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Veröffentlicht am 24.06.2022

„Mementomori – bedenke, dass du sterben wirst.“

Kalte Körper
1

Falk Hagedorn durchlebt die schlimmste Zeit seines Lebens. Nichts kann ihn aus seiner Lethargie reißen, er will sich mit der Situation des Trauerns nicht auseinandersetzen und driftet völlig ab. Als er ...

Falk Hagedorn durchlebt die schlimmste Zeit seines Lebens. Nichts kann ihn aus seiner Lethargie reißen, er will sich mit der Situation des Trauerns nicht auseinandersetzen und driftet völlig ab. Als er dann bei einer abendlichen Rollstuhl-Spazierfahrt einen Überfall vereiteln kann, fällt ihm eine Statur auf, die auf diesem Platz vorher nicht stand. Er ruft die Polizei und meldet, dass er eine Leiche gefunden hat, die tiefgefroren kunstvoll aufgestellt ist.

Seine früheren Kollegen, will er nicht sehen und so fährt er vor deren Eintreffen wieder heim. Die Beschreibung, die die junge Polizistin von ihm als Zeugen gibt, sagt Marius Bannert gleich, wer hier die Leiche gefunden hat. Nun wollen sie Falk Hagedorn gern wieder ins Team zurückholen, denn er ist ein ausgezeichneter Fallanalytiker. Das ist aber gar nicht so einfach, denn Falk hat sich so in sein Selbstmitleid verliebt, dass er erst gar nicht reagiert.
Zitat Kapitel 8: „Wie zum Teufel soll ich meine Zweifel ablegen?“

Als dann aber eine zweite kunstvoll hergerichtete Leiche gefunden wird, schmilzt sein Panzer und die Neugier siegt. Er steigt wieder ein und als ein erster Verdächtiger gefunden wird, ist Falk überzeugt, der wahre Täter läuft noch frei herum. Wie nah er mit dieser Vermutung an der Wahrheit liegt, zeigt sich sehr schnell.

Fazit:

Der Autor Matthias Bürgel schreibt mit „Kalte Körper“ einen Thriller der mich völlig überrennt. Die Beschreibungen der Leichenfundorte und auch die Tötungsart sind so genial ausgearbeitet, dass sich mein Kopfkino sofort einschaltet und alle Szenen vor meinen inneren Augen ablaufen.

Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig lesbar. Die Spannung die von Anfang an vorhanden ist, bleibt auch das ganze Buch über erhalten. Die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel haben bei mir aber einen Sog entstehen lassen, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich lese immer weiter und dann bin ich plötzlich am Ende angekommen.

Wieder ist der Fallanalytiker Falk Hagedorn die Hauptperson. Ich habe ihn schon in der ersten beiden Teilen in mein Herz geschlossen und auch in diesem hier wird er wieder sehr authentisch und lebendig beschrieben. Ich mag ihn einfach. Auch alle andere Charaktere sind gut gewählt und mit vielen Ecken und Kanten versehen. Das gefällt mir einfach gut.

Das Ende ist schon mal ein Kracher. Nie und nimmer hätte ich damit gerechnet. Ich war sowas von auf dem Holzweg. Der Autor bringt alle losen Fäden zu einem großen Ganzen zusammen und lässt mich letztendlich verblüfft zurück.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Bitte mehr von Hagedorn und Kollegen. Von mir kommt eine klare Leseempfehlung und ich vergebe voll verdiente 5 Sterne. Lest selbst, denn dies hier, ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

„Man jagt eine Bestie und fängt einen Menschen.“

Blutland
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Martin Juncker ist zurück in Kopenhagen. Endlich kann
er wieder mit Signe Kristiansen, seiner Kollegin, zusammen ermitteln. Leider kommt es dazu nicht; denn Signe übernimmt den Mord an einem Neonazi und ...

Martin Juncker ist zurück in Kopenhagen. Endlich kann
er wieder mit Signe Kristiansen, seiner Kollegin, zusammen ermitteln. Leider kommt es dazu nicht; denn Signe übernimmt den Mord an einem Neonazi und Juncker ermittelt im Fall einer toten jungen Frau, die sexuell misshandelt wurde. Doch bald wird vermutet, dass die beiden so unterschiedlichen Taten irgendwie in Zusammenhang stehen. Kann es sein, dass ein Mörder herumläuft, der die Polizei in alle möglichen Richtungen schickt?

Juncker und Kristiansen gehen bis an ihre Grenzen um den Mörder zu überführen, der hier so ein perfides Katz und Mausspiel mit ihnen veranstaltet. Oder ist alles ganz anders? Dann wird eine weitere Frauenleiche gefunden. Doch der Mörder scheint unerreichbar, er ist schlau und legt ständig falsche Fährten. Martin und Signe brauchen jede Hilfe, die sie kriegen können und bemerken erst sehr spät, dass sie sich selbst in Lebensgefahr befinden.

