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Veröffentlicht am 14.11.2024

Wohlfühlgeschichte mit tollen Botschaften und liebevoll gestalteten Charakteren

Spellshop
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Kiela hat sich in ihrem geordneten Leben als Bibliothekarin mit all ihren Büchern und nur wenig Kontakt zu Menschen ziemlich wohlgefühlt. Sie wurde versorgt und musste sich nur wenig Sorgen machen solange ...

Kiela hat sich in ihrem geordneten Leben als Bibliothekarin mit all ihren Büchern und nur wenig Kontakt zu Menschen ziemlich wohlgefühlt. Sie wurde versorgt und musste sich nur wenig Sorgen machen solange sie ihren Aufgaben nachkam. Sie liebt ihre Arbeit und hat mit der sprechenden Zimmerpflanze Caz einen treuen, intelligenten Begleiter an der Seite. Für Kiela hätte es gern alles so bleiben dürfen, wie es war. Bücher katalogisieren, Recherchen durchführen oder selbst durch sie Seiten schmöckern und spannende Dinge entdecken. Doch als die Unruhen in der Hauptstadt auch die Bibliothek erreichen, bleibt der jungen Bibliothekarin nichts weiter übrig, als zu flüchten. Gemeinsam mit Caz und einem Bruchteil ihrer geliebten Bücher schlägt sie sich mit einem kleinen Boot zur entlegenen Insel Caltrey durch und hofft, sich dort, in ihrem ehemaligen Elternhaus ein neues Leben aufbauen zu können. Allerdings gibt es einige Dinge, die sie dabei nicht bedacht hat und so wird die Zeit für sie auf verschiedene Weisen herausfordernd und lehrreich.

Auch wenn das Buch mit der Flucht von Kiela und Caz beginnt, ist es insgesamt doch eher ruhig und ein Wohlfühlbuch, in dem durchaus Wendungen enthalten sind, einige Herausforderungen auf die Protagonistin zukommen, es aber auch sehr viele schöne Momente gibt, in denen Zusammenhalt und wunderschöne Botschaften im Vordergrund stehen. Für mich hat das Buch vor allem durch das Zusammenspiel all dieser zauberhaften Augenblicke, in Kombination mit dem traumhaften Setting und den tollen Charakteren überzeugt. Es wird auch mal kitschig und zuckersüß, aber es ist so liebevoll gestaltet und liest sich einfach wundervoll durch den sehr angenehmen, mitnehmenden, bildhaften Stil, dass es mich nicht gestört hat.

Für Kiela beginnt auf Caltrey ein ganz neues Leben. In der Bibliothek hatte sie ihren geordneten Alltag, feste Aufgaben und wurde versorgt. Nun ist sie auf sich allein gestellt und kann auch nicht mehr so zurückgezogen leben, wie bisher. Ohne Kontakt zu anderen kann sie auf der kleinen Insel nicht bestehen. So ist sie gezwungen, sich mit anderen zu unterhalten, sie um Hilfe zu bitten und Hilfe anzubieten, denn so läuft es eben in der Inselgemeinschaft. Allerdings hat die junge Frau dabei immer im Hinterkopf, dass sie auch niemanden zu nah an sich heranlassen darf, schließlich hat sie etwas aus ihrem früheren Leben mitgenommen, das niemand entdecken darf. Andererseits hat sie so viel wertvolles Wissen in ihren Büchern, dass sie es auch nicht übers Herz bringt, diese komplett unter Verschluss zu halten. Dabei begibt sie sich in Gefahr, hat aber selbst nur Gutes im Sinn. Sie möchte helfen, dass es der Insel wieder besser geht und sich gleichzeitig eben auch selbst ein ruhiges, gemütliches Leben aufbauen.
Zunächst fand ich es fast etwas schade, dass man von der Rebellion in der Hauptstadt auf Caltrey so gar nichts mehr mitbekommt. Aber mich hat der Zauber der Insel dann auch einfach gefangen genommen und die Unruhen werden im Verlauf hier und da noch mal thematisiert, auch wenn es nicht Hauptbestandteil der Handlung wird.

