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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2020

Sympathische Figuren, seichte Handlung

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
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Schon in der Schule hat die ehrgeizige Sportlerin Lauren den gut aussehenden Luca Bianco als Konkurrenz empfunden. Auch im Erwachsenenalter liefern sich die beiden noch häufig Wortgefechte, von gegenseitiger ...

Schon in der Schule hat die ehrgeizige Sportlerin Lauren den gut aussehenden Luca Bianco als Konkurrenz empfunden. Auch im Erwachsenenalter liefern sich die beiden noch häufig Wortgefechte, von gegenseitiger Anziehung kann nicht die Rede sein. Oder doch? Bei einem Date, das Laurens Freundinnen mit Luca ersteigert haben, bittet er sie, seine Verlobte zu spielen - denn Lucas Mutter muss sich einer Operation unterziehen und möchte ihren Jüngsten gern in guten Händen wissen. Um ihrem aufdringlichen Chef ein Zeichen zu setzen, lässt sich Lauren auf die gespielte Verlobung ein - und fühlt sich bald mehr zu Luca hin gezogen, als sie sich selbst eingestehen will.

"Mad about the Medic" von Piper Rayne ist der dritte Band der Reihe "Saving Chaicago, in dem nun der jüngste Sproß der Biancos seine bessere Hälfte findet. Wie schon beim ersten Band fand ich den Schreibstil des Autorinnenduos ganz wunderbar, auch die sympathischen Figuren haben mich wieder überzeugt. Doch leider war auch hier die Handlung oberflächlicher als erwartet, die Wendung von totaler Abneigung zu tiefer Liebe war mir zu plötzlich und auch das kleine Drama am Ende konnte mich beim Lesen nicht wirklich fesseln, dafür war es etwas zu schnell und einfach abgehandelt. Schade, auch diese Geschichte hat ihr volles Potential nicht ausgeschöpft, obwohl sie mir insgesamt stimmiger erschien, als der erste Band.

Fazit: Wer eine nette Liebesgeschichte ohne große Tiefen sucht, ist hier sicherlich gut bedient, für meinen Geschmack war die Handlung etwas zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Ein düsteres Stück Geschichte, leicht erzählt

Die Tanzenden
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In der Pariser Nervenheilanstalt Salpêtrière treffen ganz unterschiedliche Frauen aufeinander. Da ist Louise, die von ihren Verwandten eingeliefert wurde, nachdem ihr Onkel sie vergewaltigt hat. Die ehemalige ...

In der Pariser Nervenheilanstalt Salpêtrière treffen ganz unterschiedliche Frauen aufeinander. Da ist Louise, die von ihren Verwandten eingeliefert wurde, nachdem ihr Onkel sie vergewaltigt hat. Die ehemalige Prostituierte Therese, die sein über zwanzig Jahren eingesperrt ist, will für immer in der Salpêtrière bleiben, denn nur hier fühlt sie sich sicher vor der Brutalität, die sie von Männern erfahren hat. Genau so lange wie sie ist Genivieve als Wärterin in der Nervenheilanstalt beschäftigt, seit dem frühen Tod ihrer Schwester lebt die Krankenschwester ihr einsames Leben in stoischer Gelassenheit und ist für ihre Patientinnen ein ruhender Pol, trotz ihrer Unnahbarkeit.

Eugénie wird eingeliefert, nachdem sie ihrer Großmutter anvertraut hat, dass sie Geister sehen kann, doch im Gegensatz zu den anderen Frauen ist die gebildete junge Frau nicht bereit, sich in ihr Schicksal als eine von vielen Geisteskranken zu fügen. Der große Ball, der einmal im Jahr in der Nervenheilanstalt statt findet, ist für viele der Frauen eine Hoffnung, dass sich ihr Leben zum Besseren wenden wird.

