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Veröffentlicht am 04.05.2018

Niemand kann verlieren, was er nie hatte!

Blinde Seele
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Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als ...

Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als wieder ein Mord geschieht, schauen sie sich die völlig entstellte Frauenleiche an. Der ermittelnde Special Agent Joe Duval hat sie gebeten, sie sich anzusehen. Sie haben schon viel gesehen, aber das hier übertrifft alles.

Nachdem nun vier Opfer gefunden wurden, schlägt der Serientäter auch in Sam´s und Martinez Bereich zu. Wieder ist das Bild, das sich ihnen bietet, grauenvoll. Aber es ist ganz klar, dass hier wieder der „Black Hole“- Mörder am Werk war. Leider gibt es keinerlei Spuren, die auf den Täter hinweisen. Alles ist sauber, nur ein komischer Geruch liegt in der Luft. Sam ist sich sicher, dass er diesen Geruch kennt. Noch schlimmer aber ist, dass die sechzehnjährige Tochter verschwunden ist. Hat der Täter sie mitgenommen? Die Suche läuft auf Hochtouren.

Sam, der in seiner Freizeit in einer Theatergruppe mitsingt, probt mit seinen Kollegen eine „Carmen-Aufführung“. Als dann die Hauptdarstellerin plötzlich verschwindet, macht sich Sam große Vorwürfe, hat Billie ihn doch vorher angerufen und wollte ihm dringend etwas erzählen. Leider hat Sam ihr nicht zugehört, völlig überarbeitet durch die vielen Morde, wollte er erst am Abend bei der Probe mit ihr reden. Zu dieser kam sie dann aber nicht mehr.

Sam´s Frau Grace ist Psychologin und könnte bei diesem Fall behilflich sein, gäbe es da nicht einen Interessenkonflikt. Sie ist die Psychologin des letzten Opfers bzw. der Tochter Felicia.

Dann ist da noch der junge Franzose Thomas Chauvin, den Grace bei ihrer Tagung in Zürich kennenlernt. Immer wieder läuft er ihr über den Weg. Ist das Zufall? Als Grace dann wieder daheim ist und Thomas plötzlich vor ihrer Tür steht, weiß sie, dass das kein Zufall sein kann. Was ist mit diesem jungen Mann nur los? Ist er eine Bedrohung? Oder sogar noch etwas Schlimmeres?

Dann ist da noch Sam´s Stiefmutter, die am grauen Star operiert werden soll und fürchterliche Angst hat. Aber irgendetwas stimmt mit diesem Augenarzt auch nicht. Er ist ein Spezialist, aber sympathisch macht ihn das noch lange nicht. Sein Assistenzarzt, Dr. Wiley hingegen ist sehr nett und umsichtig mit Grace. Nach der Operation aber ist er seltsam und bei der Untersuchung scheint er irgendetwas Unheimliches und gefährliches vorzuhaben.

So mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst diesen wahnsinnig spannenden Thriller.

Fazit:

Die Autorin Hilary Norman hat hier einen Thriller geschrieben, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sie beschreibt die Taten ausführlich und recht blutig, sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Für zartbesaitete Leser ist das nichts, mich allerdings hat es nicht wirklich gestört. Ich mag schon Thriller, die blutig sind.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und lässt sich absolut flüssig lesen. Viel zu schnell ist das Buch ausgelesen. Der Spannungsbogen, der am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über, nein: Eigentlich steigert sich die Spannung bis zum Siedepunkt. Dem Täter bin ich dabei absolut nicht auf die Schliche gekommen, ich war nicht mal in seiner Nähe. Das macht für mich einen guten Thriller aus. Immer wieder ließ ich mich von einer Sackgasse in die nächste führen und war dann überwältigt, als ich dann schwarz auf weiß lesen konnte, was hier vorgefallen ist. Wow, absolut genial.

Die Protagonisten beschreibt die Autorin sehr feinfühlig und klar. Zu Jedem konnte ich mir ein eindeutiges Gesicht vorstellen. Auch die Bösen wurden sehr gut herausgearbeitet. Ich ließ mich fallen und war mitten drin in den Ermittlungen. Mein Lieblingsprotagonist war hier eindeutig Sam. Mit ihm habe ich ermittelt, konnte mit ihm lachen, trauern und mich fürchten. Das mag ich.

