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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2019

Werde ich nicht weiter verfolgen

Frostkuss
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Ich fand "Frostkuss" ganz nett, aber eindeutig nicht überragend oder gar herausragend aus der Masse an Fantasy-Internats-Jugendbüchern. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Darstellung der Charaktere ...

Ich fand "Frostkuss" ganz nett, aber eindeutig nicht überragend oder gar herausragend aus der Masse an Fantasy-Internats-Jugendbüchern. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Darstellung der Charaktere und des allgemeinen Internatsleben. Gwen war mir wirklich von Anfang an sympathisch und es hat Spaß gemacht, zu beobachten, wie sie sich im Internat zurechtfindet und mit ihren Mitschülern umgeht. Es ergeben sich hier ja einige interessante Entwicklungen, die ich gerne verfolgt habe.



Was mir dann aber schon wieder nicht mehr gefallen hat, war alles "Übersinnliche" und Mythische. Das macht natürlich einen Großteil der Handlung aus und deswegen weiß ich auch nicht, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde...

Veröffentlicht am 02.11.2019

Eintönig

Der Porzellangarten
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Sowohl der Klappentext als auch der Prolog des Buches vermitteln das Gefühl, dass es sich bei diesem Buch um ein dramatisches und handlungsreiches Buch handeln könnte, in dem vor allem der junge Kieran ...

Sowohl der Klappentext als auch der Prolog des Buches vermitteln das Gefühl, dass es sich bei diesem Buch um ein dramatisches und handlungsreiches Buch handeln könnte, in dem vor allem der junge Kieran eine besondere Rolle spielt. Aber das täuscht. Denn „Der Porzellangarten“ ist ein sehr ruhiges Buch. Kieran taucht zwar durchaus in einigen Schlüsselszenen auf, aber der Schwerpunkt der Handlung liegt nicht auf seinen Eigenheiten, die durchaus besonders sind, sondern auf drei Frauen, die sehr unterschiedlich sind, sich aber im Verlauf des Buches kennenlernen und zusammenraffen. Jede von ihnen hat eine Geschichte und jede von ihnen hat eine besondere Rolle zu spielen.

„Der Porzellangarten“ ist ein Buch, das sich schwer beschreiben lässt, da die Handlung kaum greifbar wird. Es passiert nicht viel und die Autorin legt ihr Augenmerk mehr auf die Beschreibung der Personen und der Handlungsumgebung. So gibt es in diesem Buch auch kaum wörtliche Rede, da die Personen nur nebensächlich miteinander agieren oder kommunizieren. Vielmehr wird jede Figur des Buches gesondert betrachtet und ihre komplette Lebensgeschichte beleuchtet. Für Spannung sorgt das nur bedingt.

Als Eigenheit der Autorin fällt auf, dass die wörtliche Rede nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet ist, sondern durch Kursivschrift. Da die wörtliche Rede aber eher selten vorkommt, muss man sich an diese Besonderheit nicht zu sehr gewöhnen.

Insgesamt betrachtet handelt das Buch schwerpunktmäßig von Familiengeheimnissen und Rätseln aus der Vergangenheit, die ans Tageslicht kommen. Aber da ist nichts Überwältigendes oder Überraschendes dabei, nichts Besonderes. Stattdessen kann man sich ab einem bestimmten Punkt die Auflösung bereits denken und wird von der Autorin nicht sonderlich überrascht.

Wieso dieses Buch gerade den Titel „Der Porzellangarten“ trägt, erklärt sich während des Lesens. Der Titel passt durchaus, spielt aber eher eine untergeordnete Rolle.

Um dieses Buch genießen zu können, muss man in der passenden Stimmung sein. Etwas rührselig, etwas poetisch, etwas melancholisch. Dann bereitet der „Porzellangarten“ bestimmt auch Freude.

Mein Fazit:

Ein sehr ruhiges und eintöniges Buch, das mit leisen Tönen anstelle von großen Geheimnissen aufwartet.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Hat mich überzeugt

Ivy - Steinerne Wächter
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Hauptfiguren des Buches kennen, allen voran natürlich Lily. Dieses freundliche, junge Mädchen schafft es mit Leichtigkeit, die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Sie hat eine erfrischend lockere Art, die ...

Hauptfiguren des Buches kennen, allen voran natürlich Lily. Dieses freundliche, junge Mädchen schafft es mit Leichtigkeit, die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Sie hat eine erfrischend lockere Art, die Dinge zu betrachten, und überzeugt mit ihrem feinen Humor und ihrer Lebendigkeit. Doch es gibt auch Entwicklungen in Lilys Leben, die es ihr nicht besonders leicht machen. Besonders die Erkrankung ihrer Mutter macht Lily von Zeit zu Zeit zu schaffen. Denn Rose leidet im wahrsten Sinne des Wortes an „Hirnhicksern“ - Erinnerungslücken und einem von Zeit zu Zeit übertrieben fröhlichen oder traurigen Verhalten. Doch Lily kümmert sich sehr liebevoll und voller Hingabe um ihre Mutter.

