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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Unfassbar schön

Wunder
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Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich in Worte fassen soll, was ich über dieses Buch denke. Es war wirklich eine berührende und bewegende Lektüre, aber gleichzeitig war sie auch total humorvoll, sarkastisch ...

Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich in Worte fassen soll, was ich über dieses Buch denke. Es war wirklich eine berührende und bewegende Lektüre, aber gleichzeitig war sie auch total humorvoll, sarkastisch und bitterböse. August hat einen großartigen Humor und hat mich mehrere Male zum Lachen gebracht. Es ist schon bewundernswert, wie er sein Leben meistert. Und dabei hat er es wirklich nicht leicht. Oder besser gesagt: Er hätte es leicht, wenn seine Mitmenschen es ihm nicht so schwer machen würden.

Richtig toll fand ich, dass das Buch nicht nur aus der Sicht von August geschrieben ist, sondern dass auch andere Charaktere zu Wort kommen. So bekommt man als Leser nicht nur ein umfassendes Bild von der Handlung, sondern auch das Gefühlsleben der anderen Ich-Erzähler wird beleuchtet und rundet alles ab. Wie gesagt, es fällt mir echt schwer, etwas zu diesem Buch zu schreiben.

Das Buch ist so voller kleiner Szenen, die es so besonders machen. Kleine Gesten voller Liebe und Freundschaft, die Hoffnung machen und die einfach nur schön sind.

Veröffentlicht am 31.10.2019

So toll!

Kirschroter Sommer
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Ich habe mich recht schwer damit getan, in das Buch hineinzufinden. Emely fand ich am Anfang so furchtbar. Ihre Sprüche sind teilweise doch weit über das Ziel hinausgeschossen bzw. gingen mir zu sehr unter ...

Ich habe mich recht schwer damit getan, in das Buch hineinzufinden. Emely fand ich am Anfang so furchtbar. Ihre Sprüche sind teilweise doch weit über das Ziel hinausgeschossen bzw. gingen mir zu sehr unter die Gürtellinie. Auch kam es mir so vor, als hätte sich die Autorin vor dem Schreiben des Buches vorgenommen, in jedem 10. Satz einen dummen Spruch fallen zu lassen. Irgendwie kam mir alles so gezwungen und konstruiert vor. Und mir hat das besondere Etwas gefehlt, das mich zum Weiterlesen zwingt. Irgendwie plätscherte die Handlung doch zu sehr vor sich hin, als dass wirklich etwas Interessantes oder sogar Romantisches passiert wäre.

Aber dann kam irgendwann die große Wende. Ich kann das gar nicht an einer bestimmten Szene oder Seitenzahl festmachen. Aber plötzlich war ich in der Geschichte drin. Ich hatte mich an die Charaktere und ihre Eigenheiten gewöhnt und konnte auf einmal zusammen mit ihnen über die Witze und Sprüche lachen, auch wenn ich sie immer noch manchmal etwas dämlich fand. Aber irgendwie mochte ich Emelys Humor dann doch. Sie ist so herrlich sarkastisch und ironisch, schlagfertig und eben einfach nicht so leicht zu haben. Ich finde es toll, wie sie Elyas Kontra gibt, sodass selbst er manchmal sprachlos zurückbleibt. Das gibt dem Buch Würze, macht es besonders.

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Emely und Elyas finde ich großartig. Die beiden können nicht miteinander, können aber auch nicht ohneeinander. Sie wissen beide ganz genau, dass sie sich wollen, können aber einfach nicht über ihren Schatten springen. Klar, einige Szenen und Dialoge wiederholen sich. Aber es macht solchen Spaß, die beiden bei ihren Schlagabtäuschen zu beobachten und sich selbst seinen Teil dabei zu denken. Denn dass sie sich am Ende kriegen, sollte doch wohl feststehen. Emely macht es Elyas wirklich nicht leicht. Manche von euch haben geschrieben, dass sie es unrealistisch finden, dass Elyas trotzdem an ihr dran bleibt, anstatt genervt aufzugeben. Aber macht das nicht gerade das Besondere an Elyas aus? Ist es nicht einfach soooo süß, wie er um Emely kämpft, ohne dabei zu offensichtlich darum bemüht zu sein, ihr Herz zu erobern. Ich finde es toll, wie er immer wieder die richtigen Wörter findet, um zweideutig zu bleiben und nicht zu offensichtlich zuzugeben, dass er total in sie verknallt ist. Das macht doch einfach den Reiz an dieser Geschichte aus.