Fazit:

Das Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen nimmt uns in ihrem Thriller „Blutland“ mit den Ermittlern Junker und Kristiansen wieder mit nach Dänemark und in die Abgründe eines perviden Mörders. Das gelingt ihnen so gut, dass ich mich selbst in Gefahr sehe und beim Lesen Vorsicht walten lasse.

Der Schreibstil der Autoren ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel haben eine gute Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. So manches Mal halte ich die Luft an, weil ich die ausführlichen Details gar nicht gebraucht hätte, denn ich bin nicht so der blutrünstige Leser. Mir reicht schon ein kleiner Ausschnitt der Tat und schon macht sich mein Kopfkino selbständig.

Die Hauptfiguren kennen wir ja schon, auch dieses Mal verraten sie uns noch mehr aus ihrem Privatleben. Aber es kommen auch noch andere hinzu, alle haben ihr eigenes Gesicht. Die Einen sind sympathisch, emotional und auch verletzlich und die Anderen brutal, widerlich und undurchschaubar.

Auch dieser letzte Teil der Trilogie ist ein Thriller der unter die Haut geht. Wie gewohnt verarbeitet das Autorenduo viele verschiedene Themen, hier ist es Ehrenmord, Vergewaltigung, SadoMaso, Krebs, Rache, Bandenkrieg, Amtsmissbrauch und extrem brutaler Mord. Das Buch ist ein wahres Leseerlebnis. Daher kommen von mir auch 5 hoch verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

„Keinen Stress zu verbreiten, darin lag das Geheimnis.“

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen entspricht so gar nicht dem Erscheinungsbild ihres Berufszweigs. Das kann sie auch nicht, denn sie ist auf einem Bauernhof mit Schafzucht in Nordfriesland aufgewachsen ...

Die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen entspricht so gar nicht dem Erscheinungsbild ihres Berufszweigs. Das kann sie auch nicht, denn sie ist auf einem Bauernhof mit Schafzucht in Nordfriesland aufgewachsen und hat auch genau dort ihre Kanzleiräume angesiedelt.

Neben dem vermutlichen Selbstmord einer Lehrerin, verschwinden zeitgleich auch zwei Studentinnen aus dem nahegelegenen Internat. Die Polizei nimmt den Freund der Lehrerin, Tobias Asmuss fest, das ist genau der Mann, den Fentje ohnmächtig und ohne Erinnerung auf ihrer Schafweide gefunden hatte. Nun rät sie ihm, sich einen Anwalt zu nehmen. Der Auftrag geht an sie und so versucht sie, ihn aus der Untersuchungshaft zu bekommen.

Der Journalist Niklas John, ein ehrgeiziger Journalist schreibt über die beiden Verbrechen. Als dann ein weiterer Toter aufgefunden wird, ist Gefahr in Verzug. Da die Inselpolizei sich ziemlich zurückhält, ermitteln jetzt Niklas und Fentje zusammen, kann das gutgehen?

Fazit:

Die Autorin Eva Almstädt nimmt mich in ihrem neuen Kriminalroman „Am dunklen Wasser“ mit an die Nordsee. Das gelingt ihr hervorragend, denn die bildhaften Beschreibungen lassen mich gleich das Meer riechen und den Sand unter den Füßen spüren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich eile durch die Seiten, denn ich will gleich wissen, wie es weitergeht. Ich kann erst aufhören zu lesen, als mir die letzte Seite durch die Finger gleitet.

Die Charaktere sind sehr zahlreich, das hätte es gar nicht gemusst, zu viele Köche verderben oftmals den Brei. Das ist hier nicht so, denn die Hauptfiguren sind so glaubwürdig, überzeugend und gut beschrieben, dass sich mein Kopfkino sofort anschaltet. Ich mag am liebsten Oma Gretje, ihr entgeht nichts und sie hat immer einen tollen Spruch auf den Lippen.

Nicht immer ist die Spannung auf höchsten Niveau, aber Eva Almstädt versteht es, durch die gute Kapitellänge und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich einfach nicht entkommen kann. Mir hätte allerdings besser gefallen, wenn die Abschnitte in den Kapiteln besser gekennzeichnet gewesen wären, denn so hatte ich manches Mal das Gefühl, eine Seite überschlagen zu haben.

Dies war das erste Buch der Autorin, was ich gelesen habe, aber definitiv nicht das letzte. Mir hat dieser Krimi richtig gut gefallen und daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und 4 verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

„Warum haben wir nicht einen Gedanken daran verschwendet, was auf uns zukommen könnte?“

Berlin Friedrichstraße: Tränenpalast
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Die Geschichte um Robert, Johannes, Ilse und Ella geht weiter. Roberts Tochter Lilli bekommt Zwillinge und der Vater der Kinder verschwindet spurlos. Wie kann er sie einfach alleine lassen in dieser schlimmen ...

