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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2018

Zu viele Zufälle!

Aber Mutter weinet sehr
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Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. ...

Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. Erst einmal werden die Freunde abtelefoniert, als er nach 2 Stunden immer noch nicht zu Hause angekommen ist. Doch Johann ist pünktlich vom Freund losgefahren, nun werden Robert und Marie doch sehr nervös. Robert fährt mit dem Auto die Strecke ab. Auch er findet Johann nicht und die Polizei wird informiert. Als dann Kommissar Fürbringer den Fall übernimmt, wird gleich klar, dass Robert auf ganzer Linie mit der Polizei zusammen arbeitet. Marie wird außen vor gelassen, aber sie will nur Kontakt mit dem Entführer aufnehmen um ihren Sohn heile wieder zu bekommen.

Bei einer anberaumten Pressekonferenz richtet sich Marie an den Entführer, er solle doch ihren Johann freilassen. Und tatsächlich nimmt der Entführer Kontakt zu Marie auf, nachdem er ihr das Handy ihres Sohnes ans Fahrrad hängte. Marie hält dies aber vor der Polizei geheim. Kann das gut gehen?

Fazit:

Der Autor Wolfgang Brenner greift hier in seinem Psychothriller ein brisantes Thema auf. Leider ist ihm die Umsetzung hierbei nicht richtig gut gelungen. Eigentlich eher emotionslos erzählt Wolfgang Brenner die Geschichte der Entführung eines Jungen und wie die Eltern damit umgehen. Hier wäre absolutes Feingefühl angebracht gewesen, was mir leider nur auf ganz wenigen Seiten entgegensprang.

Die Charaktere werden auch eher flach beschrieben, so dass man sich schlecht ein Bild von ihnen machen konnte. Auch Marie, die hier im Vordergrund steht kann ich nicht greifen. Sie ging mir schon bald auf die Nerven mit ihrer Eigeninitiative und den sehr vielen Zufällen, die sie immer weiter in die Nähe des Täters führten. Hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung, die am Anfang doch recht hoch ist, flacht sehr schnell ab und zum Ende hin verschwindet sie eigentlich ganz. Schade, aber als Psychothriller ausgewiesen, hatte ich doch etwas anderes erwartet. Man hätte soviel mehr aus diesem Thema machen können.

Hier kommen von mir 2 Sterne, leider hat es zu mehr nicht gereicht.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ich erkenne Mut, wenn ich ihn sehe….

Serafina – Das Königreich der Drachen
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Serafina ist 16 Jahre alt und die Musikmamsell im königlichen Haus. Gorred, ein kleiner Ort, der vor Jahren Frieden mit den Drachen geschlossen hat, steht nun wieder im Mittelpunkt; denn die 40-Jahres-Friedensfeier ...

Serafina ist 16 Jahre alt und die Musikmamsell im königlichen Haus. Gorred, ein kleiner Ort, der vor Jahren Frieden mit den Drachen geschlossen hat, steht nun wieder im Mittelpunkt; denn die 40-Jahres-Friedensfeier steht bevor. Eigentlich könnte Serafina das glücklichste junge Mädchen im Orte sein, tja wäre da nicht ihr dunkles Geheimnis, was sie vor Allen verbergen muss. Gerne würde sie, wie auch die Prinzessin Glisselda, die ihr als Schülerin anvertraut wurde, unbeschwert das Leben genießen. Aber das geht nicht. Ihr Vater hat ihr das Geheimnis mit in die Wiege gelegt, denn ihre Mutter, die bei ihrer Geburt verstarb, kann sie nicht mehr dazu befragen.

Als dann der Thronanwärter auf seltsame Weise ermordet wird, ist Serafina plötzlich mit dem konfrontiert, was sie so gerne gar nicht aus ihrem geheimen Gedankengarten entlassen möchte. Sie muss sich dem stellen, was ihre Vergangenheit und ihre Zukunft ist.

