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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Wie wohl Erinnerungen schmecken?

Wen die Nacht berührt
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Orientierungslos nachts am neuen Campus ankommen, um zunächst überrumpelt, dann überfallen (für Nora sind Erinnerungen nahrhafte Snacks) und letztendlich Ziel von Gespött zu werden – was ein wundervoller ...

Orientierungslos nachts am neuen Campus ankommen, um zunächst überrumpelt, dann überfallen (für Nora sind Erinnerungen nahrhafte Snacks) und letztendlich Ziel von Gespött zu werden – was ein wundervoller Anfang an der Ashville Academy für Hanna. 🐹🎀 Doch damit nicht genug: Die neue Stelle bereitet ihr zwar keine Probleme, dafür verschwinden mehrere Studierende spurlos, während andere andere seltsame Veränderungen an sich feststellen…

Wenn ihr euch an den üblichen tierischen Wesen an magischen Schulen/Universitäten etwas sattgesehen habt, findet ihr hier eine spannende Erweiterung: An der Ashville Academy kann euch auch eine Undine beim Contentfilmen über den Weg laufen oder ein Wendigo euren nächtlichen Spaziergang unterbrechen. Aber keine Sorge, es wird nicht zu komplex. Ganz egal, wie viel Fantasy ihr bisher gelesen habt, hier sollten alle einen Zugang finden.

Gleichzeitig erfahren wir von der Academy und zu den verschiedenen Tisin weniger als ich mir für meine Neugierde gewünscht und bei Dark Academia ursprünglich erwartet hätte – dafür ist der Mysteryanteil spannend und gleicht das fehlende Studileben aus meiner Sicht durchaus aus. Bei einem Spin Off im Stil von Emily Wilde, um noch viel mehr in die Academy und die Welt der Tisin abzutauchen, wäre ich aber dabei. 🤭

Vor allem der Prolog & das Ende haben mir richtig gut gefallen und wenn wir den Romanceanteil ausblenden, war’s für mich eine runde Sache. Im kommenden Teil („Wen das Licht erwählt“) soll die Motte vom Cover auch noch etwas mehr Raum kriegen – ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Atmosphärisch, spannend & tragisch-romantisch

Die Hazienda
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Die Hazienda von Isabel Cañas ist eine interessante Mischung und eine Spukgeschichte, die sich gern noch auf eure Leselisten schleichen möchte! 👻

Während des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges verliert ...

Die Hazienda von Isabel Cañas ist eine interessante Mischung und eine Spukgeschichte, die sich gern noch auf eure Leselisten schleichen möchte! 👻

Während des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges verliert Beatriz nicht nur ihren Vater, sondern auch ihr Zuhause. Als sich dann die Aussicht auf eine gute Partie ergibt, hofft Beatriz darin neue Sicherheit und Glück für sich und ihre Mutter zu finden. Gegen den Willen ihrer Mutter heiratet sie in guter Absicht den verwitweten Don Rodolfo Solórzano.

„Unsere Beziehung basierte allein auf einer einzigen Sache: Meine Welt war ein dunkler, fensterloser Raum, und er war eine Tür.“

Die Hazienda ist jedoch ganz anders als erwartet: Das Gebäude hat schon bessere Zeiten gesehen, der Empfang ist wenig herzlich und die Türschwelle zieren merkwürdige Symbole. Außerdem suchen Beatriz Visionen heim und sie spürt kalte Luftzüge, wo keine sein sollten. Verzweifelt und in Sorge, bald als verrückt zu gelten, wendet sie sich an die Kirche. In Padre Andrés findet sie einen möglichen Verbündeten: Er vermutet den Geist der ersten Señora Solórzano dahinter & sieht den Ausweg in einem Exorzismus am Haus…

Klingt gut, oder? War’s auch! Die Geschichte ist ein wenig unheimlich, ihr müsst aber keine Nerven wie Geisterjäger haben. Solltet ihr etwas schreckhafter sein, dürfte das Buch einen wohligen Schauer erzeugen können, wenn ihr gerne Grusel lest ist es einfach eine empfehlenswert atmosphärische Geschichte in einem interessanten historischen Setting.