Rose ist zwar ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Charakter, aber gleichzeitig total liebenswert und auch sie wächst dem Leser schnell ans Herz. Das gelingt überhaupt den meisten der Figuren mit Leichtigkeit, da jeder Charakter durch die Autorin sehr lebendig und greifbar gezeichnet wird. So kann man als Leser schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen und fühlt sich ihnen schnell verbunden.

Eine entscheidende Wendung nimmt Lilys Leben, als sie von ihrem Großvater in die berühmte Universität in Princeton eingeladen wird. Eigentlich nur, um ihn auf ein Ehemaligen-Treffen zu begleiten. Doch dann stellt sich heraus, dass Lily die einmalige Gelegenheit hat, an einem ganz besonderen Aufnahmetest teilzunehmen, der es ihr ermöglichen kann, ebenfalls als Studentin nach Princeton zu gehen. Lily erklärt sich bereit, diesen Test zu absolvieren und stürzt dadurch in ein großes Abenteuer.

Die Handlung wird nun sehr fantastisch, Lily und dem Leser begegnen Feen, Drachen, Trolle und jede Menge andere mystische und zauberhafte Wesen. Auch an Spannung nimmt das Buch nun enorm zu. Doch zum Glück ist Lily nicht allein. Sie hat mehrere Wegbegleiter, unter anderem auch männliche. Doch wem kann sie trauen? Wem kann sie glauben? Wer versucht, sie in die Irre zu führen und versucht dabei es ihr zu erschweren, den Test zu bestehen? Teilweise mutet die Handlung doch etwas zu abenteuerlich an, aber insgesamt ist sie doch gut durchdacht und logisch.

Mit ihrem bildhaften und anschaulichen Schreibstil schafft es die Autorin, den Leser in eine fantastische Welt zu entführen. Das Buch liest sich insgesamt leicht und flüssig, lockere und witzige Dialoge lockern zudem den Lesefluss auf.

„Ivy. Steinerne Wächter“ hat übrigens nichts mit dem Buch „Ice. Hüter des Nordens“ der Autorin zu tun. Weder hängen die Handlungen zusammen noch tauchen die selben Figuren auf.

Mein Fazit:

Liebevolle Charaktere und eine fantastische Handlung, dazu ein bildhafter und angenehmer Schreibstil - „Ivy. Steinerne Wächter“ überzeugt mit Leichtigkeit.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Hier stimmt einfach alles

Flammen über Arcadion
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"Flammen über Arcadion" ist ein Roman, der es mit Leichtigkeit schafft, rundum zu begeistern. Hier stimmt einfach alles! Bernd Perplies hat eine Handlungswelt geschaffen, die nicht nur interessant und ...

"Flammen über Arcadion" ist ein Roman, der es mit Leichtigkeit schafft, rundum zu begeistern. Hier stimmt einfach alles! Bernd Perplies hat eine Handlungswelt geschaffen, die nicht nur interessant und authentisch gezeichnet ist, sondern die auch gefangen nimmt und sich vor allem durch Kreativität und Individualität aus der Masse an Dystopien heraushebt.

Der Leser erfährt nicht viel über den Sternenfall, der die Dunklen Jahre mit sich brachte und der die Welt der Menschen so erheblich verändert hat. Er erfährt nur, wie die Welt nun aussieht: zum größten Teil verwüstet und verseucht, bedroht von Mutanten und gefährlichen Banden. Und beherrscht von dem religiösen Orden Lux Dei, der den Menschen Sicherheit und vor allem Schutz vor den Invitros, künstlich gezeugten Menschen, verspricht. Um dies zu gewährleisten, ist die Inquisition hinter jedem her, der den Anschein erweckt, ein Invitro zu sein oder mit ihnen im Bunde zu stehen. Einen solchen Verräter erwarten schlimmste Qualen und Folterungen. Es ist eine düstere und auch erschreckende Welt, in die der Leser hineingezogen wird. So manche Szene ist nichts für schwache Nerven, denn Bernd Perplies versteht es, lebendige Bilder zu zeichnen und nichts zu verschönern. Die Lebensumstände in Arcadion werden anschaulich und vor allem abwechslungsreich beschrieben. Der Autor gibt einen umfassenden Einblick in das Leben der Mächtigen, aber auch das Leben der einfachen Bevölkerung.

