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Veröffentlicht am 18.10.2021

Großartiges Abenteuer im Königreich Andor

Andor Junior, 1, Der Fluch des roten Drachen
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Thorn, ein Bauernjunge, möchte am liebsten ein Ritter von König Brandur sein, dem Herrscher Andors. Dieser ruft wegen eines drohenden Drachenangriffs sämtliche Kämpfer in seine Rietburg. Neugierig versucht ...

Thorn, ein Bauernjunge, möchte am liebsten ein Ritter von König Brandur sein, dem Herrscher Andors. Dieser ruft wegen eines drohenden Drachenangriffs sämtliche Kämpfer in seine Rietburg. Neugierig versucht auch Thorn sich hineinzumogeln und lernt dabei neue Freunde kennen: einen Zwerg, eine Zauberin und eine Bewahrerin. Gemeinsam folgen sie eines Nachts seltsamen Geräuschen und beobachten einen bösen Magier, der nichts Gutes im Sinn hat. Heldenhaft versuchen die vier jungen Helden, Andor zu retten.

Gemeinsam mit meiner Tochter, der ich das Buch vorgelesen habe, bin ich in das Abenteuer Andor sofort eingetaucht. Das Vorlesen war spannend und hat sehr viel Spaß gemacht. Die Welt von Andor konnten wir uns sehr gut vorstellen und auch die geheimnisvollen Mächte und Kreaturen, die für die richtige Prise Magie gesorgt haben. Mit den vier jungen Abenteurern haben wir sehr mitgefiebert. Es war toll, dass sie niemals aufgeben und zwischen ihnen im Laufe der Geschichte eine richtig gute Freundschaft entsteht. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten und besondere Fähigkeit, so dass sie als Team wirklich überzeugend sind. Vor allem der Zwerg war zwar manchmal etwas auf Streit auf, dafür aber auch sehr witzig.

Auch für Selberleser ab etwa 8 Jahren ist die Schreibweise gut verständlich, aber alles andere als eintönig. Die wunderschönen farbigen Illustrationen passen hervorragend zum Text und zur Stimmung der Geschichte und unterstützen so auch Kinder, die gerade dem Erstlesealter entwachsen. Meine Tochter war restlos begeistert und obwohl ich abends eigentlich nur ein Kapitel vorlesen wollte, haben wir meist noch ein zweites oder gar drittes drangehängt, weil wir so neugierig waren, was als nächstes passiert. Eine tolle mittelalterliche Welt und eine magische Geschichte, die zeigt, dass auch kleine Helden große Taten vollbringen können. Wir sind gespannt, welche Abenteuer die vier noch erleben. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Neue Gruselwelt voller Witz und Action

Die Schlotterbeck-Chroniken
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Julius Schlotterbeck ist ein Vampir-Teenie, der in der Schule wenig Ehrgeiz zeigt und am Nachmittag am liebsten zockt. Mit nur einem Reißzahn hat er davon immer noch mehr als echte Freunde. Als er wegen ...

Julius Schlotterbeck ist ein Vampir-Teenie, der in der Schule wenig Ehrgeiz zeigt und am Nachmittag am liebsten zockt. Mit nur einem Reißzahn hat er davon immer noch mehr als echte Freunde. Als er wegen seiner Verweigerung Blut zu trinken mal wieder in der Mensa für Ärger sorgt, wird er von Schulleiter Draco dazu verdonnert, seine Sommermondferien als Legator der Schule zu nutzen, um drei Freunde zu finden, die er am Ende der Ferien mit zur großen, ihm verhassten Monsterparty mitbringen muss. Alternativ droht die Einweisung in die Umerziehungsanstalt Schockzahn. So bleibt Julius nichts anderes übrig, als sich mit seiner übergewichtigen Fledermaus Flap auf den Weg in ein Abenteuer zu machen, das größer ist, als er es sich jemals hätte vorstellen können.

Mark Wamsler ist mit diesem Buch wirklich ein Knaller-Einstieg in eine neue Reihe voll gruseliger und witziger Charaktere in einer einfallsreichen Spukwelt gelungen, in der Teenager sich auf jeden Fall irgendwo wiederfinden können. Moderne Trends überträgt er mit viel Humor in die Monstersprache. So stehen auch Grusel-Teenager auf Monstagram, chatten über Kratzapp oder zocken Forkknight auf der Gravestation 4, während sie Rotten McNuggets futtern.

