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Veröffentlicht am 12.10.2019

Konnte mich nicht überzeugen

Wild Cards - Das Spiel der Spiele
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Die Überschrift meiner Rezension macht es deutlich: George R.R. Martin ist nicht (alleiniger) Autor von “Wild Cards. Das Spiel der Spiele”. Zwar hat er auch schriftstellerisch an diesem Buch mitgewirkt, ...

Die Überschrift meiner Rezension macht es deutlich: George R.R. Martin ist nicht (alleiniger) Autor von “Wild Cards. Das Spiel der Spiele”. Zwar hat er auch schriftstellerisch an diesem Buch mitgewirkt, jedoch muss unbedingt erwähnt werden, dass insgesamt 11 Autoren, von denen 9 in diesem ersten Band der Reihe zu Wort kommen, ihren Teil zu diesem Werk beigetragen haben. Unter anderem war das der Grund dafür, warum dieses Buch mein Interesse geweckt hat, auch wenn ich die anderen 10 Autoren neben George R.R. Martin nicht mal dem Namen nach kannte. Aber ich war gespannt darauf, wie es dieser Vielzahl an Autoren gelingen würde, ein einheitliches Gesamtwerk zu erschaffen. Und auch der Klappentext klang so interessant und originell, dass ich an dem Buch einfach nicht vorbei kam.

Man merkt dem Buch nicht an, dass so viele Autoren an ihm mitgewirkt haben. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass man nicht mal merkt, dass die einzelnen Kapitel jeweils von einem anderen Autor / einer anderen Autorin verfasst wurden. Der Erzälstil ist durchweg sehr einheitlich, was eventuell auch an der Übersetzung liegen könnte. Aber ich möchte die Einheitlichkeit nicht kritisieren. Im Gegenteil: Ich finde es gut, dass “Wild Cards. Das Spiel der Spiele” wie ein einheitliches Werk wirkt, das auch nur von einem Autor geschrieben sein könnte. Denn die andere Alternative wäre gewesen, dass sich die einzelnen Kapitel vom Erzählstil her so unterscheiden, dass das Buch am Ende eher wie eine Sammlung von Kurzgeschichten verschiedener Autoren wirkt. Aber so fügt sich alles ganz wunderbar zusammen und ergibt ein passendes Gesamtwerk.

Inhaltlich bietet das Buch enorm viel Abwechslung. Neben der großen Casting Show, in der 28 Asse gegeneinander antreten, um den größten Helden unter ihnen zu küren, erzählt das Buch unter anderem auch von einem Mordanschlag auf den aktuellen Herrscher des Kalifats, zu dem sich der Großteil der islamischen Länder Arabiens zusammengeschlossen hat. Dieser Anschlag wird den Jokerterroristen in die Schuhe geschoben, die den Islamisten schon lange ein Dorn im Auge sind. Dieser Teil der Handlung war mir persönlich allerdings zu politisch und ich konnte damit leider nicht viel anfangen.

Begeistern konnte ich mich dafür umso mehr für das Fernsehformat “American Hero”. Vier Teams, den Spielfarben eines Kartendecks nachempfunden, treten in diversen Challenges gegeneinander an und versuchen dabei, ihre besonderen Fähigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Diese Idee fand ich einfach nur klasse und die Autoren haben in der Ausgestaltung der Challenges und der Entwicklung der besonderen Fähigkeiten, die die Asse haben, ihre Fantasie unter Beweis gestellt.

Es fällt schwer, einen Überblick über alle 28 Teilnehmer der Casting Show zu behalten. Als recht hilfreich erweist sich dabei eine Auflistung der Teammitglieder, die sich im Buch findet. Und schnell zeigt sich auch, dass manche Figuren mehr im Vordergrund stehen als andere. Schnell hatte ich die ein oder andere Lieblingsfigur für mich entdeckt, und interessanterweise erfährt man zu manchen Figuren auch mehr Hintergrundinformationen als zu anderen. Aber ich habe auch schnell Asse kennengelernt, die mir gar nicht sympathisch waren, auf denen aber leider ein Hauptaugenmerk des Buches liegt. Die entsprechenden Kapitel, die sich mit diesen unliebsamen Figuren beschäftigen, konnten mich leider nicht begeistern.