Mehr werde ich jetzt nicht berichten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Rachel Hartman hat hier einen Fantasyroman geschrieben, der es in sich hat.

Der Anfang wird einem hier aber wirklich nicht leicht gemacht. Die ersten 100 Seiten befand ich mich in einem völligen Chaos. Ich las, aber ich verstand gar nichts. Auch der Hinweis, dass sich ein Glossar am Ende des Buches befindet, konnte mir aus meinem Tief nicht heraushelfen. Ich kämpfte mich von Seite zu Seite durch. Dann allerdings fing das Buch an spannend zu werden. Die vielen fremden Begriffe bekamen einen Sinn und ich konnte mich mit der Geschichte anfreunden.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr authentisch. Serafina ist mir gleich ans Herz gewachsen. Auch Prinzessin Glisselda, die in ihren jungen Jahren schon eine solche Verantwortung tragen muss, fand ich sehr liebevoll herausgearbeitet. Mein Lieblingsprotagonist allerdings ist Orma, der Onkel Serafina´s. Mit ihm konnte ich mich identifizieren. Er ist mir sofort ans Herz gewachsen. Mit ihm konnte ich lieben, leiden und weinen.

Das Ende dann wiederum hat meinen Geschmack nicht so wirklich getroffen, hier ging mir alles viel zu rasch und doch so einiges blieb unaufgeklärt. Auch Serafina´s Geständnis kommt mal so ganz locker rüber und ja, Alle sind glücklich und zufrieden. Ich hoffe, dass diese offenen Fragen in einem Folgeband dann doch Aufklärung finden.

Alles in allem ein netter Drachenroman, den ich gerne weiterempfehlen werde.


Von mir gibt es hier 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Was ist hier Wahrheit und was Fiktion?

Der Architekt
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Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben. Im ersten wird der bekannte Berliner Stararchitekt Julian Götz angeklagt, seine Frau und seine beiden Töchter auf brutalste Weise ermordet zu haben. Noch ...

Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben. Im ersten wird der bekannte Berliner Stararchitekt Julian Götz angeklagt, seine Frau und seine beiden Töchter auf brutalste Weise ermordet zu haben. Noch schlimmer erscheint, dass er die Taten in der Nacht verübt hat, seine Töchter also im Schlaf umbrachte. Beweise für seine Schuld gibt es nicht, sie fundiert nur auf Indizien. Als ihm nun der Prozess gemacht wird, verirrt sich der erfolglose Drehbuchautor Ben Lindenberger in den Gerichtssaal und wird förmlich in den Bann des Geschehens gezogen.

Ben ist nun davon beseelt, ein Buch über das Leben und die Unschuld von Julian Götz zu schreiben. Er setzt alles daran, dies in die Tat umzusetzen. Nachdem er mit der Schwester des Opfers, Sophie, gesprochen hat, versucht er nun, über den Anwalt auch an Julian heranzukommen. Seine Hartnäckigkeit wird belohnt und so kommt es, wie es kommen muss: Er lernt Julian kennen und auch die ganze Familie des Opfers. Immer tiefer wird Ben in den Sumpf der Tat gezogen und es kommt sogar so weit, dass er anfängt an sich zu Zweifeln, ob er das Richtige tut. Ist Julian unschuldig oder nicht? Irgendetwas ist hier richtig faul.

Im zweiten Erzählstrang geht es um Mia. Über sie erfahren wir relativ wenig, nur, dass sie in einem Haus gefangen gehalten wird, aus dem es anscheinend kein Entkommen gibt. Furchtbare Dinge passieren dort und selbst Fenster gibt es hier nicht. Mia ist am Ende, wie kann sie dieser Hölle entfliehen?

Wie diese beiden Erzählstränge zusammengeführt werden und was sich daraus ergibt, müsst Ihr schon selbst herausfinden, denn mehr werde ich nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Jonas Winner wollte hier einen fesselten Thriller schreiben. Leider ist ihm dies in meinen Augen nicht gelungen.

