Etwas Besonderes
Nelumbiya – Im Land der magischen PflanzenTara ist ein Waisenkind und lebt in Ornata, einer Stadt ohne Pflanzen. Nur wenige gedeihen außerhalb der Stadt auf riesigen Feldern und dienen nur als Nahrung. Legenden erzählen jedoch von einem Land, ...
Tara ist ein Waisenkind und lebt in Ornata, einer Stadt ohne Pflanzen. Nur wenige gedeihen außerhalb der Stadt auf riesigen Feldern und dienen nur als Nahrung. Legenden erzählen jedoch von einem Land, in dem es Bäume und wilde Pflanzen gibt. Diese gelten als gefährlich. Dennoch gelingt es Löwenzahn Dandelion nach Ornata zu kommen und Tara zu warnen. Sie trägt das Mal der Pflanzenmenschen und diese werden vom finsteren Magier Askiel, der einen noch finsteren Plan hegt, gejagt. Tara bleibt keine andere Wahl, als zu fliehen und sich auf die Suche nach Nelumbiya zu machen, wo einst die Pflanzenmenschen lebten. Mit der Hilfe von Semur und Helena, der Tochter des Fürsten von Ornata, will sie Askiel aufhalten und Frieden zwischen Menschen und Pflanzen stiften.
Dass dieses (Hör-)Buch etwas Besonderes ist, hatte ich mir schon gedacht. Tatsächlich hatte ich das Glück sowohl das Hörbuch, als auch das Buch hören/lesen zu können. Beide Ausgaben haben für sich gesehen Vorteile. Das Buch bezaubert durch die wirklich außergewöhnlichen Illustrationen, wie man sie auch schon auf dem Cover bewundern kann. Leider sind sie im Buch schwarz-weiß, was sie aber nicht weniger zauberhaft macht. Das Hörbuch besticht durch den exzellenten und atmosphärischen Vortrag von Ilka Teichmüller, die hier über sich selbst hinauswächst. So fällt es schwer, sich für ein Format zu entscheiden. Ich möchte hier aber näher auf das Hörbuch eingehen. Ilka Teichmüller versteht es beim Lesen sehr gut, das Magische der Welt von Nelumbiya hervorzubringen, die Lieder der Legenden zu singen und das Wispern der Pflanzen zu imitieren. Geheimnisvoll und zauberhaft. Aber auch die Bedrohung, die Gefahr für die Pflanzenwelt ist beinahe greifbar.
Drei Kinder, alle aus unterschiedlichen Verhältnissen sind die Helden der Geschichte, die alles riskieren, um die Welt der Pflanzen zu retten. Doch auch sie müssen erstmal Vertrauen untereinander aufbauen, ihre speziellen Fähigkeiten als Pflanzenmenschen entdecken. Dabei gibt es vor allem für Tara die Versuchung, den einfacheren Weg des Bösen zu gehen. Besonders ist diese Erzählung für mich, weil sie zeigt, wie alles Pflanzen der Welt miteinander verbunden sind und auch wir es einmal mehr waren als jetzt. Man kann leicht hineininterpretieren, dass wir wieder mehr zur Natur zurückkehren müssen, um sie zu retten, anstatt sie zu zerstören. Die Botschaft ist allerdings ganz ohne Zeigefinger und schwingt eher mit, wie Gras im Wind und verbreitet sich wie die kleinen Fallschirmchen meiner Lieblingspflanze im Buch. Dandelion, der Löwenzahn ist einfach toll.
Sicher wird nicht jedes Kind mit der Geschichte etwas anfangen können, aber dies ist so ein Buch, dem ich viele Leser wünsche. Sei es nur, um ein Abenteuer zu erleben oder der Natur näher zu kommen. 5 Sterne