Sehr kritisch setzen sich die Autoren mit der Frage auseinander, was einen wahren Helden ausmacht. Dabei wird unter anderem auch thematisiert, dass einige Asse ihre besonderen Fähigkeiten als Fluch auffassen oder dass sie während des Castings feststellen, dass ihre Fähigkeiten noch lange nicht perfektioniert, sonderm im Gegenteil noch stark ausbaufähig sind. Und natürlich wird sich auch kritisch mit dem Konzept einer Casting Show oder der Gier nach öffentlicher Anerkennung auseinandergesetzt. Wahrscheinlich muss man das Buch gerade in diesen Szenen mit einem gewissen Augenzwinkern lesen.

Ab der zweiten Hälfte des Buches gerät die Casting Show immer mehr in den Hintergrund und stattdessen dominiert unter anderem Lohengrin die Handlung, der auch auf dem Cover des Buches zu sehen ist. Die Handlung wird nun noch ausschweifender und für diesen Handlungsstrang konnte ich mich leider genau so wenig begeistern wie für den oben erwähnten politischen Teil des Buches. Es lag einfach daran, dass ich die Charaktere, die nun im Vordergrund des Buches stehen, nicht sonderlich mochte. Ich hätte lieber gerne noch mehr von meinen Lieblings-Assen der Casting Show gelesen, aber entsprechende Seitenblicke waren eher selten bzw. standen andere Figuren im Fokus der Autoren.

“Wild Cards. Das Spiel der Spiele” wird nicht chronolisch erzählt, sondern es gibt Zeitsprünge und dadurch auch Wechsel in der Zeitform, in der erzählt wird. Teilweise wird ein Ereignis auch aus verschiedenen Sichtweisen wiedergegeben. Insgesamt ist dieses Buch schon etwas anspruchsvoller geschrieben. Es liest sich zwar flüssig, aber man muss dem Buch doch eine gewisse Aufmerksamkeit widmen, um den Überblick zu behalten.

Mein Fazit

Einer Vielzahl an Autoren gelingt es, ein einheitliches Werk zu konstruieren, das ein hohes Maß an Fantasie unter Beweis stellt, mich jedoch nicht durchweg begeistern und überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

In diesem dünnen Büchlein steckt so viel Handlung und Gefühl – unbedingt lesen!

Wo immer du bist
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Dem Klappentext kann ich, was den Inhalt des Buches betrifft, nichts hinzufügen, da hier die Gefahr sehr groß ist, zu viel zu verraten. Um Interesse an diesem Debüt zu wecken, sollte er aber in Kombination ...

Dem Klappentext kann ich, was den Inhalt des Buches betrifft, nichts hinzufügen, da hier die Gefahr sehr groß ist, zu viel zu verraten. Um Interesse an diesem Debüt zu wecken, sollte er aber in Kombination mit dem wundervollen Cover ausreichen. (Bei mir hat es die Kombination aus beidem jedenfalls geschafft.) Und vielleicht überzeugt euch ja auch meine Rezi, dieses Buch zu lesen.

Wobei ich mich auch mit meiner eigenen Meinung etwas zurückhalten muss, um nicht zu viel zu verraten. Ich kann euch nur versichern, dass “Wo immer du bist” ein unglaublich tiefgründiges und vielschichtiges Buch ist. Trotz seiner nur geringen Seitenzahl beinhaltet es so viel an Handlung und Gefühl, denn Cylin Busby versteht es, mit ihren Worten extrem viel auszudrücken. Teilweise ist die Handlung dabei etwas undurchsichtig und vieles versteht man vielleicht erst rückblickend. Aber dennoch hat dieses Buch eine unglaubliche Faszination auf mich ausgeübt, die ich nur schwer in Worte fassen kann.

