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Veröffentlicht am 12.04.2018

Wieder eine wunderschöne Geschichte, die Fernweh erzeugt.

Eine Liebe auf Guernsey
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Wieder eine wunderschöne Geschichte, die Fernweh erzeugt.
Die Golden-Retriever-Hündin Amy hat mich verzaubert. Nicht nur die. Mathew und sein blinder Sohn Alfi konnten mich auch ganz tief berühren. Aber, ...

Wieder eine wunderschöne Geschichte, die Fernweh erzeugt.
Die Golden-Retriever-Hündin Amy hat mich verzaubert. Nicht nur die. Mathew und sein blinder Sohn Alfi konnten mich auch ganz tief berühren. Aber, ich erzähle jetzt mal der Reihe nach.
Kate ist eine attraktive Touristenführerin. Auf ihrer Heimatinsel Guernsey zeigt sie den Besuchern die Schönheiten der Insel. Dann passiert etwas, mit dem sie nie-niemals gerechnet hätte. Ihr bester Freund heiratet! Kate kann es nicht fassen. Sie will ihren langjährigen Kumpel mit niemanden teilen. Vor Jahren waren sie selber ein Paar. Kate wird klar, dass sie Brian nicht einfach aufgeben kann und will! Oder?

Kate war mir von Anfang an sehr sympathisch. Irgendwie hat sie aber versäumt, besser für ihr Herz zu sorgen. Ihr Freund Brian war für sie so selbstverständlich, wie das Salz in der Suppe. Er war immer da. Und nun will er heiraten? Sie soll auch noch Trauzeugin werden? Mit ihm den Anzug aussuchen? Mich haben diese Szenen ein bisschen an den Film "Die Hochzeit meines besten Freundes" erinnert.
Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Kate für Brian wirklich noch die wahre Liebe empfindet. Liebe ja .... aber eine Liebe, wie man sie für die beste Freundin hegt. Eher kam mir Kate so vor, als wenn sie traurig wäre, weil jemand ihr Lieblingsspielzeug ohne Erlaubnis benutzt.
Wieder hat es die Autorin geschafft, mich in einen Hund zu verlieben. Amy ist eine gutherzige Blinden-Hündin. Ihr älteres Frauchen ist gestorben. Kate schaute stets bei der betagten Dame nach dem Rechten. So verwundert es nicht, dass sie deren Häuschen mit samt Hund erbt.
Ist Kate Anfangs etwas überfordert ob der Erbschaft Amy, so merkt sie doch schnell, wie gut die bedingungslose Liebe eines Hundes tut.
Kate vertritt ihre Stiefmutter Rose im Souvenir-Shop. Rose hatte einen kleinen Unfall und muss ihr Bein still halten. Uff! Gar nicht so leicht bei der agilen Dame.
So lernt Kate Roses liebste Stammkundschaft kennen. Den kleinen blinden Alfie nebst charismatischen Papa Mathew.
Erzählt mir bitte keiner was von Zufall. Ich bin mir sicher, das war Bestimmung!

Wieder mal hat die Autorin bei mir Fernweh ausgelöst. Die Kanalinsel Guernsey liegt vor der französischen Küste im Ärmelkanal. Ich habe mir Bilder von der britischen Insel im Netz angesehen. Habe wundervolle Menschen kennengelernt. Ich will da hin!!!

Kate bekommt genau das zurück, was sie anderen Menschen gibt: Bedingungslose Zuneigung. Klar, auch bei ihr gibt es den einen oder anderen Menschen, der Egoismus mit Freundschaft verwechselt. Selbstverständlich verliebt sich Kate. Noch selbstverständlicher entstehen Missverständnisse. Das gehört einfach dazu und ist die Würze in ihrem Leben.
Kate beginnt zu verstehen. Eine Sandkastenliebe ist für immer. Man kann sein Herz mehrfach verschenken, ohne untreu zu werden.
Kate befasst sich nun wieder mehr mit ihrer leiblichen Mutter. Beginnt zu verstehen, warum diese sie vor Jahren verlassen hatte .....

Menschen und Tiere können sich gegenseitig so viel geben. Alleine die Berührung eines Hundes löst bei einsamen Menschen ein Gefühl der Geborgenheit aus. Blindenhunde helfen ihren Schützlingen den Alltag zu meistern. Besonders einfühlsame Hündinnen schaffen es sogar, einem kleinen blinden Jungen die Angst vor Vierbeinern zu nehmen. Gehen mit ihnen zum Drachen fliegen ......
Es gibt immer einen Weg aus einer Misere. Auch dann, wenn die Hochzeit des besten Freundes vor der Tür steht.
Es gibt auch liebende Mütter, die ihre Kinder verlassen. Man muss einfach verstehen lernen.
Ja, und es gibt ein bisschen tollpatschige Väter mit roten Turnschuhen, die das Bild des besten Freundes immer blasser werden lassen ......

