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Veröffentlicht am 04.05.2018

Die hellblauen Augen strahlten wie Suchscheinwerfer....

Mädchenauge
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Als die junge Staatsanwältin Lily Horn aus New York zurückkehrt, will sie nur eins, alles vergessen. Ihr Ziel, welches sie anstrebte ist je zerbrochen. Nichts lief so, wie sie es sich vorgestellt hatte. ...

Als die junge Staatsanwältin Lily Horn aus New York zurückkehrt, will sie nur eins, alles vergessen. Ihr Ziel, welches sie anstrebte ist je zerbrochen. Nichts lief so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Nun kehrt sie in ihre Heimat Wien zurück und freut sich schon, ihren alten Posten als Staatsanwältin wieder aufzunehmen. Alles fühlt sich richtig an, sie ist sofort wieder zu Hause.

Aber auch in Wien ist nicht alles Gold was glänzt; denn derzeit treibt ein Serienkiller sein perfides Spiel mit der Polizei. Major Belonoz fischt völlig im Trüben. Nun wird Lily damit beauftragt, mit der Mordkommission zusammen zu arbeiten. Das gestaltet sich schon etwas schwierig, wo doch ihr Kollege Seiler, der bislang die Ermittlungen führte, der aber durch den Pratorama-Fall, den er auch noch bearbeitet, etwas abgelenkt war.

Lily und Belonoz beschnuppern sich und auch das ganze Team um ihn herum ist nicht wirklich begeistert. Aber Lily ist wirklich gut in ihrem Job und so kann sie sich behaupten und leitet die Ermittlungen kurzerhand.

Als dann aber eine vierte Leiche auftaucht, scheint die Presse die bisherigen Ermittlungen in der Luft zerreißen zu wollen. Eins aber ist hier anders, der Täter weicht von seinem bisherigen Muster ab.

Warum tut er das und was bezweckt er damit?

Auch der Bürgermeister mischt sich immer wieder in die laufenden Ermittlungen ein, steht doch seine Wiederwahl an.

Immer wieder verlaufen heiße Spuren im Sand und die Ermittler sind vom Mörder so weit entfernt, wie die Erde zum Mond. Was übersehen sie hier?

Fazit:

Der Autor Christian David nimmt uns mit in das sommerliche Wien. Seine Beschreibungen hier sind toll und ich fühlte mich gleich an den Ort versetzt.

Der Schreibstil ist gut und sehr flüssig lesbar. Viele Sätze gefielen mir wirklich gut, so wie dieser hier: "Die Fassade sagt nichts darüber aus, was sich im Inneren befindet" und auch dieser hier: "Die hellblauen Augen strahlten wie Suchscheinwerfer, irrten permanent durchs Zimmer". Das gefiel mir wirklich gut.

Die Spannung, die von Anfang an spürbar ist, hält das ganze Buch über. Genau das passt zu einem guten Thriller.

Die Protagonisten beschreibt der Autor mit vielen Details und haucht ihnen so Leben ein. Ich hatte sofort ein Gespür für sie. Mein Lieblingscharakter war hier eindeutig Lily. Sie, die gerade nach einer Enttäuschung zurück nach Wien kommt und dann mit so einem Fall betraut wird. Das war toll beschreiben und ich konnte gut mit ihr fühlen. Angst, Freude und Verbissenheit sprühten mir förmlich aus den Seiten entgegen. Hier konnte ich voll abtauchen und war mittendrin. Klasse.

Dem Täter war ich aber erst recht spät auf die Spur gekommen, ließ mich dann aber auch wieder von ihm wegreißen, weil es auf einmal nicht zu passen schien. Von einer Sackgasse in die nächste stolperte ich und am Ende war es sonnenklar. Sicher hätte man das Ende noch ein wenig detaillierter ausarbeiten können, aber das störte mich jetzt nur am Rande.

Hier kommen von mir 5 verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung. Aber Vorsicht, das Buch ist nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Wer kann den Täter entlarven?

Sehet die Sünder
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In dem kleinen bretonischen Dorf Saint Mourelles geht es sittsam und ruhig zu. Die Bauern, die hier leben, sind zwar ärmlich, aber dafür sind sie glücklich in ihrer kleinen Gemeinschaft. Der Friede hier ...

In dem kleinen bretonischen Dorf Saint Mourelles geht es sittsam und ruhig zu. Die Bauern, die hier leben, sind zwar ärmlich, aber dafür sind sie glücklich in ihrer kleinen Gemeinschaft. Der Friede hier wird aber jäh unterbrochen, als plötzlich ein Junge aus ihrer Mitte verschwindet.

Auf dem Schloss ihres Lehnsherrn findet ein Fest statt und dazu sind auch Spielleute erschienen, die zur Unterhaltung beitragen. Gleich nach ihrem Auftritt machen sie sich auf die Weiterreise. Kann es sein, dass Raymond mit ihnen gegangen ist?

Nach Tagen der vergeblichen Suche nach Raymond, fehlt plötzlich ein kleines Mädchen. Auch Rachel ist spurlos verschwunden und niemand weiß, was hier vor sich geht. Als dann die Leiche des zurückgebliebenen Avel gefunden wird, geht im Dorf die Panik um. Jeder ist verdächtig und eine Spur führt zum Schloss Troyenne.

Was geht hier vor sich und kann es sein, dass der Täter im Schloss zu finden ist? Oder sind das alles Mutmaßungen und in der Dorfgemeinschaft ist ein Mörder zu finden. Aber wenn die Spur zum Schloss sich als richtig erweist, wird dann auch der Täter seiner gerechten Strafe zugeführt oder wird alles unter den Mantel der Verschwiegenheit gekehrt werden.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Die Autorin Liv Winterberg verpackt hier ihren Thriller in historische Begebenheiten. Allerdings sind die historischen Ausführungen m.E. nur Beiwerk, hier wäre mir mehr Ausführlichkeit lieber gewesen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht und flüssig lesen. Ich kann sagen, dass ich sofort in dem Stoff versunken bin und gar nicht wieder auftauchen wollte. Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wurde, hält das ganze Buch über. Das hat mir gut gefallen und passt gut zu einem interessanten Thriller. Vielleicht waren es eine oder zwei Leichen zu viel, aber das ist nicht wirklich störend. Ich konnte den Täter wirklich nicht entlarven, so gut war er verpackt. Ich irrte von einer Sackgasse in die nächste und immer wieder entglitt er mir. Als ich dann dachte, ich hätte den Mörder gefunden, zweifelte ich an mir, das konnte doch nicht sein und durfte es vor allem nicht.

Die Charaktere zeichnet Liv Winterberg mit viel Liebe. Ob Gut oder Böse, alle hatten hier ein eindeutiges Gesicht. Mein Lieblingsprotagonist war hier auf jeden Fall Bauer Mathis, der mit viel Engagement und Einsatz, vor allem aber mit seiner Herzlichkeit überzeugen konnte. Leider gefiel mir Catheline, die weibliche Hauptfigur nicht wirklich, sie war mir ein wenig zu vorlaut, das passte jetzt nicht so ganz in die historische Schiene. Unsympathisch war mir von Anfang an die Schwester der Baronin. Francine ist wirklich ein widerliches Frauenzimmer, von Hass und Neid zerfressen.

Alles in Allem ein absolut lesenswertes Buch, was ich auf jeden Fall weiterempfehle, das verpackt in einen historischen Thriller, vor Spannung nur so knistert.

Hier kommen von mir 4 Sterne, den Abzug habe ich erklärt.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Wer verändert hier Wen?

Glits
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Als im Veluwepark ein Mann verhaftet wird, ahnen die Sicherheitsbeamten nicht, was ihnen da in die Hände gefallen ist. Ein Wesen, das zwar menschlich aussieht, aber sprechen kann es nicht. Es gibt Töne ...

Als im Veluwepark ein Mann verhaftet wird, ahnen die Sicherheitsbeamten nicht, was ihnen da in die Hände gefallen ist. Ein Wesen, das zwar menschlich aussieht, aber sprechen kann es nicht. Es gibt Töne von sich, die sich anhören wie Walgesänge. Auch die eingeschaltete Geheimpolizei des Staates kommt hier nicht weiter; denn auch sie verstehen das „Ding“ nicht.

Nachdem Niemand Kontakt mit dem Wesen aufnehmen kann, wird eine Frequenz seines Gesanges ins Radio übertragen mit der Bitte, doch anzurufen, wenn man versteht, was dort gesagt wird.

Der eigenbrötlerische Jay de Bono mag nichts mehr als Ruhe und Allein sein. In seiner Klasse ist er der Außenseiter und wird auch mit Spitznamen, wie Bonobo, gehänselt. Keiner mag ihn und er mag auch Niemanden. Aber Jay ist einer der Jugendlichen, die verstehen, was das „Ding“ sagt. Er ruft an und von nun an ändert sich sein Leben abrupt.

Auch Rachel gehört zu dieser Gruppe, die erklären, dass das Wesen einen Bleistift haben möchte. Nach einem zweiten Test, den sie wieder alle gleich beantworten, wird Jay, der allerdings gar nicht erst bei dieser Befragung mitmacht, herausgepickt und befragt. Immer wieder beantwortet er die gleichen Fragen und dann wird er zu der Gruppe geführt. Die Jugendlichen kennen sich nicht und doch führt das „Ding“ sie irgendwie zusammen.

Jay will nicht mit so vielen Leuten in einem Raum sein und rennt davon. Wie er es schafft, weiß eigentlich Keiner, aber dann steht er vor dem „Ding“ und alles Andere ist plötzlich unwichtig.

Was und wie der „Glits“, so nennen ihn die Jugendlichen, sie alle verändern wird, verrate ich jetzt nicht, lest selbst.

Fazit:

Der Autor Robert Wolfe schreibt hier ein Jugendbuch, das für das Alter 13 – 16 Jahre vorgesehen ist. Auch genau dort, würde ich das Buch ansiedeln. Der Schreibstil ist locker und dem Alter angepasst. Er lässt sich flüssig lesen und schnell ist die letzte Seite erreicht.

Die Charaktere beschreibt Robert Wolfe mit viel Gefühl und Seele. Ich konnte mich jederzeit in die Personen hineinversetzen, das hat mir sehr gut gefallen. Der „Glits“ ist toll beschrieben und mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Ich mochte ihn sofort und wie er auf seine Umgebung wirkt und sie verändert.

Rachel ist mir hingegen ein wenig zu aggressiv und Jay dagegen etwas sehr langweilig. Trotzdem konnte ich mit ihnen die Reise, die sie mit dem „Glits“ machten und ihre Gefühle dabei, gut nachvollziehen. Die Erwachsenen kommen auch nicht immer gut weg. Einige von ihnen sind mir zu brutal und Andere zu lasch.

Das Ende ist dann doch sehr traurig und berührte mich tief im Herz. Trotzdem hätte ich mir hierzu noch ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht.

Alles in Allem ein nettes Buch, was ich gerne weiterempfehlen werde. Mich als erwachsenen Leser hat es allerdings nicht ganz überzeugt. Sicher mag das der jugendlichen Sprache und der für mich manches Mal zu langgezogenen Erzählweise geschuldet sein. Auch der „Glits“ ist mir jetzt ein wenig zu harmonisch und verändert hier doch sehr viel.

Hier kommen von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Er will Dich um jeden Preis; denn er will Dich töten!

Im Totengarten
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Die toughe Psychologin Dr. Alice Quentin liebt ihren Beruf. Sie behandelt tagtäglich Patienten und deren Angstzustände. Was aber Niemand weiß ist, dass sie selbst auch eine Neurose hat, sie hat Platzangst. ...

Die toughe Psychologin Dr. Alice Quentin liebt ihren Beruf. Sie behandelt tagtäglich Patienten und deren Angstzustände. Was aber Niemand weiß ist, dass sie selbst auch eine Neurose hat, sie hat Platzangst. Das versucht sie durch ihr tägliches Rennen zu unterdrücken. Sie fährt auch nie mit dem Fahrstuhl in ihre Praxis im 5. Stock, nein sie rast die Treppen rauf.

Als sie dann eines Abends bei ihrem Lauf über eine Leiche stolpert, ist Alice völlig am Boden. Ausgerechnet wird sie jetzt auch noch von der Polizei um Hilfe gebeten. Das tote Mädchen, was sie gefunden hat, ähnelt einer früheren brutalen Mordserie und nun fragt sich die Polizei, wer hier der Täter ist; denn der Mörder von damals ist gestorben und seine mitwirkende Frau sitzt noch im Gefängnis. Als Alice dann die zweite Tote findet, gerät sie schwer in Verdacht und ihr verstörter Bruder hat seinen VW-Bus direkt neben der Leiche geparkt.

Kann es sein, dass Alice und ihr Bruder von ihrer Kindheit eingeholt werden, die durch einen brutal schlagenden Vater geprägt wurde?

Einziger Lichtblick ist hier der gutaussehende Detective Sergeant Ben Alcarecz, der ganz verbissen an diesem Fall arbeitet. Alice, die ihm hier zur Seite stehen soll, mag ihn erst nicht aber ganz allmählich funkt es zwischen den Beiden.

Wer oder wem kann man hier trauen und warum bekommt Alice Drohbriefe vom Mörder?

Mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Kate Rhodes nimmt uns hier mit in eine dunkle Welt, in der nur Schmerzen und Messer zählen. Der Mörder, dem ich das ganze Buch über nicht auf die Schliche gekommen bin, zeichnet sie mit vielen Facetten. Immer schleicht er sich an seine Opfer heran und sperrt sie dann ein und dann treibt er sein perfides Spiel mit ihnen, bis er sie dann endlich von ihren Leiden erlöst und umbringt.

Die Spannung, die jetzt nicht übermäßig hoch ist, hält aber das ganze Buch über. Der Schreibstil lässt sich absolut flüssig lesen und man ist schneller fertig, als man eigentlich möchte. Der ein oder andere langgezogene Abschnitt stört da aber eher am Rande. Das Ende hätte ich mir hier allerdings ein wenig ausführlicher gewünscht.

Die Charaktere beleuchtet die Autorin hier von allen Seiten, so dass man sich sofort mit ihnen identifizieren kann. Den schnaufenden DCI Burns hatte ich direkt vor meinen Augen, er war mir von Anfang an sympathisch. Alice hingegen war mir manches Mal ein wenig zu aggressiv und abweisend und dann wieder zu euphorisch. Trotzdem mochte ich sie. Ihre Freundin Lola fand ich klasse, sie versprühte soviel Energie und Tatendrang, so dass ich mir richtig vorstellen konnte, wie sie singend und tanzend über die Bühne schwebte.

Alles in allem ein guter Thriller, der jetzt aber nicht vor Spannung knistert. Für zart Besaitete ist er aber dennoch nicht geeignet; denn der Mörder geht nicht gerade sanft mit seinen Opfern um. Hier fließt schon Blut und die Beschreibungen haben es in sich.

Hier kommen von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe ich hier gern.

Veröffentlicht am 04.05.2018

..weil Stein ein schlechter Bewahrer von Heldengeschichten war…

Der letzte Paladin
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Im Jahre 777 im Frankenreich umscharen 9 Paladine König Karl. Alle sind ihm liebe und teure Diener. Sie führen ihre Kämpfe wohlüberlegt und gut aus. Als dann einer unter ihnen auf die Idee kommt, dass ...

Im Jahre 777 im Frankenreich umscharen 9 Paladine König Karl. Alle sind ihm liebe und teure Diener. Sie führen ihre Kämpfe wohlüberlegt und gut aus. Als dann einer unter ihnen auf die Idee kommt, dass man noch drei weitere Paladine benennen soll, damit sie auf die Zahl 12 kommen, wird der junge Neffe von Karl, Roland, zum Paladin benannt.

Arima, die junge Burgherrin von Roncevaux, spielt hier eine große Rolle. Sie lebt zwischen Franken und Mauren und versucht ihr Bestes, immer das Richtige zu tun. Als ihr Afzda Asdaq , ein maurischer Anführer, über den Weg läuft, hüpft ihr Herz vor Freude. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Aber da ist ja noch Roland, den sie auch gut leiden kann.

Intrigen werden geschmiedet und wieder verworfen, aber eins steht fest, wenn die Franken gegen die Mauren in den Kampf ziehen, stehen sich Roland und Afzda gegenüber und Arima ist mittendrin.

Aber es gibt da noch ein Geheimnis, dass Bertha, die Schwester von König Karl, 13 Jahre bewahrte, was geschah wirklich, als Milan fiel? In einem Kloster finden sich Aufzeichnungen darüber und als Arima diese zu lesen bekommt, beginnt ein harter Wettlauf gegen die Zeit. Was sie hier liest, kann sie fast nicht glauben, aber es ist die Wahrheit und sie muss sie verkünden. Kann sie das alles schaffen und den Krieg vielleicht noch verhindern?

Was aber hat Aldaric der Gosgcogner, ihr Cousin, mit all dem zu tun und warum will er Rache? Sein Auftrag ist es, alles zu zerstören und er nimmt keine Rücksicht auf irgendwen, denn er ist vom Hass zerfressen. Er reitet mit den Vasconern in dem Kampf und vernichtet alles, was sich ihm in den Weg stellt.

Aber eins steht fest, auch er ist nur eine Figur in dem großen Schachspiel vom maurischen Stadthalter Suleiman ibn-al-Arabi und auch König Karl spielt hier mit gezinkten Karten.

Wer erfahren möchte, was hier alles geschehen ist , wer überlebt und wer stirbt, wer Held und wer Verlierer ist, sollte diesen tollen historischen Roman lesen; denn mehr verrate ich jetzt nicht.

Fazit:

Der Autor Richard Dübell nimmt uns mit ins Jahr 777 ins Frankenreich. Der anstehende Krieg zwischen den Mauren und Franken beschreibt er hier sehr ausführlich. Die historischen Hintergründe sind bestens recherchiert und man kann sich sofort fallen lassen und ist mitten im Geschehen dabei.

Die Charaktere zeichnet der Autor mit sehr viel Einfühlungsvermögen und haucht ihnen damit Leben ein. Alle, selbst die Diener, lernt man hautnah kennen und kann mit ihnen lachen, weinen, hoffen und bangen. Arima gefiel mir hier sehr gut. Sicher war sie für ihre Zeit schon ein wenig zu selbstbewusst, aber sie hatte auch eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Roland und Afzda mochte ich Beide gern. Ealhwine war anfangs ein wenig blass, entwickelte sich dann aber zu einer herausragenden Persönlichkeit, ich lernte ihn lieben. Bertha hingegen ist hier die tragischste Figur, ich mochte sie aber bis zum Schluss nicht.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und leicht lesen und ab und an blitzt ein wenig Humor hervor, so dass man eigentlich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sicher gibt es die einen oder anderen blutrünstigen Kampfszenen, die sich aber wohl in einem historisch fundierten Roman nicht vermeiden lassen. Mich störte das nicht. Der Kampf gehört zum Krieg dazu und Tote natürlich auch.

Ein Prolog am Anfang, ein Epilog und das Nachwort am Ende, sowie Zeichnungen in den vorderen und hinteren Buchdeckeln, runden das Ganze gut ab.

Hier kommen von mir fünf verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.