Kiela und Caz sind ein tolles Team. Das Spinnkraut ist etwas ängstlich, aber treu an Kielas Seite, hat clevere Ideen, hilft wo er kann und durchschaut so manche Situation sogar schneller als die menschenscheue Bibliothekarin. Mit den beiden gibt es immer wieder auch Augenblicke zum Schmunzeln, nicht nur weil beim Anwenden ihrer Zauber mal was schiefgeht. Ich habe beide sehr schnell ins Herz geschlossen.
Ich mochte die Protagonistin aber auch in Kombination mit den Inselbewohnern sehr gern. Nach und nach lernt man sie alle besser kennen, bekommt Macken und Stärken mit und bekommt ein Gespür dafür, wer hilfreich und wer eher gefährlich sein könnte. Besonders schön fand ich, dass viele von ihnen so bedingungslos zusammenhalten, teilweise auch ohne nachzufragen. Wenn jemand Hilfe braucht, dann bekommt er sie, Punkt. Dankbarkeit, Toleranz und Zusammenhalt wird auf Caltrey großgeschrieben. Integriert in Kielas Neuanfang ist auch eine Liebesgeschichte, die sich mit der Zeit entwickelt, auch wenn früh klar ist, dass es sie geben könnte. Für die Bibliothekarin waren solche Dinge zuvor allerdings kein Thema, schließlich hat sie Menschen gemieden und schützt nun ihre Geheimnisse. Etwas unbeholfen und manchmal schwer von Begriff ist Kiela daher in den Begegnungen mit dem Seepferd-Züchter. Ich mochte die beiden aber echt gern zusammen, vor allem weil man mit der Zeit merkt, wie sich da etwas entwickelt, die beiden aber noch zu schüchtern und unsicher sind, ob das nun wirklich beide so sehen.

Im Buch stecken so viele tolle Ideen, fantastische Wesen und Magie. Ich mochte das Mondsichel Inselreich total gern, es gibt einiges zu entdecken und das Zusammenspiel all dieser Dinger funktionierte für mich sehr gut. Man kann Kielas Entwicklung begleiten, wie sie immer mehr lernt, herausfindet, sich einlebt, sich Freundschaften entwickeln, sie Teil der Gemeinschaft wird, sie ihre Scheu ablegt, sich ausprobiert, Erfahrungen macht, über Missgeschicke lächeln kann und sie einfach mutiger und selbstbewusster an viele Dinge herangeht. Was nicht heißt, dass sie von heute auf morgen total sicher und unerschütterlich ist. Ich empfand ihre Weiterentwicklung als nachvollziehbar dargestellt. Manche Aspekte werden aus der Not heraus geboren, andere entwickeln sich aufgrund der Unterstützung der Inselgemeinschaft einfach schneller, als es sonst vielleicht der Fall gewesen wäre. Einige Sachen müssen auch einfach angegangen werden, manchmal bleibt auch nicht viel Zeit für Grübeleien und Angst. Besonders zum Ende der Geschichte hin gibt es dann noch mal ein paar mehr Schwierigkeiten, mit denen Caltrey fertig werden muss. So dass auch noch mal etwas Spannung aufkommt. Insgesamt lebt das Buch aber von anderen Elementen.
Fazit

Ein Wohlfühlbuch, das mich von Beginn an mitgenommen und mit dem Zauber der einzelnen Elemente auch nicht wieder losgelassen hat. Ich mochte das Zusammenspiel der liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, all die fantastischen Ideen, Magie, wundervolle Botschaften, Entwicklungen, ein traumhaftes Setting das man sich durch die detaillierten Beschreibungen gut vorstellen kann, Augenblicke zum Schmunzeln und viele, die das Herz wärmen. Der Schreibstil passte für mich richtig gut, ich fühlte mich umhüllt vom Zauber der Handlung.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

spannender, abenteuerlicher Auftakt

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Léa ist neu in der Stadt – mal wieder. So oft wie sie umzieht, ist es kein Wunder, dass sie nie wirklich Anschluss findet und eher für sich bleibt. Als sie in Paris unterwegs ist, um ihre neue Heimat ein ...