"Die Tanzenden" von Victoria Mas zeichnet ein bedrückendes Stück Geschichte der Nervenheilanstalt Salpêtrière. In leichtem, flüssigen Schreibstil stellt die Autorin die Unterdrückung der Frauen in jener Zeit dar, die Einzelschicksale stehen dabei stellvertretend für alle Gewalt und Beherrschung, die Frauen damals durch Männer erfahren mussten. Mich hat der eindringliche Roman sehr bewegt. Für mich passte der Klappentext nicht ganz zur Handlung, dennoch gebe ich für das Buch eine unbedingte Leseempfehlung. Die Geschichte ist schwer zu rezensieren, lest sie selbst und bildet euch eine eigene Meinung!

Fazit: Die düstere Geschichte von der Unterdrückung der Frauen und das trostlose Leben in der Nervenheilanstalt, in der viele von ihnen von Familienmitgliedern eingeliefert wurden, erzählt die Autorin mit leichter Feder,. Lest sie selbst.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Wohlfühlgeschichte mit Urlaubsfeeling

Sylt oder Sahne
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Nele ist Single, Anfang fünfzig und übergewichtig. Als ihr ein Schaffner in dem Glauben, Nele sei schwanger, einen Platz im Zug frei gemacht hat, ist für sie das Maß voll und sie beschließt, gegen ihr ...

Nele ist Single, Anfang fünfzig und übergewichtig. Als ihr ein Schaffner in dem Glauben, Nele sei schwanger, einen Platz im Zug frei gemacht hat, ist für sie das Maß voll und sie beschließt, gegen ihr Übergewicht anzugehen. Zumal Nele auch ihre langjährige Einsamkeit mit ihren Gewichtsproblemen verknüpft, dauert es nicht lange, bis sie sich auf den Weg nach Sylt macht, um dort eine Fastenkur zu beginnen. Doch während das erhoffte Fastenhoch auf sich warten lässt, beginnt Nele ihre Einstellung zu ihrem Körper zu überdenken - zumal es tatsächlich Männer zu geben scheint, die sie mit all ihren Pfunden schön finden.

"Sylt oder Sahne" ist der erste Roman, den ich von der Autorin Claudia Thesenfitz gelesen habe. Nele ist eine sympathische Figur und es hat mir Spaß gemacht an ihrer Seite nach Sylt zu reisen, damit hat mir das Buch ein wenig Urlaubsfeeling vermittelt und durch den locker-leichten Schreibstil Lust auf Sonne und Meer gemacht. Auch die anderen Figuren waren lebendig dargestellt, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Alles in Allem war der Roman eine nette Sommerlektüre mit Wohlfühlatmosphäre, nur das Ende war mir ein wenig zu viel - Happy End in Ehren, das muss bei einer solchen Geschichte sein, aber die Leichtigkeit mit der sich plötzlich alle Probleme in Luft aufgelöst haben, schien mir dann doch übertrieben und nicht ganz glaubwürdig.

Fazit: Wer nette Unterhaltung sucht ist mit dieser sommerlich-lockeren Geschichte gut bedient, auch wenn das Ende für mich eine Spur zu Happy und Easy war.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Nachdenkliche Geschichte, mit britischem Humor gewürzt

Das Beste kommt noch
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Beinahe täglich inspiziert Andrew in seinem Job bei der Stadtverwaltung die Wohnungen verstorbener Personen, immer auf der Suche nach Angehörigen dieser einsamen Menschen. Auch im Privatleben ist er einsam, ...

Beinahe täglich inspiziert Andrew in seinem Job bei der Stadtverwaltung die Wohnungen verstorbener Personen, immer auf der Suche nach Angehörigen dieser einsamen Menschen. Auch im Privatleben ist er einsam, doch keiner seiner Kollegen ahnt etwas davon. Denn um den Job zu bekommen, hat Andrew angegeben, eine Ehefrau und zwei Kinder zu haben - im Lauf der Jahre hat sich diese Lüge immer weiter aufgebläht, an manchen Tagen träumt er beim Aufschließen der Haustür davon, dahinter seine imaginäre Familie zu finden.

Als Peggy neu in Andrews Abteilung anfängt, weht ihm ein frischer Wind ins Gesicht, die quirlige und positiv gestimmte Kollegin wird bald eine gute Freundin für den einsamen Mann. Doch sie hat einen Ehemann und zwei Kinder und wie alle Anderen glaubt auch Peggy, dass Andrew ein glücklich verheirateter Familienvater ist......

