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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2023

das N.T. mit viel schriftstellerischer Freiheit angereichert

The Chosen: Komm und sieh selbst
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Der Autor Jerry Jenkins veröffentlicht hier den zweite Fortsetzungsroman zur 2.Staffel der Erfolgsserie The Chosen.

Mir persönlich fiel der Einstieg in das Buch zunächst schwer. Über die Entstehung des ...

Der Autor Jerry Jenkins veröffentlicht hier den zweite Fortsetzungsroman zur 2.Staffel der Erfolgsserie The Chosen.

Mir persönlich fiel der Einstieg in das Buch zunächst schwer. Über die Entstehung des neuen Testaments in Romanform zu lesen ist seltsam. Auch die Darstellung Jesus ist ungewöhnlich. Jesus, der Witze macht und bei den Jüngern eine Art Wettstreit zulässt, in dem sich alles darum dreht ,wer der Liebling des Meisters ist, paßt nicht zum Bild des Gottessohnes, das ich bisher habe. Der Schreibstil ist umgangssprachlich der heutigen Zeit angepaßt und manchmal eher unwirklich. Das Geschehnisse aus dem neuen Testament wie z.b. der Überfall auf den Samariter hier in fiktive Zusammenhänge mit viel schirftstellerischer Freiheit eingebettet werden , mutet mir seltsam an. Da die Jünger Jesu aus sehr unterschiedlichen Schichten kommen, kommt es immer wieder zu Konflikten untereinander, die die Menschlichkeit der Jünger gut verdeutlicht. Der Schreibstil ist bewußt sehr einfach gehalten, um eine breite Bevölkerungsschicht anzusprechen. Manchmal empfinde ich das als unpassend. Mit der Zeit erhält der Leser den Eindruck, das die verschiedenen Verfolger und Ankläger Jesu alle ihre eigenen Interessen verfolgen und es bei der Verfolgung gar nicht so sehr um Jesus und seine Taten geht. Gut geschildert wird der innerer Wandel der Jünger , deren Zahl stetig steigt. Die Wunder Jesu nehmen in diesem Teil der Serie einen großen Stellenwert ein.

Der Autor hat sich einige schriftstellerische Freiheiten heraus genommen, so das einige der Geschehnisse im neuen Testament so nicht zu finden sind. Aber er hat ja auch nicht den Anspruch nur das NT abzubilden. Auf der einen Seite weiß man das es sich hier um einen Roman handelt. Auf der anderen Seite handelt es sich halt um das LEben JEsus, der für uns Christen besondere Bedeutung hat. Jesus Menschlichkeit wird immer wieder als Schwerpunkt aufgezeigt, während seine Göttlichkeit in den Hintergrund tritt. Ich denke, das sich das im dritten Teil ändern muss. Ich bin gespannt wie dort die Bergpredigt umgesetzt wird und Judas seiner Rolle gerecht wird.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Auftanken im Alltag

99 Ideen zum Durchatmen
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Dieses sehr ansprechend gestaltete Büchlein veranschaulicht auf 99 Seiten 99 Ideen mit denen man ohne großen Aufwand etwas für sich selber tun kann. Die meisten Anregungen kennt man eigentlich. Man setzt ...

Dieses sehr ansprechend gestaltete Büchlein veranschaulicht auf 99 Seiten 99 Ideen mit denen man ohne großen Aufwand etwas für sich selber tun kann. Die meisten Anregungen kennt man eigentlich. Man setzt sie nur leider im hektischen Alltag viel zu selten um. Hier werden gezielt leicht umzusetzende Gedankenanstöße gesammelt und optisch sehr gekonnt in Szene gesetzt. Tolle Fotos und graphisch gestaltete Seiten vertiefen den ruhigen Charakter der kurzen Texte. Ein schönes Kleinode, das man auch gut als kleines Mitbringsel für gute Freunde verschenken kann.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Schenken und beschenkt werden

Die anderen Weihnachtswünsche
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Audrey und Eve leben 1951 im Nachkriegsamerika mit ihren 5-jährigen Söhnen Bobby und Harry gemeinsam in einem kleinen Haus . Es ist kurz vor Weihnachten als die beiden Jungs einen Spielzeugkatalog in die ...

Audrey und Eve leben 1951 im Nachkriegsamerika mit ihren 5-jährigen Söhnen Bobby und Harry gemeinsam in einem kleinen Haus . Es ist kurz vor Weihnachten als die beiden Jungs einen Spielzeugkatalog in die Hände bekommen. Ihre Wünsche steigen ins unermeßliche und die Mütter überlegen sich wie sie den Beiden den wahren Wert von Weihnachten vermitteln können.

