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Veröffentlicht am 04.05.2022

Die Geschichte der Wörter

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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Es ist eine gemütliche Geschichte über Wörter. Der Leser begleitet Esme von ihrer Kindheit bis zum Erwachsenwerden. Ohne Mutter aufgewachsen, hat sie fast die ganze freie Zeit bei der Arbeit ihres Vaters ...

Es ist eine gemütliche Geschichte über Wörter. Der Leser begleitet Esme von ihrer Kindheit bis zum Erwachsenwerden. Ohne Mutter aufgewachsen, hat sie fast die ganze freie Zeit bei der Arbeit ihres Vaters verbracht - im Scriptorium. Die Liebe zu Wörtern hat sie maßgeblich geprägt. Sie wollte jedes Wort aufschreiben, das sie noch nicht kannte. Sie hat ihr ganzes Leben Wörter gesammelt, die man ins Wörterbuch nicht aufnehmen wollte. Manche von denen waren alt und nicht gebräuchlich, die anderen benutzten nur die Leute aus der niedrigen sozialen Schicht. Das einzige, was diese Wörter verband, war die Bedeutung des Wortes, die zu einer Frau passte.
Esme hat es wirklich gelungen, ihren eigenen Beitrag in Oxford English Dictionary zu leisten, obwohl nur die Männer den ganzen Ruhm einheimsen dürften. Die Frauen, die genau so hart am Wörterbuch gearbeitet haben, wurden nicht erwähnt.

Gleichzeitig spielt der Kampf um Frauenrechte eine zentrale Rolle im Roman.

Eine wahre Geschichte der Wörter, die nicht sofort im Wörterbuch aufgenommen wurden, hat die Autorin für diesen Roman inspiriert. Die Beschreibungen der Wörter, die im Roman in Englisch vorkommen, gibt es in Oxford English Dictionary tatsächlich.

Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Eher traurig als spannend

Gewittermädchen
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In ihrem Debütroman erzählt Anna Downes eine traurige Geschichte. Die Hauptfigur Emily wird am Anfang des Romans als eine Versagerin dargestellt, die nichts auf die Reihe kriegt. Als sie eine Chance brr ...

In ihrem Debütroman erzählt Anna Downes eine traurige Geschichte. Die Hauptfigur Emily wird am Anfang des Romans als eine Versagerin dargestellt, die nichts auf die Reihe kriegt. Als sie eine Chance brr er kommt, dem Alltag zu entfliehen und dabei Geld zu verdienen, entscheidet sie sich dafür. Sie weiß nicht, was auf die zukommt. Der Leser kann auch nichts wissen, denn Emily ist eine unverlässliche Figur. Manchmal muss man sich fragen, ob es mit Emily etwas nicht stimmt, oder eine neue Umgebung in Südfrankreich nicht so idyllisch ist, wie es auf dem ersten Blick scheint zu sein.

Der Spannungsaufbau geschieht langsam. Erst die letzten 100 Seiten konnten mich fesseln. Die Geschichte an sich kam relativ früh zu vorhersehbar, was ich von einem Thriller eigentlich nicht erwarte. Und am Ende konnten einige meiner Fragen nicht beantwortet werden. Trotzdem ist es ein gutes Buch für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Carpe Diem

Der erste letzte Tag
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Ganz andere Geschichte, als gedacht. Ja, das Buch ist kein Thriller, ist aber genau so fesselnd. Die zwei Protagonisten können unterschiedlicher nicht sein. Ich hatte viel Spaß beim Lesen. Witzig, lustig, ...

Ganz andere Geschichte, als gedacht. Ja, das Buch ist kein Thriller, ist aber genau so fesselnd. Die zwei Protagonisten können unterschiedlicher nicht sein. Ich hatte viel Spaß beim Lesen. Witzig, lustig, manchmal skurril! Das Buch lässt sich schnell lesen. Ein Roadtrip, das ein ganzes Leben verändert. Alles, was einem wichtig scheint, verliert sein Wert. Ein Tag, ein Versuch, diesen Tag als deinen letzten zu leben. Carpe Diem!

