Cover-Bild Behindert und stolz
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Pädagogik
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 03.12.2022
  • ISBN: 9783959103831
Luisa L’Audace

Behindert und stolz

Warum meine Identität politisch ist und Ableismus uns alle etwas angeht

Luisa L'Audace wächst als einziges behindertes Kind in ihrem Heimatdorf auf. Warum sie im Sportunterricht immer als Letzte gewählt wird, in der Pause nicht mitspielen soll und ihre Freundinnen plötzlich nicht mehr neben ihr sitzen wollen, versteht sie lange Zeit nicht. Während andere Kinder Freizeitbeschäftigungen nachgehen, verbringt Luisa viel Zeit in Krankenhäusern, bei Therapien und Spezialist*innen. Als sie mit 14 einen Rollstuhl bekommt, fühlt sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben frei. Doch mit der neu gewonnenen Mobilität nehmen auch die Anfeindungen zu. Die Ursache dafür kann sie erst viele Jahre später klar benennen: Ableismus, also die strukturelle Diskriminierung behinderter und chronisch kranker Menschen.

Wir alle leben in einem ableistischen System, das aktiv Teilhabe verhindert. Auch im 21. Jahrhundert müssen behinderte Menschen noch um ihre Rechte kämpfen und sind Gewalt ausgesetzt. Luisa L'Audace erklärt, warum Ableismus uns alle etwas angeht, wie wir ihn aktiv verlernen und zu einer inklusiven Gesellschaft werden können. Denn eins ist klar: Die Verantwortung liegt bei uns allen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2025

Gegen Ableismus: Sehr persönliches und wichtiges Buch

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Luisa L'Audace wächst in ihrem kleinen Heimatdorf als einziges behindertes Kind auf. Lange Zeit verstand sie nicht, warum sie ausgegrenzt wurde und viele Dinge nicht machen konnte, die für Gleichaltrige ...

Luisa L'Audace wächst in ihrem kleinen Heimatdorf als einziges behindertes Kind auf. Lange Zeit verstand sie nicht, warum sie ausgegrenzt wurde und viele Dinge nicht machen konnte, die für Gleichaltrige selbstverständlich waren.

"Als ich noch klein war, dauerte es eine ganze Weile, bis ich verstand, dass ich mich durch gewisse Dinge von den Kindern in meinem Umfeld abhob. Und noch viel länger dauerte es, bis ich verstand, dass ich wieder Einfluss auf diese Umstände hatte noch, dass sie meinen Wert als Menschen ausmachten."

Als Kind verbrachte sie viel Zeit in Krankenhäusern, bei Spezialist*innen und der Therapie. Als sie mit 14 Jahren einen Rollstuhl bekommt, fühlt sie sich zum ersten Mal im Leben freier. Aber mit ihrer neu gewonnenen Mobilität nehmen leider auch die Anfeindungen zu. Es dauert lange, bis sie die Ursache dafür klar benennen kann: Ableismus, also die strukturelle Diskriminierung behinderter und chronisch kranker Menschen.

"Eine dadurch resultierende Grundsatzdiskussion, die ich regelmäßig mit nicht-behinderten Menschen führe, ist beispielsweise, warum ich mich entschieden gegen die Behauptung wäre, behinderte Menschen hätten 'besondere Bedürfnisse'. In Wahrheit unterscheiden sich unsere Bedürfnisse nämlich nicht im Geringsten von den Bedürfnissen nicht-behinderter Menschen. Lediglich die Voraussetzungen, die für uns erfüllt sein müssen, um diesen Bedürfnissen nachzukommen, sind unterschiedlich."

Das Buch ist sehr eindringlich, persönlich und verständlich geschrieben. Es ist sehr gut als Einstieg in dieses Thema geeignet; aber auch wenn man sich schon damit befasst hat, ist es meiner Meinung nach ein sehr wertvolles Buch.
Luisa L'Audace zeigt auf, warum Ableismus uns alle angeht und wie wir ihn aktiv „verlernen“ können, um eine inkulsivere Gesellschaft möglich zu machen.

"Niemand fragt: Warum kann dieses Individuum nicht an unserer Gesellschaft teilhaben? Was hindert es daran? Was braucht es dafür? Was können wir tun um seine Teilhabe zu ermöglichen?"

Das Buch hat mich beim Lesen oft aufgewühlt, betroffen und wütend gemacht. Die Autorin stellt viele gute Fragen und bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken.

„Behindert und stolz“ ist ein Buch, das für alle nicht-behinderten Menschen Pflichtlektüre werden sollte. Denn wir alle müssen mithelfen, Barrieren zu überwinden und eine Teilhabe für alle möglich zu machen.

"Die bloße Existenz behinderter Menschen in der heutigen Zeit ist nichts anderes als Widerstand in einem Land, dass uns vor gerade mal achtzig Jahren tot sehen wollte und alles daransetzte, uns auszulöschen. Doch wir sind immer noch hier - und wir bleiben hier."

Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Leicht verständlich und eindringlich - absolute Pflichtlektüre!