Die Geschichte um Robert, Johannes, Ilse und Ella geht weiter. Roberts Tochter Lilli bekommt Zwillinge und der Vater der Kinder verschwindet spurlos. Wie kann er sie einfach alleine lassen in dieser schlimmen Zeit?

Der Krieg wütet schrecklich und Lilli muss für sich und die Zwillinge ums Überleben kämpfen. Auch den anderen Hausbewohnern geht es nicht anders, aber das schweißt sie alle nur noch mehr zusammen. Als Ella dann vor Lillis Tür steht, freut sie sich riesig sie wiederzusehen und so zieht sie auf den kleinen Dachboden. Es ist eine harte Zeit. Auch als dann der Krieg vorbei ist, ist jeder Tag eine Herausforderung für die eingeschworene Hausgemeinschaft. Sie gehen zusammen durch Dick und Dünn.

Als sich Berlin dann zu teilen beginnt, werden viele Familien und Freunde getrennt und dann gibt es auf einmal West- und Ost-Berlin. Auch Lilli bekommt das zu spüren. Ilse ist im Westen und sie im Osten, aber ihren Vater Robert und auch Johannes möchte sie nicht allein im Osten lassen. Welche Entscheidung wird Lilli für sich, Anne und Cornelia, treffen?

Fazit:

Auch mit der Fortsetzung der Familiensaga: Berlin Friedrichstraße „Tränenpalast“, konnte mich die Autorin Ulrike Schweikert wieder voll überzeugen. Bei ihren detaillierten Schilderungen habe ich Bilder im Kopf und möchte so manches Mal gar nicht hinschauen. Grausam und brutal wütet der Krieg und ich habe oftmals Tränen in den Augen und muss schwer schlucken. Es ist kaum vorstellbar, wie furchtbar es für die Menschen gewesen sein muss.

Der Schreibstil lässt sich wieder flüssig lesen, so dass ich durch die Seiten eile und erst aufhöre zu lesen, als mir die letzte Seite durch die Hände gleitet. Die hervorragende Recherche Ulrike Schweikerts lässt mich teilhaben an den Geschehnissen, die so realistisch beschrieben werden, dass ich selbst den Knall der Bomben hören kann.

Bei den Charakteren sind die Zwillinge Anne und Cornelia dazugekommen. Sie sind mir gleich ins Herz gesprungen und ich mag sie Beide. Auch die anderen neuen Protagonisten sind gefühlvoll beschrieben. Weiterhin ist Ella meine Lieblingsfigur, sie ist so lieb, hilfsbereit und natürlich, dabei aber so bescheiden, dass ich sie ständig in den Arm nehmen möchte. Mit allen Personen konnte ich fühlen, weinen und auch lachen.

Auch dieser historische Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf den 3. Teil der Familiensaga. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und ich vergebe hier verdiente 5 Sterne. Lest selbst, denn dies hier, ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

„Es liegt an mir. Ich bin schuld.“

Frische Wunden
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Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt ...

Als im Würzburger Stadtwald eine Frauenleiche gefunden wird, werden die Hauptkommissare Victoria Stahl und Daniel Freund gerufen. Was ist passiert und warum wurde die junge Frau mit einer Babydecke zugedeckt aufgefunden. Bei der Obduktion stellt sich dann schnell heraus, dass sie erst vor ein paar Tagen ein Baby zur Welt gebracht hat. Aber wo ist das Baby? Lebt es noch?

Nun stellt sich die Frage: War es ein Unfall oder Mord? Die Kommissare durchleuchten das Umwelt der Toten und stoßen auf viele Ungereimtheiten. Führte sie ein Doppelleben und hatte auch eine dunkle Seite? Der Verlobte rückt ins Visier der Ermittlungen, aber ist er auch der Täter?

Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig, denn keiner will was gesehen oder gehört haben und dann geschieht ein zweiter Mord.

Fazit:

Die Autorin Kirsten Nähle nimmt mich in ihrem Krimi „Frische Wunden“ mit nach Würzburg in den düsteren und nebeligen Stadtwald. Das gelingt ihr sehr gut, denn sofort bin ich mitten drin und mein Kopfkino fängt an zu laufen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich eile durch die Seiten, denn die genauen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und auch der Gefühle der Figuren gelingen ihr sehr gut.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben und ich kann so mit ihnen fühlen, mich freuen oder auch aggressiv werden. Mein Lieblingscharakter ist Jonas. Er kommt so authentisch und glaubwürdig rüber mit seinen Unsicherheiten die er hat, das hat ihn für mich so nahbar gemacht.

Nicht immer ist die Spannung auf höchsten Niveau, aber Kristen Nähle versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich einfach nicht entkommen kann. Ich muss einfach weiterlesen.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und daher vergebe ich hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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