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Veröffentlicht am 03.07.2023

Frau und Hund und Leben

Der Freund
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Ich hatte vorher noch nie etwas von Sigrid Nunez gelesen und war sehr gespannt.

Sie schreibt so, dass man das Buch nicht einfach herunter lesen kann. Ich bin oft ins Stocken gekommen, musste, durfte nachdenken, ...

Ich hatte vorher noch nie etwas von Sigrid Nunez gelesen und war sehr gespannt.

Sie schreibt so, dass man das Buch nicht einfach herunter lesen kann. Ich bin oft ins Stocken gekommen, musste, durfte nachdenken, zustimmen, abwägen.

Wundervoll erzählt finde ich, wie sie die Entwicklung der Beziehung zwischen der Frau und dem zuerst so ungewollten ungeliebten Hund schildert - super berührend, ohne jemals auch nur in die Nähe der weit verbreiteten "Hundehasser wird zu bestem Herrchen / Frauchen der Welt" - Geschichten zu kommen, die leider oft zwischen Kitsch und plattem Humor pendeln.

Den Hund finde ich im übrigen wesentlich interessanter als den verflossenen (nicht-?)Lover, den ich zuerst für "den Freund" hielt.

Die Doppeldeutigkeit des Titels ist wohl gewollt.

Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Hintergründiger Humor in dörflicher Nicht-Idylle

Nincshof
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Das Cover ist wunderschön gestaltet, die vielen Blau-, Grün- und Türkistöne vermitteln sommerliche Frische trotz Hitze und passen perfekt zur Handlung, in der der Pool und das Grün des Dorfes ja eine entscheidende ...

Das Cover ist wunderschön gestaltet, die vielen Blau-, Grün- und Türkistöne vermitteln sommerliche Frische trotz Hitze und passen perfekt zur Handlung, in der der Pool und das Grün des Dorfes ja eine entscheidende Rolle spielen.

Ich konnte mir unter diesem Buch zunächst einmal GAR NICHTS vorstellen, kannte auch Johanna Sebauer nicht, und war begeistert und überrascht von dem ausgefallenen Schreibstil.

Ein bisschen schnörkelig, sehr österreichisch, ein wenig umständlich und manchmal märchenhaft anmutend - eine Sprache, die einmal ganz anders ist, nicht unbedingt leicht herunter zu lesen, aber zum Genießen und Schmunzeln.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Die Charaktere werden in ihrer einzigartigen Verschiedenheit hinsichtlich Interessen, Alter, Schrullen, Gefühlen ganz wunderbar und fernab jeder Klischees beschrieben.

Die Handlung fließt munter dahin, wird an keiner Stelle langweilig, sondern bleibt lebendig, mit einer Prise Nachdenklichkeit, bis zum Ende.

Eine sehr schöne Lektüre für den Sommer, nein, eigentlich für alle Jahreszeiten.

Unbedingte Leseempfehlung und fünf Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Sehr schön nostalgisch

Der Laden der unerfüllten Träume
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Ich bin ein großer Fan von solchen Drei-Generationen-Romanen mit ihren Zeitsprüngen und oft unterschiedlichen, wechselnden Erzählperspektiven.

Von Amanda Cox habe ich bisher noch nichts gelesen, aber ...

Ich bin ein großer Fan von solchen Drei-Generationen-Romanen mit ihren Zeitsprüngen und oft unterschiedlichen, wechselnden Erzählperspektiven.

Von Amanda Cox habe ich bisher noch nichts gelesen, aber das wird sich sicherlich ändern.

Das Cover gefällt mir nicht so gut - statt der Fotos, auch wenn sie den "tatsächlichen" ursprünglichen Laden zeigen - hätte ich mir eher etwas Graphisches gewünscht, gerne mit dem Laden und den 3 Frauen, aber nicht so "realistisch".

Der Schreibstil hat mich sehr angesprochen, er ist lebendig, der Text ist flüssig und leicht zu lesen, die drei Hauptpersonen, Großmutter, Mutter und Enkelin, sind sehr gut charakterisiert.