Der Autorin gelingt es sehr geschickt, die vielen losen Fäden zu einem großen Knäuel zusammenzuführen und es bleibt nicht ein Detail ungeklärt.

Alles in allem ein hervorragender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde. Mein absolutes Thrillerhighlight 2013 bisher.

Hier kommen von mir 5 hochverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Der Tod zerbricht alles, was einmal war…“

Der Killer im Lorbeer
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In Sutherly ist es eigentlich ruhig. Detective Inspector Rosemary Daybell und ihre Kollegen haben scheinbar nicht viel zu tun. Leider ist es nicht immer so und als eine Leiche im Labyrinth gefunden wird, ...

In Sutherly ist es eigentlich ruhig. Detective Inspector Rosemary Daybell und ihre Kollegen haben scheinbar nicht viel zu tun. Leider ist es nicht immer so und als eine Leiche im Labyrinth gefunden wird, ist klar, dass die Ruhe erst einmal vorbei ist. Bei der Toten handelt es sich um eine junge gutaussehende Studentin. Nebenbei jobbte sie in einem Kindergarten, um ihr Studium zu finanzieren. Sie wollte Grundschullehrerin werden.

Auch Arthur Escroyne, der 36. Earl von Sutherly wohnt in diesem beschaulichen Örtchen in seinem völlig verfallenen Schloss. Er ist Grafiker und Hobbygärtner. In seinem Garten treibt sich ein Killer herum, der sich schadlos über seine Lorbeersträucher hermacht.

Rosemary und Arthur, die liebevoll von ihm Rosy genannt wird, sind ein Paar. Auch wenn sie ein völlig ungleiches Paar sind, lieben sie sich und wollen dafür sorgen, dass der 36. Earl nicht der letzte sein wird.

Die Jagd nach dem jeweiligen Killer könnte unterschiedlicher nicht sein. Rosy hat es mit einem verliebten Tutor, einem alten Hausmeister und einem abgewiesenen Studienkollegen zu tun und Arthur mit einer gefährlichen Killerlaus.

Beide geben ihr Bestes und manchmal gleichen sich die Fälle komischerweise und die Methoden auch.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, denn als die zweite Leiche auftaucht ist Gefahr in Verzug.

Fazit:

Dem Autor Arthur Escroyne gelingt es nicht gleich, mich mit seinem Schreibstil zu überzeugen. Beim ersten Kapitel tue ich mich schwer, in das Buch hineinzufinden. Sicher liegt das daran, dass die Absätze nicht wirklich gut hervorgehoben sind und ich nicht gleich merke, dass ich nun nicht mehr bei der Ermittlung von Detective Inspector Rosy bin, sondern beim 36. Earl von Sutherly. Die Geschichte erzählt hier der Earl selbst.

Im nächsten Kapitel weiß ich aber, dass ich beim Lesen nicht so schnell voraneilen darf, sondern mich genüsslich von dem doch tollen und humorvollen Schreibstil berieseln lassen kann.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und hält auch das ganze Buch über. Immer wieder springen wir zwischen dem Mordfall und den Killerläusen hin und her. Der Garten mit seinem Killer hat mich amüsiert und ich hatte ständig ein Schmunzeln auf den Lippen. Auch die Mordfälle sind interessant geschildert und konnten mich überzeugen.

Den Charakteren verleiht der Autor ein wirklich gut ausgearbeitetes Profil. Arthur mochte ich hier eindeutig am liebsten. Seine ganze Art hat mich überzeugt. Ich konnte mit ihm lachen, grübeln und mich total in ihn hineinversetzen. Auch Rosy ist gut gelungen und ist eine hervorragende Polizistin mit viel Einfühlungsvermögen.

Alles in allem ein richtig guter Krimi, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde. Ein wenig Inspector Barnaby blitzt da immer wieder durch.

Hier kommen von mir fünf verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

"Gewinne Zeit und du gewinnst Möglichkeiten!"

Tief im Wald und unter der Erde
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Als Melanie nach ihrem Sport nach Hause fährt, ist es eigentlich wie immer. Die Bahnschranke schließt sich gerade. Immer wieder beschleicht sie daraufhin die Angst. Das ist auch nicht verwunderlich, kamen ...

