Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2024

Lässt die Buks lebendig werden

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das verrückte Orakel
0

Finn, Nola, Mira und Thommy gehören einer Generation an, die keine Bücher kennt. Unterrichtet werden sie durch Lernvideos und Hologramme. Träumen ist nicht erwünscht und auf ihren Smartphones befindet ...

Finn, Nola, Mira und Thommy gehören einer Generation an, die keine Bücher kennt. Unterrichtet werden sie durch Lernvideos und Hologramme. Träumen ist nicht erwünscht und auf ihren Smartphones befindet sich eine Tracking-App, damit die Eltern immer wissen, wo sie sind. Tatsächlich geht die Überwachung noch weiter. Vor allem eine Mitschülerin, die Tochter der amtierenden Ministerin, möchte ihnen am liebsten ein Fehlverhalten nachweisen. Als eines Nachts ein Baum auf eine unauffällige alte Gartenmauer fällt, entdecken die vier Freunde dahinter eine Villa. Verbotenerweise betreten sie diese und gelangen in die Welt der Buks und der Bücher, die von diesen Buchschutzgeistern gehütet werden. Ein magisches Abenteuer beginnt.

Ich liebe dieses Cover, aus dem die Augen der Buks aus den meterhohen Bücherregalen in der dunklen Bibliothek leuchten. Erinnert mich ein bisschen an die Walter Moers Bücher. Außerdem bin ich ein Fan von allen Büchern, die von Büchern und/oder Bibliotheken handeln, da ich mit beiden sehr verbunden bin. Die Buks waren also Pflicht. Anfangs sind die vielen Namen der kleinen Buchschutzgeister etwas verwirrend, denn jede Art von Büchern oder jedes Genre hat seinen eigenen Buk. Theologica Buk, Rebella Buk usw. Angeführt werden die Buks von Queen Buk. Als kleiner Hinweis Buk wird wie das englische Wort für Buch gelesen und nicht wie backen in der 3. Person Singular Präteritum ;) Genauso verschieden wie die Buchgattungen sind die Charaktere der kleinen Wesen und das führt gleich zu Anfang zu lustigen Dialogen, die die Leser*innen Schmunzeln lassen. Man merkt aber auch, dass die Buks mit ihrem Latein am Ende sind, denn der Buchmeister ist verschwunden. Zudem hat auch die Königin Geheimisse.

In diese Unsicherheit der Buks platzen anders als vom verrückten Orakel vorhergesagt vier statt fünf Kinder. Finn, Nola, Mira und Thommy dürften eigentlich gar nicht draußen sein, denn Abenteuer und aufregende Ausflüge, eigentlich jede Art von Fantasie und freiem Denken sind verpönt. Die Autoren transportieren dieses "Big Brother is watching you" Feeling sehr gut. Einzig Thommy hat von seinen Großeltern schon einmal von Büchern gehört. Diese gehören nicht mehr in die Welt und werden als Feinde angesehen, die Kinder vom Weg abbringen. Gerade für mich als Lehrerin und gelernte Bibliothekarin war das so eine schreckliche Vorstellung und ich finde dieses Buch kommt gerade zur richtigen Zeit, in der alle Welt nach Digitalisierung und KI schreit. Nichts dagegen alle Medien zu nutzen, aber ohne Bücher, ohne mich. Und auch die Buks sind in ihrer Existenz bedroht. Leider ist da die Tochter der strengen Ministerin, die die vier Freunde auffliegen lassen will, um die Anerkennung ihrer Mutter zu erhalten und die gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Vater ist, der vor Jahren plötzlich verschwand. Das Mädchen ist ein bisschen das Klischee einer bösen Mitschülerin, aber ihre Motive sind neu.