Léa ist neu in der Stadt – mal wieder. So oft wie sie umzieht, ist es kein Wunder, dass sie nie wirklich Anschluss findet und eher für sich bleibt. Als sie in Paris unterwegs ist, um ihre neue Heimat ein wenig besser kennenzulernen, trifft sie auf Alex, die gleichermaßen interessant und geheimnisvoll erscheint. Léa kann ihren Augen zunächst kaum trauen: hat das andere Mädchen wirklich mit einem Vogel gesprochen? Und was war das für ein glänzendes Zeug, das plötzlich in der Luft lag?
Durch ihre neue Bekanntschaft taucht Léa in eine magische Welt ein, die ihr zuvor verborgen gewesen ist. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden muss sie Rätsel lösen, Abenteuer bestehen und auch der einen oder anderen Gefahr ausweichen. Eine turbulente und spannende Zeit beginnt für Léa, die sich immer wieder die Frage stellt, ob sie jetzt wirklich dazu gehört und inwieweit sie überhaupt ein Teil dieser aufregenden, aber auch gefährlichen Welt werden möchte.

Der Einstieg in die Reihe hat mir gut gefallen und mich neugierig auf die Fortsetzung zurück gelassen. Gern möchte ich wieder mit den Jugendlichen unterwegs sein, um mit ihnen weitere Abenteuer zu erleben, Rätsel zu lösen und noch mehr über die Magie und ihre Möglichkeiten erfahren.

Der Schreibstil von Kathrin Tordasi ist sehr angenehm, leichtgängig und flüssig. Ich empfand es auch angemessen für das vom Verlag empfohlene Lesealter. Man begleitet im Buch sowohl Léa als auch Roux, wobei die Kapitel mit Léa überwiegen. Da zu Beginn der Kapitel jeweils die Namen stehen und es keine Ich-Erzählungen sind, kann man immer gut erkennen, mit wem man gerade unterwegs ist und kommt auch innerhalb der Kapitel nicht durcheinander.
Léa stolpert ein wenig in die Gruppe rund um Alex, zu der auch Roux gehört, und muss sich erst mal mit allem zurechtfinden. Zu Beginn bekommt man auch noch etwas mehr von Léas Umfeld und Alltag mit, das nimmt im Verlauf des Buches dann allerdings ab, da sie dann fast ausschließlich mit den Leuten unterwegs ist, die sie neu kennengelernt hat und mit ihnen immer tiefer in die abenteuerliche Mission eintaucht. Roux ist schon länger ein Teil der magischen Welt und der Gruppe rund um Alex, und hat daher mehr Erfahrungen mit all den Dingen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. So unterscheiden sich seine Gedanken und Empfindungen natürlich deutlich von Neuling Léa, die vieles erst mal einzuordnen lernen muss. Die Wechsel in den Perspektiven machen die Geschichte noch abwechslungsreicher und ermöglichen komplexere Einblicke. Insgesamt lernt man Léa und Roux am besten kennen, da man mit ihnen unterwegs ist und mehr über ihre Gedankengänge und Gefühle erfährt. Von den anderen Figuren, besonders von Ari und Coralie, die ebenfalls Teil des nicht ganz ungefährlichen Abenteuers sind, kann man sich im Verlauf aber auch ein ganz gutes Bild machen.

Ich habe mich die gesamte Zeit im Buch gut mitgenommen gefühlt. Die Handlung wird lebendig und anschaulich transportiert. Viele bildhafte Beschreibungen machen es leicht möglich, sich die Umgebung und die Ereignisse vorzustellen. Eine tolle Unterstützung sind hier auch die schön gestalteten Vignetten des Illustrators, die sich jeweils am Beginn der Kapitel befinden und ein wenig darauf Einstimmen. Besonders schön beschrieben fand ich die Passagen, in denen die magischen Aspekte mehr in den Mittelpunkt rücken. Léas Faszination für die für sie neuen und erst mal unbegreiflichen Dinge wurde nachvollziehbar dargestellt. Ich hoffe, zu den magischen Dingen erfährt man dann auch in der Fortsetzung noch mehr, hier bleiben einige Sachen natürlich noch offen oder werden nur angedeutet. Die Perspektivwechsel erhöhen die Dynamik und Spannung im Buch und ermöglichen es, Einblicke aus verschiedenen Blickwinkeln zu erhalten. Im Verlauf des Buches wird es immer turbulenter und temporeicher. Die Kinder und Jugendlichen stecken ziemlich in der Klemme und es ist nicht ganz klar, ob es ihnen gelingen wird, alle aus der Gefahrenzone zu befreien oder ob sie jemanden zunächst beim Feind zurücklassen müssen.
Immer wieder wird deutlich, dass Zusammenhalt und Gemeinschaft bei ihnen groß geschrieben wird. Sie stehen füreinander ein, unterstützen, motivieren und beschützen sich gegenseitig. Besonders schön sind die Momente, in denen die Herzlichkeit und Wärme zwischen ihnen in den Gesprächen und Gesten mitschwingt. Das bringt einem die Charaktere noch näher und zeigt gut die Dynamik zwischen ihnen. Besonders für Léa ist das neu, da sie aufgrund der vielen Umzüge bisher nicht wirklich Freunde gehabt hat. Teilweise distanziert sie sich auch noch etwas von den anderen, zumindest innerlich, da sie erst mal noch nicht das Gefühl hat, dauerhaft dazugehören zu können. Ihre Einstellung dazu verändert sich mit der Zeit, auch weil die anderen ihr deutlich sagen, dass sie eine von ihnen ist. Ich empfand die Art, wie sich das entwickelt, als angenehm und authentisch. Klar geht es recht schnell, aber die Protagonisten sind auch in einer Ausnahmesituation, in der man sich nicht erst lange kennenlernen kann. Trotzdem sind die Zweifel und Bedenken berechtigt und einfach auch den Erfahrungen geschuldet.