West ist ein sehr sympathischer Ich-Erzähler, der mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Da das Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist, bekommt man als Leser sehr intensiv zu spüren, wie es sich für ihn anfühlt, nach seinem Unfall an das Krankenhausbett gefesselt zu sein, sich nicht bewegen zu können, sich nicht mitteilen zu können. Ein sehr beklemmendes Gefühl hat sich dabei auf mich übertragen und ich fand es stellenweise sehr schrecklich, was West mitmachen muss und wie mit ihm umgegangen wird.

Olivia dagegen empfand ich zu Beginn als sehr undurchsichtig und ich habe eine Weile gebraucht, um mich an ihre forsche und freche Art zu gewöhnen. Aber als diese Hürde genommen war, mochte ich sie ebenfalls sehr gerne, auch wenn sie ihre Macken und Fehler hat. Aber sie tut West und diesem Buch so gut! Genauso wie unsere gemeinsame Lieblingskrankenschwester.

Neben der eigentlichen Handlung des Buches, die davon erzählt, wie West und Olivia sich im Krankenhaus kennenlernen und anfreunden, gibt es da noch diese merkwürdigen Träume, die West jede Nacht heimsuchen. Es sind ganz verschiedene Sachen, die West träumt, aber irgendwie scheint es dennoch einen Zusammenhang zwischen ihnen zu geben. Und irgendetwas wollen die Träume ihm mitteilen. Natürlich dauert es fast bis zum Ende des Buches, bis diese Sache aufgeklärt wird, aber das hat unterschwellig für extrem viel Spannung gesorgt, denn natürlich will man als Leser unbedingt wissen, was es mit diesen Träumen auf sich hat. Mich hat diese Frage fast am allermeisten beschäftigt.

Überhaupt ist “Wo immer du bist” ein Buch, das viele Fragen aufwirft und eine gewisse Unruhe in mir ausgelöst hat, weil ich teilweise das Gefühl hatte, nicht ganz zu verstehen, was die Autorin mir mitteilen möchte. Man tappt als Leser etwas im Dunkeln, stellt Vermutungen an, sucht Antworten auf seine Fragen. Was für Fragen das sind, kann ich hier leider nicht genauer ausführen, um euch nicht die Spannung zu nehmen, falls ihr das Buch auch irgendwann lest. Die Autorin spielt ein wenig mit den Lesern und darauf muss man sich einfach einlassen.

Für mich hatte das zur Folge, dass irgendwann der Moment kam, an dem ich aus allen Wolken gefallen bin. Ich hatte mir meine eigene Erklärung zurechtgelegt, um dann festzustellen, dass ich komplett daneben lag. Dadurch hat die Handlung eine Wende genommen, die ich nicht vorhergesehen hatte und ich war einfach nur völlig verblüfft, fasziniert und schockiert in Einem.

Ich hatte nicht erwartet, dass mich dieses Buch so begeistern würde. Und vor allem hatte ich nicht gedacht, dass es der Autorin gelingen würde, auf wenigen Seiten so viel unterzubringen, mich so zu packen, zu verwirren und zu begeistern, so plastische Figuren zu zeichnen und eine Handlung zu konstruieren, die so ernst, gefühlvoll, witzig und überwältigend zugleich ist.

Mein Fazit

In diesem dünnen Büchlein steckt so viel Handlung und Gefühl – unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 12.10.2019

herrlich unterhaltsam

Sannah & Ham
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“Sannah & Ham” – schon allein den Titel des Buches finde ich total genial. Im Buch selbst erklärt sich auch, warum es diesen deutschen Titel bekommen hat, der so passend ist. Die Geschichte dazu ist vielleicht ...

