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Veröffentlicht am 31.12.2021

Gelungener Romantasy-Auftakt

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.)
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Bloom, die als schwarzes Schaf ziemlich unbeachtet im Haus des Winters aufwächst, lebt ein recht normales Leben in einer Familie mit magischen Kräften. Ihre Familie und drei weitere sind dafür zuständig, ...

Bloom, die als schwarzes Schaf ziemlich unbeachtet im Haus des Winters aufwächst, lebt ein recht normales Leben in einer Familie mit magischen Kräften. Ihre Familie und drei weitere sind dafür zuständig, die Jahreszeiten zu steuern und deren Wechsel zu initiieren. Als der Hüter des Winterhauses überraschend tot aufgefunden wird, muss Bloom, die plötzlich ebenfalls Kräfte entwickelt, für ihn einspringen und gerät so in einen jahrhundertealten Kampf, den sie gar nicht kämpfen möchte. Schon gar nicht gegen den Rebellen Kevo, der sich in ihr Herz geschlichen hat.

Normalerweise lese ich nicht so viele Jugend- und Fantasybücher, aber hier hat mich die Idee mit der fünften Jahreszeit sehr neugierig gemacht. Das Cover ist natürlich auch ein Hingucker. So bin ich eingetaucht in die Welt der vier Häuser Winter, Frühling, Sommer, und Herbst und war überrascht, wie logisch sich in diesen Plot die Rolle einer fünften Jahreszeit einfügt.

Die Autorin verknüpft diese geschickt mit aktuellen Problemen der Klimaveränderung auf der Erde. Die Protagonistin Bloom, die ein normales Mädchen ist, stolpert in den Konflikt zwischen den Jahreszeiten unfreiwillig hinein und es ist toll zu sehen, wie sie sich in der Geschichte vom Nobody zur Heldin mausert und das nicht, ohne Schuldgefühle, Zweifel und Angst. Man kann die meisten ihrer Gefühle sehr gut nachempfinden. Auch die anderen Charaktere werden sehr gut herausgearbeitet. Der Plot hat zwar durch einige Wiederholungen auch manche Länge, dennoch kann er mit zahlreichen Überraschungen aufwarten. Dazu gibt es noch genug Schmetterlinge und Kribbeln im Bauch.

Der angenehme Schreibstil und auch die Aufteilung der Kapitel sorgt für einen guten Lesefluss. Nur einige wenige Male hatte ich das Gefühl, dass einige Erklärungen zu oft wiederholt wurden. Diverse actionreiche Szenen waren eine gute Entschädigung dafür und vor allem der Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass ich garantiert den zweiten Band lesen muss. Für mich ein außergewöhnlich interessanter und recht gut gelungener Auftakt um die Hüter der Jahreszeiten. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Ganz nette Geschichte für geübte Leseanfänger

Fanny und die Liebe
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Fanny und ihre beste Freundin Ester spielen in jeder Pause zusammen. Bis Ester möchte, dass Fanny sie lieben soll. Fanny ist mit dieser Aussage etwas überfordert, so dass ihre Freundin sich gekränkt zurückzieht. ...

Fanny und ihre beste Freundin Ester spielen in jeder Pause zusammen. Bis Ester möchte, dass Fanny sie lieben soll. Fanny ist mit dieser Aussage etwas überfordert, so dass ihre Freundin sich gekränkt zurückzieht. Das macht Fanny total traurig und sie beginnt über Liebe und Freundschaft nachzudenken. Vor allem bei ihrer Oma, mit der sie gern Zeit verbringt, wenn ihre Mutter arbeiten muss, findet sie Trost und kann mit ihr über alles sprechen. Beim Aufräumen kommt ihr dann eine Idee, wie sie Ester gegenüber ihre Gefühle zeigen kann.