Als Melanie nach ihrem Sport nach Hause fährt, ist es eigentlich wie immer. Die Bahnschranke schließt sich gerade. Immer wieder beschleicht sie daraufhin die Angst. Das ist auch nicht verwunderlich, kamen doch ihre vier besten Freunde genau an dieser Bahnschranke ums Leben. Ein Jahr ist das nun her und Melanie saß nur nicht mit im Auto, weil sie krank war. Nachdem der Zug durch ist, öffnet die Schranke sich aber nicht; denn um diese Zeit fahren gleich mehrere Züge nacheinander hier durch. Wieder hat sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Sie schaut zum nahen Waldrand und ist da nicht ein Schatten? Wie gebannt schaut sie immer wieder dort hin und tatsächlich irgendetwas nähert sich aus dem Dunkeln. Ist es ein Reh? Als dann der Zug heran donnert, ist Melanie kurz abgelenkt und plötzlich steht ein Mann neben ihrem Auto. Sie schreit und der dunkelgekleidete Mann haut auf die Frontscheibe. Dann gehen die Schranken hoch und sie rast davon. Glück gehabt? Zu Hause berichtet sie von ihrem fürchterlichen Erlebnis, aber ihre Eltern glauben ihr nicht, war sie doch durch den Tod ihrer Freunde lange Zeit extrem traumatisiert.

Jasmin ist bei ihrem Freund gewesen und kommt mit dem Fahrrad auf ihrem Rückweg genau an diese Schranke. Um 22 Uhr sollte sie zu Hause sein, sie erreicht ihr Zuhause aber nie.

Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter wird mit der Suche nach Jasmin beauftragt. Mit ihrem Team zusammen wird der ganze Waldrand abgesucht, aber es ist dunkel, dass ist der Vorteil, den der Täter für sich nutzen kann. So richtig will keiner glauben, dass Jasmin verschwunden ist; denn seitdem sie einen Freund hat, könnte es doch sein, dass sie einfach durchgebrannt ist. Die Ermittlungen führen auch zu nichts, ja: bis dann eine zweite Frau an einer nahegelegenen Schranke verschwindet.

Dann ist da noch der Mord im Freudenhaus, was auch nahe am Bahnsteig liegt. Seltsamerweise wird hier auch eine Prostituierte vermisst.

Gibt es hier einen Zusammenhang? Um dieses Rätsel zu lösen, wird der ganz große Polizeiapparat in Gang gesetzt, aber ist das nicht ein wenig übertrieben?

Wer nun wissen möchte, wie die losen Fäden zusammengeführt werden, der sollte diesen Thriller lesen; denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Andreas Winkelmann hat hier wieder einen extrem spannenden Thriller geschrieben. Sofort bin ich mittendrin; denn die Spannung beginnt schon auf der ersten Seite. Zeitweise verliert er sich ein wenig in Einzelheiten, aber insgesamt hält der Spannungsbogen bis zum bitteren Ende.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen. Die Beschreibungen sind präzise und fundiert und zeugen von guten Recherchen, vor allem im Eibia-Gebiet.

Den Charakteren verleiht der Autor hier wirklich mit viel Feingefühl ein eindeutiges Gesicht. Es gibt die Guten und die Bösen. Jeder Einzelne wird gut beschrieben und wir erfahren viel über ihr Leben. Die Kommissarin Nele ist lesbisch und auch hier nimmt er kein Blatt vor den Mund und schildert, wie ihr Sexleben aussieht. Sie ist mir von Anfang an sympathisch, wie ihr ganzes Team eigentlich. Den Täter, der eine grausame Kindheit durchleben musste, beschreibt er hier auch sehr ausführlich. Ich hatte ständig eine Gänsehaut und überlegte, wieso ist er so, auch das Kindheitstraum kann daran keine Schuld tragen.

Immer wieder wechselt der Autor die Perspektive und ich bin gebannt und hänge mit voller Konzentration an den Seiten fest. Ich kann nicht aufhören zu lesen. Das ist es für mich, was einen wirklich guten Thriller ausmacht. Lesen, lesen und keine Luft holen zwischendurch.

Eins möchte ich noch erwähnen: Für Zartbesaitete ist dieses Buch nicht geeignet; denn es wird schon sehr ins Detail gegangen, was oft sehr blutrünstig ist.

