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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2024

Bin enttäuscht

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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Zum ersten Mal nach längerer Pause macht sich der schwer gepanzerte Transsibirien-Express wieder auf den Weg das gefährliche Ödland zwischen Peking und Moskau zu durchqueren. Doch die Zugleute sagen, es ...

Zum ersten Mal nach längerer Pause macht sich der schwer gepanzerte Transsibirien-Express wieder auf den Weg das gefährliche Ödland zwischen Peking und Moskau zu durchqueren. Doch die Zugleute sagen, es ist viel zu früh dafür, denn im Sommere bedroht das Land den Zug und die Reisenden.
Das Cover dieses Buches ist mir sofort ins Auge gesprungen und sowohl den Titel als auch den Klappentext fand ich sehr ansprechend, aber als ich ein Drittel des Buches gelesen hatte, stand für mich fest, dass diese fantasievolle Reise leider nicht meinen Geschmack getroffen hat.
Das geheimnisvolle Ödland war mir in manchen Passagen ein bisschen zu mystisch und verwirrend. Monster aus Flora und Fauna bedrohen den Zug und die Reisenden. Es geschehen merkwürdige Dinge.
Vorn und hinten im Buch findet der Lese eine schöne Zeichnung mit den Aufteilungen der Waggons, denen ich im Verlauf der Geschichte aber nicht so richtig folgen konnte. Keine Frage der Schreibstil ist wirklich toll zu lesen, doch hat mich die Handlung und auch die Darstellung der Figuren nicht wirklich gefesselt. Die unterschiedlichen Charaktere sind interessant, wie z. B. das Zugkind Weiwei, aber die Vorstellung, dass sie im Zug geboren, dort aufgewaschen und ihn nie verlassen haben soll, ist in meinen Augen wohl etwas überzogen.
Schade, ich hatte mir einen spannenden historischen Abenteuerroman vorgestellt, doch hier steht mehr die Fiktion im Vordergrund, was eigentlich auch ok wäre, wenn nicht vieles zu wirr und langatmig wäre.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Zeeland-Krimi mit historischem Hintergrund

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Nach einem missglückten Einsatz bei der Landespolizei soll Hoofdinspecteur Liv de Vries aus dem Fokus der Journale genommen werden. Auf Wunsch ihres Vorgesetzten fährt sie deshalb nach Zeeland um dort ...

Nach einem missglückten Einsatz bei der Landespolizei soll Hoofdinspecteur Liv de Vries aus dem Fokus der Journale genommen werden. Auf Wunsch ihres Vorgesetzten fährt sie deshalb nach Zeeland um dort dem Verschwinden seines Bekannten Rob van Loon nachzugehen. Mit Unterstützung ihrer Kollegin Noemi, dem dortigen Polizeichef Ruben und der Rechtsmedizinerin Ann-Remi, stößt Liv schon bald auf Ungereimtheiten.
Bei diesem atmosphärischen Krimi erkennt man sofort die Liebe des Autors zur Landschaft von Zeeland. Detailreiche Beschreibungen lassen beim Lesen sehr schöne Bilder vor Augen entstehen.
Besonders spannend fand ich die immer wieder zwischendurch eingeschobenen Handlungen die uns ins Jahr 1944 zurückgeführt haben. Lange Zeit ist unklar, was diese mit dem aktuellen Fall zu tun haben.
Der aktuelle Fall plätschert allerdings lange Zeit nur vor sich hin. Gestört haben mich die vielen Szenenwiederholungen, dadurch hat mich das Buch irgendwann verloren, da halfen auch die ganzen Verwicklungen und sorgfältig ausgearbeiteten Fährten leider nichts. Schon ziemlich früh haben diverse Hinweise auf den Täter hingewiesen.
Die vom Autor aufgegriffenen unterschiedlichen politischen Themen sind gut recherchiert, hochaktuell und brisant. Obwohl ich nur 3 Sterne vergeben habe, würde ich einen weiteren Fall der Ermittlerinnen lesen, denn der Schreibstil und die Firgurenzeichnung haben mir durchaus gefallen.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Die Jagd beginnt

Finster
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Wir befinden uns im Jahr 1986 in einem kleinen Ort im Odenwald. Bei der jährlich stattfindenden Kirmes verschwindet der 13jährige Niklas spurlos. Mittlerweile sind es schon 5 Kinder die in den letzten ...

Wir befinden uns im Jahr 1986 in einem kleinen Ort im Odenwald. Bei der jährlich stattfindenden Kirmes verschwindet der 13jährige Niklas spurlos. Mittlerweile sind es schon 5 Kinder die in den letzten Jahren verwanden und nie wiederaufgetaucht sind.
Der pensionierte Polizist Hans J. Stahl nimmt die Ermittlungen wieder auf, denn sein uneingelöstes Versprechen, den Täter zu schnappen, lässt ihn nicht los.
Die Thriller von Ivar Leon Menger sind süchtig machend. Nach "Als das Böse kam" und "Angst" ist auch dieses Werk wieder absolut fesselnd. Das Erzähltempo ist flott, ohne mit nebensächlichen Dialogen abzubremsen und trotz einer Vielzahl von Charakteren gleich von Anfang an, hatte ich keine Schwierigkeiten in diesen spannenden Thriller hineinzufinden.
Verankert ist die Story in dem fiktiven Ort Katzenbrunn. Die Atmosphäre der 80er Jahre wurde wunderbar mit bekannten Details wie Raider, Fotos mit Negativen und Ravioli eingefangen. Auch das ständig und überall geraucht wird, fehlt in den Handlungen nicht. Die Bewohner dieses Örtchens haben alle irgendwelche Eigenheiten, die der Geschichte auch teilweise eine humorvolle Seite verleihen, aber auch einige Geheimnisse drängen ans Licht. Geschickt gelegte Spuren lassen viel Raum zum Spekulieren. Ziemlich früh kann man erahnen um wen es sich bei dem Greifer handelt, aber mit der Auflösung am Schluss hätte ich so nicht gerechnet. Daher für mich ein cleveres Rätsel mit brillantem Twist.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

