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Veröffentlicht am 03.11.2021

Eine interessante Dystopie über Hexen

Der Zirkel
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Was für ein dynamischer und spannender Roman! Im Zentrum der Geschichte stehen die Hexen, die von der Regierung als Verbrecher gelten, weil sie „anders“ sind. Die Protagonistinnen Adelita und Chloe haben ...

Was für ein dynamischer und spannender Roman! Im Zentrum der Geschichte stehen die Hexen, die von der Regierung als Verbrecher gelten, weil sie „anders“ sind. Die Protagonistinnen Adelita und Chloe haben gerade entdeckt, dass sie über eine Kraft verfügen, die sie noch nicht beherrschen bzw. kontrollieren können. Schnell lernen sie mit der Unterstützung der anderen Figuren damit umzugehen. Die Charaktere reisen viel, sie haben immer wieder neue Hindernisse oder Erkenntnisse über die Kräfte. Der Roman gibt einem keine Zeit für Entspannung, die Handlung ist immer aktiv. Es geht nicht nur um die Politik und Intrigen, sondern auch um die Macht und was man dafür bezahlen würde.
Es gibt Szenen aus der Vergangenheit, wobei man besser versteht, wie es zur Hexenjagd gekommen ist. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, die Geschichte zu verfolgen, jedoch kam ich nach 200 Seiten in die Erzählung rein.
Das Ende fand ich gut gelungen, es ist ein abgeschlossenes Buch ohne Cliffhanger.

Insgesamt ist es eine actiongeladene Dystopie, in der das Patriarchat versucht, die Frauen zu unterdrücken und sie im Zaum zu halten. Ein Buch über Hexen, passend zu Halloween.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Die Goldenen Twenties

Die Schönen und Verdammten
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Die Protagonisten sind jung, schön und egozentrisch. Sie denken nicht über die Zukunft, weil sie glücklich in der Gegenwart sind, wo es zahlreiche Partys und viel Alkohol gibt. Seit der Hochzeit von Anthony ...

Die Protagonisten sind jung, schön und egozentrisch. Sie denken nicht über die Zukunft, weil sie glücklich in der Gegenwart sind, wo es zahlreiche Partys und viel Alkohol gibt. Seit der Hochzeit von Anthony und Gloria beginnt ihre Abstufung auf das Niveau nutzloser Menschen. Immer mehr Ausgaben führen sie zur niedrigeren sozialen Schicht. Ihr beachtliches Vermögen wird durchs Partys langsam verschwendet. Das Leben für Anthony und Gloria ist wie ein Sekt Champagner, das sie gierig austrinken. Sie leben nur im Jetzt und haben keinen Plan für die Zukunft.
Das ist ein ironischer Roman, der uns das Leben der verlorenen Generation in Jazz Age zeigt. Es ist ein Roman über Selbstzerstörung. Auf der einen Seite haben die Hauptfiguren alle Chancen auf ein vermögendes und sorgloses Leben. Auf der anderen Seite können sie sich das reale Leben nicht vorstellen. Und sie wollen es auch nicht wissen. Sie existieren in einer traumhaften Welt, weit weg von der Realität.

Das Buch ist in manchen Hinsichten autobiografisch, weil Fitzgerald die ersten Jahre seiner Ehe mit Zelda beschreibt.
Das Buch war für mich ein Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Authentisch und so lebendig

Mit Blick aufs Meer
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Olive ist lebendig und frech, sie sagt, was die denkt. Sie hat auch Ängste und Sorgen. Der Leser beobachtet sie nicht nur aus der präsenten Zeit, sondern auch als sie noch eine junge Dame war. Manchmal ...

Olive ist lebendig und frech, sie sagt, was die denkt. Sie hat auch Ängste und Sorgen. Der Leser beobachtet sie nicht nur aus der präsenten Zeit, sondern auch als sie noch eine junge Dame war. Manchmal lebt Olive ein anderes besseres Leben in ihren Gedanken, wo sie mit einem anderen Mann verheiratet ist. Machen nicht wir alle so? Vorstellen, wie es bei einer anderen wichtigen Entscheidung deines Lebens wäre?