Überhaupt: Elyas. Was für ein Kerl. Ein kleines bisschen habe ich mich auch in ihn verliebt. Und mich dann dabei erwischt, wie ich in seinen türkisgrünen Augen auf dem Cover versunken bin. Emely wehrt sich wirklich extrem gegen ihre Gefühle. Ich glaube, ich wäre schon viel schneller schwach geworden. Aber auch hier bin ich froh, dass Emely sich so verzweifelt wehrt. Denn wenn sich die beiden nach 300 Seiten doch endlich gekriegt hätten, hätte das Buch nicht halb so viel Spaß gemacht.

Klar, eine wirklich interessante Handlung hat das Buch nicht. Der Schwerpunkt liegt schon auf den Dialogen und zwischenmenschlichen Szenen. Aber mir reicht das vollkommen aus.

Ich kann ja eigentlich nicht viel mit Frauenromanen anfangen, bin aber doch manchmal auf der Suche nach Liebesromanen, die nicht kitschig, sondern einfach schööön sind. Und wenn ich es mir recht überlege, bin ich mit "Kirschroter Sommer" an der richtigen Stelle fündig geworden. Genau so stelle ich mir einen solchen Liebesroman vor, der mich einfach alles um mich herum vergessen lässt, der mich mitfiebern lässt, der mir selbst beim Lesen ein Kribbeln im Bauch verursacht. Am Ende gibt es von mir 4,5 Sterne, einen halben muss ich einfach für den holprigen Anfang abziehen, auch wenn der schwierige Einstieg in das Buch bei dem Rest, der mich einfach begeistert hat, schon fast wieder ganz in Vergessenheit geraten ist.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Spannend!

Die Schwestern von Sherwood
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„Die Schwestern von Sherwood“ ist nicht nur aufgrund seines Umfangs, sondern auch aufgrund seines Inhalts ein richtig schöner Schmöker. Wer spannende und mysteriöse Familiengeschichten liebt, denen nach ...

„Die Schwestern von Sherwood“ ist nicht nur aufgrund seines Umfangs, sondern auch aufgrund seines Inhalts ein richtig schöner Schmöker. Wer spannende und mysteriöse Familiengeschichten liebt, denen nach und nach auf den Grund gegangen wird, der wird hier ganz bestimmt fündig.

In den Jahren 1948 und folgende begleitet der Leser Melinda, eine aufstrebende Journalistin, die in dem zerstörten Nachkriegsberlin lebt. Sie erhält eines Tages ein Paket, in dem sie Briefe, eine Schachfigur sowie Bilder einer Moorlandschaft entdeckt. In dem Paket findet sich keine Erklärung dazu, noch ist ein Absender erkennbar. Nicht nur Melindas Reporterherz schlägt aufgrund dieses rätselhaften Päckchens höher, sondern sie vermutet zudem, dass die Vergangenheit ihrer Familie mit dieser Sendung zusammenhängen könnte. Und so begibt sie sich auf die Spurensuche, reist dabei zusätzlich in die Vergangenheit und stößt auf die Sage der Sherwood-Schwestern, die beide auf rätselhafte Art und Weise innerhalb von kurzen Abständen im Moor von Dartmoor ums Leben gekommen sein sollen. Nicht jeder ist darüber erfreut, dass Melinda Nachforschungen anstellt und so sieht sie sich bald einer Bedrohung ausgesetzt, die sie in Gefahr bringt.

