Eine gigantische Fortsetzung
Seit ich die beiden Bände der Charité gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Bestsellerautorin. Ich habe mich riesig auf den zweiten Band „Tränenpalast“ der Friedrichstraßen-Saga, die eine Berliner Familie ...
Seit ich die beiden Bände der Charité gelesen habe, bin ich ein großer Fan der Bestsellerautorin. Ich habe mich riesig auf den zweiten Band „Tränenpalast“ der Friedrichstraßen-Saga, die eine Berliner Familie begleitet vom Ersten Weltkrieg über die 1920er Jahre bis zum Mauerbau und dem Leben in einer geteilten Stadt, gefreut.
Der Inhalt: Zusammen sind sie in Berlin aufgewachsen: die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella. Bis der Krieg sie trennte. Nun herrscht Frieden, doch die Wunden sind tief. Auch der Bahnhof Friedrichstraße wurde teilweise zerstört. Eines ist zum Glück geblieben: Johannes’ Kiosk, der Fixpunkt der Freunde, die längst zu einer Familie geworden sind. Vor allem für Roberts Tochter Lilli ist er immer wieder Zuflucht. Hier lernte sie ihre große Liebe Michael kennen – doch er verschwand von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben. Und nun muss Lilli ihre Zwillingsmädchen Anne und Cornelia allein großziehen. Dabei merkt sie, dass es vor allem die Frauen sind, die in diesen ersten Nachkriegsjahren fest zusammenhalten, um zu überleben. In einer zunehmend geteilten Stadt wird der Zusammenhalt wichtiger als je zuvor. Und ausgerechnet der Bahnhof Friedrichstraße mit dem angrenzenden Tränenpalast wird zum Symbol der deutsch-deutschen Trennung.
Wow! Was für eine gigantische Fortsetzung. Noch jetzt nach Beendigung dieser herausragenden Lektüre, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, stehe ich unter Strom. Ich werde von zahlreichen Emotionen übermannt und bin noch von den geschichtlichen Ereignissen, die uns die Autorin in aller Deutlichkeit nahe bringt, tief berührt und erschüttert. Ich treffe wieder auf viele Bekannte, die mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen, vermisse aber auch die Personen, die auf tragische Weise aus dem Leben geschieden sind. Ich darf die Freunde Robert, Johannes, Ilse und Ella wieder eine lange Zeit auf ihrem Lebensweg, der von vielen Tiefen überschattet wird, begleiten.
Es ist unvorstellbar, welches Leid die Menschen während des zweiten Weltkrieges und dann vor allem auch in der Nachkriegszeit erleiden mussten. Ich habe die mir liebgewonnen Menschen, allen voran Lilli, die wie ein Tiger für ihre Zwillingsmädchen kämpft und Ella. Dann sind da noch Ilse und Clara, Robert und Johannes. Ergreifend was sie in diesen Jahren alles erlebt haben. Und dann beim Aufeinandertreffen ist einfach immer diese Vertrautheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu spüren. Mich hat das Gelesene sehr berührt, oft hatte ich feuchte Augen und der Spannungsbogen war einfach gigantisch. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Und habe mit großer Spannung dem Ende entgegengefiebert.
Für mich ein Lesehighlight, das noch jetzt nachwirkt. Selbstverständlich vergebe ich für die hochspannende, hochemotionale und unter die Haut gehende Lektüre gerne 5 Sterne.