Der Schreibstil ist flüssig. Das Setting lädt zum Träumen ein. Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Ich wusste eigentlich von Anfang an wie die Geschichte enden wird. Der Werg dahin hat mir sehr gut gefallen. Die Spaziergänge auf der Insel haben mir gut getan. Ups, ich war ja gar nicht auf Guernsey. Aber ich hatte das Gefühl dort gewesen zu sein.

Danke Pippa Watson

>>Und ich begriff, dass meine Mutter immer, auch in Gesellschaft anderer Menschen, einsam war.<< (Seite 184 auf dem Reader)

>>Ein Blindenführhund, der uns Sehenden hilft, die Dinge klarer zu erkennen. Ist das nicht ein kleines Wunder?<< (Seite 237 auf dem Reader)

>>Das eigene Zuhause sollte für jeden Menschen der schönste Ort der Welt sein.<< (Am Anfang und ziemlich am Ende des Buches.)

Veröffentlicht am 07.04.2018

Mein erstes aber sicherlich nicht letztes Buch der Autorin!

Die Oleanderfrauen
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Ich bin begeistert. Ich habe von Teresa Simon drei Bücher auf meinem Reader. Schande über mein Haupt, dass ich so lange gebraucht habe, um ein Buch von dieser genialen Autorin zu lesen.

1936 in Hamburg.

Sophie ...

Ich bin begeistert. Ich habe von Teresa Simon drei Bücher auf meinem Reader. Schande über mein Haupt, dass ich so lange gebraucht habe, um ein Buch von dieser genialen Autorin zu lesen.

1936 in Hamburg.

Sophie ist ein junges Mädchen, welches mir sofort an's Herz gewachsen ist. Nicht lange vor dem zweiten Weltkrieg verliebt sie sich in Hannes Kröger. Hannes ist jedoch nicht gut genug für Sophies Eltern. Kann man denn den Sohn der Köchin akzeptieren? Sophie ja. Mehr wie das. Sie liebt ihn abgöttisch. Ihre Eltern sind einflussreiche wohlhabende Menschen. Als Kaffebarone können die Terhovens ein angenehmes Leben führen.

Sophies warmherzige Art hat mir sehr gut gefallen. Obwohl sie mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt kam, hegte sie keine Vorurteile gegenüber ärmeren Menschen. Vielmehr konnte sie sich in andere Menschen gut hineinversetzen. Ihrem besten Freund Malte versucht sie stets eine gute Stütze zu sein. Es gelingt ihr nicht immer, aber Malte wird ein Alibi für Sophie, in einer sehr prekären Situation. Ich fand dies lachhaft, da es sich um eine ganz normale Situation handelte, der nichts Schlechtes anhaftetet. Vielmehr schienen andere Menschen ein prekäres Geheimnis zu haben .....

Hamburg 2016

Die Abschnitte im Jahr 2016 gefielen mir besonders gut. Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass die zwei Erzählstränge zusammengehören. Zufälle gibt es hier nicht. Oder doch! Das Zusammentreffen von Jule und Johanna ist Zufall. Was dabei herauskommt einfach nur Bestimmung.
Als Kaffeetante habe ich mich bei den beiden Frauen richtig wohl gefühlt. Einiges über die wertvollen Bohnen erfahren.
Jule ist Besitzerin des Cafes Strandperlchen. Es steht nicht alles zum besten. Die Zeiten sind hart. Ihr beste Freundin besorgt ihr einen Auftrag für eine gigantische Hochtzeitstorte. Jule weiß nicht, wie sie diesen Auftrag bewältigen soll. Zur richtigen Zeit lernt sie die betagte Johanna kennen. Die ehemalige Lehrerin hat einen besonderen Fund auf ihrem Dachboden. Briefe!

1939 bricht der zweite Weltkrieg aus. Die damit verbundenen Probleme sind uns nicht neu; finden sie doch in sämtlichen Romanen und Biografien Erwähnung. Sophie wächst über sich selbst hinaus.

Fazit

Wie ich sie liebe! Familengeheimnisse! Briefe, die auf dem Dachboden gefunden werden. Süße- und schmutzige Geheimnisse. Mutige Frauen, die dem Krieg und sämtlichen Problemen den Kampf ansagen.
Sophie, Jule und Johanna sind Frauen, die Jahrzehnte trennen. Und doch .... ich konnte Gemeinsamkeiten entdecken.
Ob mir das Ende gefallen hat? Ja und nein ......
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Mich konnte die Autorin voll und ganz überzeugen. Ein Drama, welches trotzdem auch Raum zum Schmunzeln bietet. Dies ist der erfrischenden Art von Sophie zuzuschreiben.