In dem zweiten Erzählstrang reist der Leser nicht nur in die Vergangenheit - in die Jahre 1881 und folgende - sondern auch nach England, wo er die Familie Sherwood kennenlernt, die mühsam und mit vielen Rückschlägen zu Reichtum gelangt ist, aber von der hohen Gesellschaft nicht anerkannt wird. Die beiden Schwestern Amalia und Cathleen sind ein Herz und eine Seele, und die schwere Krankheit, die dafür sorgt, dass Amalia ihren Hörsinn verliert, schweißt die beiden nur noch enger zusammen.

Der Autorin ist es hervorragend gelungen, anschaulich darzustellen, wie Amalia lernt, mit ihrer Beeinträchtigung klarzukommen, wie sie und ihre Schwester eine Zeichensprache entwickeln, wie Amalia sich dennoch ständig benachteiligt und einsam fühlt. Den Leser erwarten hier sehr emotionale und bewegende Szenen und es fällt leicht, das Gefühlsleben der Charaktere nachzuvollziehen. Weniger verständlich wirken dagegen die Reaktionen der Eltern, die Amalia total aus dem öffentlichen Leben ausschließen, aus Angst davor, dass ihre Tochter den Ruf ihrer Familie noch mehr zerstört.

Doch Amalia lässt sich nicht unterkriegen und schöpft neuen Lebensmut, als sie im Moor, in das sie sich zum Malen immer mehr zurückzieht, einen Unbekannten trifft, mit dem sie mehr und mehr Zeit verbringt und in den sie sich schließlich verliebt. Zu ihrer großen Freude bleibt diese Liebe nicht unerwidert und Amalia erfährt endlich, was es heißt, aus tiefstem Herzen geliebt und begehrt zu werden. Doch das Glück der beiden steht unter keinem guten Stern und sorgt für jede Menge Schicksalsschläge.

Als Leser hat man das Gefühl, Melindas Nachforschungen immer ein wenig voraus zu sein, da man durch den Erzählstrang aus den Jahren 1881 und folgende schon mehr erfährt, als Melinda durch ihre Recherchen herausfindet. Die beiden Erzählstränge laufen praktisch aufeinander zu und erst am Ende werden alle Rätsel aufgedeckt. Als Leser glaubt man, die Lösung schon zu sehen, aber sie ist immer noch etwas im Nebel und lässt sich nicht ganz greifen. So rätselt man während des Lesens mit und die Auflösung ist gleichzeitig nicht zu offensichtlich, auch wenn man teilweise schon Kleinigkeiten erahnen kann. Aber die Handlung ist insgesamt so rund und toll konstruiert, dass die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten bleibt.

Zwei kleine Kritikpunkte bleiben am Ende:

Es gibt einen klitzekleinen Teil der Handlung, den ich doch etwas zu konstruiert und irgendwie auch überflüssig fand. Dazu kann ich jetzt nicht mehr verraten, aber das Buch werden bestimmt einige von euch auch bald mal lesen und dann können wir darüber ja noch mal diskutieren.

Und außerdem fand ich den Schluss etwas übereilt. Klar, man muss als Autor bzw. Autorin einfach irgendwann mal zum Schluss kommen, aber nachdem sich die Handlung auf über 500 Seiten so schön ausgebreitet hatte und dabei doch keine Szene unnötig war (bis auf meine kleine Kritik von gerade eben), ging es mir auf den letzten 50 Seiten dann doch etwas zu schnell.

Was ich abschließend unbedingt noch lobend erwähnen möchte, ist der mitreißende und bildhafte Schreibstil der Autorin. Schon von der ersten Seite an schafft Claire Winter es damit, ihre Leser an das Buch zu fesseln und bildhafte Eindrücke von der Handlungsumgebung, der Handlung selbst und den Charakteren zu vermitteln. Besonders das zerstörte Nachkriegsberlin und die mystische Landschaft des Dartmoors werden von der Autorin überaus anschaulich beschrieben und vermitteln eine tolle Atmosphäre.

Trotz der Tatsache, dass sich dieser Roman schön leicht weglesen lässt, verlangt er doch einige Konzentration. Das liegt zum Einen an den vielen Zeitsprüngen, zum Anderen aber auch an der Vielzahl der Personen, deren Beziehung zueinander nicht aus den Augen verloren werden darf. Als anspruchsvoll würde ich das Buch dennoch nicht bezeichnen. Aber man sollte dran bleiben und nicht zu lange Pausen zwischen den Leseabschnitten einlegen, um an der Handlung dranzubleiben und die Zusammenhänge nicht zu vergessen.