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Luisa L’Audace ist mir als Aktivistin bereits bekannt und ich durfte schon viel von ihr lernen. Daher war ihr Buch in vielen Bereichen eine Auffrischung bereits vorhandenen Wissens, ich konnte aber auch ...

Luisa L’Audace ist mir als Aktivistin bereits bekannt und ich durfte schon viel von ihr lernen. Daher war ihr Buch in vielen Bereichen eine Auffrischung bereits vorhandenen Wissens, ich konnte aber auch noch einmal neue Zusammenhänge verstehen.

Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der eindringlich und zugleich sehr verständlich ist. Gleichermaßen empfehlen kann ich außerdem das von ihr selbst hervorragend eingesprochene Hörbuch. L’Audace webt in grundlegendes Wissen rund um Ableismus immer wieder persönliche Geschichten ein, was den Text unglaublich nahbar macht. Manchmal hätte das Private für mich strukturell zwar noch klarer vom Faktischen abgegrenzt sein können, aber das hat mich insgesamt nicht nennenswert gestört.

Das Werk ist wirklich ein absolutes Muss, gerade weil es so wenig Sichtbarkeit für Ableismus und die unter ihm leidenden Menschen gibt. Es enttarnt die zugrundeliegenden Denkmuster und verflicht diese Diskriminierungsform mit anderen. So konnte ich noch einmal neu verstehen, wie stark immer auch Kapitalismuskritik mit Anti-Ableismus einhergehen muss. Denn das Denken, Menschen seien aufgrund unterschiedlicher Leistung unterschiedlich wertvoll, ist untrennbar mit dem kapitalistischen System verbunden. Besonders die geschichtlichen Hintergründe rund um Eugenik allgemein und die NS-Zeit ganz konkret haben mich extrem berührt - ebenso wie die Erinnerung an gegenwärtige Opfer ableistischer Gewalt.

„Behindert und stolz“ kann ich als Einstiegswerk gar nicht deutlich genug empfehlen. Es macht so betroffen wie wütend und schafft es, trotz aller Frustration noch kämpferisch zu bleiben. Alle nicht-behinderten Menschen sollten es lesen, aktiv gegen Barrieren sowie fehlende Teilhabe angehen und lernen, dass Behinderung ein willkürlich geschaffenes Konstrukt ist, das ebenso wieder abgeschafft werden kann (und muss).

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Aufrüttelnd, authentisch und überaus lesenswert

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Vor der Lektüre des Sachbuchs „Behindert und stolz“ von Luisa L’Audace hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema Ableismus beschäftigt. Zwar war mir durchaus bewusst das nicht alle Menschen ...

Vor der Lektüre des Sachbuchs „Behindert und stolz“ von Luisa L’Audace hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema Ableismus beschäftigt. Zwar war mir durchaus bewusst das nicht alle Menschen gleiche Zugangsvoraussetzungen zu Bildung, kulturellem Leben und weiteren Bereichen haben, wie umfassend Ableismus allerdings in unserem Gesellschaftssystem verankert ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Und so war das Buch für mich eine augenöffnende wie auch manchmal schmerzhafte Lektüre. Denn die Autorin zeigt gezielt Missstände und Ungerechtigkeiten auf und verdeutlicht das nicht-behinderte Menschen durchaus von diesen profitieren. Ihr Schreibstil ist dabei aufrüttelnd, intensiv und sehr treffend. Man spürt dem Text die persönliche Betroffenheit der Autorin an, was ich aber als große Stärke des Buchs sehe. Denn Luisa weiß genau wovon sie spricht, da sie selbst behindert ist. Trotzdem erhebt sie keinen Anspruch auf eine allgemeingültige Perspektive, Jede:r kann Situationen anders erleben, wie sie auch immer wieder betont. Mir persönlich hat dieser sehr umsichtige Blick sehr gut gefallen, darüber hinaus ist das Buch auch einfach lehrreich. Sehr viele Lebensbereiche werden ins Blickfeld genommen und obwohl Ableismus tiefverwurzelt und komplex ist, gelingt es der Autorin ein umfassendes Bild zu schaffen und ihre Leser:innen zu informieren. Zahlreiche Begrifflichkeiten werden erklärt und die strukturelle Diskriminierung nach und nach herausgearbeitet. Eine einfach Lösung will und kann das Buch aber nicht bieten. Allerdings bietet es einen tollen Einstieg in ein Thema, welches uns alle angeht. Gerne vergebe ich deshalb volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Absolut empfehlenswert

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Dieses Buch habe ich in einer Leserunde gelesen und für mich als Mutter eines Behinderten Kindes und als Pädagogin mit Schwerpunkt Inklusion, war es klar, dass ich es lesen muss. Trotz dieser Merkmale ...

Dieses Buch habe ich in einer Leserunde gelesen und für mich als Mutter eines Behinderten Kindes und als Pädagogin mit Schwerpunkt Inklusion, war es klar, dass ich es lesen muss. Trotz dieser Merkmale die ich selbst aufweise, kannte ich den Begriff Ableismus tatsächlich nicht. Dazu aber später mehr.