Herzlichen Dank Teresa Simon.

Liebelingszitat

>>Was wäre ich ohne dich? Ein Nichts. Ein Blatt im Wind ...... << (Seite 336 auf dem Reader)

Veröffentlicht am 07.04.2018

NOW!

NOW! Jetzt sorg ich gut für mich
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NOW!
Kennt Ihr das? Ihr geht in einen Buchladen und entdeckt auf einem Tisch ein Buch, welches Euch sofort fasziniert. So ging es mir mit "Now"!
Entschleunigung
Selbstfürsorge
Lebensfreude

Das wunderbare ...

NOW!
Kennt Ihr das? Ihr geht in einen Buchladen und entdeckt auf einem Tisch ein Buch, welches Euch sofort fasziniert. So ging es mir mit "Now"!
Entschleunigung
Selbstfürsorge
Lebensfreude

Das wunderbare Cover sorgt schon ein bisschen für Lebensfreude und Entschleunigung. Die Autorin behandelt in ihrem Buch die verschiedensten Themen. Vor allem die Selbstfürsorge kommt hier zu Wort. Es gibt auch Übungen, die sehr anschaulich und leicht zu machen sind. Wie immer habe ich diese nicht gemacht. Jedoch habe ich beim Lesen bemerkt, dass ich ein Wohfühlbuch in der Hand halte.
Von eigene Bedürfnisse formulieren bis zu einem guten Schlaf finden, findet man viele Themen, um mit sich gut umzugehen. Bei der Bewegungsfreude habe ich mich angesprochen gefühlt. Die tut wirklich Not bei mir! Ich könnte jetzt erzählen und erzählen. Ich empfehle jedoch das Buch selbst zu lesen. Man muss nicht psychisch angeknackst sein, um dieses Buch zu lieben. Denn, eigentlich wissen wir alles selber. Es schadet jedoch nicht, mal wieder daran erinnert zu werden.

Fazit

Dieses liebevoll gestaltete Buch hat mir wunderbare Lesestunden beschert. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat oder Vers. Die wunderbaren Fotos laden zum Träumen ein. Die Themen könnten nicht passender sein. In unserer schnelllebigen Welt kann man vor allem Entschleunigung brauchen.
Ach, und an die Männerwelt: Ihr seid nicht gerade Champions in Multitasking. Frauen beherrschen das viel besser. Mach überhaupt nichts. Achtsamkeit ist tausend mal gesünder und effektiver. Also, es ist auch ein Buch für Euch! Vergleiche bringen eh nichts!

Danke Ruth Knaup
Lieblingszitat

>>Man lebt nur einmal. Aber wenn du es richtig machst, dann reicht das auch!<< (Mae West)

Veröffentlicht am 01.04.2018

Der weite Raum der Zeit

Der weite Raum der Zeit
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Der weite Raum der Zeit
Das ist das zweite Buch, welches ich von Jeanette Winterson gelesen habe. Ihr Weihnachtsbuch "Wunderweiße Tage" hat mir Weihnachtsmuffel das Fest schmackhaft gemacht.
Nun wurde ...

Der weite Raum der Zeit
Das ist das zweite Buch, welches ich von Jeanette Winterson gelesen habe. Ihr Weihnachtsbuch "Wunderweiße Tage" hat mir Weihnachtsmuffel das Fest schmackhaft gemacht.
Nun wurde ich in eine Welt entführt, die skurril und äußerst erschreckend anmutet. Bei "Der weite Raum der Zeit" hat die Autorin bewiesen, dass sie aus einem Klassiker erschreckende Gegenwartsliteratur machen kann. Leo ist ein steinreicher Investmentbanker, dessen Verstand ich stark angezweifelt habe. In der Liebe nimmt er es nicht so genau. Es darf auch gerne mal ein Mann sein. Bei Leos Fantasien wusste ich oftmals nicht, ob ich fasziniert oder angewidert sein soll. Meist habe ich mich für Zweiteres entschieden. Leo war eifersüchtig auf seinen besten Freund. Er war felsenfest der Meinung, dass Xeno ein Verhältnis mit seiner Frau MiMi hat. Seine Sekretärin und auch andere Menschen in seinem näheren Umfeld, haben versucht ihn zur Vernunft zu bringen. Doch Leo hat sich festgebissen. Leo ist irre vor Hass. Leo verstößt seine Frau und das neugeborene Kind. Er erkennt sein Töchterchen Perdita nicht als sein eigen Fleisch und Blut an.
Ich bin der Meinung, Perdita konnte nichts besseres passieren. Der dunkelhäutige Shep ist voller Trauer. Er hat seine Frau verloren. Er entdeckt ein kleines Mädchen in der Kindergrippe eines Krankenhauses. Perdita! Sie darf liebevoll aufwachsen. So ein schönes Leben hätte ihr ihr leiblicher Vater niemals bieten können. Mit samt seinem Geld nicht!

