Tolle Hommage an die 90er Slasherfilme
Zitat:
„Von der Frauenfeindlichkeit mal ganz abgesehen … Das könnte man so sehen, begann ich. Vielleicht könnte man aber auch sagen, dass Slasherfilme dem Final Girl eine Wirkmacht einräumen, die Frauen ...
Zitat:
„Von der Frauenfeindlichkeit mal ganz abgesehen … Das könnte man so sehen, begann ich. Vielleicht könnte man aber auch sagen, dass Slasherfilme dem Final Girl eine Wirkmacht einräumen, die Frauen in anderen Filmgenres niemals zuteilwird.“
Darum geht’s:
Als Rachel an der neuen High School in einen Streich verwickelt wird, der furchtbar daneben geht, hat sie plötzlich mehr Feinde als Freunde. Doch überraschenderweise erregt sie auch die Aufmerksamkeit des gemeinen „Mary-Shelley-Clubs“. Dieser hat nur ein Ziel: mit gruseligen Aktionen echte Angst zu verbreiten. Schon bald eskaliert das Spiel, und Rachel muss das echte Monster aufspüren. Es ist an der Zeit, den ultimativen Streich zu spielen …
So hat es mir gefallen:
Was die Autorin hier abliefert, ist nicht nur ein packender Thriller, sondern auch eine tiefe Verbeugung vor den Slasherfilmen der 90er-Jahre. Sei es „Scream“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ oder „Urban Legends“, alle Filme werden in irgendeiner Art und Weise im Buch erwähnt. Als Fan dieser Filme lässt das mein Herz gleich höherschlagen. Die Story um Rachel und den geheimen Mary-Shelley-Club ist ein gekonntes Katz-und-Maus-Spiel, das nicht nur spannend ist, sondern auch perfekt die Nostalgie und den Nervenkitzel der oben genannten Filme einfängt. Das zentrale Thema des Buches – Angst als Mittel, um Macht zu demonstrieren und Kontrolle zu erlangen – zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die Autorin treibt das eskalierende Spiel immer weiter auf die Spitze. Als Leser fragt man sich immer wieder, wer hinter all dem steckt. Gerade das macht den Reiz dieses Buches aus.
Einziger Kritikpunkt: Die Hauptfigur Rachel wirkt stellenweise wirklich enorm naiv. Doch auch das passt gut ins Schema, denn die Hauptfiguren in den filmischen Vorbildern waren auch nicht sonderlich mit Intelligenz gesegnet. Das Ende des Buches ist sehr gut gelungen und hatte auch die eine oder andere Überraschung parat. Ich fand es perfekt und vielleicht lässt es sogar Raum für einen Nachfolger.
Wer die 90er-Jahre-Slasherfilme genauso feiert wie ich, kann mit dem Buch nicht viel verkehrt machen. Es erzählt eine spannende Story und ist eine gelungene Hommage an das gesamte Genre. Klare Leseempfehlung.
9/10