Fazit

Ein spannender, angenehm geschriebener Auftakt der Reihe, der mich neugierig auf die Fortsetzung macht. Mit den kleinen Rätseln, Abenteuern und Gefahren ist immer was los in der Geschichte und ich fühlte mich gut mitgenommen. Es macht Spaß die Truppe zu begleiten und Stück für Stück mehr über die magischen Aspekte mitzubekommen.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

abenteuerlich, kreativ, witzig

Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern
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In der Akademie Splitterstern gibt es unterschiedliche Sparten, in denen die Adepten ausgebildet werden. Am Ende sind sie zum Beispiel Zauberer, Barbaren, Wächter, Priester oder Wanderer. In welcher Klasse ...

In der Akademie Splitterstern gibt es unterschiedliche Sparten, in denen die Adepten ausgebildet werden. Am Ende sind sie zum Beispiel Zauberer, Barbaren, Wächter, Priester oder Wanderer. In welcher Klasse sie landen, entscheidet ihr Geburtstag, genetische Veranlagungen oder Fähigkeiten spielen keine Rolle. So kommt es auch hin und wieder vor, dass der eine oder andere Adept das Gefühl hat, vielleicht in der falschen Klasse gelandet zu sein. Manchmal läuft einfach alles schief und man scheint gar nicht geeignet zu sein für die Dinge, die man erfüllen sollte. So ähnlich geht es auch Garek, Eika, Fenja und Ribisel. Sie sind zum Nachsitzen beim Direktor vorgeladen worden, weil ihre Leistungen zu wünschen übrig lassen. Doch aus dem Nachsitzen wird nicht so richtig was, denn sie landen mitten in einem Abenteuer, das alles von ihnen fordert, was sie bisher gelernt haben und noch manches darüber hinaus.

Die Aufmachung des Buches finde ich richtig klasse. Gleich zu Beginn gibt es eine Karte, die einen Überblick über die einzelnen Bereiche gibt und bei der Orientierung helfen kann. Daneben sind auch direkt die Protagonisten mit abgebildet, zu denen es nach der Übersicht über die einzelnen Sparten der Akademie Splitterstern ebenfalls noch ein paar Informationen gibt. Damit weiß man schon mal, mit wem man es im Buch zu tun hat und kennt ein paar Vorlieben und Abneigungen. Der Stil der Illustrationen gefällt mir sehr gut. Es gibt schöne Details zu entdecken, ohne dass es dabei irgendwie überladen wirkt. Besonders gut kann man sich die Protagonisten durch die farbigen Illustrationen vorstellen. Innerhalb der Kapitel ist nur die erste Doppelseite farbig gestaltet, auf den dann folgenden Seiten sind jeweils die Eckbereiche mit Details in schwarzweiß versehen, die zur Handlung oder dem Handlungsort passen. Diese sind innerhalb der Kapitel gleich, wechseln jedoch in jedem Kapitel. Mich hat diese Aufmachung sehr angesprochen und sie hat für mich die Handlung auch noch lebendiger gemacht. Schön fand ich auch die Übersichten zwischen den einzelnen Kapiteln zu den Entwicklungen der Level der einzelnen Adepten.