“Sannah & Ham” – schon allein den Titel des Buches finde ich total genial. Im Buch selbst erklärt sich auch, warum es diesen deutschen Titel bekommen hat, der so passend ist. Die Geschichte dazu ist vielleicht nicht sonderlich originell, aber einfach süß. Wobei der Originaltitel auch hervorragend zum Buch passt, aber dazu verrate ich jetzt nicht mehr, denn da müsste ich schon weiter ausholen, aber ihr sollt mal schön selbst herausfinden, wie das Original zu seinem Namen kam.

Nicht nur der deutsche Titel des Buches ist originell, sondern auch seine Aufmachung. Denn um den Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern Hannah und Sam deutlich zu machen, hat der Carlsen Verlag einfach mal den Text jeweils links- oder rechtsbündig gedruckt. Eine klasse Idee, finde ich, die ich so auch noch nicht gesehen habe.

Aber noch viel wichtiger ist, dass ich nicht nur Titel und Aufmachung des Buches klasse fand, sondern auch seinen Inhalt. Zusammen mit Hannah und Sam war ich selbst noch einmal eine Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein und habe die typischen Probleme, vor denen man dabei steht, zusammen mit den beiden Hauptfiguren erlebt. Das größte Thema ist dabei tatsächlich das Erste Mal. Die Gedanken von Hannah und Sam kreisen unermüdlich um diese Lebensaufgabe. Irgendwie wollen sie es ganz schnell hinter sich bringen, um endlich nicht mehr die letzte lebende Jungfrau auf Erden zu sein (hier wird teilweise echt ganz schön dramatisiert…) Aber andererseits wissen beide auch, dass man das Erste Mal nur einmal erlebt, und deswegen soll es irgendwie schon auch etwas besonderes sein.

Und so beginnt ein manchmal urkomisches, manchmal zur Verzweiflung bringendes und manchmal einfach nur wunderschönes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Hannah und Sam versuchen, sich endlich füreinander zu gewinnen, bei dem sich aber immer neue Missverständnisse und Schwierigkeiten auftun. Mal ist es die beste Freundin, die alles durcheinander bringt, manchmal ist es der Alkohol, der für schlechte Stimmung sorgt, mal sind es Eifersüchteleien, die alles kaputt machen.

Und während man Hannah und Sam dabei beobachtet, wie sie sich finden und sich verlieren, sich suchen, sich wiederfinden und wieder verlieren (es ist ein Teufelskreis), merkt man, dass Erwachsenwerden nicht nur bedeutet, das Erste Mal hinter sich zu bringen. Der Alltag ist voll mit Problemen: Stress mit der besten Freundin, nervige Familienmitglieder, Angst vor den Prüfungsergebnissen, die über die Zukunft entscheiden werden. Den beiden Autoren gelingt es wirklich hervorragend, das Chaos perfekt zu machen. Es ist nur ein Sommer, den Sannah und Ham gerade durchleben, aber er verändert alles. Die Handlung ist dabei nicht besonders originell, sondern spiegelt wirklich nur die typischen Probleme eines jungen Erwachsenen wider. Aber dennoch konnte mich die Handlung begeistern, weil sie so authentisch und lebendig war. Festivals, ein Kurz-Urlaub in Griechenland, Partys, Partys, Partys – und immer die komplette Clique mit dabei. Mehr braucht es nicht, um den Alltag von Hannah und Sam zu beschreiben. Für mich hat sich dabei die Handlung an einigen wenigen Stellen zu schnell entwickelt, wo ich mir gerne noch ein paar mehr Details gewünscht hätte.

Der Erzählstil von Tom Ellen und Lucy Ivison ist herrlich lebendig, witzig und mitreißend. Ich habe es so genossen, dieses Buch zu lesen. Es ist total kurzweilig geschrieben und ich musste so häufig lachen, weil die Autoren mit ihren Darstellungen einfach den Nagel auf den Kopf treffen. Sie haben einfach einen Blick für kleine Details, die dem Buch das besondere Etwas verleihen. Ich habe mich teilweise selbst in den Figuren wiedererkannt und konnte mich daher total gut in ihre Situation hineinversetzen.

