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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2023

4,5 Sterne

Im Sturm der Macht
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Teil 2 der finnischen Thrillerreihe. Der erste war für mich ein richtiger Pageturner. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung. Gleich vorne weg. Klar, man kann das Buch problemlos als Stand alone lesen. ...

Teil 2 der finnischen Thrillerreihe. Der erste war für mich ein richtiger Pageturner. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung. Gleich vorne weg. Klar, man kann das Buch problemlos als Stand alone lesen. Aber ich würde zum ersten Band raten, denn nur dann kommen vor allem die emotionalen Zusammenhänge beim Leser auch richtig an und die Entwicklung der Protagonisten ist um ein Vielfaches glaubhafter.

Die Stärken des Autors Oskari kommen wieder in all seiner Wucht zum Tragen. Man merkt, dass er Journalist ist, denn seine Recherche vor allem politischer Entwicklungen der Vergangenheit und seine Rückschlüsse, wie diese zu einer nachen Zukunft führen könnten, sind messerscharf, hochinteressant, aktuell und klug durchdacht. Außerdem zieht er im Laufe des Buches den Spannungsschraube gehörig an und scheut auch nicht vor der ein oder anderen Actionszene zurück, in die er seine Protagonisten rücksichtslos schmeißt. Das liest sich natürlich gut und hat mir sehr gefallen.

Im direkten Vergleich zum ersten Band würde ich sagen, dass der zweite einen Hauch politischer und kniffeliger ist und deshalb vielleicht in Teilen nicht ganz so spannend wie der Vorgänger. Aber das ist echt Jammern auf hohem Niveau. Denn ich fand das Buch Klasse und hoffe sehr, dass es noch einen dritten Band geben wird. Das Ende schreit danach. Es gibt keinen Cliffhanger aber die Dramatik ist kaum zu übertreffen und die Erschütterung, die beim Leser zurückbleibt, sollte in einer Fortsetzung gerne aufgehoben werden.

4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 17.11.2023

Eine Frau tanzt sich frei

Im Ballhaus brennt noch Licht
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Ich gestehe, dass ich zuerst durch das wundervolle Cover auf das Buch aufmerksam geworden bin. Und einen Titel, der sehr vielversprechend und für mich anziehend wirkte. Und ich wurde nicht enttäuscht. ...

Ich gestehe, dass ich zuerst durch das wundervolle Cover auf das Buch aufmerksam geworden bin. Und einen Titel, der sehr vielversprechend und für mich anziehend wirkte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Erzählt wird von einer jungen Frau, die Freundschaft mit dem Sohn der Sternbergs schließt. Die betreiben ein Ballhaus in Berlin des beginnenden 20.ten Jahrhunderts. Über die Jahre wird Lulu eine erfolgreiche Tänzerin und alles könnte so schön sein, wenn da nicht das politische Klima wäre, dass sich im Deutschland der 20ger merklich verändert.

Die Geschichte spielt in einer sehr spannenden Epoche und für eine junge Frau gibt es da einiges an Veränderungen und Umbrüchen. Mir hat gefallen, wie die anfangs ziemlich naive Lulu erwachsen wird und sich frei tanzt. Mir gefällt auch, dass einiges an Berlinflair und Politik der Vorkriegszeit eine Rolle spielt. Die Fiktion ist schön in die Realität eingebaut.

Für mich hätte das Buch gerne noch dicker und ausführlicher sein können. Ich mochte die Darsteller, den Erzählstil und das Thema. Eine Autorin, die ich unbedingt im Auge behalten muss.

Veröffentlicht am 13.11.2023

warmherzig

Dieses schöne Leben
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Ein wirklich tolles Buch, dass Mikki Brammer hier als ihren Erstling geschrieben hat. Ich liebe Bücher, die einen Melancholischen Grundton haben und in denen der Tod wie etwas behandelt wird, dass zu unser ...

Ein wirklich tolles Buch, dass Mikki Brammer hier als ihren Erstling geschrieben hat. Ich liebe Bücher, die einen Melancholischen Grundton haben und in denen der Tod wie etwas behandelt wird, dass zu unser aller Leben als feste Größe dazu gehört.