In dieser also durchaus düsteren Welt wächst Carya heran, ein inzwischen sechzehnjähriges junges Mädchen mit eigenem Willen, den sie durchzusetzen vermag. Carya wächst dem Leser von der ersten Seite an ans Herz, denn sie überzeugt mit ihrer erfrischenden Art, ihrem Mut und ihrem Humor. Schnell begeistert man sich für ihr Schicksal und stürzt zusammen mit ihr von einem Abenteuer ins nächste. Denn Carya gerät durch eine verzweifelte Tat in das Fadenkreuz der Inquisiton und ist ab diesem Zeitpunkt auf der Flucht vor einem sehr mächtigen Feind. Natürlich ist sie dabei nicht alleine. Bemerkenswert ist, dass es dem Autor gelungen ist, jede Figur des Buches anschaulich und greifbar zu zeichnen. Jedem Charakter des Romans wurde Leben eingehaucht, jeder hat seine liebenswerten oder weniger liebenswerten Eigenschaften. Die"guten" Figuren werden sofort sympathisch, zu den "bösen" baut man als Leser automatisch eine Antipathie auf. Und das nur, weil sie so überaus bildlich gezeichnet wurden und einfach wirklich LEBEN.Die Handlung des Buches bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Der Autor beweist ein hohes Maß an Fantasie und Kreativität. Das Buch ist abwechslungsreich und in jedem Kapitel gibt es Elemente, die einfach zum Weiterlesen zwingen. Es tauchen Geheimnisse auf, die gelöst werden müssen, Fragen suchen nach Antworten und auch wenn es gerade ein mal ruhiger zugeht, ist es die Sympathie zu den Figuren, die den Spannungsbogen aufrecht erhält.Man kann einfach gar nicht anders, als noch ein Kapitel zu lesen. Und noch eins. Und noch eins.Der Stil des Autors enthält eine sehr gute Mischung aus Lebendigkeit und Leichtigkeit. Das Buch liest sich schnell und flüssig, dabei entstehen vor dem geistigen Auge des Leser bewegte und greifbare Bilder, die die Handlung lebendig werden lassen. Ein feiner Humor, der vor allem in den Dialogen zum Tragen kommt, tut sein Übriges. Bernd Perplies schafft es, dass sich der Leser als ein Teil des Buches fühlt, als wäre er mitten drin im Geschehen.

Das Buch endet nicht mit einem Cliffhanger, aber es sind noch genug Fragen unbeantwortet geblieben, um die Fortsetzung mit Spannung zu erwarten.

Mein Fazit:

Eine spannende und abwechslungsreiche Handlung, authentische und greifbare Charaktere, kreative Ideen und ein bildhafter Schreibstil des Autors - bei diesem Buch stimmt einfach alles!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein Muss für Fans der Dunklen-Turm-Reihe - für alle anderen ebenfalls lesenswert.

Wind
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In seinem Vorwort weist Stephen King darauf hin, dass man dieses Buch durchaus auch lesen kann, wenn man die anderen Bänder der Reihe um den Dunklen Turm nicht kennt. Stimmt. Das kann man durchaus. Aber ...

In seinem Vorwort weist Stephen King darauf hin, dass man dieses Buch durchaus auch lesen kann, wenn man die anderen Bänder der Reihe um den Dunklen Turm nicht kennt. Stimmt. Das kann man durchaus. Aber es macht einfach mehr Spaß, wenn man die anderen Teile schon gelesen hat. Dann ist das Lesen von „Wind“ wie ein Nachhausekommen. Man trifft auf alte Freunde, von denen man sich eigentlich schon verabschiedet hatte. Mit einem Grinsen im Gesicht und erhöhtem Herzschlag blättert man dann Seite um Seite um, nur um gierig mehr über Oy und Jake, Susannah und Eddie und natürlich Roland, den Revolvermann zu erfahren. Wie schön, dass sie doch noch etwas zu erzählen hatten und so dem Leser ein weiteres Lesevergnügen bescheren.

Dabei steht das Schicksal dieses Ka-Tets gar nicht im Vordergrund des Buches. Lediglich auf den ersten 50 und den letzten 5 Seiten begleitet der Leser die Gemeinschaft auf ihrem Weg zum Dunklen Turm. „Wind“ wäre aber wohl kein typischer King, wenn nicht auf diesen ersten und viel zu schnell gelesenen Seiten eine atmosphärisch dichte Spannung aufgebaut würde. King schafft es einfach, seine Handlung voranzutreiben, ohne zu überstürzen. Er nimmt sich Zeit für seine Figuren und auch das Zwischenmenschliche, das sie umgibt. Und dennoch ist das Buch von der ersten Seite an enorm fesselnd. Denn wie der Klappentext verrät, werden die Freunde von einem heraufziehenden Sturm gejagt, der jeden Orkan oder Tornado in den Schatten stellt.

Der Schwerpunkt des Buches liegt aber eindeutig auf den zwei Geschichten, die Roland seinen Gefährten erzählt. Sie sind düster, von unheimlichen Wesen bevölkert und passen dadurch so herrlich zu der bedrohlichen Atmosphäre des Sturms, der aufzieht und ganz Mittwelt in Atem hält. Und nicht zuletzt geben die Geschichten möglicherweise einen weiteren kleinen Einblick in Rolands Persönlichkeit. Viel Informationen rund um den Dunklen Turm bieten die Geschichten nicht, aber nach dem Lesen des Buches gehören sie ganz ohne Zweifel einfach dazu.

Es ist schon faszinierend, wie es der Autor schafft, die Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zu ziehen. Schon allein das Vorwort reicht aus, um den Leser nach Mittwelt zu versetzen. Der Schreibstil von Stephen King ist einfach einmalig und besonders und sticht aus der Masse hervor. Das King-Universum nimmt sofort gefangen und als Leser begibt man sich ganz unbesorgt in die Hände des Autors. Möge er ihn führen, wohin er möchte. Ganz egal.

Mein Fazit:

Ein Muss für Fans der Dunklen-Turm-Reihe - für alle anderen ebenfalls lesenswert.