Beim Titel und der Beschreibung dachte ich zunächst es handle sich um ein weiteres Buch zum Trendthema Diversität und war eigentlich neugierig, wie die Autorin das in einem Erstlesebuch umsetzt. Nach dem Lesen muss ich sagen, dass es sich eigentlich um eine ganz normale Alltagsgeschichte handelt. Das ist auch gar nicht schlimm, nur hätte ich mir eine andere Inhaltszusammenfassung auf dem Cover gewünscht. Im Großen und Ganzen geht es im Buch darum, wie Fanny sich wieder mit ihrer Freundin vertragen kann. Es wird sehr einfühlsam beschrieben, wie wichtig es für Kinder ist, jemanden zu haben, dem sie vertrauen und mit dem sie sich über solche Probleme austauschen können, die ihnen auf der Seele liegen.

Bei Fanny ist das ihre etwas unordentliche Oma, aber auch ihre Mama spielt eine wichtige Rolle. Die Familiensituation wirkt sehr authentisch. Sprachlich ist die Geschichte wirklich sehr sehr einfach gehalten, fast schon kindlich. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, dass Fanny einfach drauflosredet, wie es Kinder eben manchmal so tun. Die Einteilung in Kapitel ist schön, um mal eine Lesepause einzulegen und weniger inhaltlich notwendig. Für ein Erstlesebuch ist es ziemlich viel Text, was meine Tochter etwas demotiviert hat. Die Illustrationen dazu findet sie jedoch sehr lustig. Für richtige Leseanfänger ist der Text schon sehr lang, daher würde ich das Buch eher für Kinder ab der 2. Klasse empfehlen oder besser, weil es sprachlich so einfach ist, zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren.

Fazit: Eine einfache, nette und sehr gefühlvolle Geschichte, bei der uns ein bisschen der Lesespaß und das Fesselnde zu kurz kommt. 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Umweltbewusstsein bei den Kleinen fördern

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Wie helfe ich der Umwelt?
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Rezension zum Buch
Im 43. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe für Kinder ab 2 Jahren dreht sich alles um die Umwelt. Er beantwortet erste Fragen zum Thema: Warum ist die Umwelt überhaupt wichtig? ...

Rezension zum Buch
Im 43. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe für Kinder ab 2 Jahren dreht sich alles um die Umwelt. Er beantwortet erste Fragen zum Thema: Warum ist die Umwelt überhaupt wichtig? Wohin mit dem Müll? Wie kann ich Tieren und Pflanzen helfen? Jede Doppelseite des Pappbilderbuches ist mit einer weiteren Frage betitelt. Ein kindgerechter, kurzer Text erzählt von Alltagssituationen, in denen die Frage beantwortet wird. Dazu passende Illustrationen und Klappen erläutern die Informationen und binden das Kind beim Lesen mit ein. Zudem gibt es auf einigen Seiten Such- und Zuordnungsaufforderungen.

Man kann nie früh genug anfangen mit der Umwelterziehung, daher war ich begeistert, dass es zu dem Thema jetzt auch einen Junior-Band von Wieso? Weshalb? Warum? gibt. Schon das fröhliche Cover lädt die Kleinen zum Mitmachen ein und zeigt, dass Umweltbewusstsein auch Spaß machen kann. Im Inneren werden wie gewohnt typische Kinderfragen gestellt und anhand von kurzen Texten beantwortet. Sehr schön ist dabei, dass die Kinder sich gut in ein der drei Geschwister aus dem Text hineinversetzen können. Es werden größtenteils Alltagssituationen dargestellt. Ein Spaziergang im Wald, der Gang zum Altglascontainer oder das heimische Badezimmer. Die Illustrationen sind sehr passend und durch die vielen Klappen werden die Kleinen auch neugierig, was es zum Thema zu erfahren gibt.

Besonders gut finde ich, dass es nicht nur darum geht, dass man Müll in einen Eimer wirft oder wie man ihn richtig trennt, wobei die Spiele dazu natürlich Spaß machen, sondern dass es wirklich sehr stark um das Vermeiden von Müll und das Schonen von Ressourcen wie Wasser und Strom geht. Kindern wird deutlich, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger klargemacht, dass es Alternativen zum Wegwerfen und unbedachten Konsumieren gibt. Ein guter Ansatz, den man vorleben und von Kindesbeinen an fördern sollte. Ich bin erstaunt, wie kompakt und nachvollziehbar das Buch hier die wichtigsten Tipps präsentiert. Bei den Seiten zum Müllzuordnen hätte ich mir eine Lösungsseite gewünscht, da leider auch viele Erwachsene Probleme damit haben, die richtige Tonne zu wählen.