Mein Fazit:

Ein vielseitiger und von der ersten bis zur letzten Seite spannender Roman, der durch den mitreißenden Erzählstil der Autorin und die toll konstruierte Handlung begeistert.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Weckt die Sehnsucht nach dem Sommer

Vergiss den Sommer nicht
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Nachdem ich von dem Erstlingswerk der Autorin „Amy on the Summer Road“ so begeistert war, war klar, dass ich auch ihr neuestes Buch „Vergiss den Sommer nicht“ unbedingt lesen musste. Und was soll ich sagen: ...

Nachdem ich von dem Erstlingswerk der Autorin „Amy on the Summer Road“ so begeistert war, war klar, dass ich auch ihr neuestes Buch „Vergiss den Sommer nicht“ unbedingt lesen musste. Und was soll ich sagen: Morgan Matson hat es erneut geschafft, mich zu begeistern.

„Vergiss den Sommer nicht“ ist ein Buch mit einem sehr ernsten Hintergrund, der während des Lesens immer im Kopf herumschwirrt und sich einfach nicht ausblenden lässt. Dadurch kommt man als Leser in eine ganz besondere Stimmung, die zwischen Hoffen und Bangen schwankt. Irgendwie drückt man den Charakteren die Daumen, dass alles gut gehen wird. Und irgendwie weiß man doch, dass es in diesem Buch kein Happy End geben wird.

„Vergiss den Sommer nicht“ ist - oh Wunder - ein Sommerbuch. Es erzählt von lauen Nächten, von langen Abenden am See, von Unbeschwertheit, von Freiheit. Es ruft in seinen Lesern den Wunsch hervor, die Sachen zu packen und ans Meer zu fahren. Es weckt sehnsuchtsvolle Gefühle und vermittelt eine tolle Stimmung, die von der ersten Seite an gefangen nimmt. Besonders der bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich mühelos in die Handlungsumgebung hineindenken kann und das Beschriebene wie ein Film vor dem geistigen Auge abläuft.

Taylor ist eine großartige Ich-Erzählerin, die mir sofort sympathisch war. Aber: Ich mochte nicht alle Seiten an ihr. Vor allem ihr Drang, vor jedem Problem wegzulaufen, hat mich gestört. Und so gab es in diesem Buch auch eine Entscheidung von ihr, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, und für die ich am Ende einen halben Stern in meiner Bewertung abziehe. Taylor macht in diesem Buch eine große Entwicklung durch, das ist offensichtlich. Aber es ist ein mühsamer Weg und so manches Mal hätte ich sie doch gerne gepackt und ihr gesagt, dass sie sich endlich mal zusammenreißen soll, dass sie sich endlich mal ihren Sorgen und Ängsten stellen soll, dass sie endlich mal lernen soll, über ihren eigenen Schatten zu springen. Aber Taylor ist nun mal sehr eigen und sie braucht die Zeit, die ihr das Buch bietet, um zu lernen und sich selbst mit den Augen der anderen zu sehen.

Nicht nur Taylor als Ich-Erzählerin, sondern auch die anderen Charaktere sind toll gezeichnet. Da wäre zum Beispiel Taylors Schwester, die Prima-Ballerina, die sich anmutig durch das Haus bewegt. Oder Taylors Bruder, der Streber, der nur Fachliteratur liest und die anderen an seinem Wissen teilhaben lassen möchte. Jede Figur hat ihre Besonderheiten, die sie liebenswert machen. Allein Taylors Mutter blieb für mich etwas zu blass. Als Hundefreundin hat es mich besonders gefreut, dass ein Vierbeiner in diesem Buch auftaucht und zudem keine unwichtige Rolle spielt. Aber das nur nebenbei.