Viel zu oft und zu lange verstrickt er sich hier in Beschreibungen von Architektur und Bauplänen, die mich als Leser langweilen. Ich wollte hier lesen, wie es zu dem Mord gekommen ist und wer ihn ausübte. Dies erfahren wir leider nicht wirklich.

Die verworrenen Erzählstränge finden zwar am Ende zusammen, aber wirklich einleuchtend ist das Ende nicht.

Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wurde, fällt schnell in sich zusammen und ich quälte mich eher durch das Buch, als dass ich es mit Begeisterung las. Schade, man hätte aus diesem Stoff doch so viel mehr machen können.

Auch die Charaktere bleiben mir das ganze Buch über eher platt. Niemals kann ich mich mit ihnen identifizieren. Sie sind mir durchweg unsympathisch.

Der Schreibstil ist ein wenig holprig. Wie gesagt: die vielen Beschreibungen der Häuser und Bauweisen, störten mich doch schon sehr. Das störte natürlich den Lesefluss enorm.

Von mir kommen hier 2 Sterne. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier nicht.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Rette mich silberner Ritter

Schattengrund
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Als Nico kurz vor ihrem 18. Geburtstag zur Testamentseröffnung ins Büro des Notars Gustav von Zanner eingeladen wird, weiß sie nicht, dass sich von Stund an ihr Leben verändern wird. Tante Kiana will ihr ...

Als Nico kurz vor ihrem 18. Geburtstag zur Testamentseröffnung ins Büro des Notars Gustav von Zanner eingeladen wird, weiß sie nicht, dass sich von Stund an ihr Leben verändern wird. Tante Kiana will ihr ihr Haus Schattengrund vererben, aber nur, wenn sie drei Rätsel löst. Hierzu bekommt sie einen Besen, einen Stein und ein halbe Postkarte gereicht, mit denen sie der Lösung auf den Grund kommen soll. Nico will das gerne tun, ihre Eltern aber weigern sich strikt, dass ihre Tochter das Erbe annimmt. Noch ist sie ja nicht volljährig und kann die Entscheidung nicht allein tragen.

Wütend über die Bevormundung ihrer Eltern macht sich Nico heimlich auf den Weg nach Siebenlehen, um sich ihr Erbe Schattengrund noch einmal anzuschauen. Erst dann will sie sich der Entscheidung ihrer Eltern anschließen.

Wenn Nico aber geahnt hätte, was sie mit Schattengrund verbindet, hätte sie diese Reise sicher nie angetreten. Durch ungewöhnlichen Schneefall ist sie in Siebenlehen eingeschlossen und kann nicht mehr nach Haus zurück. Ein junger Mann hilft ihr aus der Patsche, als sie sich hoffnungslos im Schnee verirrt hat. Leon ist ihr sofort sympathisch und ohne seine Hilfe, die er ihr immer wieder anbietet, wäre Nico sicher ganz allein, verhungert, oder erfroren; denn die Bewohner von Siebenlehen giften sie an und wollen nichts mit ihr zu tun haben.

Was ist hier geschehen; denn soviel ist klar, vor 12 Jahren ist ein Kind erfroren und Nico war mit ihm befreundet? Nico weiß überhaupt nichts, sie hat keine Erinnerung mehr an die Kinderzeit in Schattengrund und was haben der Besen, der Stein und die halbe Postkarte damit zu tun?

Mehr werde ich nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Elisabeth Hermann hat mit Schattengrund einen tollen Thriller geschrieben. Die Spannung, die sie am Anfang aufbaut, hält das ganze Buch über. Zu keiner Zeit bin ich dem Täter auf die Spur gekommen, Immer wieder verlaufen die Hinweise im Sande und die Wendung, die dann eintritt, hätte ich so nicht erwartet.