Mit einem sehr warmen Erzählton wird hier von einer jungen Frau erzählt, die sich schon als Kind dazu berufen fühlt, Sterbende zu trösten, zu begleiten, ganz natürlich in den Arm zu nehmen wenn sie es gerne möchten, oder auch einfach da zu sein, wenn der Mensch nicht mehr möchte. Clover ist eine faszinierende Heldin. Nach außen hin spröde und zurückhaltend aber im inneren mit einem großen Herzen und einem Verständnis dafür, wenn der Tod an die Türe klopft und keiner allein sein soll. Sie wird Sterbebegleiterin und merkt gar nicht, dass das Leben um sie herum so schön und bunt sein könnte bis sie eine neue Nachbarin bekommt, die sie aus ihrer Komfortzone herausholt und dann ist da noch eine neue "Kundin", die vor ihrem Tod unbedingt ihre erste große Liebe finden möchte. Dabei findet Clover mehr als sie sucht.

Ich habe diese Buch so gerne gelesen. So klug und unaufdringlich bekommt man mit, was eigentlich wichtig ist. Was das Leben wertvoll macht. Wie man eine große Menschenliebe entwickeln kann und dass Geben glücklich macht.

Hach - man darf sich auf keinen Fall abschrecken lassen, vom Thema. Denn es ist wertvoll die Traurigkeit in dieser Geschichte ist eine heilsame und positive.

Veröffentlicht am 13.11.2023

hatte etwas mehr erhofft

Atalanta
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König Jasus von Arkadien hätte sich einen männlichen Erben gewünscht und entledigt sich deshalb ziemlich uncharmant seiner Tochter Atalanta indem er sie aussetzt. Aber sie hat Glück, wird von einer Bärin ...

König Jasus von Arkadien hätte sich einen männlichen Erben gewünscht und entledigt sich deshalb ziemlich uncharmant seiner Tochter Atalanta indem er sie aussetzt. Aber sie hat Glück, wird von einer Bärin aufgezogen und dadurch stärker und wilder, als alle Krieger. Da die Göttin Artemis ein Auge auf das Mädchen hat, läuft alles gut, bis sie sich verliebt.

Ich wusste wenig über diese griechische Heroin und gespannt, was ich neues erfahren würde. Die Autorin mag ihr Heldin, rückt sie gekonnt ins Zentrum des Geschehens. Allerdings sind die Nebendarsteller meist etwas blass beschrieben und der Plot ist ein wenig wie ein Märchen und wenig überraschend. Da ich ja schon das ein oder andere Buch über die Mythen und Sagen Griechenland gelesen habe, war ich nicht ganz zufrieden. Für meinen Geschmack fehlte die emotionale Tiefe und der Plot, der sich sicherlich an gewisse vorgegebene Regeln halten muss, hätte dennoch etwas wendungsreicher sein dürfen.

Veröffentlicht am 09.11.2023

Lieblingsreihe

Wisting und die Tote am Wegesrand
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Wisting im World Wide Web. Das ist so gar nicht seine Welt. Er mag es lieber oldschool. Aber er wäre nicht Wisting, wenn ihn das wirklich abschrecken würde. Nachdem er erst mal die Fährte aufgenommen hat, ...

Wisting im World Wide Web. Das ist so gar nicht seine Welt. Er mag es lieber oldschool. Aber er wäre nicht Wisting, wenn ihn das wirklich abschrecken würde. Nachdem er erst mal die Fährte aufgenommen hat, kann er gar nicht mehr zurück und er nutzt dafür auch die neuen Methoden und stürtzt sich ins Internet.

Ich bin ein Fan dieser Krimireihe. Der Autor hat eine wunderbar unaufgeregte und reduzierte Art. Das liest sich sooo gut. Er macht Tempo und Spannung, fast nebenbei. Er zeichnet Charaktere und Schicksale und kommt ohne wirklich brutale Szenen aus obwohl es auch diesmal um Mord geht und der ist ja bekanntlich nie nett.

Also wer Wisting noch nicht kennt - zuschlagen. Wer Wisting schätzt, der weiß eh, dass jeder seiner Fälle einfach nur gut ist. Und er ihn löst.