Der Schreibstil im Buch ist flüssig, stellenweise der Fantasyhandlung angepasst, ich empfand ihn jedoch dennoch als gut verständlich, auch für das Lesealter ab 10 Jahren. Vielleicht muss man sich in den Stil etwas hineinlesen, da es schon viele kreative Wortkombinationen und Ausdrücke gibt.
Auffällig sind die kreativen „Flüche“, die es innerhalb der Geschichte gibt. Wenn sich die Charaktere über etwas oder jemanden ärgern, fluchen sie anders, als man es sonst so kennt. Dabei und auch in manch anderen Momenten gibt es oft auch eine sehr bildhafte Sprache und Vergleiche.
Detaillierte Beschreibungen machen die Entwicklung und Handlungsorte gut vorstellbar. Ich fühlte mich in der Geschichte gut mitgenommen. Die Dinge, die mit Magie, den Gepflogenheiten an der Akademie und andersartigen Wesen zu tun haben, werden gut erklärt oder erschließen sich im Verlauf der Geschichte dann. Manches ergibt sich auch einfach aus den Gesprächen der Protagonisten. Wodurch man zunächst die Charaktere kurz einzeln begleitet, bevor sie dann die meiste Zeit als Gruppe agieren, bekommt man auch noch mal kleine Einblick zu ihren Klassen und den Dingen, die sie dort lernen sollen. Der Hauptteil der Geschichte konzentriert sich dann jedoch auf ihr gemeinsames Abenteuer, bei dem es auch immer wieder um ihre Fähigkeiten geht, die sie entweder schon haben oder eben auch nicht. Die Adepten erkunden Gebiete, in denen sie noch nie zuvor gewesen sind, so sind sie auch nicht immer auf die dort lauernden Gefahren vorberietet, was zeitweise zu turbulenten Augenblicken und misslichen Situationen führt.

Die Protagonisten bedienen teilweise schon einige Klischees, allerdings eben auch nicht unbedingt die, die in ihrer Welt für sie alle typisch wären. Aus meiner Sicht hätten sie das nicht unbedingt alle gemusst. Allerdings ergibt sich so eben auch eine ziemlich wild gemixte Truppe, die auf den ersten Blick auch gar nicht so recht zusammen zu passen scheint, selbst wenn sie alle irgendwie nicht so ganz in ihre Klasse passen oder irgendwelche Anforderungen nicht erfüllen.
Am wenigsten gebraucht hätte ich persönlich Gareks „Sprachfehler“, bei dem ich mich jetzt nicht festlegen will, ob er auf mangelnde Intelligenz oder etwas anderes hinweisen sollte. Er ist schon sehr fixiert auf sein Plätteisen und geht lieber mit dem Kopf durch die Wand, als gescheit über die Dinge nachzudenken, die man stattdessen vielleicht tun könnte. Trotzdem habe ich ihn im Verlauf des Buches lieb gewonnen und ich fand, dass die sprachliche Auffälligkeit zwischendurch etwas weniger war oder ich habe es nur nicht mehr so intensiv wahrgenommen. Ribisels Schusseligkeit und dass sich seine Fähigkeiten bei Nervosität verselbstständigen, fand ich eigentlich ganz niedlich und es sorgt auch für kleine Schmunzler in der Handlung. Allerdings bringt es ihm natürlich auch Spott, Mobbing und fiese Sprüche ein. Mehr zum Beginn der Geschichte, als dann im Verlauf, aber es ist Thema.
Die Dynamik der Gruppe hat sich für mich mit voranschreiten des Buches gut entwickelt. Sie haben neue Dinge entdeckt, Fähigkeiten weiterentwickelt, sind über sich hinaus gewachsen, mussten zusammenarbeiten und haben das eine oder andere kennengelernt, was sie so im Unterricht wohl nicht erfahren hätten. Auch die Bindung untereinander entwickelt sich schön im Verlauf.
Manche Aspekte in der Handlung waren für mich erwartbar, dennoch war es interessant und spannend zu verfolgen, was die vier noch für Abenteuer zu bestehen haben werden und welche Umwege auf sie zukommen. Auch die, teilweise witzigen, Dialoge sorgen für eine schöne Dynamik und geben immer wieder Einblicke in die Entwicklungen des Gruppengefüges. Die tierischen Begleiter bringen dann zusätzlich noch mal eine schöne und andere Note mit rein.