Der Aufbau des Buches gefällt mir gut. Der erste Buchstabe eines jeden Kapitels ist größer und aus Büchern zusammengesetzt. Zudem gibt es hin und wieder hübsche kleine Illustrationen. Die Anspielungen auf viele bekannte Werke der Literatur, von den ersten Büchern bis zu den modernen Kinderbuchklassikern, die Begeisterung für Bücher, die tollen Gedanken zu Büchern, zum Lesen und das Hochhalten der Fantasie... all diese wundervollen Merkmale machen Die magische Bibliothek der Buks zu einem Buch, bei dem mir das Herz aufgeht und das ich am liebsten jedem Kind, aber auch so manchem Erwachsenen in die Hand drücken möchte, damit sie erkennen, wie sagenhaft genial Bücher sind, aber auch um sie durch dieses aufregende Abenteuer zu motivieren, mal wieder etwas zu lesen. Auch wenn ich weiß, dass sie am Ende vor einem Abgrund stehen werden, der sich "fieser Cliffhanger" nennt. Aber der führt hoffentlich auch dazu, dass möglichst viele - so wie ich - sehnlichst auf den zweiten Band warten werden.

In der Zwischenzeit habe ich mir die Zeit mit dem Hörbuch versüßt, dass ich geliebt habe. Die Stimme von Marian Funk hat genau den geheimnisvollen Touch, den diese besondere Geschichte gebraucht hat. Dazu kann er sowohl Helden als auch Gegenspieler perfekt performen. Das Größte jedoch sind die Charaktere der Buks, die durch die verschiedenen Stimmlagen, Akzente oder Dialekte noch mehr Persönlichkeit bekommen und erkennbar sind. Der Sprecher haucht den kleinen Wesen Leben ein und sorgt für ein unterhaltsames und spannendes Hörvergnügen. Eines von wenigen Hörbüchern, die ich immer wieder hören möchte. 5 Sterne +

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.08.2024

Weder eine besondere Liebesgeschichte noch besonders unterhaltsam

Man sieht sich
0

Friederika, die sich selbst Frie nennt, ist unterwegs zu einem Klassentreffen und erinnert sich dabei an Robert, der Ende der 1980er neu an ihre Schule kam:

1988 verliebt sich Robert, mit dem sie so gut ...

Friederika, die sich selbst Frie nennt, ist unterwegs zu einem Klassentreffen und erinnert sich dabei an Robert, der Ende der 1980er neu an ihre Schule kam:

1988 verliebt sich Robert, mit dem sie so gut reden konnte und der ihr bester Freund wird, in Frie. Obwohl sie ebenfalls Gefühle für ihn hat, möchte sie die Freundschaft nicht gefährden. So kommt es, dass sich der Weg der beiden trennt, ohne dass sie jemals über ihre Gefühle füreinander gesprochen haben. Sie geht als Au-pair nach Australien, Robert als Zivi nach Hamburg.

Jahre später ist Frie Mutter einer kleinen Tochter und die beiden begegnen sich wieder. Die Gefühle sind noch da, doch wieder scheint ihre Liebe in diesem Moment nicht zu passen, denn Frie muss sich um ihre alternde Mutter kümmern und Robert seine Karriere verfolgen.

Ob die Liebe zwischen ihnen jetzt, da Frie bereits 50 ist noch eine Chance hat?

Hach, das hat sich alles so schön und romantisch, aber auch voller Probleme angehört, dass ich dachte, das muss richtig gut werden. Ich mag Bücher, in denen es zwischen den Protagonisten knistert, es aber auch Reibungspunkte gibt. Dazu bin ich zeitlich nicht allzu weit weg von Frie und Robert aufgewachsen und so eine Reise zurück in die 90er ist nie verkehrt. Gerade die Beschreibung der Zeit damals hat mir an dem Hörbuch noch mit am besten gefallen, da konnte ich mich wirklich gut hineinversetzen und es gab so manchen Flashback, was z. B. die Musik und das Leben als Teenie angeht. Auch Robert mochte ich ganz gern, gerade weil er etwas zurückhaltender ist und sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Leider hat Frie mit ihrer ichbezogenen Art mich von Anfang an ziemlich genervt. In ihren Gedanken geht es zwar auch um Robert, aber fast ausschließlich in Bezug darauf, was er für sie sein kann. Welche Vorzüge er für sie bringt. Wofür sie ihn braucht. Überhaupt sind ihre nüchtern betrachteten ersten Beziehungen für mich ein rotes Tuch. Sie kommt dadurch einfach sehr kalt rüber und ich konnte mir später gar nicht mehr vorstellen, dass sie überhaupt jemanden liebt, außer ihre Tochter.