Besonders toll ist, dass man durch die beiden Ich-Erzähler die Ereignisse sowohl aus Jungs- als auch aus Mädchensicht präsentiert bekommt und dadurch sieht, wie ähnlich doch die beiden Geschlechter in manchen Situationen ticken. Gleichzeitig gibt es aber auch Situationen, die total unterschiedlich wahrgenommen werden, wobei es mir als weiblicher Leserin sogar hervorragend gelungen ist, mich in Sam und seine Wahrnehmung hineinzuversetzen. Und ich denke, auch männlichen Lesern könnte es gelingen, sich mit Hannah und ihren Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen, denn lebendig genug ist der Schreibstil dafür. Stellenweise war er mir allerdings etwas zu derb. Passend zum großen Thema “Erstes Mal” wurden entsprechend viele Ausdrücke verwendet, die irgendwie nicht zum sonstigen Erzählstil gepasst haben.

Mein Fazit

Ein herrlich unterhaltsames Buch mit tollen Charakteren und urkomischen Szenen und Dialogen, bei dem sich fast alles um das Erste Mal dreht.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Leider einige Längen

Wanderer 1: Sand der Zeit
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Was mir an diesem Debüt am besten gefallen hat (und was mir daher wohl auch immer als erstes einfallen wird, wenn ich an die Autorin Amelie Murmann denke), ist der unglaublich erfrischende Schreibstil. ...

Was mir an diesem Debüt am besten gefallen hat (und was mir daher wohl auch immer als erstes einfallen wird, wenn ich an die Autorin Amelie Murmann denke), ist der unglaublich erfrischende Schreibstil. Man merkt der Autorin ihr junges Alter an, denn “Wanderer. Sand der Zeit” sprüht vor jugendlichem Charme und ist herrlich frech, direkt und kurzweilig geschrieben. Teilweise sind es Redewendungen, mit denen die Charaktere um sich schmeißen, die aber immer an passender Stelle platziert sind. Oder es sind einfach wunderbar amüsante und freche Bemerkungen und Kommentare in den Dialogen. Es hat dadurch großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Und nicht selten musste ich schmunzeln oder laut lachen.

Auch die Idee hinter dem Buch hat mich sehr begeistert. Amelie Murmann hat sich einen kreativen Handlungshintergrund ausgedacht und diesen auch authentisch und konsequent umgesetzt. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie sich die junge Autorin mit der Bedeutung der Zeit und dem Umgang mit der Zeit auseinandergesetzt hat. Der Klappentext deutet es ja bereits an: Einige der Figuren in diesem Buch haben eine ganz besondere Fähigkeiten – sie können durch verschiedenste Gemälde zwischen Raum und Zeit wandern. Emilia wird von Träumen geplagt, mit denen sie nicht viel anfangen kann, die aber natürlich eine ganz besondere Bedeutung haben. Und es gilt, eine ganz besondere Aufgabe zu erfüllen. Hier hat Amelie Murmann wirklich ihren Ideenreichtum und ihre Kreativität bewiesen, denn auch wenn es bereits viele Bücher mit dem großen Thema “Zeitreisen” gibt, ist die Hintergrund-Idee bei diesem Debüt doch neu und anders.

Allerdings hatte das Buch doch einige Längen. Dieser Eindruck kommt vor allem daher, dass sich einige Szenen zu wiederholen scheinen. Die Handlung war mir nicht spannend genug. Und wenn Amelie Murmann dann doch spannende Elemente eingebaut hat, waren diese für mich einfach zu übertrieben und arteten zu sehr in agententhrillermäßiger Manier aus, mit Blut und Waffen. Das war mir doch ein bisschen zu viel des Guten und hat irgendwie nicht zu der Geschichte gepasst. Neben der interessanten Hintergrund-Idee gibt es weitere Handlungsstränge, die mich leider nicht fesseln konnten. Unter anderem fehlt es nicht an der jugendlichen Liebe auf den ersten Blick. Nachvollziehen konnte ich diese leider nicht wirklich, da sie einfach viel zu schnell passiert und den Charakteren gar nicht die Möglichkeit gegeben wird, sich vorher wirklich kennen zu lernen.

