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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2022

Ein persönlicher Fall für Cassie Raven

Wer mit den Toten spricht
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Als die Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven von ihrer Oma erfährt, dass ihre Eltern damals nicht bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, sondern ihr Vater lebenslänglich für den Mord an ...

Als die Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven von ihrer Oma erfährt, dass ihre Eltern damals nicht bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, sondern ihr Vater lebenslänglich für den Mord an ihrer Mutter inhaftiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Nun wird ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen und behauptet unschuldig zu sein. Zusammen mit der überkorrekten Polizistin DS Phyllida Flyte stellte Cassie Recherchen an und deckt immer mehr Geheimnisse auf.
A.K. Turner hat mit ihren beiden Hauptfiguren sehr symphytische und authentische Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber in den Ermittlungen natürlich und realistisch ergänzen.
Ich mag die nach außen hin touche, aber trotzdem sehr sensible Cassie und finde ihre Art, wie sie respektvoll mit ihren "Gästen" in der Pathologie umgeht immer wieder herzerwärmend. Hier in ihrem zweiten Fall ist Cassie Raven sehr emotional durch ihre persönliche Vergangenheit involviert.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen. Obwohl hier einiges forensisches Wissen vermittelt wird, wirkt das Ganze aber nicht überladen, sondern wir häppchenweise immer wieder gut in der Story verarbeitet.
Trotz des zu Anfang etwas zähen Handlungsverlaufs, steigert sich zum Ende die Spannung und die einzelnen Fäden werden logisch und ohne offene Fragen miteinander verknüpft.
Dies ist zwar kein atemberaubender, aufpeitschender Thriller, aber eine gelungene Story mit erfrischenden Protagonisten.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Tödlicher Podcast

Das Letzte, was du hörst
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Die Geschichte beginnt mit unterschiedlichen Perspektiven. Da ist zum einen, die energische, aber auch schroffe Kommissarin Carola Barreis, die zwei Mordfälle aufzuklären hat. Dann noch die Altenpflegerin ...

Die Geschichte beginnt mit unterschiedlichen Perspektiven. Da ist zum einen, die energische, aber auch schroffe Kommissarin Carola Barreis, die zwei Mordfälle aufzuklären hat. Dann noch die Altenpflegerin Sarah Henschel die nach dem Podcast "Hörgefühlt", bzw. nach der Stimme des Sprechers Marc Maria Hagen süchtig ist. Und noch die Kapitel mit einem Unbekannten und seinen grausamen Handlungen in der Vergangenheit. Wo ist hier der Zusammenhang?
Erst nach und nach erfahren wir die Hintergründe und die hohe Spannung und die beklemmende Atmosphäre hat mich sofort gefesselt.
Anfangs war mir die Ermittlerin durch ihre Art etwas unsympathisch. Doch durch das Talent des Autors, seine Charaktere bildlich und authentisch gut in Szene zu setzen, fügte sich ihre Art gut in die Handlung ein.
Winkelmann hat es geschafft, mich mit seinen geschickten Wendungen immer wieder in die Irre zu führen, auch eine Prise Humor durfte hier nicht fehlen. So mag ich Thriller, trotzdem hat mir hier irgendetwas gefehlt, deshalb mit 4,5 Sternen ein klitzekleiner Abzug.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Düstere Familiengeheimnisse

Das Haus der stummen Toten
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Eleanor will ihre Großmutter Vivianne besuchen, doch plötzlich steht sie vor deren Mörder. Durch ihre Gesichtsblindheit kann sie allerdings den Täter nicht beschreiben. Kurze Zeit später setzt sich ein ...