Weil das Buch aber nicht nur meiner Tochter, sondern auch mir wieder die Umwelt mehr ins Bewusstsein gerückt hat und zeigt, dass Umweltschutz auch Spaß machen kann, bekommt es trotzdem 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Brutales, aber etwas langatmiges Katz-und-Maus-Spiel

Die falsche Zeugin
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Obwohl Leigh unter widrigen Umständen in einem miesen Viertel aufgewachsen ist, hat sie es zu einem Job als Anwältin in einer renommierten Kanzlei gebracht. Sie lebt von ihrem Mann getrennt, doch liebt ...

Obwohl Leigh unter widrigen Umständen in einem miesen Viertel aufgewachsen ist, hat sie es zu einem Job als Anwältin in einer renommierten Kanzlei gebracht. Sie lebt von ihrem Mann getrennt, doch liebt sie ihn und die gemeinsame Tochter Maddy sehr. Gerade besucht sie eine Schulaufführung, da wird sie von ihrem Chef zu einem Treffen mit einem Mandanten gerufen, der wegen einer brutalen Vergewaltigung angeklagt ist und nur von ihr vertreten werden möchte. Verwundert macht sie sich auf den Weg, nicht ahnend, dass der Mandant Dinge aus ihrer Vergangenheit weiß, die sie am liebsten vergessen würde. Nun muss sie alles tun, um nicht nur ihre Tochter, sondern auch ihre drogenabhängige Schwester Callie zu beschützen, die die damaligen Geschehnisse nie überwinden konnte. Doch der Gegner scheint immer einen Schritt voraus zu sein.

Ich bin ein großer Fan von Karin Slaughter, vor allem, weil ich ihre Romane - insbesondere die um Sara Linton - sehr spannend finde. Bei diesem Buch handelt es sich wieder um eine Einzelgeschichte. Sie beginnt auch wie oben beschrieben recht geheimnisvoll und auch das Cover lässt erahnen, dass hier etwas Aufregendes passiert. Doch gleich nach der Einleitung sank für mich die Spannung ab. Am Schreibstil und am Setting gibt es nichts auszusetzen, Slaughter ist einfach eine tolle Erzählerin und auch sehr gut darin menschliche und unmenschliche Charaktere und ihre Beweggründe zu Papier zu bringen. Sie erzählt sehr authentisch. Hier auch gut nachzuvollziehen, da sie die Pandemie nicht ausklammert.

Nach der Einleitung beginnt sie also die Vergangenheit vor uns auszubreiten und auch die Taten und Motive, so dass von der Spannung nur noch eine leichte, eher subtile Bedrohung übrig bleibt. Ich bin nicht so der Fan von Thrillern, bei denen Täter, Motiv und Opfer bereits sehr früh bekannt sind. Natürlich ist das, was Leigh und ihre Schwester Callie erlebt haben sehr schrecklich gewesen, die Beweggründe des Täter aber sind in meinen Augen etwas dürftig, obwohl die Autorin wirklich alles tut, um uns Einblick in die Psyche der Protagonisten zu gewähren und das in einem sehr sehr langen Mittelteil, der zwar noch ein paar kleine Geheimnisse aufdeckt, aber nicht besonders fesselnd ist. Zum Beispiel erzählt sie lang und breit davon, wie Callie ihre Drogen besorgt, konsumiert und welche Wirkung das auf ihren Körper hat. Manches, was sie ausführlich darstellt, braucht man, um Mitgefühl aufzubauen, anderes war mir einfach zu weitschweifig und es passierte 400 Seiten lang nicht besonders viel.

Zum Ende hin, konnte mich die Geschichte dann aber wieder packen, weil es ein paar überraschende Wendungen und einen ganz guten Showdown gibt, aber kein wirkliches Happy End. Trotzdem werden alle noch offenen Fragen geklärt und die Auflösung ist gut nachvollziehbar.