Ich kenne den Vorgängerband dieses Buches noch nicht und es hat deshalb etwas gedauert bis ich alle Personen und ihre Beziehungen zueinander richtig zuordnen konnte. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr. Er ist flüssig und durch häppchenweise Einschübe kommt man schnell mit den unterschiedlichen Charakteren und ihrer Vergangenheit zurecht . Den Müttern kommt eine gute IDee wie sie den Kindern durch eigenes Handeln den wahren Wert von Weihnachten vermitteln können. Dabei lernen die Erwachsenen auch einiges über ihre eigenen falschen Vorstellungen. Selber schenken erhält einen größeren Stellenwert und Vergebung wird geschenkt und nicht erkauft. Die Autorin läßt immer wieder lustige Momente einfließen, die das Kindhafte nicht zu kurz kommen lassen. Das Ende umschließt vieleicht ein bißchen viel Geschenke, aber die eigentliche Atmosphäre von Weihnachten und der Hintergrund dieses christlichen Festes kommt auch nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Ausgrenzung gegen Inklusion

Behindert und stolz
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Die Autorin Luisa L'Audace erhält die Diagnose für ihrer Krankheit sehr spät, aber sie merkt schon früh, dass sie ausgegrenzt wird. Sie mußte als Kind heftige Anfeindungen nicht nur von Mitschülern erleben. ...

Die Autorin Luisa L'Audace erhält die Diagnose für ihrer Krankheit sehr spät, aber sie merkt schon früh, dass sie ausgegrenzt wird. Sie mußte als Kind heftige Anfeindungen nicht nur von Mitschülern erleben. Luisa ist trotz allem zu einer selbstbewussten und sprachlich sehr gewandten jungen Frau herangewachsen. Ihr gelingt es sehr gut ihre Erfahrungen und Gedankengänge dem Leser zu vermitteln. Das ihre Ausgrenzung nicht ihre Schuld ist, erkennt sie erst später. Ich finde es toll hier über die Sichtweise einer Behinderten zu lesen. Die Autorin hat selber mit den Vorurteilen ihrer Umwelt zu kämpfen, aber auch mit ihrer eigenen Einstellung. Sie wehrt sich zunächst dagegen sich selber als Behindert zu sehen . SIe kämpft darum gut genug zu sein. Gut genug für die Andern , aber vor allem auch Gut genug für sich selber.

Ich habe den Eindruck, dass auch bei der Autorin ein Erkenntnisprozess angestoßen wurde, der dazu führt, das sie zu ihrer Behinderung steht, sie akzeptiert und daran wächst. Es ist beeindruckend wie offen die Autorin ihre persönlichen Erkenntnisse mit dem Leser teilt. Und es ist schön, das sie ihre Selbstzweifel erkennt und sie ablegt.

Der Schreibstil der Autorin ist gespickt mit Fremdwörtern, die der Allgemeinheit nicht so geläufig sind. Viele behinderte Menschen werde, dieses Buch nicht verstehen, was ich schade finde . Gerade diese Gruppe würde viel aus dem Buch mitnehmen können. In erster Linie soll das Buch den Leser aufmerksamer machen. Die Autorin zeigt auf wie oft strukturelle Diskriminierung behinderter und chronisch kranker Menschen geschieht. Dies betrifft das Umfeld der Schule, den Arbeitsmarkt, Behörden, Freunde und sogar die eigene Familie. Dabei ist der bewusste Gebrauch der eigenen Sprache sehr wichtig .

Behinderte werden leider viel zu oft Opfer und die Inklusion und Teilhabe behinderter Menschen ist noch sehr ausbaufähig.

Dieses Buch macht aufmerksam und ich hoffe, das es noch weitere Bücher der Autorin geben wird.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

ein langer Weg

Das letzte Versprechen
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Dieser Roman veranschaulicht das grausame Schicksal der Banatdeutschen während und nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei dienten die privaten Aufzeichnungen einer Überlebenden als Grundlage. Die Familie der ...

Dieser Roman veranschaulicht das grausame Schicksal der Banatdeutschen während und nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei dienten die privaten Aufzeichnungen einer Überlebenden als Grundlage. Die Familie der kleinen Anni wird zum Ende des Zweiten Weltkrieges auseinandergerissen. Die Mutter wird für 5 Jahre in ein Arbeitslager nach Sibirien verschleppt , während die 5-jährige Tochter in ein Kinderheim verfrachtet wird. Für Alle beginnt ein jahrelanger Überlebenskampf mit vielen Entbehrungen bis nach 5 Jahren ein Neuanfang in Deutschland möglich erscheint.

Der Schreibstil der Autorin weist viele große Zeitsprünge in verschiedenen Richtungen auf. Die Geschichte dieser Familie wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben. Die unterschiedlichen Erzähler verwenden auch altersentsprechend unterschiedliche Erzählstile, die leider teilweise nicht authentisch erscheinen. Der Großvater der Familie verfaßt später immer wieder Gedichte in denen er seiner verlorenen Heimat nachtrauert. Nur seine Enkelin erkennt den wahren tieferen Wert dieser poetischen Texte. Diese Gedichte lassen den Leser etwas von der Tiefe des Verlorenen erahnen. Die Grausamkeiten, die an den Donauschwaben verübt worden sind, führt später bei den Überlebenden zu einer inneren Kälte. Jeder muss funktionieren und da ist kein Platz für Trauer oder andere Gefühle. Für eine Aufarbeitung der Erlebnisse ist kaum Zeit. Es muss eine neue Zukunft erarbeitet werden. Gedichte haben da keinen Platz.

Es ist wichtig, dass solche historischen Begebenheiten nicht in Vergessenheit geraten .

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