Die Charaktere sind toll gezeichnet und Nico ist mir von Anfang an sympathisch. Mit ihr konnte ich mich sofort identifizieren. Manches Mal hätte ich sie schubsen mögen, sie in den Arm nehmen und mit ihr weinen können. Ihre Entscheidungen sind nicht immer richtig, aber doch nachvollziehbar. Auch Leon hat mir gut gefallen. Er ist der Sonnenschein in Siebenlehen. Maik aber fand ich absolut genial beschrieben. Der hilflose Riese, der immer wieder in seiner eingeschränkten Sprache versuchte, alles zu erklären und Nico in die richtige Richtung zu stoßen, ohne zu viel zu verraten.

Auch die Umgebung wird sehr interessant geschildert und ich konnte mich wirklich in die tiefe Schneelandschaft hineinversetzen.

Alles in Allem ein wirklich gelungener Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Hier kommen von mir fünf fette Sterne und eine absolute Lessempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Kriminalroman, wohl eher nicht!

Bobby Z
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Als Tim Kearney im Knast einen Hells Angels tötet, ist sein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Aber manchmal hat man auch Glück, denn davon hatte Tim bislang eigentlich nicht viel. Die Polizei tritt an ...

Als Tim Kearney im Knast einen Hells Angels tötet, ist sein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Aber manchmal hat man auch Glück, denn davon hatte Tim bislang eigentlich nicht viel. Die Polizei tritt an ihn heran und bietet ihm die Freiheit an, wenn er Bobby Z wird. Eigentlich bleibt Tim ja gar nichts weiter übrig, als auf den Handel einzugehen, denn die Hells Angels wetzen schon die Messer für ihre Rache. Nun beginnt eine kurze Schulung und aus Tim wird Bobby.

Bobby Z ist ein reicher Surfer und das Leben könnte ja nicht schöner sein denkt sich Tim, aber leider verschweigt die Polizei, warum Bobby so lange von der Bildfläche verschwunden war; denn er ist tot behaupten sie. Die Polizei will ihn gegen eine Polizeigeisel austauschen, aber hier schon fängt das ganze Spiel an zu kippen. Der Austausch endet in einer wilden Schießerei, Tim aber kann entkommen und wird von nun an gejagt. Da sind dann nicht nur die Hells Angels hinter ihm her auch die Polizei und ein Drogendealer haben es auf ihn abgesehen.

Einzige Hilfe auf seiner Flucht ist ein sechsjähriger Junge, der sich als sein Sohn entpuppt. Nun beginnt ein Katz- und Mausspiel, was verwirrender nicht sein kann.

Fazit:

Als Kriminalroman ausgeschrieben kann ich mich in dieses Buch überhaupt nicht rein finden. Krimis sind für mich anders. Der Autor Don Winslow schreibt für mich sehr verwirrend und einen roten Faden konnte ich hier leider nicht entdecken. Die Geschichte des Bobby Z ist ein einziges Verwirrspiel, eigentlich wollte ich nach 100 Seiten das Buch abbrechen, aber ich habe mich durchgekämpft und kann nicht sagen, dass ich schlau geworden bin aus der Geschichte. Irgendwie fehlt mir hier das Salz in der Suppe.

Der Schreibstil ist stakatoartig. Kurze Sätze, die teilweise etwas sinnlos erscheinen. Auch die Kapitel sind recht kurz gehalten und wir springen schon recht heftig von einem Ereignis zum nächsten. Hier wäre sicherlich weniger mehr gewesen. Die ganze Story kippt von wenig spannend zu gähnend langweilig über.

Die Charaktere sind alle eher farblos beschrieben und ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren. Nur Kit – was für ein Name für ein Kind – war mir von Anfang an ans Herz gewachsen, was allerdings nicht an der guten Beschreibung lag, sondern daran, dass er sonst hoffnungslos verloren gewesen wäre.

Hier kommen von mir 2 Sterne, zu mehr hat es leider nicht gereicht. Eine Leseempfehlung kann ich nicht vergeben.