Wir werden von Luisa der Autorin durch das Buch geführt, sie packt Politische Themen mit rein, aber auch Autobiographische Inhalte um dem ganzen mehr Verständnis zu geben. Wir erleben wie das Kind Luisa langsam wächst und Erwachsenen wird und was für Fragen in ihr Erwachen. Wie sie oft verzweifelt ist und sich fragt, wer sie eigentlich ist. Die vielen Vorurteile die sie begegnen, haben oft mein Herz bluten lassen. Vieles was sie beschrieben hat, vorallem von Seiten der Schule oder Ämter, habe ich selbst erlebt, jetzt habe ich sogar einen Namen dafür. Es ist oft sehr hart, sich mit Menschen herum zuärgern, die kein Verständnis haben, weil sie finden das Menschen mit Behinderung eher eine Last sind.
Ableismus kannte ich nicht, ich bin oft auf Diskriminierung gestoßen, aber das es ein spezielles Wort dafür gibt, war mir nicht klar. Vieles kannte ich und war selbst davon betroffen, aber manches war mir persönlich nicht bewusst und ich sehe manche, gerade Werbungen, in einem anderen Licht.
Ich selbst setze mich seit Jahren für die Inklusion ein und oft stößt man dabei auf taube Ohren, vorallem wenn es um das Thema Geld geht, da man baulich oft was verändern muss, oder man einfach nur ein bisschen Wertschätzung und gesunden Menschenverstand fordert.
Ich finde jeder sollte sich mal mit dem Thema auseinandersetzen und selbst überlegen wie die Geundhaltung diesbezüglich ist.
Denn auch Behinderte Menschen sind Menschen mit den gleichen Bedürfnissen wie jeder andere Mensch auch. Sie wollen Wertgeschätzt, respektiert und geliebt werden und ein Teil der Gesellschaft sein. Im 21 Jahrhundert sollte das nicht so schwer sein, leider sieht die Realität anders aus.


Fazit
Ich finde es ein gelungenes Buch über Inklusion und Ableismus, das auch für nicht Pädagogen und Behinderte Menschen geeignet ist, denn das Thema geht uns alle was an. Ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Wichtig, lehrreich, emotional

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In diesem Buch berichtet die Autorin Luisa L-Audace über ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Behinderung, macht auf allgemeine Probleme von behinderten Personen aufmerksam und klärt den Leser über internalisierten ...

In diesem Buch berichtet die Autorin Luisa L-Audace über ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Behinderung, macht auf allgemeine Probleme von behinderten Personen aufmerksam und klärt den Leser über internalisierten Ableismus (die strukturelle Diskriminierung und Unterdrückung von behinderten Menschen) auf.

Mit einer guten Mischung aus persönlichen Erfahrungen und sachlichen Schilderungen nimmt die Autorin den Leser mit in ihre Welt. Eine Welt, der viel mehr Menschen angehören, als man vielleicht denkt - weil man sie nicht so oft sieht. Und warum? Aufgrund mangelnder Sichtbarkeit. Denn behinderte Personen haben oft gar nicht die Möglichkeit, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Ihnen fehlen Fortbewegungsmittel, weil die Genehmigung dieser entweder ewig dauert oder erst gar nicht von der Krankenkasse finanziert wird. Es fehlen Barrierefreiheiten, seien es sprachliche oder materielle.
Viele Formen von Marginalisierung und Ableismus tragen dazu bei, dass behinderte Menschen nicht oder nur schwer am Alltag teilnehmen können, nicht die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, dass sie diskriminiert werden, dass ihre Bedürfnisse nicht gesehen werden und ihre Behinderungen und Krankheiten oft unerkannt bleiben oder nur schwer behandelt werden können, weil sie noch so unerforscht sind. Am einprägsamsten war für mich der Abschnitt über internalisierten Ableismus, der aufzeigt hat, wie tief Diskrimierung gegenüber behinderten Personen in den Köpfen und der Gesellschaft verankert sind. Es wird aufzeigt, wie problematisch gewisse Glaubenssätze sind, die bestimmt jeder von uns schon einmal hatte. Das schockierendste war für mich, dass selbst behinderte Personen solche Denkmuster haben! Unglaublich, oder?
Die persönlichen Erlebnisse von Luisa waren sehr schmerzhaft, aber auch lehrreich für mich. Da ich selbst keine behinderten Personen in meinem Umfeld habe, hatte ich bisher keine großen Berührungen mit dem Thema. Das Buch kam daher genau richtig, um mir die Probleme von behinderten Menschen aufzuzeigen, um wichtige Prinzipien kennenzulernen, aber auch um mir meiner Privilegien bewusst zu werden.

Das Buch hat mir sehr die Augen geöffnet. Viele der genannten Probleme, vor allem die (oft nicht vorhandene) Barrierefreiheit müssen auf einer höheren Ebene angegangen werden, aber an eigenen Denkmustern kann jeder von uns arbeiten und sollte das auch. Ein informatives und emotionales Buch, dass für Sichtbarkeit vom behinderten Personen sorgt und dass ich jedem ans Herz legen kann.

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