Fazit: Sehr gute Erzählweise nur für einen Thriller einfach zu langatmig und nicht spannend genug. Um die Geschichte nachzuvollziehen hätten auch 200 Seiten weniger gereicht. Leider diesmal nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Liebesgeschichte zum Trendthema Bodyshaming

The Sky in your Eyes
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Elin ist 24, hat sich gerade von ihrem Freund, der sie nur noch fertiggemacht hat, getrennt und ist wieder bei ihren Eltern eingezogen. Das alles lastet sehr auf ihrem schon seit Kindheit angeknacksten ...

Elin ist 24, hat sich gerade von ihrem Freund, der sie nur noch fertiggemacht hat, getrennt und ist wieder bei ihren Eltern eingezogen. Das alles lastet sehr auf ihrem schon seit Kindheit angeknacksten Selbstbewusstsein. Sie fühlt sich nur noch dick und all ihre Verhaltensweisen richtet sie danach aus, was andere über sie denken könnten. Deshalb verschweigt sie ihren Eltern auch den veganen Kochkurs, den sie bald jede Woche besucht, so wie viele andere "perfekte" Frauen. Und wie Jón, der einzige Mann in der Runde und zufällig ihr Kochpartner. Er scheint großes Interesse an Elin zu haben, doch kann sie sich selbst genug lieben, um eine neue Beziehung einzugehen?

Das Thema Bodyshaming liegt gerade im Trend sehr weit vorn und das vermeintliche Verständnis der "Schönen" gegenüber Dicken, Aknegeplagten, Sommersprossigen, Beeinträchtigten und andern Menschen mit "Schönheitsfehlern" scheint groß zu sein. Gehört man selbst in diese Gruppe, merkt man davon nicht wirklich etwas. Deshalb war ich sehr neugierig auf Kira Mohns Roman über eine zu dicke junge Frau, die mit ihrem Körper einfach nicht klarkommt. Ich gebe zu, es ist ein schwieriges Thema und zunächst gelingt es der Autorin das Seelenleben der Protagonistin sehr gut vor den Lesern auszubreiten. Der dauernde Zweifel, der Versuch zu kaschieren, die mitleidigen Blicke, die sie zu spüren glaubt, das Ausrichten aller Handlungen danach, wie andere darauf reagieren könnten. Bloß nicht zu viel essen, dann denkt jeder: Kein Wunder, dass die so dick ist usw. Für Menschen, die mit sich im Reinen sind, ist das manchmal nur schwer nachvollziehbar und drückt vermutlich auf die Stimmung.

Ich bin davon ausgegangen, dass Elin sich etwas mehr mit Jóns Augen sieht, sobald klar wird, dass er sie anziehend findet. Doch stattdessen werden ihre Zweifel immer größer und teilweise wirkt ihre Denkweise dann konstruiert und wiederholt sich so oft, dass sie ein bisschen nervt. Was mich auch sehr störte ist, dass Jón natürlich der Traumtyp schlechthin ist, beinahe makellos. Warum muss das so sein? Das weckt vor allem in jungen Lesern doch auch eine gewisse, vermutlich hohe Erwartungshaltung. Ein Normalo hätte mir da besser gefallen und wäre auch realistischer gewesen.

Diverse Probleme bei Elins Arbeitsstelle, mit ihrem Ex-Freund und den Eltern waren auch nicht unbedingt notwendig und waren dann ein bisschen zu viel des Schlechten. Am meisten jedoch störte mich, dass Jón nicht der Anstoß zum Umdenken bei Elin ist, sondern, dass ihr ganzes Selbstbewusstsein am Ende davon herzurühren scheint, dass er sich für sie interessiert. Ein anderer Mensch kann nicht für unser Glück verantwortlich sein, das ist für mich so keinen gelungene Botschaft. Zudem geht mir am Schluss auch einiges zu schnell, ist zu perfekt und idealisiert.

Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte vor der Kulisse Islands, eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Problemen der Protagonistin kann man aber nicht erwarten. Ich hab sie wirklich gern gelesen, doch am Ende hat sie mich nicht zufriedengestellt. Daher leider nur 3 Sterne. Hätte man mehr draus machen können.

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