In jedem Kapitel gibt es eine neue Geschichte. Es geht nicht nur um Olive, manchmal kommt sie gar nicht vor. Es geht um ihre Nachbarn und Verwandten, ihre ehemaligen Schüler. Alle Geschichten wirken so realitätsnah. Es passiert nicht viel, daher wirkt es alles authentisch. Ich glaube, dass jeder von uns sich in einer oder der anderen Geschichte finden würde. Die Autorin beschreibt die Situationen von der unterschiedlichen Seiten aus der verschiedenen Perspektiven. Es wirkt manchmal depressiv. Es gibt manchmal keine bestimmte Lösung. Es ist ein Roman über Altwerden, Alleinsein, komplizierte Beziehungen mit Kindern. Ich glaube, dass man im jeden Alter etwas anders aus dem Roman mit sich mitnehmen kann.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Eine neue Krimireihe

Nachttod
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Eine neue Reihe mit Hanna Duncker von der schwedischen Autorin Johanna Mo ist spannungsreich und dramatisch. Hannas erster Fall ist der Tod von einem Jugendlichen. Dabei muss sie mit den Geistern der Vergangenheit ...

Eine neue Reihe mit Hanna Duncker von der schwedischen Autorin Johanna Mo ist spannungsreich und dramatisch. Hannas erster Fall ist der Tod von einem Jugendlichen. Dabei muss sie mit den Geistern der Vergangenheit rechnen, weil es nicht nur um die Ermittlungen geht, sondern auch um Hannas Vergangenheit, die ihre Rückkehr in die Heimat so schwierig macht. Die Protagonistin ist auf dem ersten Blick eine starke Frau. Aber es stimmt nicht ganz. Hanna ist nicht offen, sie erzählt nicht viel über sich. Ihr Bruder und alte Freunde sind in manchen Sachen geheimnisvoll.
Bei den Ermittlungen wird der Fall allmählich gelöst, was ich interessant fand. Manche Sachen kommen ans Licht, aber einige Fragen bezüglich Hannas Vater bleiben unbeantwortet. Sie werden bestimmt in den nächsten Bändern thematisiert. Dager bleibt die Vorfreude auf die Fortsetzung.
Es war für mich ein fesselnder Kriminalroman, dessen Handlung auf verschiedenen Ebenen spielt. Das Buch kann ich nur empfehlen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gespalten zwischen 2 Ländern: Wer bin ich?

Auf Erden sind wir kurz grandios
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Außergewöhnlich, persönlich und emotional. In seinem Debütroman beschreibt der Autor das harte Leben von seiner Großmutter. Er erwähnt, was sie ihm, als er noch Kind war, erzählt hat. Manche Sachen ...

Außergewöhnlich, persönlich und emotional. In seinem Debütroman beschreibt der Autor das harte Leben von seiner Großmutter. Er erwähnt, was sie ihm, als er noch Kind war, erzählt hat. Manche Sachen sollen nicht ausgesprochen werden.
Die Beziehung zu seiner Mutter war nie einfach. Ihre Brutalität und gleichzeitig ihre Weisheit werden in seinen Erinnerungen für immer bleiben.

Der Protagonist ist zerrissen zwischen Vietnam und Amerika. Er sucht nach sich selbst, er sucht nach einem passenden Weg in seinem Leben. Die Identitätssuche... Wer ist er? Zur welcher Gesellschaft gehört er denn? Definieren die Erlebnisse seiner Vorfahren auch ihn? Er trägt den Schmerz in sich von den vorherigen Generationen und zeigt uns es faszinierend.

Dieser Roman ist voller Schmerz, geschrieben in einer poetischen Sprache. Auch das Abstoßende kann schön sein.
Der Autor berichtet uns über Vietnamkrieg, Probleme mit Drogen, Homosexualität, seine erste Liebe mit intimen Peinlichkeiten. Die Geschichte hat mich mitgenommen. Sie wird aber nicht chronologisch erzählt, was einem das Lesen erschweren kann. Auch die lyrische Sprache konnte ich nicht immer verstehen. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, was genau hier gemeint wird.
Den Roman kann ich auf jeden Fall empfehlen, es ist eine einzigartige Lektüre.

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