Auch die jugendlichen Gefühle seiner Protagonisten bringt er vollkommen glaubwürdig rüber und garniert das Ganze noch mit einer Portion Action. Vor allem Julius als eine Art Outsider und seine vielfressende Fledermaus muss man einfach mögen und es ist sehr spannend und kurzweilig, wie die beiden sich scheinbar unlösbaren Aufgaben widmen. Zudem ist es endlich mal wieder ein Buch, dass auch Jungs sehr ansprechend finden dürften. Auch Themen wie z. B. Tierversuche und Alkoholismus schleichen sich auf leise Weise in das Buch und somit ins Bewusstsein der Leser. Am Ende erwartet sie dann eine Wendung, die auf jeden Fall Lust auf Band 2 macht. Absolut verdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Große Liebe, wenig neue Ideen

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Bei einer Party wird der gutaussehende, etwas arrogante Quinn von einem blauhaarigen Mädchen angesprochen, das etwas über ihn zu wissen scheint. Doch noch bevor sie ihm ihr Wissen offenbaren kann, wird ...

Bei einer Party wird der gutaussehende, etwas arrogante Quinn von einem blauhaarigen Mädchen angesprochen, das etwas über ihn zu wissen scheint. Doch noch bevor sie ihm ihr Wissen offenbaren kann, wird sie angegriffen. Quinn eilt zu Hilfe und wird bei der Flucht vor seltsamen Wesen von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Als er im Krankenhaus wieder aufwacht, sieht er seltsame Dinge, die er sich nicht erklären kann. Matilda, ein kluges Mädchen, das schon lange für Quinn schwärmt, jedoch in einem streng gläubigen Elternhaus aufwächst und daher häufig von ihm geärgert wurde, will herausfinden, wie es um ihn steht. Quinns Mutter ist hocherfreut und plötzlich steht Matilda im Zimmer ihres Schwarms. Als phantasiebegabte Leserin von Fantasybüchern scheint sie Quinn die Einzige zu sein, die ihm helfen kann, seinen Erscheinungen auf den Grund zu gehen. Und dann wird es nicht nur zwischen den beiden magisch...

Seit der Edelstein-Trilogie hatte ich nichts mehr von Kerstin Gier gelesen, umso neugieriger war ich auf diese Geschichte. Viele der neuen Charaktere haben mir auf Anhieb gefallen, vor allem die beiden Protagonisten Quinn und Matilda, weil sie sich im Verlauf des Buches gut weiterentwickeln und natürlich auch näherkommen. Beides wirkte auf mich sehr glaubhaft. Einige Charaktere konnten mich hingegen überhaupt nicht überzeugen, nervten durch Weinerlichkeit oder die dümmliche Darstellung. Natürlich sollte das etwas Witz in die Geschichte bringen, war mir persönlich jedoch viel zu platt und auf dem Rücken vor allem der streng christlichen Gläubigkeit von Matildas Familie ausgetragen. Überhaupt fand ich den Aspekt der treuen Christen vollkommen unnötig für den Plot. Es hätte gereicht, wenn Matilda eben strenge Eltern gehabt hätte. Cousin und Cousine waren selbst für ein Jugendbuch vollkommen überzeichnet.

Die Idee der Geschichte beinhaltet eine magische Welt, die Saum genannt wird. Zu dieser hat nicht jeder Zugang, sondern es gibt Zustände, die das erlauben. Diesen Aspekt fand ich gut durchdacht und verständlich in den Plot eingebaut. Die Welt selbst hingegen, konnte ich mir nicht wirklich in bunten Farben ausmalen, wird sie doch nur dreimal beim Betreten etwas beschrieben. Das war mir zu dürftig, um wirklich darin eintauchen zu können. Zudem war mir die Ähnlichkeit zu bekannten Fantasygeschichten wie z.B. Harry Potter viel zu groß: Portale, die Wesen, die politische Stimmung des Saums, eine Prophezeiung über einen Auserwählten, die Saumbewohner, die unerkannt unter Menschen leben, das Gebäude des hohen Rates usw. Hier habe ich mehr Kreativität erwartet.

Obwohl der Schreibstil wie gewohnt flüssig und jugendlich frisch war, konnte mich dieser Band als Einführung zwar fesseln, aber nicht in fremde Welten entführen. Allein der Vollständigkeit halber und wegen der Liebesgeschichte werde ich aber auch die Folgebände lesen und hoffen, dass die Luft nach oben genutzt wird. Etwas enttäuschte 3 Sterne

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Lang lebe der Punk!

