Die Welt ein kleines bisschen besser machen
SüdsternDas wollen Vanessa und Deniz. Sie ist gelernte Pharmakologin, arbeitet jedoch in einer Bar, das Geld reicht nicht für eine kleine Wohnung in Berlin. Kurzerhand macht sie sich selbständig mit einem ganz ...
Das wollen Vanessa und Deniz. Sie ist gelernte Pharmakologin, arbeitet jedoch in einer Bar, das Geld reicht nicht für eine kleine Wohnung in Berlin. Kurzerhand macht sie sich selbständig mit einem ganz besonderen Kurierdienst. Als der junge und idealistische Deniz auf sie trifft, ahnt er nichts von ihrem Job. Ist ihm auch egal. Denn als Streifenpolizist zwischen Doppelschichten und der Pflege seines geliebten Vaters möchte er nur eines, Vanessa wiedersehen.
Um die entstehende Romanze der beiden erzählt Schriftsteller Tim Staffel in seinem Roman "Südstern" von Menschen in Berlin. Sie alle sind mehr oder weniger am kämpfen. Er thematisiert unterbesetzte Kliniken und Polizeireviere. Der Wunsch nach einer bezahlbaren Pflege im Alter.
Doch so neu sind die Themen Pflegenotstand und fehlendes Fachpersonal nicht für mich. Mit Vanessa würde ich beim Lesen nicht so richtig warm. Anstatt die Probleme ihrer Mitmenschen zu lösen, dealt sie mit Medikamenten und Drogen, profitiert von dem System. Deniz hingegen ist mir ans Herz gewachsen, er gibt im Dienst alles im Menschen in Not zu helfen, kümmert sich rührend um seinen Vater, der an Parkinson erkrankt ist. Leider konnte mich der Roman nicht richtig fesseln und mir fehlte bei den gesellschaftskritischen Punkten der Tiefgang, das Ende des Romanes war für meinen Geschmack zu schnulzig.
Wer jedoch eine unterhaltsame Hauptstadt-Story sucht, wird mit diesem Buch bestimmt glücklich.