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Veröffentlicht am 14.12.2021

„Sie und ich werden niemals dem Namen unseres Vaters abschwören. Er ist, wer wir sind.“

Die Tochter des Königsmörders
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Wir befinden uns in England Anno 1657. Gerade ist König Charles I., der Verräter, auf dem Schafott hingerichtet worden. Nun kommt die Zeit von Oliver Cromwell, anfangs Pächter auf dem Landgut, beginnt ...

Wir befinden uns in England Anno 1657. Gerade ist König Charles I., der Verräter, auf dem Schafott hingerichtet worden. Nun kommt die Zeit von Oliver Cromwell, anfangs Pächter auf dem Landgut, beginnt sein Aufstieg rasant und auf dem Höhepunkt seiner Karriere soll er sogar zum König gekrönt werden. Aber dazwischen liegen Jahre des Kampfes, des Ruhms, des Erfolgs und der Entscheidungen. Nicht immer ist er zufrieden, er will immer mehr erreichen.
Zitat Seite 32: „Unsere Welt erweiterte sich, und er füllte sie weiterhin aus.“

Mit ihm und seinen Aufgaben wächst auch der Horizont seiner großen Familie. Seine zweitälteste Tochter Elizabeth ist seine treue Beraterin. Die jüngste Tochter Frances, viel belesen, neugierig und gerne an Vaters Seite, betet ihn an. Der Lord Protector nennt sie auch gerne „seine kleine Gelehrte“. Sein engster Vertrauter und der Mann, der im Hintergrund die Fäden zieht, heißt John Thurloe, der Leiter des Geheimdienstes und guter Freund.

Mit dem Aufstieg an den Hof des Königs wird auch überlegt, wie die jüngsten Töchter Mary und Frances verehelicht werden sollen. Das liegt nun nicht mehr in ihrer Entscheidung, es sollen Brücken geschlagen werden, um Frieden herrschen zu lassen. Aber Frances ist damit nicht einverstanden, sie möchte nur den einen heiraten. Dafür setzt sie alles aufs Spiel, kann sie gewinnen?

Auf der Höhe des Erfolgs von Oliver Cromwell häufen sich die Schicksalsschläge und dann passieren viele verschiedene Ereignisse gleichzeitig. Plötzlich sind alle in Lebensgefahr.
Zitat Seite 75: „Doch er scheint sich im Wald seiner eigenen Gedanken verlaufen zu haben,...“

Fazit:

Die Autorin Miranda Malins nimmt uns in ihrem historischen Roman „Die Tochter des Königsmörders“ mit nach England ins Jahr 1657. Ihre Beschreibungen sind sehr ausdrucksstark und sofort bin ich gefangen in der Geschichte und begleite die Familie Cromwell durch die Zeit.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die ausführlichen und vielschichtigen Ereignisse beschreibt sie beeindruckend genau und bildlich. Sofort schaltet sich mein Kopfkino an und ich bin gefangen in Raum und Zeit. Ich lese und lese, bis die letzte Seite wie im Flug, durch meine Hände gleitet.

Die Charaktere beschreibt Miranda Malins mit sehr viel Feingefühl und Liebe. Dies gelingt ihr sowohl bei den netten Figuren, wie auch verständlich bei denen, die nicht gleich Sympathie von mir ernten. Ich bin bei ihnen und kann mit ihnen fühlen, denken, lachen und hassen. Es gibt hier so viele Fassetten und jede einzelne Peron ist für sich so verständlich beschrieben, dass ich das Gefühl habe, sie schon lange zu kennen.

Der Roman endet im Jahr 1661. Im Epilog erfahren wir noch Interessantes. Das Nachwort wartet mit vielen Aufklärungen auf und so klappe ich das Buch zu und bin rundum zufrieden.

Mir hat dieser historische Roman ausgesprochen gut gefallen. Hervorzuheben ist die sehr beeindruckende Recherche der Autorin. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und ich vergebe gerne 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, denn es handelt sich um eine Trilogie über die Familie Cromwell.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Kindergebete zum Vorlesen!

Herders Buch der Kindergebete
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Das Herders Buch der Kindergebete ist eine schöne gebundene Ausgabe. Die farbliche Auswahl finde ich exzellent getroffen, auch die Bebilderung passt gut zu jedem Gebetsabschnitt. Angefangen vom Vaterunser, ...

Das Herders Buch der Kindergebete ist eine schöne gebundene Ausgabe. Die farbliche Auswahl finde ich exzellent getroffen, auch die Bebilderung passt gut zu jedem Gebetsabschnitt. Angefangen vom Vaterunser, über Morgen-, Segens-, Tisch-, Dankes- und Abendgebete, gibt es noch den Abschluss Gebetchen. Ob Kinder sie immer gleich verstehen, kann ich nicht beurteilen. Mir persönlich haben sie sehr gut gefallen.

