Schon auf den ersten Seiten war ich fasziniert von der Familiengeschichte der Cliftons. Die Saga hat alles, was es für einen Pageturner braucht: Sympathische Protagonisten, richtig schlechte Menschen (die ...
Schon auf den ersten Seiten war ich fasziniert von der Familiengeschichte der Cliftons. Die Saga hat alles, was es für einen Pageturner braucht: Sympathische Protagonisten, richtig schlechte Menschen (die für die spannenden Wendungen in der Romanreihe sorgen) und ein gut gezeichnetes Bild der englischen Gesellschaft über einen langen Zeitraum hinweg liebevoll portraitiert.
Kurz gesagt: Ich konnte nicht aufhören und habe die Clifton-Saga ohne Unterbrechung verschlungen.
Vor der düsteren Kulisse Islands spielen sich alle Krimis von Ingridason ab. Grundsätzlich mag ich die Stimmung, die eher nüchterne Sprache und die Beschreibung von Land und Leuten als Island-Fan sehr ...
Vor der düsteren Kulisse Islands spielen sich alle Krimis von Ingridason ab. Grundsätzlich mag ich die Stimmung, die eher nüchterne Sprache und die Beschreibung von Land und Leuten als Island-Fan sehr gerne. Die Krimis haben ihren ganz eigenen Reiz und sind nicht mit sonstigen "Regionalkrimis" vergleichbar.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um die einzelnen Handlungsstränge und die unterschiedlichen Zeitabschnitte im Roman richtig zu sortieren und habe nach den ersten zwanzig Seiten auch erneut von Vorne mit Lesen begonnen. Dann hat es mich aber relativ schnell in die Handlung hineingezogen und ich war gespannt, ob und wie die verschiedene Kriminaltaten zusammen hängen könnten.
Dass die Handlung in der NS-Zeit angesiedelt wird, hat dem Ganzen meines Erachtens einen ganz speziellen
Reiz verliehen. Bisher habe ich noch wenig bis nichts über die Besetzung Islands durch die Amerikaner, die Gegener und Sympathisanten des Nationalsozialismus innerhalb der isländischen Bevölkerung gehört und gelesen. Durchaus spannend, hierüber mehr zu erfahren.
Die Handlung soll hier nicht noch einmal in allen Details zusammen gefasst, werden. Das sollte der geneigte Leser selbst an Zeit investieren: Wer Spaß und interesse an Krimis aus Skandinavien hat, wird auch diesen sicherlich wieder mögen.
Die Personen der Ermittler sind nicht übercharakterisiert, es bietet sich Spielraum, die Protagonisten in weiteren Romanen noch zu entwickeln. Der Vorgängerband zu "Graue Nächte" spielt ja meines Wissens auch zeitlich "später", d. h. diese zeitliche Lücke kann noch gefüllt werden.
Nachdem ich bis kurz vor Ende noch gerätselt habe, wie wohl die Enden zusammen laufen könnten, war ich schlussendlich etwas ernüchtert, dass das Finale so unvermittelt und eher kalkulierbar eingeläutet wurde. Nicht alle meine Fragen wurden beantwortet, aber vielleicht war das auch die Intention des Autors, um die Story irgendwie noch einmal als Plot für einen Folgeroman aufgreifen zu können.
Die über einen großen Zeitraum gespannte Geschichte der Familie hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Die Protagonisten sind sehr schillernd dargestellt, so dass ich auch den jüngsten Band mit ...
Die über einen großen Zeitraum gespannte Geschichte der Familie hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Die Protagonisten sind sehr schillernd dargestellt, so dass ich auch den jüngsten Band mit größter Begeisterung verschlungen habe. Historische Romane wie dieser fesseln mich immer wieder aufs Neue und ich lerne spielerisch immer neue Details aus der Vergangenheit hinzu. Hoffentlich wird die Reihe noch weiter geführt.