Der Wechsel der Perspektiven ist eigentlich gut gemacht, auch der lockere Schreibstil der Autorin gefällt mir ganz gut. Inhaltlich tat ich mir allerdings oft schwer. Frie macht so viele Fehler, die sie meiner Meinung nach auch bemerkt, aber sie lernt einfach nichts daraus und macht es bei nächster Gelegenheit wieder genauso, um festzustellen, dass es immer noch nicht funktioniert. So entstehen für mich unnötige Längen, manches, wie Roberts Freundschaft zu einem Major, mit dem er ins Casino geht und der sein Leben verändert, sind mir ein bisschen zu unglaubwürdig. Ich fand irgendwie nichts, worauf ich so gespannt war, dass ich unbedingt weiterhören mochte. Es war dann sowieso klar, worauf die Geschichte hinauslaufen würde.

Positiv an der Hörversion fand ich allerdings den Vortrag von Katrin Daliot, die den Personen mit ihrer Stimme etwas Leben einhaucht, sie nahbarer macht und selbst der langgezogenen Geschichte ein bisschen Esprit verleiht. Die Print-Version hätte ich vermutlich erstmal auf die Seite gelegt. Alles in allem war ich von dem eigentlich schön klingenden Inhalt enttäuscht. Mir fehlten die Gefühle, mitreißende Dialoge und die Fähigkeit der Protagonistin, ihr Verhalten angemessen zu reflektieren. 2 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2024

Eine schöne Botschaft in einfachen Sätzen

Kleines Pony, großer Traum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
0

Klara verbringt viel Zeit bei ihrem Ponyfreund Pingo im Stall. Sie erzählt ihm von ihren Berufswünschen. Pingo möchte ein Turnier-Pferd werden. Basti kann darüber nur lachen. Er meint Pingo hätte keine ...

Klara verbringt viel Zeit bei ihrem Ponyfreund Pingo im Stall. Sie erzählt ihm von ihren Berufswünschen. Pingo möchte ein Turnier-Pferd werden. Basti kann darüber nur lachen. Er meint Pingo hätte keine Chance. Doch Klara glaubt an ihn und die beiden üben, um Pingos Traum wahr werden zu lassen.

Wir kennen natürlich die Leseraben-Reihe von Ravensburger schon lange. Als ich jetzt hörte, dass es davon einen neuen Ableger geben wird, war ich neugierig. Zwar handelt es sich auch um Bücher der ersten Lesestufe, jedoch mit dem Zusatz "kurz + leicht". Da stellte ich mir natürlich die Frage, wie man die ohnehin schon kurzen Erstlesebücher noch einfacher hinbekommt und ob dann nicht die Geschichte darunter leidet. Bei "Kleines Pony, großer Traum" hat uns zunächst das niedliche Cover-Bild angesprochen. Ein Pferd auf dem Siegertreppchen ist einfach witzig. Auch die in der Inhaltbeschreibung angedeutete Botschaft gefällt uns gut. Zwar gibt es Dinge, die unmöglich sind, doch manchmal muss man nur üben und an sich glauben, damit Träume wahr werden. Basti ist in der Geschichte der Zweifler, der Pingo und Klara auslacht. Doch genau das, lässt sie noch ehrgeiziger üben. Kinder können hier auch rauslesen, dass man sich bei sowas von der Meinung anderer nicht verunsichern lassen darf und unbeirrt seinen Weg weitergehen sollte. Eine sehr tiefgründige Botschaft für die geringe Anzahl an Sätzen pro Seite. Die komplette Geschichte ist in vier kurze Kapitel aufgeteilt. Am Ende eines jeden Kapitels warten mal mehr mal weniger knifflige Wort- und Leserätsel auf die fleißigen Leserinnen, die recht spaßig sind und genaues Lesen erfordern. Auch sehr schön ist die lockere Gestaltung des Textes. Pro Seite sind es höchstens drei, wörtliche Rede steht in Sprechblasen. So fallen die vielen Anführungszeichen erstmal noch weg.