Hier kommen von mir 5 fette Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Wer atmen will, muss zahlen!

Breathe - Flucht nach Sequoia
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Bea und Quinn sind beste Freunde. Sie gehen zusammen zur Schule und eigentlich gibt es nur einen Unterschied zwischen den Beiden; Bea ist eine Second und Quinn ist ein Premium-Bürger. Heißt: Bea bekommt ...

Bea und Quinn sind beste Freunde. Sie gehen zusammen zur Schule und eigentlich gibt es nur einen Unterschied zwischen den Beiden; Bea ist eine Second und Quinn ist ein Premium-Bürger. Heißt: Bea bekommt wenig Auswahl, ihr eigenes Leben zu gestalten, weil jeder Sauerstoffverbrauch bezahlt werden muss und da ihre Eltern arm sind, kann sie nur versuchen, in der Schule mit superguten Noten zu glänzen, damit sie eine Premium wird. Quinn dagegen ist als Premium geboren und hat alle Vorzüge, die dieser Status mit sich bringt. Er hat soviel Sauerstoff wie er möchte zur Verfügung und er kann sogar Sport treiben.

Bei einem Test, den gefühlt Bea zu gewinnen scheint, kommt es aber ganz anders, denn Gerechtigkeit scheint ein Fremdwort bei den hohen Tieren zu sein. Bea ist heimlich verliebt in Quinn, der das aber gar nicht zu merken scheint. Jede freie Minute verbringen die Beiden miteinander und so lädt Quinn Bea auch zu einem Ausflug außerhalb ihrer Welt ein. Sie leben in einer Kuppel; denn draußen können sie nicht atmen. Es gibt keine Bäume mehr und nur unter Glas kann man leben. So wird es schon seit Jahren erzählt. Aber stimmt das auch wirklich??

Dann ist da noch Alina, die sich der Rebellengruppe angeschlossen hat und dazu auserwählt ist, Setzlinge aus dem Biosphärenreservat zu besorgen. Die Rebellen leben in einem Hain außerhalb der Kuppel und sie brauchen jede Menge Unterstützung. Bei ihrem Einsatz aber läuft nicht alles glatt und somit muss Alina fliehen.

So treffen Alina, Bea und Quinn beim Ausgang der Kuppel aufeinander. Nur durch Quinn´s Hilfe kann Alina nach Draußen. Quinn, der ein Auge auf Alina geworfen hat, will sie begleiten, Bea hingegen hält das für keine gute Idee. Dann treffen sie auf Maude, eine alte Frau, die schon seit Jahren außerhalb der Kuppel lebt.

Wie es nun in dieser Dreiecksgeschichte weitergeht und was ihnen so alles passiert auf ihrem Weg, werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Sarah Crossan greift hier ein Thema auf, was gar nicht mal so unglaubwürdig erscheint. Die Meere sind vergiftet, die Wälder abgeholzt, der Sauerstoffgehalt ist unter 6 % gesunken. Ein Überleben kann nur noch unter einer Kuppel stattfinden. Ja, das kann man sich in der Zukunft genau so vorstellen.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau und verleiht ihnen ein interessantes Gesicht. Wir lesen hier immer aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten, also Quinn, Bea und Alina. Ich kann mich sofort in jede Figur hineinversetzen und auch ihren jeweiligen Standpunkt gut nachvollziehen. Meine Lieblingsperson ist hier eindeutig Maude. Diese Alte scheint ein sehr aufregendes und interessantes, aber auch trauriges Leben geführt zu haben und kommt nun noch mal in den Genuss, sich zu einer Hauptfigur zu entwickeln. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Quinn ist mir ein wenig unentschlossen. Bea ist mir sympathisch und aus Alina konnte ich erst nicht schlau werden.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich absolut flüssig lesen. Es gibt einen permanten Spannungsbogen das ganze Buch über.

Diese Dystopie ist eigentlich ein in sich abgeschlossenes Buch. Aber man weiß ja nie, ob da nicht noch eine Fortsetzung kommt; denn inzwischen gibt es ja in jedem Genre Trilogien.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.05.2018

„Wie tief unter der Erde lag dieses Kellerverlies?“

Grabesstille
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Als bei einer Touristenführung in Chinatown, zwei Kinder den Führer extrem nerven und ihn immer wieder von seinen Gruselgeschichten ablenken, endet er seine Vorführung und geht weiter zum nächsten Anlaufpunkt. ...

