Gelungenes Debüt
Die Witwe
Die zweijährige Bella Elliot verschwindet aus dem Garten als ihre Mutter sie nur für kurze Zeit zum spielen dort alleine lässt. Entführt wurde sie offenbar von einem Fahrer eines blauen Lieferwagens. ...
Die zweijährige Bella Elliot verschwindet aus dem Garten als ihre Mutter sie nur für kurze Zeit zum spielen dort alleine lässt. Entführt wurde sie offenbar von einem Fahrer eines blauen Lieferwagens. Schnell fällt der Verdacht auf Glen Taylor, der Kinderpornografie auf seinem Rechner hat, außerdem ist er in Pädophilen-Foren unterwegs. Seine Frau Jean ist felsenfest von seiner Unschuld überzeugt, während die Presse ihn Jagd wie ein Monster.
Die Polizei kann ihm jedoch nichts nachweisen und er wird schließlich freigesprochen, was die Presse aber nicht davon abhält das Haus weiter zu belagern und den Taylors das Leben zur Hölle zu machen. Selbst nach seinem Tod, vier Jahre später, wird Jean von der Journalistin Kate Waters zu einem Exklusiv Interview gedrängt und es stellt sich immer mehr die Frage was die Witwe wirklich gewusst hat.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Als Leser lernen wir die Sichtweisen der Witwe, des Polizisten und der Journalisten kennen, was das Ganze noch spannender macht.
Aus Sicht der Witwe erfahren wir wie es ist mit so einem Menschen zusammen zu leben. Ist dies überhaupt möglich oder sollte man einen solchen Mann lieber verlassen? Zu Beginn der Geschichte erzählt sie wie froh sie ist ihn nach diesem Unsinn los zu sein. Man erfährt aber erst gegen Ende was sie damit gemeint hat.
Die Journalisten wittern ihre Chance auf eine große Story und die Polizei möchte den Fall natürlich so schnell wie möglich aufklären.
Gekennzeichnet ist das Buch als Roman, es liest sich jedoch eher wie ein Krimi, der ohne blutige Details auskommt. Hin und wieder haben die Schilderungen, insbesondere der Polizeiarbeit, ihre Längen, im Großen und Ganzen zieht sich die Spannung jedoch durch das ganze Buch. Auch erfährt man erst am Ende ob die kleine Bella noch am Leben ist.
Der Schreibstil hat mir gefallen und das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Für einen Debüt Roman ein gelungener Auftakt.