"Dieser verdammte Kim Ribbing"

Signum
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Der Hacker Kim Ribbing, der immer noch unter seinem Kindheitstrauma leidet, kidnappt seinen Peiniger Dr. Martin Rudbeck. Dieser hat Kim unsagbare seelische und körperliche Qualen zugefügt. Während Kim ...

Der Hacker Kim Ribbing, der immer noch unter seinem Kindheitstrauma leidet, kidnappt seinen Peiniger Dr. Martin Rudbeck. Dieser hat Kim unsagbare seelische und körperliche Qualen zugefügt. Während Kim Rudbeck im Keller seines Hauses gefangen hält, recherchiert Julia Malmros für ein neues Buch ihrer Asa-Fors-Reihe, doch dabei kommt sie der rechtsextremen Partei "Wahre Schweden" zu nahe.
Signum ist der zweite Teil aus der Stormland-Trilogie. Nach Refugium ist dieser Thriller zwar nicht ganz so spannend, die Story ist aber unterhaltsam und der Autor überrascht mit einer unerwarteten Handlung.
Die Entwicklung der Charaktere ist sehr verheißungsvoll, gerade in Bezug auf die etwas ungewöhnliche Beziehung zwischen Kim und Julia. Astrid Helander, die im ersten Teil eine große Rolle gespielt hat, ist meiner Meinung zwar ein bisschen überzeichnet, jedoch darf man viele Szenen hier nicht so ernst nehmen. Morbider Humor und ironische Dialoge wechseln sich ab mit brutalen Gewaltszenen. Trotzdem finden viele tiefgründige Themen, wie Ausländerhass, Drogen und Tierwohl ihren Platz, die vielleicht auch im nächsten Band weiterverarbeitet werden.
Das Buch ist eigentlich ziemlich unaufgeregt, es fehlte manchmal die Spannung, trotzdem bin ich sehr auf den abschließenden Teil der Mittsommer-Trilogie gespannt, der voraussichtlich im September 2025 erscheint.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Leider nicht mein Fall

Das elfte Manuskript
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Eine Leiche wurde in einem Kofferraum gefunden, der Frau fehlte das gesamte Gesicht. Der Mordermittler Henrik Holmes steht vor einem Rätsel und sucht Hilfe bei der ehemaligen Kommissarin Hanne Wilhelmsen. ...

Eine Leiche wurde in einem Kofferraum gefunden, der Frau fehlte das gesamte Gesicht. Der Mordermittler Henrik Holmes steht vor einem Rätsel und sucht Hilfe bei der ehemaligen Kommissarin Hanne Wilhelmsen. Zur gleichen Zeit verschwindet in einem bekannten Verlagshaus das elfte Manuskript einer berühmten aber exzentrischen Schriftstellerin. Was haben diese beiden Fälle miteinander zu tun.
Bei diesem Krimi hatte ich Schwierigkeiten in die Story hineinzufinden. Der Schreibstil ist an sich flüssig, aber die Erzählung kam zum Teil nicht vorwärts, so war mir der Lesefluss zu zäh und langatmig.
Zu den Protagonisten konnte ich leider keinen richtigen Zugang finden. Mit Hanne bin ich überhaupt nicht warm geworden, sie war mir äußerst unsympathisch, besonders ihre Art wie sie mit Henrik umspringt. Gefallen hat mir Ebba, sie ist zwar manchmal jähzornig und impulsiv, hat aber das Herz am rechten Fleck und ist sehr entschlossen was die Ermittlungen zum verschwundenen Manuskript angeht. Der Einzelgänger Henrik Holme erscheint mir im privaten Bereich wie ein kleines Kind, das nach Aufmerksamkeit sucht, bei den Mordermittlungen zeigt er aber Entschlossenheit, Ehrgeiz und Intelligenz.
Das Thema Corona-Pandemie hat sehr viel Platz eingenommen. Da ich froh bin, dass wir diese Zeit hinter uns haben, haben mich diese Passagen einfach genervt.
Aufgebaut ist das Buch in zwei Handlungsstränge. Lange Zeit hatte ich keine Idee, wie diese beiden zusammenhängen könnten. Dabei fand ich, dass die Geschichte um das verschwundene Manuskript sehr weitschweifig aufgebaut ist, da hätte ich mir mehr Fokus auf den Mordfall gewünscht.
Gefallen hat mir, wie die Fälle ineinander verwebt wurden. Erst zum Schluss hat mich die Handlung dann doch gefesselt und die traurigen Hintergründe der Tat fassungslos zurückgelassen.

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