„Vergiss den Sommer nicht“ beschäftigt sich nicht nur mit der Tatsache, dass Taylors Familie zum letzten Mal gemeinsam einen Sommer am See erlebt. Vor allem die zusätzlichen Probleme der jugendlichen Taylor werden beleuchtet. Eigentlich hatte sie sich nämlich vorgenommen, nie wieder in das Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Vor ein paar Jahren ist hier etwas passiert, das dafür gesorgt hat, dass Taylor den Kontakt zu ihrer besten Freundin und zu ihrer Jugendliebe abgebrochen hat. In Rückblicken erfährt der Leser nach und nach, wie es dazu kommen konnte. Und vielleicht schafft Taylor es ja sogar, wieder alles ins rechte Lot zu rücken... Aber das lest ihr wie immer am besten selbst.

Es gibt in diesem Buch ganz viele kleine Szenen, die es so besonders machen. Kleine Gesten, Blicke, kurze Kommentare. Das Buch erzählt von einer Familie, die in der Not zusammenwächst, von Freundschaften, die wiederbelebt werden, von Verzeihen und Vergessen, aber auch von Abschieden.

Mein Fazit:

Ein Buch, das Sehnsüchte nach einem unbeschwerten Sommer weckt und gleichzeitig zeigt, dass das Leben nicht immer fair ist.

Veröffentlicht am 31.10.2019

So ein tolles Buch!

Die wundersame Geschichte der Faye Archer
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Der Heyne Verlag hat sich richtig Mühe gegeben, ich liiiieeeebe das Cover und könnte es stundenlang anschauen und streicheln. Es ist so liebevoll und berührend gestaltet, ich kann mich gar nicht davon ...

Der Heyne Verlag hat sich richtig Mühe gegeben, ich liiiieeeebe das Cover und könnte es stundenlang anschauen und streicheln. Es ist so liebevoll und berührend gestaltet, ich kann mich gar nicht davon losreißen. Das Buch hat als Wanderbuch bei mir Station gemacht, aber ich werde es mir für mein Bücherregal kaufen, einfach, weil es so schön darin aussehen wird.

Aber nicht nur das Cover hat mich total verzaubert, sondern auch der Inhalt des Buches. "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" ist ein Herbst-Buch und sollte daher wohl am besten auch in dieser Jahreszeit gelesen werden. Christoph Marzi versteht es einfach, die September-Stimmung einzufangen und sie in Worten wiederzugeben. Es sind wundervolle Beschreibungen, die den Leser direkt in das Buch hineinziehen und ihn nach Brooklyn versetzen, in die Welt der Faye Archer. Über dem Roman liegt eine ganz besondere Stimmung, ein bisschen Zauber, ein bisschen Melancholie, ein bisschen Wehmut und ein bisschen Glück und Freude. Ein bisschen Liebe. Eine gute Mischung von Allem.

Auch die Handlung hat mich komplett überzeugt. Sie ist sehr bodenständig und erzählt von der Liebe zur Musik und der Liebe zur Literatur. Besser hätte die Kombination für mich nicht sein können, da diese beiden Dinge auch einen sehr großen Teil meines Lebens ausmachen. Faye war mir von Anfang an sympathisch und es sind so viele Kleinigkeiten, die das Buch so besonders machen. Faye ist ein ganz toller Charakter, aber auch ihr Chef, der Buchhändler Mica, ist total faszinierend und seine kleinen Weisheiten haben mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt.

Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, was mich an dem Buch so begeistert hat. Irgendwie einfach alles. Marzi findet genau die richtigen Worte, um den Leser von der ersten bis zur letzten Seite an das Buch zu fesseln. Im Kopf des Lesers entstehen mit der Zeit jede
Menge Fragezeichen, denn irgendwie läuft hier etwas nicht ganz richtig und zusammen mit Faye durchlebt man schöne, aber auch verzweifelte Momente und ist einfach nur auf die Auflösung gespannt.

Hier kommt nun mein kleiner Kritikpunkt, der das Buch einen halben Stern gekostet hat: Das Ende. Es kam mir einerseits etwas zu plötzlich, andererseits lässt es mich auch etwas unzufrieden und auch etwas ratlos zurück.