Mein Fazit

“Wanderer. Sand der Zeit” überzeugt durch seine sehr gut durchdachte Hintergrund-Idee und den frechen Schreibstil der Autorin, die Handlung selbst weist leider einige Längen auf, wodurch das Buch mich nicht durchweg fesseln konnte.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Wo Guillaume Musso draufsteht, ist auch Guillaume Musso drin.

Vielleicht morgen
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So ein Musso ist doch immer wieder ein Leseerlebnis und ich freue mich immer, wenn ein neues Buch von ihm erscheint. Unter anderem auch deswegen, weil sie einfach alle soooo schön im Regal aussehen. Aber ...

So ein Musso ist doch immer wieder ein Leseerlebnis und ich freue mich immer, wenn ein neues Buch von ihm erscheint. Unter anderem auch deswegen, weil sie einfach alle soooo schön im Regal aussehen. Aber natürlich vor allem deshalb, weil ich weiß, dass mich unterhaltsame Lesestunden erwarten werden. Und da hat mich auch “Vielleicht morgen” nicht enttäuscht, denn Guillaume Musso schafft es einfach mal wieder, seine Leser von der ersten Seite an gefangen zu nehmen, sie mitzunehmen auf eine Reise, die zugleich unterhaltsam, spannend, erschreckend und mysteriös ist. Denn Guillaume Musso denkt sich immer etwas ganz Besonderes für seine Bücher und somit für seine Leser aus. Er spielt mit ihnen, verwirrt sie, stellt ihnen Denkaufgaben, stellt sie vor Probleme. Und in “Vielleicht morgen” gelingt ihm all das ganz hervorragend, denn ich war von der ersten Seite an in der Geschichte drin, hatte während des Lesens immer wieder Momente, in denen ich das Buch zur Seite legen musste, weil ich einfach nicht fassen konnte, was da gerade passiert war. Ich habe Pausen gebraucht, um das Gelesene zu verarbeiten, musste innehalten, weil ich mir erst mal meine eigenen Gedanken zum Buch machen wollte, bevor ich weitergelesen habe, um zu sehen, wohin Guillaume Musso mich als Leserin führt. Genau so erwarte ich seine Romane und genau so liebe ich sie.

“Vielleicht morgen” lässt sich auf kein bestimmtes Genre festlegen. Das Buch enthält fantastische Elemente, liest sich streckenweise wie ein Kriminalroman, erzählt andeutungsweise von Gefühlen, und ist dabei durchweg spannend. Denn natürlich hat sich Guillaume Musso wieder einen ganz besonderen Aufhänger für sein neuestes Werk ausgedacht und als Leser brennt man förmlich darauf, zu erfahren, was hinter dem Ganzen steckt. Ich wäre nie auf die Auflösung gekommen, die sich der Autor ausgedacht hat. Aber diese Unvorhersehbarkeit macht jedes der Bücher von Musso so besonders und ich finde es toll, wie er seine Leser verwirrt und sie immer wieder überrascht. Wobei mir als Leserin, die eher einen Bogen um Krimis und Thriller macht, der Krimianteil des Buches weniger zugesagt hat als der Rest.

Nicht für jedes Ereignis gibt es eine rationale Erklärung, ein wenig muss man sich auch einfach auf das Gedankenexperiment des Autors einlassen können. Als Belohnung dafür erhält man eine wunderbar durchdachte und schlüssige Geschichte, die mit vielen Überraschungen aufwartet und schließlich dafür sorgt, dass man das Buch mit einem zufriedenen Seufzer zuklappt und noch einmal verträumt über das Cover streicht, bevor das Buch zu den anderen Schätzen ins Regal wandert.

Mein Fazit

Wo Guillaume Musso draufsteht, ist auch Guillaume Musso drin.