Pop ist tot
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In den Neunzigern war er der Sänger der österreichischen Punkband "Pop ist tot" und tourte mit seinen Spezln Günther, Bronko und Hansi durch die Lande und lebte, als gäb es kein Morgen. Heute sitzt er ...

In den Neunzigern war er der Sänger der österreichischen Punkband "Pop ist tot" und tourte mit seinen Spezln Günther, Bronko und Hansi durch die Lande und lebte, als gäb es kein Morgen. Heute sitzt er in der wie er es nennt "Hipsterhölle", einer Firma die Social-Media-Kampagnen plant, als einziger Kerl unter lauter Feministinnen und fristet sein spießbürgerliches Dasein. Dann taucht der Günther auf und überredet ihn zu einer Reunion-Tour, um die verlockend-anarchische Vergangenheit als "moderne Nomaden" wieder aufleben zu lassen. Ob das gut gehen kann?

Thomas Mulitzer ist selbst Mitglied einer Punkband. Das merkt man seinem Roman auch an. Er weiß, wovon er schreibt. Bissig, ironisch, rotzig und ein bisschen abgedreht nimmt er uns mit auf einen Road-Trip der besonderen Art, huldigt dem Punk, aber rührt auch an Klischees sowohl in der modernen Spießer- als auch in der anarchischen Punkrock-Welt. Vor allem zu Beginn des Buches beschreibt er so überspitzt die Arbeitswelt von heute, dass einem die Tränen kommen vor Lachen und man gleichzeitig den Kopf schüttelt, weil so viel Wahrheit darin liegt. Der Protagonist ist unzufrieden, der Günther hat sonst nix, ganz klar ist die Reunion eine Flucht vor der Realität. Doch ob der Versuch, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen besser ist? Oder überhaupt möglich? In dem Alter? Mit dieser Frage konfrontiert der Autor "Pop ist tot" und spricht damit auch bitterernste Themen an. Mal melancholisch, mal nostalgisch. Mich hat die ganze Sause sehr gut unterhalten, zum Lachen und zum Nachdenken gebracht, denn auch ich bin in den 90er Jahren aufgewachsen und kann sehr gut verstehen, warum der Protagonist nochmal zurück will. Weil die Bissigkeit des Schreibstils in der zweiten Hälfte etwas nachlässt und das Ende mich nicht wirklich überzeugt hat, vergebe ich 4 Anarchiezeichen, äh Sterne.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Wenn deine Gabe zur Gefahr wird

Evie und die Macht der Tiere
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Evie kann mit Tieren kommunizieren, doch ihr Vater möchte nicht, dass sie diese Gabe nutzt, weil andere ihr sowieso nicht glauben würden. Die Mutter starb als Evie noch klein war, sie weiß nicht viel von ...

Evie kann mit Tieren kommunizieren, doch ihr Vater möchte nicht, dass sie diese Gabe nutzt, weil andere ihr sowieso nicht glauben würden. Die Mutter starb als Evie noch klein war, sie weiß nicht viel von ihr und Gespräche mit ihrem Dad gestalten sich schwierig. Deswegen spricht Evie doch mit den Tieren und bringt sich dadurch in Gefahr. Denn es gibt Geheimnisse in der Familie, von denen sie keine Ahnung hat. Jemand ist hinter ihr her.

Die Idee hinter diesem Kinderbuch ist vielleicht nicht neu, aber toll umgesetzt. Evie ist ein etwas seltsames, doch sehr sympathisches Mädchen, dass sich mit den Tieren auseinandersetzt, als wären es Personen. Und das sind sie für Evie auch. Der Autor beschreibt sehr schön Evies Gedanken, Kinder können sich ganz gut in sie hineinversetzen. Zudem ist das Buch spannend, denn es gilt einige Geheimnisse um Evies Gabe zu lüften, was nicht nur das Mädchen in Gefahr bringt. Was die Tiere zu sagen haben, lässt Kinder aufhorchen. Die Botschaft, die unterschwellig vermittelt wird, ist wichtig. Wir müssen unseren Umgang mit Tier und Natur überdenken und alles tun, damit sie erhalten bleiben. Meiner Tochter und mir hat das Buch super gefallen. Die Illustrationen der Tiere sind wirklich beeindruckend, die Menschen haben uns hingegen nicht so gefallen. Vielleicht ist das sogar Absicht. Das Ende der Geschichte ist für Kinder etwas grausam, insgesamt ist die Geschichte jedoch so toll erzählt, dass ich gerne 5 Sterne vergebe.

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