlässt.
Für mich jedenfalls war es wieder Spannung in jeder einzelnen Hörminute, denn auch der Sprecher Uve Teschner ist mal wieder Spitzenklasse.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Tod einer Ballerina

Das Mädchen und der Verrat
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Der misanthropische Ex-Polizist Mathias Taillefer liegt mit lebensgefährlichen Herzbeschwerden in einem Pariser Krankenhaus. Als er aufwacht, tritt Louise in sein Leben. Gegen seinen Willen wohlgemerkt, ...

Der misanthropische Ex-Polizist Mathias Taillefer liegt mit lebensgefährlichen Herzbeschwerden in einem Pariser Krankenhaus. Als er aufwacht, tritt Louise in sein Leben. Gegen seinen Willen wohlgemerkt, denn er will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Doch Louise bleibt hartnäckig. Sie will den Unfalltod ihrer Ziehmutter aufklären. Louise ist sich sicher, das war ein Mord.
Das ungleiche Paar Mathias und Louise kommen schrittweise einem Verbrechen auf die Spur. Dabei wird die Geschichte aus den verschiedensten Sichtweisen erzählt. Bis zur Mitte bleibt alles spannend, aber dann zeigt sich Mathias von seiner dunkelsten Seite, und ab da an wird es unglaubwürdig und reißerisch. Und das ist auch der Grund, warum ich nur sehr verhalten meine Lesesterne vergebe, dabei war der Plotgedanke so toll angelegt und auch die Atmosphäre in Paris, beziehungsweise in Venedig, so stimmungsvoll eingefangen.

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