Richtig ansprechend und niedlich sind die vielen bunten Bilder. Vor allem kleine Pony-Liebhaber
innen werden begeistert sein. Die Illustrationen unterstützen sehr gut das Verständnis beim Lesen und man drückt Pingo die Daumen, dass es mit dem Springen über Hindernisse klappt. Am Ende steht fest: Wenn man will, kann man alles schaffen. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2024

Brutal, spannend und nicht so leicht vorhersehbar

Wenn sie lügt
0

Goran kehrt nach zwanzig Jahren in seinen Heimatort Waldesroda zurück, den er verließ, nachdem ein schrecklicher Mord an einem jungen Pärchen die Idylle zerstörte. In seiner Jugend gehörte Goran zu einer ...

Goran kehrt nach zwanzig Jahren in seinen Heimatort Waldesroda zurück, den er verließ, nachdem ein schrecklicher Mord an einem jungen Pärchen die Idylle zerstörte. In seiner Jugend gehörte Goran zu einer Clique junger Leute, die seit Kindertagen zusammenhielt, bis sich eine von ihnen, die siebzehnjährige Norah, für die Goran sehr schwärmte, in den vier Jahre älteren David verliebte. Lange hielt die Beziehung jedoch nicht, denn David entpuppte sich immer mehr zu einem grausamen Menschen. Schließlich wird er des Mordes an dem Pärchen verdächtigt und kommt bei der Flucht ums Leben. Doch nun erfährt Goran, dass Norah Drohbriefe erhält, die Details enthalten, die eigentlich nur David wissen kann. Ist der Täter von damals doch noch am Leben? Norah und Goran müssen tief in die Vergangenheit eintauchen und all ihre Geheimnisse ans Licht bringen, um den Schreiber zu enttarnen und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Linus Geschke ist mittlerweile ein bekannter Thrillerautor, der viele Fans hat. Grund genug für mich, auch mal ein Buch von ihm zu lesen. "Wenn sie lügt" hat mich vor allem angesprochen, weil es im Klappentext auch um einen alten Fall geht, dessen Schatten bis in die Gegenwart Fallen. Ich liebe Cold Cases und alle Arten von Vergangenheitsbewältigung als Thema in Thrillern. Gerade hier ist die ganze Sache sehr geheimnisvoll und rätselhaft, denn der Täter von damals wurde überführt, starb jedoch angeblich auf der Flucht. Es ist lange unklar, ob das wirklich zutrifft oder nicht. Dadurch, dass die Handlung abwechselnd in der Vergangenheit der Protagonistinnen und in deren Gegenwart fortschreitet, erfährt man nur Stück für Stück, was in der jeweiligen Zeitebene aus Sicht der einzelnen Personen passierte. Das klingt verwirrend, doch Linus Geschke macht das so geschickt, dass man den Geschehnissen locker folgen kann. Dabei fühlt man sich genau wie die Goran und Norah sehr unsicher und tappt lange im Dunkeln, denn beide geben das, was sie seinerzeit verschwiegen haben, nur langsam Preis, was einen gewissen Sog auslöst. Einiges wird dabei auch sehr ausgeschmückt, wodurch es sich an manchen Stellen etwas zog.

Die ganze Zeit hatte ich jedoch das Gefühl, dass mir als Leser
in entscheidende Informationen fehlen und ich musste ganz schön knobeln, bis ich in etwa in die richtige Richtung gedacht habe. Der Täter kommt auch in einigen Kapiteln zu Wort, wodurch man ihn als äußerst kaltblütig und brutal wahrnimmt, was einem leicht eine Gänsehaut verursachen kann. Zeitweise kamen mir dann sogar die Hauptpersonen recht zwielichtig vor. Ich wollte unbedingt wissen, wer der geheimnisvolle Briefeschreiber ist, ob David überlebt hat und welche Geheimnisse hier noch lauern. Manchmal geht die Geschichte vielleicht haarscharf an der Unglaubwürdigkeit vorbei, weil über eine Sache so lange geschwiegen wird, dennoch konnte mich das Buch für ein paar Stunden gut unterhalten. Wird wohl nicht mein letztes dieses Autors bleiben. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2024

Außergewöhnliches Hör-Abenteuer in Anlehnung an Sir Arthur Conan Doyles Werke

Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)
0

Weil seine Familie finanzielle Unterstützung braucht, beschließt der junge Arthur gerade, die Schule zu schmeißen und eine Fleischerlehre zu beginnen. Doch da erreicht ihn ein seltsames Schreiben aus einem ...