Fazit

Ein tolles Abenteuer-Kinderbuch mit vielen kreativen Ideen und Ausdrücken. Es gibt ständig etwas zu erleben und entdecken, den Protagonisten wird auf jeden Fall nicht langweilig. Humorvolle Augenblicke, Schlamassel, Gefahren, Turbulenzen, Wendungen und immer wieder neue Herausforderungen sorgen für unterhaltsame und abwechslungsreiche Lesestunden. Ich hätte auf jeden Fall Lust weiter mit Erika, Garke, Fenja und Ribisel unterwegs zu sein.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

liebevoll und interessant gestaltete Welt der Buks

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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Verborgen vor den Augen der Menschen gibt es eine geheime Bibliothek, in der die Buks. Die Buchschutzgeister hegen und pflegen die Bücher, die es in der normalen Welt schon gar nicht mehr gibt. Alles wurde ...

Verborgen vor den Augen der Menschen gibt es eine geheime Bibliothek, in der die Buks. Die Buchschutzgeister hegen und pflegen die Bücher, die es in der normalen Welt schon gar nicht mehr gibt. Alles wurde digitalisiert, kaum jemand spricht noch von der alten Zeit, in der es Bücher gab und wer es doch tut, sollte aufpassen, wer zuhört. Doch obwohl die Buks sehr viel Liebe in ihre Buchpflege stecken, können sie nicht verhindern, dass ihre Schützlinge von einer Krankheit befallen werden, gegen die sie machtlos zu sein scheinen. Erst als das verrückte Orakel ihnen prophezeit, dass Kinder kommen werden, schöpfen sie ein wenig Hoffnung. Allerdings haben sie auch Angst, denn schon lange haben sie keine Menschen mehr in ihre Bibliothek gelassen. Und dann ausgerechnet Kinder? Die Bücher gar nicht mehr kennen? Als die vier Freunde Nola, Finn, Thommy und Mira auf den verborgenen Ort stoßen, wird es in ihrem Leben plötzlich ziemlich abenteuerlich und immer wieder müssen sie gute Pläne schmieden, um nicht aufzufliegen. Und auch für die Buchgeister ist es nun längst nicht mehr so ruhig und geordnet, wie zuletzt.

Das Buch beginnt direkt in der magischen Bibliothek, so dass man zunächst die kleinen Buchschutzgeister kennenlernt, die dort leben. Passend zu ihren Fachgebieten oder ihren Eigenschaften wurden ihre Namen ausgewählt. Manche von ihnen erlebt man nur am Rande, andere spielen eine wichtigere Rolle und sind in vielen Szenen mit dabei, wie Queen Buk, Rebella Buk, Attila Buk, Sherlokko Buk, Thesaurus Buk und Alice Buk, um mal ein paar zu nennen. Im Buch gibt es gleich am Anfang auch eine Übersicht der wichtigsten Buks, so dass man eine Vorstellung davon bekommt, wie sie aussehen und man auch einige der Namen schon mal gelesen hat. Zunächst ist es vielleicht nicht ganz leicht, alle direkt auseinanderzuhalten und zuordnen zu können, im Verlauf der Geschichte bekommt man aber ein Gespür dafür, wer wofür zuständig ist, wer optimistisch und wer eher vorsichtig oder ängstlich ist. Schön fand ich auch die kleinen Illustrationen der Buks, die auf den Buchseiten immer mal wieder auftauchen.

Eine Welt ohne Bücher wäre für mich eine ganz furchtbare Vorstellung, für die zwölfjährigen Zwillinge Finn und Nola und deren Freunde Thommy und Mira war es allerdings ganz normal. Bevor sie nicht auf einem ihrer Streifzüge auf die geheime Bibliothek gestoßen sind, kannte nur Thommy Bücher aus den Erzählungen seines Opas. In der zukünftigen Welt, in die man in der Geschichte eintaucht, sind viele Dinge, wie man sie kennt, anderes hat sich jedoch weiter entwickelt, besonders die technischen Fortschritte sind an allen Ecken spürbar. Digitale Überwachung, komplett autonom fahrende Verkehrsmittel, Hologramme als Anschauungsmaterial und sehr feste Regeln, wie man sich verhalten und benehmen sollte, prägen den Alltag. Die Freunde suchen allerdings auch immer mal wieder Wege, die Regeln zu beugen oder sie zu ihren Gunsten auszulegen, denn nicht alles daran finden sie sinnvoll oder nachvollziehbar. Nur erwischen lassen dürfen sie sich nicht, denn sonst gibt es Strafen und Verbote. Deswegen müssen sie gute Pläne entwickeln, um wieder zur magischen Bibliothek zurück kehren zu können, ohne dass jemand davon weiß und auch ohne dass ihnen jemand folgen kann. Gar nicht so einfach, aber durch ihren guten Zusammenhalt und die Stärken von jedem, die immer wieder in die Handlung eingebracht werden, finden sie Möglichkeiten, ihre Abenteuer weiter zu verfolgen. Wenn sie allerdings gewusst hätten, was da alles auf sie zukommt, vielleicht hätten sie dann auch anders entschieden, denn gänzlich ungefährlich ist das alles nicht.