Als bei einer Touristenführung in Chinatown, zwei Kinder den Führer extrem nerven und ihn immer wieder von seinen Gruselgeschichten ablenken, endet er seine Vorführung und geht weiter zum nächsten Anlaufpunkt. Die ganze Horde, die ihm folgt, glaubt nicht wirklich, was der gute Mann da von sich gibt. Doch als dann einer dieser Jungen mit einer Hand auftaucht, sind sich Alle einig: Jetzt ist es doch gruselig und die Hand sieht extrem echt aus. Tja, das täuscht nicht; denn die Hand ist tatsächlich echt und trieft noch vor Blut.

Nun stehen sogleich Detective Jane Rizzoli und Rechtsmedizinerin Maura Isles auf dem Plan. Maura, die gerade in einer Ermittlung gegen einen Polizisten ins Fadenfeuer der Kollegen geraten ist, weil sie ihn als Schuldigen entlarvt hat, wird hier mit bösen Blicken empfangen. Jane, die auch nicht gerade begeistert von Maura´s Aussage ist, hält sich aber bedeckt. Die Ermittlungen unterstützt hier ein Kollege, der chinesischer Abstammung ist und die Sprache der Bewohner hier perfekt beherrscht. Detective Tam ist ein junger Mann und möchte unbedingt in der Mordabteilung Fuß fassen.

Auf dem Dach des Hauses wird der Rest der Leiche gefunden, es handelt sich um eine Frau, der auch noch die Kehle durchschnitten wurde. Die Feststellung der Mordwaffe ist schwierig und wird dann als extrem scharfer Säbel ermittelt. Als dann ein zweiter Mord passiert, der auch mit einem Säbel ausgeführt zu sein scheint, führt die Spur zu einem vor neunzehn Jahren zurückliegenden Massaker, wo der Täter sich selbst richtete.

Aber irgendetwas stimmt an der ganzen Geschichte nicht und als dann noch der pensionierte Detective Ingersoll bei Jane anruft und ihr wichtige Details mitteilen möchte, wittert Jane, dass hier ein Zusammenhang mit ihren Morden vorliegen könnte. Leider kann Ingersoll ihr nicht mehr helfen; denn als sie bei ihm eintrifft, ist er bereits tot.

Wie die ganzen losen Fäden zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden und warum hier so tief in der Vergangenheit gewühlt werden muss, werde ich nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannenden Thriller.

Fazit:

Wieder überzeugt mich die Autorin Tess Gerristen auch mit dem nun schon 9. Fall der Rizzoli/Isels-Serie. Ich fange an zu lesen und bin gefesselt. Keine Sekunde möchte ich das Buch aus der Hand legen; denn ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht zu lesen. Die Spannung, die von Anfang an zu spüren ist, hält das ganze Buch über und endet mit einem fetten Knall. So hatte ich es nicht erwartet, war ich doch dem Täter überhaupt nicht auf die Schliche gekommen. Immer wieder werde ich von einer Sackgasse in die nächste geführt, nur um festzustellen, dass ich wieder völlig daneben gelegen habe.

Die Charaktere beschreibt die Autorin weiterhin mit viel Einfühlungsvermögen und verleiht ihnen ein eindeutiges Gesicht. Jane und Maura liebe ich schon die ganze Serie über, aber auch der neu hinzugekommene Kollege Tam, der doch etwas undurchsichtig erscheint, gefällt mir sehr gut. Allen Protagonisten kann ich sofort über die Schulter schauen, mit ihnen lachen, weinen, fühlen und hassen. Ja ich denke, ich hätte auch so reagiert.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass wir noch etwas über Maura´s Erlebnis aus dem letzten Teil erfahren. Rat, der Junge, der ihr da das Leben rettete, besucht sie und ist ein kluges Köpfchen; denn er sieht die Tatortfotos zu dem Massaker und gibt seine Meinung aus einem ganz anderen Blickwinkel wieder.

Alles in Allem wieder ein toller Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde.

Hier kommen von mir 5 verdiente Sterne.