Weil seine Familie finanzielle Unterstützung braucht, beschließt der junge Arthur gerade, die Schule zu schmeißen und eine Fleischerlehre zu beginnen. Doch da erreicht ihn ein seltsames Schreiben aus einem ihm unbekannten Internat mit einem unwiderstehlichen Angebot. Er kann ohne Schulgebühren Baskerville Hall besuchen, wo die außergewöhnlichsten Lehrer unterrichten und in der einige der bedeutendsten Persönlichkeiten Englands ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Arthur ist Feuer und Flamme, denn er möchte das Beste für sich und seine Familie. So reist er auf einem abenteuerlichen Luftschiffflug von Schottland nach England und staunt nicht schlecht über den geheimnisvollen Ort, an den es ihn verschlägt. In Baskerville Hall stößt er nicht nur auf wohlgesinnte Mitschüler, findet jedoch auch Freunde. Seltsame Ereignisse geben ihm jedoch auch Rätsel auf. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und dann ist da noch der Geheimclub, zu dessen Aufnahmeritual er eingeladen wird. Ob ihm seine detektivischen Fähigkeiten hier weiterhelfen?

Das Cover dieses Buchs/Hörbuchs ist mir sofort ins Auge gefallen. Die sehr britisch anmutende Kulisse und den Hinweis auf die Zeit, in der die Geschichte spielt, mochte ich sehr. Ich liebe Detektivgeschichten und der Titel Baskerville Hall hat mich aufhorchen lassen. Natürlich kenne ich die Sherlock Holmes Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle gut und von ihm als Protagonist an einer außergewöhnlichen Schule zu hören, hat mich neugierig gemacht. Schon nach kurzer Zeit bin ich auch schon selig lauschend in der Geschichte versunken, die zunächst von Arthurs Leben und Familienproblemen erzählt, die mich auch sofort emotional mitgenommen haben. Arthur ist ein vernünftiger Junge, der eine besondere Beobachtungsgabe besitzt und mich stark an einen jungen Sherlock erinnerte. Allerdings ist seine Familie recht arm, der Vater keine wirkliche Stütze, so dass Arthur schneller erwachsen werden und mit für die Familie sorgen muss. Bis zu dem Tag, an dem ihm die Einladung von Baskerville Hall ins Haus flattert.

Ab diesem Moment startet ein irrwitziges Abenteuer an dem geheimnisvollen Internat, in dem es neue Mitschüler kennenzulernen gibt und es sich gegen die fiese dieser Sorte durchzusetzen gilt. Dazu kommen noch einige Vorkommnisse, die Arthur und seinen neuen Freunden Rätsel aufgeben, z. B. ein Geheimclub, ein Gemälde, das anscheinend auf Schüler losgeht, einen geheimnisumwitternden gruseligen Reiter und viele mehr. Das sorgt für absolut kurzweiligen Hörgenuss und viele spannende Momente, die perfekt von Johann von Bülow als Sprecher umgesetzt werden. Seiner Stimme hätte ich ewig lauschen können. Er schafft es Witz und Sorge zu transportieren, vor allem aber auch atemlose Spannung zu erzeugen. In die verschiedenen Rollen schlüpft er perfekt, so dass man immer erkennt, wer spricht. Die Charakter in der Geschichte sind sehr abwechslungsreich und oft haben ihre Namen einen direkten Bezug zum Werk von Sir Arthur Conan Doyle, wie z. B. Mitschülerin Irene Eagle (im Original Irene Adler) und viele weiter. Auch ein Erzfeind fehlt hier nicht. Die Entwicklungen sorgen dafür, dass man als Hörer miträtselt und einige Überraschungen erlebt. Mir gefällt der Einfallsreichtum der Autorin richtig gut und so war ich sehr traurig, als das Hörbuch mit einem kleinen Cliffhanger viel zu früh zu Ende ging. Zum Glück gab es dann noch ein paar biographische Anmerkungen zum Leben von Sir Arthur Conan Doyle, die ich total interessant fand, weil der Autor eine vielseitig interessierte, facettenreiche Persönlichkeit war. Jetzt warte ich ungeduldig auf den nächsten Band, der Anfang 2025 erscheinen soll, denn den werde ich mir keinesfalls entgehen lassen. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere