Die hellblauen Augen strahlten wie Suchscheinwerfer....
Als die junge Staatsanwältin Lily Horn aus New York zurückkehrt, will sie nur eins, alles vergessen. Ihr Ziel, welches sie anstrebte ist je zerbrochen. Nichts lief so, wie sie es sich vorgestellt hatte. ...
Als die junge Staatsanwältin Lily Horn aus New York zurückkehrt, will sie nur eins, alles vergessen. Ihr Ziel, welches sie anstrebte ist je zerbrochen. Nichts lief so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Nun kehrt sie in ihre Heimat Wien zurück und freut sich schon, ihren alten Posten als Staatsanwältin wieder aufzunehmen. Alles fühlt sich richtig an, sie ist sofort wieder zu Hause.
Aber auch in Wien ist nicht alles Gold was glänzt; denn derzeit treibt ein Serienkiller sein perfides Spiel mit der Polizei. Major Belonoz fischt völlig im Trüben. Nun wird Lily damit beauftragt, mit der Mordkommission zusammen zu arbeiten. Das gestaltet sich schon etwas schwierig, wo doch ihr Kollege Seiler, der bislang die Ermittlungen führte, der aber durch den Pratorama-Fall, den er auch noch bearbeitet, etwas abgelenkt war.
Lily und Belonoz beschnuppern sich und auch das ganze Team um ihn herum ist nicht wirklich begeistert. Aber Lily ist wirklich gut in ihrem Job und so kann sie sich behaupten und leitet die Ermittlungen kurzerhand.
Als dann aber eine vierte Leiche auftaucht, scheint die Presse die bisherigen Ermittlungen in der Luft zerreißen zu wollen. Eins aber ist hier anders, der Täter weicht von seinem bisherigen Muster ab.
Warum tut er das und was bezweckt er damit?
Auch der Bürgermeister mischt sich immer wieder in die laufenden Ermittlungen ein, steht doch seine Wiederwahl an.
Immer wieder verlaufen heiße Spuren im Sand und die Ermittler sind vom Mörder so weit entfernt, wie die Erde zum Mond. Was übersehen sie hier?
Fazit:
Der Autor Christian David nimmt uns mit in das sommerliche Wien. Seine Beschreibungen hier sind toll und ich fühlte mich gleich an den Ort versetzt.
Der Schreibstil ist gut und sehr flüssig lesbar. Viele Sätze gefielen mir wirklich gut, so wie dieser hier: "Die Fassade sagt nichts darüber aus, was sich im Inneren befindet" und auch dieser hier: "Die hellblauen Augen strahlten wie Suchscheinwerfer, irrten permanent durchs Zimmer". Das gefiel mir wirklich gut.
Die Spannung, die von Anfang an spürbar ist, hält das ganze Buch über. Genau das passt zu einem guten Thriller.
Die Protagonisten beschreibt der Autor mit vielen Details und haucht ihnen so Leben ein. Ich hatte sofort ein Gespür für sie. Mein Lieblingscharakter war hier eindeutig Lily. Sie, die gerade nach einer Enttäuschung zurück nach Wien kommt und dann mit so einem Fall betraut wird. Das war toll beschreiben und ich konnte gut mit ihr fühlen. Angst, Freude und Verbissenheit sprühten mir förmlich aus den Seiten entgegen. Hier konnte ich voll abtauchen und war mittendrin. Klasse.
Dem Täter war ich aber erst recht spät auf die Spur gekommen, ließ mich dann aber auch wieder von ihm wegreißen, weil es auf einmal nicht zu passen schien. Von einer Sackgasse in die nächste stolperte ich und am Ende war es sonnenklar. Sicher hätte man das Ende noch ein wenig detaillierter ausarbeiten können, aber das störte mich jetzt nur am Rande.
Hier kommen von mir 5 verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung. Aber Vorsicht, das Buch ist nichts für schwache Nerven.