In seinem Roman "Das Beste kommt noch" beschäftigt sich Richard Roper sehr einfühlsam mit dem Thema Einsamkeit. Davon sind nicht nur die Verstorbenen vor ihrem Tod betroffen, auch der Protagonist Andrew lebt isoliert in seiner kleinen Wohnung, seine Kontakte beschränken sich auf die vierteljährlichen Pflichtanrufe seiner Schwester und dem Chat in einem Forum für Modelleisenbahnfreunde.

Die Schicksale einiger von Andrews Klienten haben mich beim Lesen betroffen gemacht, oft sind es Kleinigkeiten, durch die sich die Menschen entfremden und manchmal hätte es nur einer kleinen Geste bedurft um eine Freundschaft zu erhalten. Die Zusammenarbeit mit Peggy bringt einen positiven Aspekt in Andrews Leben und in die Geschichte, ihre oft witzigen Dialoge haben das ernste Hintergrundthema aufgelockert, Richard Ropers Schreibstil habe ich als typisch britisch-humorvoll empfunden. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, das gefühlsbetonte Ende hat mich dann voller Hoffnung zurück gelassen.

Fazit: Die Erzählung habe ich als typisch britisch empfunden, das ernste Hintergrundthema wird feinfühlig mit humorvollen Begebenheiten in Andrews Alltag verknüpft, dadurch habe ich den Roman als sehr angenehmes Leseerlebnis genossen.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Auftakt einer fantasievollen Kinderbuchreihe

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Carla ist sehr schüchtern und nun muss sie das neue Schuljahr auch noch ohne ihre beste Freundin Herta beginnen, die ans andere Ende der Welt gezogen ist. Zu allem Überfluss kommt ein neuer Schüler in ...

Carla ist sehr schüchtern und nun muss sie das neue Schuljahr auch noch ohne ihre beste Freundin Herta beginnen, die ans andere Ende der Welt gezogen ist. Zu allem Überfluss kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse, der sich neben Carla setzt und so schlechte Witze reißt, dass es einfach nur peinlich ist. Da passiert es zum ersten mal, Carlas Körper passt sich dem Hintergrund an und sie wird nahezu unsichtbar. Jole, der Neue, ist begeistert von Carlas Verwandlung, die immer dann auftritt, wenn ihr etwas peinlich ist, sie selbst findet die "Chamäliose" furchtbar und möchte sie so schnell wie möglich loswerden. Noch ahnt Carla nicht, dass bereits ein Geheimbund ihr Geheimnis beobachtet hat....

"Carla Chamäleon" von Franziska Gehm ist für Kinder ab neun Jahren empfohlen. Die Geschichte ist witzig erzählt und im Schreibstil den jungen Lesern angepasst, so dass sie flüssig zu erfassen ist. Doch manche Stellen fand ich etwas fern der Realität, zum Beispiel Carlas Mutter, die ständig irgendwelche Zootiere mit nach Hause bringt und sich beinahe ausschließlich um deren Bedürfnisse kümmert. Eines davon schenkt sie sogar Jole, weil der Pinguin nicht wieder zurück in den Zoo möchte - auch wenn in der Geschichte die Fantasie eine große Rolle spielt, finde ich dieses Szenario doch arg übertrieben und ich denke auch ein neunjähriges Kind wird das möglicherweise unglaubwürdig finden.

Alles andere hat mir gefallen, die Freundschaft, die sich zwischen Carla und Jole entwickelt war schön zu lesen. "Oh Schreck, ich bin weg!" ist der Auftakt zu einer Buchreihe über Carla Chamäleon, in dem die Figuren und Carlas besondere Fähigkeit vorgestellt wird. Das erste wirkliche Abenteuer werden Carla und Jole dann im zweiten Band der Kinderbuchreihe erleben.

Fazit: Die Geschichte um Carla, die mit ihrem Hintergrund verschmelzen kann ist in manchen Szenen etwas unglaubwürdig, insgesamt aber lustig und leicht erzählt. Das Buch ist der Auftakt einer Kinderbuchreihe und ich denke erst im Folgeband startet Carla richtig durch.

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