Eleanor will ihre Großmutter Vivianne besuchen, doch plötzlich steht sie vor deren Mörder. Durch ihre Gesichtsblindheit kann sie allerdings den Täter nicht beschreiben. Kurze Zeit später setzt sich ein Notar zu Klärung des Nachlasses mit Eleanor in Verbindung, er will sich auf dem Gutshof Solhöga mit ihr treffen, von dem sie zuvor nie etwas gehört hat. Zusammen mit ihrem Freund Sebastian, trifft sie dort auch überraschend auf ihre Tante Veronika. Sehr bald geschehen mysteriöse Dinge. Und wo steckt der Gutsverwalter?
Der Thriller ist in zwei unterschiedlichen Zeitebenen geschrieben. Die Handlungen in der Gegenwart werden von Eleanor in der Ich-Perspektive erzählt, immer wieder unterbrochen von Kapiteln die von Annuschka handeln, die 1965/1966 auf Solhöga gelebt hat. Nach und nach erfährt der Leser von den dunklen Familiengeheimnissen, die jetzt bei den durch einen heftigen Schneesturm Eingeschlossenen auf dem Gutshof zu Tage treten.
Der Schreibstil lässt sich ganz gut lesen und die Autorin hat hier eine düstere, kalte und zum Teil gruselige Atmosphäre geschaffen. Die Story fand ich allerdings stellenweise etwas undurchsichtig und mir fehlten die Spannung und der Nervenkitzel. Wenn mir zwischendurch andere Dinge wichtiger sind als das Lesen, ist es immer ein Zeichen dafür, dass mich das Buch nicht richtig fesseln kann. Schade, denn der erste Thriller von Camilla Sten hat mir besser gefallen. Für diesen leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Spannender Justizkrimi

Pirlo - Falsche Zeugen
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Der Anführer der Nazi-Rocker-Bande wurde erstochen und Faruk Maliki, Thronfolger des arabischen Clans aus Düsseldorf wird mit der Tatwaffe in der Hand bei der Leiche gestellt. Ein Anwalt muss her. Anton ...

Der Anführer der Nazi-Rocker-Bande wurde erstochen und Faruk Maliki, Thronfolger des arabischen Clans aus Düsseldorf wird mit der Tatwaffe in der Hand bei der Leiche gestellt. Ein Anwalt muss her. Anton Pirlo und seine Partnerin Sophie Mahler beginnen mit den Recherchen. Können sie die Unschuld von Faruk beweisen?
Dies ist bereits der zweite Fall für die Strafverteidiger Pirlo und Mahler. Auch ohne Vorkenntnisse zum ersten Teil, bin ich gut in die Story hineingekommen. Die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch authentisch gut in Szene gesetzt.
Der teilweise humorvolle Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, deshalb konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen. Der Umgang zwischen Pirlo und Sophie, die hintergründigen Eifersüchteleien zwischen den beiden und die mit Sarkasmus gespickten Dialoge brachten mich oft zum Schmunzeln.
Das Privatleben der beiden Anwälte steht immer mal wieder im Vordergrund, was ich ganz gerne mag, dadurch kann ich die Protagonisten besser kennen lernen.
Die Handlung wurde interessant aufgebaut und Fachliches wurde auf leichte Art in der Story untergebracht ohne zu langweilen. Auch die akribischen Recherchen waren authentisch und faszinierend. Für meinen Geschmack hätten es allerdings ein paar weniger Passagen mit Hinweis auf den Vorgängerband auch getan.
Von mir 4,5 Sterne für diesen lesenswerten Justizkrimi.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Nichts ist so wie es scheint

Kaltherz
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Nur für einen kurzen Moment lässt die Mutter ihre 5jährige Tochter allein im Auto. Als sie von der Toilette wiederkam, ist Marie nicht mehr da. Obwohl sofort die Ermittlungen starten, bleibt sie spurlos ...

Nur für einen kurzen Moment lässt die Mutter ihre 5jährige Tochter allein im Auto. Als sie von der Toilette wiederkam, ist Marie nicht mehr da. Obwohl sofort die Ermittlungen starten, bleibt sie spurlos verschwunden.
Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall von einem Kollegen. Nachdem sie aus der Abteilung Cybercrime rausgeflogen ist, ist dies ihre letzte Chance bei der Polizei. Wird sie Marie finden?
Gleich von der ersten Seite an, hat mich dieser Thriller in seinen Bann gezogen. Durch das rasante Tempo und dem fesselnden Schreibstil entfaltet die Story einen regelrechten Sog.
Die unterschiedlichen Charaktere wurden gut in Szene gesetzt. Die depressive und suizidgefährdete Clara leidet unter ihrem Ehemann Jakob, ein knallharter Karrieretyp. Die Ermittlerin Lansky zeigt sich burschikos und pfeift auf die Regeln, doch durch ihre angeblich harte Schale schützt sie sich nur vor ihrer dunklen Vergangenheit, die durch diesen Fall wieder ans Licht gezehrt wird.
Raffiniert konstruierte wechselnde Perspektiven sorgen für eine super spannende Story und die unerwarteten Wendungen offenbaren zum Schluss schockierende Hintergründe.

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