Der Schreibstil ist flüssig und mitnehmend und leicht verständlich, nur hin und wieder tauchten ein paar Begriffe auf, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob Zehnjährige damit wirklich was anfangen könnten. Zu Beginn der Kapitel gibt es jeweils einen Buchstaben, der aus Büchern geschrieben ist, was ich sehr passend für die Geschichte und auch optisch ansprechend fand. Einige Abschnitte ist man in der magischen Bibliothek allein mit den Buks unterwegs, in anderen Passagen begleitet man die Kinder in der "normalen" Welt, in manchen Kapiteln mischt es sich dann zusammen, wenn die Protagonisten Stück für Stück in die Welt der Buks eintauchen und mehr von ihnen und den Büchern erfahren. Dabei wird aber immer wieder deutlich, dass die Buks nicht sofort die Karten auf den Tisch legen. Als Lesender hat man da ein wenig Wissensvorsprung, da man ja die Buks auch allein begleitet. Ich fand allerdings nicht, dass es die Spannung nimmt, man hat einfach nur schon einen besseren Überblick über die Dinge, die passieren könnten. Und doch weiß man eben auch nicht alles. Auch manche andere Aspekte sind erahnbar in der Geschichte, dennoch bin ich neugierig, wie sich das am Ende alles auflösen wird und was noch auf die Charaktere zukommt.
Die Figuren sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet. Besonders die Buks habe ich schnell ins Herz geschlossen, aber auch die Kinder mochte ich gern. Jeder hat seine besonderen Eigenschaften und Eigenarten, das Zusammenspiel der Charaktere ist toll umgesetzt, sie können sich gegenseitig unterstützen und stärken. Es entsteht eine schöne Dynamik in der Geschichte, es gibt viel wörtliche Rede, humorvolle Aussagen oder Ereignisse, viele fantasievolle Elemente und im Verlauf wird es dann auch immer abenteuerlicher für die vier Freunde.

Fazit

Ein toller, fantasievoller Auftakt der Dilogie und um die Buchschutzgeister und die Bücher, die es in der normalen Welt schon gar nicht mehr gibt. Auch wenn das Buch in der Zukunft spielt und manche Themen auf den ersten Blick weit weg erscheinen, gibt es doch immer wieder auch Berührungspunkte zur aktuellen Zeit, besonders was die Technisierung, Modernisierung und sämtliche digitale Aspekte betrifft. Ich bin neugierig auf die Fortsetzung, was auch an dem spannenden Abschluss und den offenen Fragen liegt. Es hat Spaß gemacht in die Welt der Buks einzutauchen und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit ihnen im nächsten Frühjahr.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

fesselnd, spannend, brutal

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Hinweis: Band 13, Vorwissen ist aber nicht zwingend notwendig, die Geschichte der Ermittler geht zwar über die Bände hinweg weiter, jedoch ist der Fall unabhängig von den vorherigen, so dass man dem Geschehen ...

Hinweis: Band 13, Vorwissen ist aber nicht zwingend notwendig, die Geschichte der Ermittler geht zwar über die Bände hinweg weiter, jedoch ist der Fall unabhängig von den vorherigen, so dass man dem Geschehen problemlos folgen kann, sollte man die anderen Bücher nicht kennen.

Für die beiden Detectives Hunter und Garcia wird es wirklich nie langweilig, doch der neue Fall stellt sie erst mal vor einige Rätsel. Ein Unfallopfer landet durch einen Zufall auf dem Autopsietisch von Dr. Hove, der bei der Untersuchung einige Ungereimtheiten auffallen. Der Verstorbene weißt eindeutige Zeichen dafür auf, dass er bereits tot war, bevor sein „Unfalltod“ passiert ist. Hellhörig geworden berichtet die Gerichtsmedizinerin den beiden Ermittlern der UV-Einheit von ihren Entdeckungen. Vieles spricht dafür, dass es nicht das erste Opfer des Killers war. Aber wie will man etwas ermitteln, wenn man gar nicht weiß, welche Verstorbenen noch in die Serie passen könnten und es keine Spuren gibt? Eine ziemliche Herausforderung für Hunter und Garcia, die sich für ihre Recherchen auf ungewöhnliche Wege begeben.