Sehr schön und ohne Kitsch beschrieben sind die Konflikte im Leben der drei Frauen, die Geheimnisse, die - manchmal in bester Absicht entstanden - negative Ereignisse verursachen, die Liebe und die Kraft zum Leben in so vielen unterschiedlichen Facetten.

Ein sehr schönes Sommer-Urlaubs-Lesebuch, Mut machend - brauchen wir das nicht alle?

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Wundervolle Familiensaga, perfekte Ferienlektüre

Grandhotel Odessa. Die Stadt im Himmel
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Ich gehöre wohl zu den wenigen, die vorher noch nie etwas von Charlotte Roth gelesen haben.

Das Buch fiel mir in einem Tauschregal in die Hände und mir hat vor allem das tolle Cover gefallen, die jugendstilähnlichen ...

Ich gehöre wohl zu den wenigen, die vorher noch nie etwas von Charlotte Roth gelesen haben.

Das Buch fiel mir in einem Tauschregal in die Hände und mir hat vor allem das tolle Cover gefallen, die jugendstilähnlichen Ornamente auf smaragdgrünem Grund, das romantische Porträt einer Frau.

Ich liebe Hotelgeschichten, und diese hier liest sich ausnehmend gut.

Die Personen sind sehr gut gezeichnet und haben durchaus - bei reichlich vorkommender Schönheit, Grazie und Eloquenz - ihre Ecken und Kanten, die sie interessant machen und vom Klischee fern halten.

Die Geschichte geht über mehrere Generationen, mit Rückblicken - was ich sehr liebe - , enthält jede Menge Liebe, Romanzen, Politik, Umwälzungen, Krieg - das alles vor der Kulisse der Schwarzmeerküste - in Anbetracht des Ukrainekrieges habe ich das gleichzeitig als schmerzlich und beklemmend wie auch als mutmachend empfunden.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Spannend und gut geschrieben, aber schlecht gelesen

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
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Dies war mein erstes Buch von H. Dieter Neumann, somit auch die erste Begegnung mit Kira Lund und Helene Christ.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen ...

Dies war mein erstes Buch von H. Dieter Neumann, somit auch die erste Begegnung mit Kira Lund und Helene Christ.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Ich war sofort in der Szenerie drin, sei es bei dem Autounfall, der Aufregung um die Generalprobe des Chores oder dem Auffinden der Wasserleiche im grünen Kleid.

Fast idyllisch wirken die Segelszenen auf der Ostsee mit Kira Lund und ihrem Freund. Nett, dass in einem kurzen Rückblick Kiras Tätigkeit und die Kooperation mit der Flensburger Kripo kurz erläutert wird - für mich als "Kira-Erstleserin" war das hilfreich.

Für die ganze Szenerie erscheint mir das Cover mit der stürmischen grauen Ostsee und dem schwarzen Himmel fast zu düster - das Buch hat doch sehr viele "helle", eher heitere Momente.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, ist flüssig und spannend erzählt, auch mit schönen Landschaftsbeschreibungen. Die Spannung entsteht für mich nicht durch Action, sondern durch die vielen kleinen Details und Informationen, auch die Widersprüche, die langsam zusammen getragen werden. Manchmal ein wenig zu langsam, wobei mir persönlich das eher gemächliche Tempo, das der Krimi im Mittelteil hat, ganz gut gefällt.

Was mich total genervt hat, war der Sprecher, der ging mir mehr und mehr auf den Geist, sei es , weil sich die Summe des Gehörten addierte, sei es, weil es / er "schlimmer" wurde. Vor allem, wenn er die Frauenrollen spricht, klingt das alles sowas von dümmlich-affektiert, wie ein ganz schlechter Schauspieler eines Laientheaters, der eine Frau imitiert.

Sorry, aber ich finde, die Geschichte leidet darunter, die gefiel mir nämlich richtig gut, und gerade die Dialoge sind schön zahlreich und sehr lebendig. Wäre am liebsten zwischendrin auf das Buch zum Lesen umgestiegen, aber das hatte ich ja nun einmal nicht.

Insofern wird das hier eine Leseempfehlung, aber keine Hörempfehlung!

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