Dieses Abendgebet gefällt mir schon immer besonders gut und deshalb schreibe ich es auch hier rein:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Amen
(Dietrich Bonhoeffer)

Fazit:

Das Kinder Gebetebuch aus dem Herder Verlag zeigt auf 80 Seiten einfache und wirklich schön illustrierte Kindergebete. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, denn die Bilder von Martina Hoffmann erwärmen mit den Gebeten zusammen das Herz. Daher vergebe ich hier verdiente 5 Sterne und eine klare „Vor- und Selbstleseempfehlung“.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was sie denken, wer du bist.“

Zorn – Opferlamm
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Als ein nackter Mann mit einem Holzkreuz auf der Schulter durch die Stadt geht und bei der Polizei halt macht, um einen Timer den Hauptkommissaren Zorn und Schröder überreicht, weiß keiner so wirklich, ...

Als ein nackter Mann mit einem Holzkreuz auf der Schulter durch die Stadt geht und bei der Polizei halt macht, um einen Timer den Hauptkommissaren Zorn und Schröder überreicht, weiß keiner so wirklich, was hier los ist. Ist es ein Schauspiel? Aber der Timer läuft in elfeinhalb Stunden ab. Dann ist es 4 Uhr in der Früh und die Frage aller Fragen ist, was passiert dann, oder passiert überhaupt irgendetwas? Zorn und Schröder schicken Polizeistreifen durch die Nacht, aber alle bleibt ruhig.

Doch am nächsten Morgen wir der Mann tot aufgefunden. Er wurde gekreuzigt und ein Buchstabe wurde daneben an die Tür gemalt. Er sieht aus wie ein Kunstwerk.
Zitat Seite 344: „Kunst muss endgültig sein, (...).. Endgültig ist nur der Tod“
Die Kommissare versuchen in alle Richtungen zu ermitteln, aber wo anfangen und wo aufhören? Welche Botschaft hat der Mörder, denn davon gehen sie aus, ihnen damit geschickt? Und dann taucht ein weiterer Timer auf, abgelegt vor dem Polizeigebäude, und dieser läuft in zwölf Stunden aus.

Wie können Zorn und Schröder dem Einhalt gebieten? Denn, dass der nächste Mord kurz bevorsteht steht, ist klar. Nur wo und wer ist die Frage? Die Ermittlungen gestalten sich äußerst schwierig und die Überlegung liegt nahe, ist hier ein Serienkiller unterwegs?

Fazit:

Der Autor Stephan Ludwig schreibt mit „Operlamm“ den 11. Fall für die Kommissare Zorn und Schröder. Das gelingt ihm gut, denn sofort bin ich bei ihm und tief in die Ermittlungen involviert.

Der Schreibstil ist wie gewohnt, sehr leicht und flüssig lesbar. Die Kabbeleien zwischen Zorn und Schröder sind schon legendär und mit viel Wortwitz gespickt.
Zitat Seite 15: „Zorn sah Schröder an. Seine Augen schwammen hinter den dicken Brillengläsern wie Goldfische in einem Aquarium.“
Wieder bin ich zwischen Brutalität und Humor gefangen und kann nicht aufhören zu lesen, bis mir die letzte Seite durch die Finger gleitet. Es gibt auch Längen, wenn sich Zorn wieder in Redensergüssen verliert und Schröder still und leise vor sich hin arbeitet. Aber das kennen wir ja aus den Vorgängerbüchern, Zorn der „faule“ Kommissar und Schröder genau das Gegenteil. Das macht dieses Ermittlerteam aber auch aus. Denn viele wirklich weiterhelfende Einfälle kommen oftmals aus Zorns laut geäußerten, theatralischen Überlegungen.

Die Hauptprotagonisten kennen wir schon. Ich kann mich in die Beiden sehr gut hineinversetzen, sie begleiten und mit ihnen ermitteln. Wieder erfahren wir etwas aus ihrem privaten Leben. Mir gefällt das. Die anderen Figuren werden auch sehr detailliert beschrieben und sie haben Ecken und Kanten. Auch aus der Sicht des Mörders lesen wir, wie er alles genau plant und wir dürfen ihm auch bei seinen Taten über die Schulter schauen. Nicht immer gefällt mir, was ich sehe, denn er geht äußerst brutal und blutrünstig zu Werke. Mir ist das ein wenig zu viel, mir reicht schon das Anreißen einer Tat, die genauen Beschreibungen brauche ich nicht. Dafür ist mein Kopfkino zuständig, das malt sich schon Vieles selbst aus.