Eine für mich etwas verstörende Geschichte, die an das Wintermärchen von Shakespeare angelehnt ist. Welcher Irrsinn in einem menschlichen Gehirn Platz findet, wird hier besonders deutlich.
Nach dem harmonische Weihnachtsbuch von Miss Winterson war diese Geschichte eine große Überraschung für mich. Die seelischen Abgründe eines Menschen beherrschen die Geschichte. Eine Geschichte die verstört, amüsiert und oft zum Nachdenken anregt.

Danke Jeanette Winterson.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Land unter ins Glück!

Strandfliederblüten
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Engelmanns Geschichten sind einzigartig. Sie unterhalten auf eine stille Art und Weise, ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu werden. Man möchte im Geschehen dabei sein. Will die Orte besuchen, in denen ...

Engelmanns Geschichten sind einzigartig. Sie unterhalten auf eine stille Art und Weise, ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu werden. Man möchte im Geschehen dabei sein. Will die Orte besuchen, in denen die Geschichten spielen.
Juliane ist eine sehr sympathische Frau. Ihr Leben steht Kopf. Ihre große Liebe entpuppt sich als verheirateter Schwindler. Der Verlag in Hamburg, in den sie zwei Jahre lang ihr ganzes Herzblut gesteckt hat, macht pleite. Als Leser fragt man sich: Kann es denn noch schlimmer kommen? Für Juliane öffnen sich Türen, von denen sie vorher gar nicht wusste, das sie existieren.
Sie erbt von ihrer Großmutter Ada einen Leuchtturm nebst urgemütlichen Haus auf der Hallig Fliederoog.
Ich habe mir Bilder im Netz angeschaut. Die Landschaft auf den Halligen ist zwar rau, aber sehr idyllisch. Land unter gehört dazu, wie die Luft zum Atmen. Juliane ist von Fliederrog sehr angetan. Doch, warum wusste sie bis Dato nichts von Oma Ada? Warum stoßt sie bei ihrer Mutter auf verbissenes Schweigen?
Die Bewohner von Fliederoog sind erst einmal distanziert. Juliane wäre jedoch nicht Juliane, wenn sie nicht sämtliche Panzer knacken würde. Familiengeheimnisse wollen enthüllt werden. Neue berufliche Möglichkeiten entdeckt werden. Bekanntschaft mit Oma Ada machen, denn dafür ist es nie zu spät. Die alte Dame ist selbst nach ihrem Tod sehr präsent auf Fliederoog. Die meisten Bewohner verehren sie. Julianes Bruder steht voll und ganz hinter seiner Schwester. Der charismatische Womanizer entdeckt auch die wunderschöne Natur auf Fliederoog. Nicht nur die ....

Fazit

Achtsamkeit heißt das Zauberwort. Wie die Autorin selbst erwähnt hat, dient dieses Wort immer mehr zu Werbezwecken. Das finde ich sehr schade. Gerade die Achtsamkeit macht unser Leben schön und lässt uns wundervolle Dinge gebührend genießen. Mir hat sehr gut gefallen, dass dieses Thema Erwähnung findet, ohne dabei in esoterische Quacksalberei abzudriften.
Saftige Salzwiesen, glückliche Schafe und Kühe und eine Protagonistin, die dies Idylle zu schätzen weiß.
Ein Sonnenuntergang, wie man ihn nur auf den Halligen miterleben kann. Bewohner, die ihr Herz am rechten Fleck haben. Familiengeheimnisse werden entdeckt. Land unter gemeistert. Eine Protagonistin, die so normal rüber kommt, wie du und ich.
Fliederoog ist ein fiktiver Ort. Jetzt nicht mehr. Ich war wirklich dort! Knapp 400 Seiten lang! Ich war sehr gespannt, ob Juliane die "Strandfliederblüte" miterlebt.

Eine absolute Empfehlung von mir.
Danke Gabriella Engelmann

>>Meine liebe Juliane,

es gibt einen Ort, an dem Wünsche wahr werden können. Dieser Ort ist in dir ..... << (Seite 109)