Vor allem das Spannungsfeld zwischen Kirche und lokalem Glauben hat es mir angetan, zumal auch weitere Themen wie Kolonialismus & Macht (sowohl erlangte als auch verlorene) Platz finden, die der Geschichte – in Kombination mit einer kleinen Liebesgeschichte – für mich eine gewisse Tiefe verliehen haben.

„Wenn ein Mann ein Versprechen gibt, gibt er es auf seine Ehre. Gibt eine Hexe ein Versprechen, spürt sie es in ihren Knochen.“

Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen, am Anfang bedarf es aber ggf. etwas Durchhaltevermögen, um sich zurechtzufinden. Sehr lohnenswert ist aus meiner Sicht auch das Nachwort der Autorin!

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Gute Unterhaltung!

Der Mary Shelley Club
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Mögt ihr YA Thriller & Horrorfilme? Und wie wäre es mit einem Crossover aus Scream & Gossip Girl? 🎥

Für beides habe ich einen passenden Buchtipp für euch: Der Mary Shelley Club von Goldy Moldavsky!

High ...

Mögt ihr YA Thriller & Horrorfilme? Und wie wäre es mit einem Crossover aus Scream & Gossip Girl? 🎥

Für beides habe ich einen passenden Buchtipp für euch: Der Mary Shelley Club von Goldy Moldavsky!

High School kann schon ohne zusätzliche Hürden hart genug sein, aber was, wenn es zusätzlich zu den üblichen Fiesheiten auch noch einen geheimen Club gäbe, der sich zur Aufgabe gemacht hat, echten Schrecken zu verbreiten? Würdet ihr euch danach sehnen Teil davon zu werden oder am liebsten viel Abstand gewinnen? 👀

Für Rachel, die absoluter Horrorfilmfan ist, und unbeabsichtigt Zeugin einer der Streiche wird, ist klar: Sie will unbedingt dazugehören! Immerhin ist sie sich sicher, dass ihr dieser Kick dabei helfen wird, ein traumatisches Ereignis zu verarbeiten, das auch zu ihrem Schulwechsel geführt hat. Und ganz nebenbei denken sowieso alle, sie wäre nicht unschuldig an dem Streich.

Natürlich fängt der Spaß hier erst richtig an, denn es wäre kein Pageturner, wenn die Streiche nicht eskalieren würden… 🤫

Ich habe das Buch an zwei oder drei Abenden inhaliert. Es ist kein „Zähneklappern“-gruseliges Buch, ihr müsst also keine Horrorfilmfans sein, die Referenzen sind aber vermutlich stimmungsvoller, wenn man die entsprechenden Filme kennt. (Für das allgemeine Verständnis ist das Wissen aber nicht relevant.) Mir persönlich haben die Elemente mit am besten gefallen. Das ganze Buch fühlt sich nämlich wie eine Hommage an ältere Horrorfilme an. 🫶🏻 Daran anknüpfend sind einige Elemente & Twists dann auch etwas weniger überraschend, mich stört das in diesem Kontext allerdings nicht.

Mein Fazit: Ich könnte mir das Buch wunderbar als Film vorstellen & hatte großen Spaß! 🍿

ℹ️ Der Zusatz „Nichts erregt mehr als die Angst“ auf dem Cover bedeutet übrigens nicht, dass euch Spice auflauert.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Cozy Setting, aber sonst leider nicht mein Fall

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Wenn ihr eine leichte & herbstliche Kleinstadtromanze mit Liebe auf den ersten Blick sucht, habt ihr sie mit 𝗠𝗲𝗲𝘁 𝗠𝗲 𝗜𝗻 𝗔𝘂𝘁𝘂𝗺𝗻 gefunden. 🍂

Im beschaulichen Dream Harbor sagen sich Fuchs und Hase gute ...

Wenn ihr eine leichte & herbstliche Kleinstadtromanze mit Liebe auf den ersten Blick sucht, habt ihr sie mit 𝗠𝗲𝗲𝘁 𝗠𝗲 𝗜𝗻 𝗔𝘂𝘁𝘂𝗺𝗻 gefunden. 🍂

Im beschaulichen Dream Harbor sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, der perfekte Ort für einen Neustart! Und so übernimmt Jeanie nicht nur das Café ihrer Tante, sondern bringt auch Wind in die Kleinstadt – und in Logans Leben.