Der Spannungsbogen ist anfangs hoch, fällt dann aber ab, um beim nächsten Mord wieder anzusteigen. Das Ende ist absolut schlüssig erzählt, hier bleibt keine Frage offen. Sicher hätte so mancher Rückblick nicht ganz so ausgeschmückt erzählt werden müssen, aber es macht nicht den Großteil des Krimis aus. Ich schreibe bewusst Krimi, denn für einen Thriller fehlte mir dann doch eine größere Prise Spannung.
Zitat Seite 87: „Aber ´ne Leiche ist tot, und Tote reden nicht.“

Ich vergebe hier eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Ich haderte erst mit der Vergabe, denn einen Thriller habe ich nicht gelesen. Aber es ist in meinen Augen ein richtig guter Krimi, der mich sehr gut unterhalten und die Sterne auch verdient hat. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

„Komm schon, Schluss mit dem Selbstmitleid... Wie man sich bettet, so liegt man.“

Winterland
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Kommissar Martin Juncker, einer der besten Mordermittler Dänemarks, wird nach einem Fehltritt strafversetzt. Nun leitet er die Polizeidienstelle in Sandstedt, seinem kleinen beschaulichem Heimatort. Nebenbei ...

Kommissar Martin Juncker, einer der besten Mordermittler Dänemarks, wird nach einem Fehltritt strafversetzt. Nun leitet er die Polizeidienstelle in Sandstedt, seinem kleinen beschaulichem Heimatort. Nebenbei betreut er seinen dementen Vater. Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen denkt Martin, aber schlimmer geht immer.

In Kopenhagen ist seine Ex-Kollegin Signe Kristiansen nun allein unterwegs. Sie ist eine hervorragende Kriminalistin und jetzt kurz vor Weihnachten auch wirklich glücklich, endlich mal mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Leider hält die Freude nicht lange an, denn auf dem Weihnachtsmarkt detoniert eine Bombe und legt ihn in Schutt und Asche. Menschen sterben oder werden schwer verletzt. Als Signe den Anruf ihres Chefs erhält, ist der Urlaub gestrichen. Ab sofort gilt die höchste Alarmstufe und die Jagd auf die Täter beginnt.

Signe tut alles, was in ihrer Macht steht. So geht es auch Martin in Sandstedt, denn in diesem kleinen Ort ist doch tatsächlich ein grausamer Mord geschehen. Die Aufklärungen der beiden so verschiedenen Ermittlungsarbeiten sind schwierig und schnell treten sie auf der Stelle. Alle Spuren verlaufen im Sand.
Kapitel 24: „Und dann ist da noch das, was nicht da ist...“
Als ein anonymer Anrufer einen Tipp gibt wendet sich das Blatt und plötzlich sind alle in Lebensgefahr.

Fazit:

Das Autorenduo Kim Faber und Janni Pedersen nehmen uns in ihrem Buch „Winterland“ mit nach Dänemark, zum ersten Fall der Ermittler Junker und Kristiansen. Das gelingt ihnen sehr gut, denn durch ihren bildhaften und sehr spannenden Schreibstil schaltet sich mein Kopfkino sofort an.

Die Charaktere beschreiben sie sehr lebendig und gefühlvoll und mit persönlichem Hintergrund. Das hat mir sehr gut gefallen, denn sofort habe ich die Gesichter vor mir und kann mit den Figuren fühlen, ermitteln und leiden. Die Hauptprotagonisten Martin und Signe habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Aber auch all die anderen Personen sind sehr gut und bildhaft dargestellt.

Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch. Sicher fällt er mal ab, aber in den entscheidenden Szenen schnellt er wieder rauf und es knistert förmlich beim Lesen. Manche ausführlichen Details hätte ich nicht gebraucht, denn ich bin nicht so der blutrünstige Leser, mir reicht schon das anreißen der Tat, denn mein Kopfkino läuft sofort an.

Besonders hervorheben möchte ich den besonders ausgereiften und bildhaften Schreibstil des Autorenduos. Er reißt mich als Leser förmlich mit und ich kann nicht aufhören zu lesen. Es gibt so viele erwähnenswerte Sätze, dass ich gerne noch mehr zitiert hätte, aber das braucht es gar nicht. Dieser hier hat mich besonders berührt.
Kapitel 10: „Warum sollte dieser verbrauchte Rest Mensch eigentlich am Leben erhalten werden?“

Das Ende war sehr gut und ausführlich beschrieben, denn die zusammengeführten Handlungsstränge werden weitestgehend aufgeklärt. Sicher bleiben einige Fragen offen, aber es gibt ja eine Fortsetzung.