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Ein düsteres und modernes Märchen

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Ein düsteres Märchen auf eine moderne Art. Eine tapfere und kluge junge Frau, die bevorzugt, Red genannt zu werden. Und ein Weg durch den Wald zur Großmutter, der Reds Leben für immer verändern wird.

Die ...

Ein düsteres Märchen auf eine moderne Art. Eine tapfere und kluge junge Frau, die bevorzugt, Red genannt zu werden. Und ein Weg durch den Wald zur Großmutter, der Reds Leben für immer verändern wird.

Die Handlung spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der angeblich ein tödlicher Virus ausgebrochen ist. Die Umsetzung der Thematik fand ich am Anfang passend zur Situation mit dem Coronavirus, bis ich die genaueren Gründe der Seuche im Buch erfahren habe.

Die Protagonistin Red ist stark und aufsässig, eine echte Rebellin. Bei ihr wusste ich nicht ganz genau, welche Schwäche sie hatte, und das finde ich schade. Wenn man solche schreckliche Situationen überlebt hätte, wie Red es gemacht hat, wäre man ganz anders drauf. Ich konnte mit ihr nicht mitfühlen, weil Red selbst ihre Gefühle auch im inneren Monolog nicht gezeigt hat. Mir fehlte eine Tiefe bei der Protagonistin. Die anderen Figuren waren unterschiedlich und authentisch.

Meine Erwartungen an dem Buch gingen in ganz andere Richtung. Aber Christina Henry hat mich mit ihrer Interpretation über Rotkäppchen überrascht. Es gibt wenige Zusammenhänge zum Märchen als gedacht. Trotzdem finde ich die Idee sehr interessant.

Ein spannendes Abenteuer, ein Kampf zum Überleben in einer Welt, die nichts außer Gefahr bringt. Eine Lektüre für zwischendurch, die ich empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Verschwommene Erinnerungen

Die Vertraute
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Kannst du deinen Kindheitserinnerungen trauen? Wo ist denn die Grenze von der Realität und der Phantasie bei einem Kind? Es ist schwer, die Wahrheit von der Illusion zu unterscheiden, besonders wenn man ...

Kannst du deinen Kindheitserinnerungen trauen? Wo ist denn die Grenze von der Realität und der Phantasie bei einem Kind? Es ist schwer, die Wahrheit von der Illusion zu unterscheiden, besonders wenn man selbst die Stimmen im Kopf hört.

Der Autorin hat es prima gelungen, den psychischen Zustand der Protagonistin zu demonstrieren. Bis zur letzten Seite wusste ich nicht genau, ob Lucy labil ist und inwiefern. Ich wusste tatsächlich nicht, ob ich ihr vertrauen konnte. Ich habe das Buch innerhalb von wenigen Tagen verschlungen, weil ich ständig wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht. Ich habe mich die ganze Zeit mit diesem Roman gedanklich beschäftigt.

Die anderen Figuren im Buch sind unterschiedlich, die meisten von denen sind aber undurchschaubar. Erst am Ende bekommt der Leser ein detailliertes Bild von den verdächtigen Figuren. Gilly Macmillan gibt nicht sofort von ihren Charakteren preis.

Von dem Finale habe ich aber mehr erwartet. Ich bin ja mit dem Ende mehr oder weniger zufrieden. Aber man konnte viel mehr daraus machen, man konnte mehr Geheimnisse oder Mystik aufbauen. Aber es ist wie es ist. Letztendlich wurden alle meinen Fragen beantwortet.

Zusammen mit der düsteren Atmosphäre, ungläubigen Figuren und den verschwommenen Erinnerungen der Protagonistin wurde einen spannenden Roman herausgearbeitet, den ich meinerseits gerne weiter empfehlen kann.

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