Mir hat besonders der städtische Buchclub viel Spaß gemacht – dort lernt Jeanie, dass niemand spicy Sports Romance für den Sport liest. (Ob da etwas dran ist? 🔎)

Logan hält davon eher weniger, könnte aber euer neuer Bookboyfriend werden, wenn euch Flanellhemden schwachwerden lassen, ihr Lust auf einen eher introvertierten Farmer habt, der euch Kürbiskisten ohne Probleme ins Haus trägt, Tieren Namen nach Popstars gibt und für Geister-Observationen stets verfügbar ist. (Bei Letzterem tischt Jeanie Berge an Süßigkeiten auf – vielleicht ist sie die bessere Wahl. 🤭)

Trotz einiger witziger Momente hat die Geschichte für mich insgesamt allerdings weniger gepasst. Ich hätte lieber mehr gemeinsame Momente gesehen (z. B. als beide mitten im Sturm versuchen ein Zelt einzufangen), die eine tiefere Verbindung aufbauen, und dafür weniger über die gegenseitige Sehnsucht von Beginn an gelesen – auch wenn ich ebenfalls Fan von Jeanies Igel-Pyjama bin.

Außerdem waren einige Formulierungen für mich etwas drüber, z. B.: „Logan drücke sich an sie und sie spürte, wie schön auch er die ganze Situation fand.“ „Er wollte sein Gesicht in ihrem Nacken vergraben und sich an ihr betrinken.“ 🧛🏼‍♀️

Zusätzlich habe ich mich mit dem wiederholenden Konfliktthema und der fehlenden Kommunikation (vor allem von einer Seite aus) nicht anfreunden können. Ich denke, dass man sich nicht unbedingt in die nächste Beziehung stürzen sollte, wenn man es noch nicht geschafft hat, das Ende der vorherigen für sich zu ordnen. Das macht es für alle (auch für mich als Leserin 🥹) unnötig anstrengend. Dafür war der Epilog stimmig!

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Für mich leider nicht ganz rund

Unsere Liebe war unerhört
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𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, ...

𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, um trotz des Erlebten und dessen Folgen weiterzumachen, ist man sich im Dorf einig, dass so etwas nicht sein darf.

𝟭𝟵𝟵𝟬: 𝗝𝗼𝗻𝗮𝘁𝗵𝗮𝗻, der Sohn der beiden, ist erwachsen und obwohl viele Jahre vergangen sind und er sich mit seiner Heimat tief verbunden fühlt, lebt auch er mit der Abneigung, die bereits seinen Vater getroffen hat…

Der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr ergriffen. Bei Jonathan wird eingebrochen, die Täter sind bewaffnet und es ist eher Glück, dass der Abend nicht anders verläuft. Auf dem Polizeirevier erwartet ihn höchstens noch mehr Ohnmacht: „Es ist ja nichts passiert“.

Auch ohne viele Erklärungen wird sicher deutlich, dass das Buch thematisch kein leichtes Sommerbuch ist. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es keine Momente gibt, die nicht trotz der Tragik Hoffnung spenden. Im Schnitt war ich aber eher bestürzt, wütend oder traurig und weniger frohen Mutes.

Wichtig ist aus meiner Sicht der Hinweis, dass den Zeitsträngen nicht gleichermaßen viel Platz eingeräumt wird. Die Gegenwart spielt eine deutlich kleinere Rolle und wird höchstens angekratzt, was ich nach dem Start so nicht erwartet hatte. Zusätzlich haben sich mir angedeutete Teile leider nicht erschlossen, das liegt offensichtlich daran, dass an Wissen angeknüpft wird, das ich nicht habe. Dadurch fällt dieser Strang für mich allerdings flach.

Da der Roman auf wahren Begebenheiten beruht bzw. Echtes mit Fiktion vermischt, lässt sich für mich inhaltlich etwas weniger sagen. Vielleicht aber so viel: Einige Passagen kamen mir sehr authentisch und emotional vor, andere dafür eher weniger.

➡️ Ein Roman, der wichtig Themen aufgreift, und gleichzeitig eine Erinnerung daran ist, dass gewisse Gedanken & Einstellungen leider weiter überdauern.

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