Von mir kommt hier eine absolute Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Ein Thriller der unter die Haut geht mit seinen vielen eingewebten Themen, wie Demenz, Integration, Terrorismus, Mord, Hass, IS und Vergewaltigung. Sie machen dieses Buch zu einem wahren Leseerlebnis. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

„Manchmal weinen wir, weil wir glücklich sind.“

Wenn die Schatten einmal weichen
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Wir befinden uns in den Niederlanden im Jahr 1945: Lena und Pieter de Vries haben einen Bauernhof und drei Kinder. Ans, ihre ältere Tochter, will raus aus der ländlichen Gegend, sie will in die Stadt. ...

Wir befinden uns in den Niederlanden im Jahr 1945: Lena und Pieter de Vries haben einen Bauernhof und drei Kinder. Ans, ihre ältere Tochter, will raus aus der ländlichen Gegend, sie will in die Stadt. Lena kommt damit gar nicht klar und will sie nicht gehen lassen. Pieter sagt zu ihr:
„Wenn du versuchst, sie festzuhalten, ist das, als wolltest du Sand festhalten. Je fester du zupackst, desto schneller rinnt er dir zwischen den Fingern hindurch.“ (Seite 19)
So geht Ans nach Leiden und betreut dort die Frau von Professor Herman Huizenga, Eloise. Sie ist kränklich und braucht Ablenkung und Unterstützung. Sie lebt in einem großen herrschaftlichen Haus, das kennt Ans so nicht, sie ist überwältigt von dem Reichtum hier.

Der Krieg wütet nicht nur in der Stadt hart, sondern auch auf dem Land. Miriam ist Jüdin und lebt in Köln. Ihre Familie will flüchten, aber so wie vorgesehen schaffen sie es nicht. So gehen nur Miriam und ihr Vater Abba. Miriam findet Trost und Halt im Spiel auf ihrer Geige, sie ist sehr talentiert und nicht nur einmal wendet sich durch das Spiel ihr Leben zum Guten. Alle denken es kann nicht so schlimm werden wie im ersten Weltkrieg, aber es wird schlimmer. Miriam, die inzwischen eine kleine Familie hat muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen...
...mit meiner Tochter übergebe ich ihnen gleichzeitig auch ein Stück meines Herzens...“ (Seite 250)

Die Wege dieser drei so ungleichen Familien und Personen kreuzen sich immer wieder. Nichts ist vorhersehbar und Lena hat immer gerne alles unter Kontrolle, aber ihr Vater sagt dies zu ihr:
„Die Illusion, dass sie alles unter Kontrolle hatte, war genau das, eine Illusion.“ (Seite 158)
Wie wird der Krieg mit diesen Figuren umgehen und treffen Lena, Ans, Miriam und Eloise ihre Familien wieder?

Fazit:

Die Autorin Lynn Austin hat mit „Wenn die Schatten einmal weichen“ einen historischen Roman geschrieben, der von Anfang bis Ende im 2. Weltkrieg spielt. Das ist ihr außerordentlich gut gelungen, denn sofort reißt sich mich mit und hält mich gefangen in dieser Zeit.

Ihr Schreibstil ist außergewöhnlich und einzigartig. Durch ihre bildhafte Erzählweise läuft mein Kopfkino sofort an und ich erlebe alles hautnah mit. Manchmal möchte ich die Augen verschließen, meine Tränen stoppen und nicht glauben, was ich hier lese. Ich bin ergriffen von ihren tollen und ausdrucksstarken Worten. Dieser Satz trifft es genau:
„Kriege bringen immer Hungersnot und Krankheit und Tod mit sich.“ (Seite 100)
Die Autorin verbindet Gegenwart und Vergangenheit geschickt, so dass wir erfahren wie es den Hauptfiguren vor und während des Kriegs ergeht. Das hat mir besonders gut gefallen. Es zeigt vor allem ihre ausgezeichnete Recherche.

Den Charakteren haucht Lynn Austin durch ihre wunderbaren Beschreibungen Leben ein. Sie stehen vor mir. Ich möchte sie in den Arm nehmen und Trösten. Jede Figur hat seine Eigenarten und sie sind sehr vielschichtig angelegt. Ich mag sie Alle und möchte hier keinen herausheben. Ich kann mit ihnen fühlen, lachen und weinen. Wer ist Freund und wer ist Feind? Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch. Dieser Satz dazu hat mich am meisten berührt:
„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“. (Seite 219)

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Die christliche Liebe, die man fast spüren kann beim Lesen, die passenden Bibelverse und der hervorragende Schreibstil runden das ganze Buch zu etwas ganz Besonderem ab. Es bleibt noch lange in Gedanken und ich werde es ganz sicher eines Tages noch einmal lesen.

Ich vergebe hier eine absolute Leseempfehlung und 5 hoch verdiente Sterne. Lest selbst, denn dieses Buch ist so atmosphärisch, einfühlsam und lebendig. Dies ist aber ganz allein meine Meinung.

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