Auch alle anderen Bände der Reihe habe ich bereits gelesen oder gehört und bin doch immer wieder erstaunt, wie es Chris Carter gelingt, ein noch mal anderes Szenario zu erschaffen. Dieses Buch habe ich als sehr unterschiedlich zu den anderen empfunden, was vor allem an der Herangehensweise des Täters und den draus resultierenden Ermittlungsarbeiten liegt. Die Art, wie sie dem Killer auf die Spur kommen, ist ungewöhnlich und mit einer Portion Glück versehen, denn dass die Spuren bei der Autopsie entdeckt werden, war nicht selbstverständlich. Es steckt sehr viel Spannung in der Geschichte und ich fühlte mich von Beginn an direkt in die Handlung gezogen.

Gleich am Anfang bekommt man einen Einblick in die Machenschaften des Täters und wie perfide und grausam er dabei vorgeht, seine Opfer zu quälen. Im Verlauf der Geschichte gibt es dann immer wieder Passagen, in denen man den Killer bei seinem Aktionen begleitet. Stellenweise ist es ziemlich brutal und auch blutig, manchmal auch einfach nur erschreckend und mental quälend für die Opfer. Für sehr zartbesaitete Leser*innen sind die Bücher des Autoren auf jeden Fall nichts. Auch wenn in diesem Buch nicht ständig Blut spritzt und viele der Verletzungen etwas versteckter sind, wird doch die Brutalität und Grausamkeit dahinter immer wieder thematisiert und Stück für Stück aufgedeckt. Der Schreck liegt hier also vielleicht nicht ausschließlich im Aufzeigen der Gewaltanwendung, sondern auch in dem Kopfkino, das entsteht, wenn man liest, welche Verletzungen den Opfern zugefügt wurden.
Die meiste Zeit begleitet man jedoch die ermittelnden Detectives und die Gerichtsmedizinerin bei ihrer Arbeit, so dass sich Stück für Stück die Puzzleteile zusammensetzen, die sich alle sehr mühsam erarbeiten müssen, da es nicht viele Spuren gibt, denen man folgen könnte. Durch die Perspektivwechsel zwischen den Ermittelnden, den potenziellen Opfern und dem Täter entsteht eine schöne Dynamik, die zusätzlich für Spannung sorgt und an einigen Stellen auch das Tempo innerhalb der Geschichte noch mal erhöht.

Das Privatleben von Hunter und Garcia spielt in diesem Band keine so große Rolle, eher einige von ihren Eigenschaften und Fähigkeiten, die für ihren Job nützlich sind und auch bei der Aufklärung des Falls helfen. Ich fand es aber auch nicht schlimm, dass der Fokus nicht so sehr darauf lag. Der Fall war sehr spannend zu verfolgen, da haben andere Einblicke nicht gefehlt. Der Schreibstil ist sehr mitnehmend und fesselnd, immer wieder taucht man in eine unheimliche Atmosphäre ein, die auch mal wieder Gänsehautmomente sorgt. Aber auch die vermeintlich ruhigeren Passagen der Ermittlungsarbeit waren sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet, so dass sich nach und nach dann Zusammenhänge ergeben, die die Detectives näher an den Täter heranführen. Zum Ende hin wird es dann auch noch mal deutlich gefährlicher und turbulenter, ein tolles Finale des Bandes.
Fazit

Wieder ein unglaublich spannender, fesselnder und genial gemachter Thriller aus der Feder von Chris Carter. Aus meiner Sicht gab es keine Längen innerhalb der Geschichte. Es war interessant aufgebaut, Stück für Stück nähert man sich dem Ergebnis und dem turbulenten Finale des Bandes. Durch die Perspektivwechsel hatte das Buch eine tolle Dynamik, die Spannung und das Tempo wurden noch gesteigert und die Passagen, in denen man beim Täter ist, sorgen immer wieder für eine unheimliche Atmosphäre. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für die beiden Detectives der UV-Einheit.

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