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Veröffentlicht am 12.05.2021

Lasst Blumen sprechen!

Lea Lavendel und das Gänseblümchenwunder (Lea Lavendel 1)
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Im ersten Band der neuen Lea Lavendel Reihe geht es magisch zu. Lea wohnt mit ihren Eltern und ihrer Schwester Marga in Meisensang. Dort schreibt der Bürgermeister einen Wettbewerb um den schönsten Steingarten ...

Im ersten Band der neuen Lea Lavendel Reihe geht es magisch zu. Lea wohnt mit ihren Eltern und ihrer Schwester Marga in Meisensang. Dort schreibt der Bürgermeister einen Wettbewerb um den schönsten Steingarten aus. Pflanzengärten möchte er verbieten. Blöd für Lea, denn ihre Eltern gestalten den Garten um und für sie und ihren Lieblingssport Fußballspielen bleibt nur ein winziges Stückchen Rasen übrig. Prompt fliegt aus Versehen der Ball durch die Hecke in den Nachbarsgarten. Lea geht auf die Suche und belauscht ein Gespräch der Nachbarin Frau Pfeffer mit einem Unbekannten. Sie wollen sich den Bürgermeister vornehmen... Lea schwant Schlimmes und als sie von den Eltern rübergeschickt wird, um den Ball zu holen, ist sie auf der Hut. Irgendwas stimmt mit dieser Frau Pfeffer und ihren Blumen nicht. Im Garten von Frau Pfeffer taucht sie in eine magische Pflanzenwelt ein.

Zuviel sei nicht verraten. Uns hat das Buch als Vorlesebuch super gefallen. Die Kapitel sind auch zum Selberlesen ab 8 nicht zu lang. Das Cover und die Illustrationen im Innenteil sind bunt und sehr gelungen. Sie passen richtig gut zum Text. Die Geschichte ist sehr lustig und lebendig geschrieben. Einige Charaktere haben ihre eigene Art zu sprechen. Interessant ist, dass es alle Blumen, die im Buch vorkommen wirklich gibt. Nebenbei gibt es noch eine kleine Lektion in Sachen Freundschaft und eine Schatzsuche. Für Pflanzenfreunde ohnehin ein tolles Buch, aber auch perfekt, um Kindern die Vielfalt der Natur aufzuzeigen und einen besseren Umgang mit selbiger anzubahnen. Wir freuen uns schon auf Band 2!

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Verdruss statt Hochgenuss

Der erste letzte Tag
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Worum geht's in diesem Nicht-Thriller: Der Flug von Livius Riemel, einem Lehrer, wird gecancelled und es ergibt sich, dass er sich einen Mietwagen mit der ungewöhnlichen Lea teilt, die ihm im Flugzeug ...

Worum geht's in diesem Nicht-Thriller: Der Flug von Livius Riemel, einem Lehrer, wird gecancelled und es ergibt sich, dass er sich einen Mietwagen mit der ungewöhnlichen Lea teilt, die ihm im Flugzeug schon aufgefallen ist. Nicht ohne sie vorzuverurteilen. Beide wollen also von München nach Berlin. Unterwegs erfährt Livius, dass Lea nicht nach Hamburg will, um dort ihren vermeintlich todkranken Vater vor einer OP noch einmal zu sehen und fühlt sich verpflichtet, auf ein Experiment einzugehen, um Lea doch dazu zu bringen. Sie tun einen Tag lang so, als wäre dieser Tag ihr letzter und stürzen sich in ein heilloses Chaos, dessen Sinn erst am Ende offenbart wird.

So, das klingt doch ganz gut, habe ich mir gedacht. Witzige Idee uns so. Natürlich kenne ich Fitzek als Thrillerautor, habe aber seit Jahren keines seiner immer häufiger erscheinenden Werke gelesen und bin relativ unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Der Anfang ist noch relativ nachvollziehbar, doch dann häufen sich chaotische Ereignisse, abstruse Begebenheiten und Gespräche zu Themen, die ein Buch füllen könnten, aber auf 3 Seiten abgehakt werden (Wirtschaftssystem, Tiertransporte, Corona-Lockdown etc.). Ein heilloses Durcheinander von Kalender- und Sinnsprüchen garniert mit Weisheiten, die jeder kennt und die so abgedroschen sind wie ein Strohhalm. Die Dinge, die Lea und Livius sich an ihrem letzten Tag vornehmen... - sorry, kein Mensch würde seinen letzten Tag für solchen Unsinn verschwenden. Alles ist total überzogen und nicht nur einmal dachte ich daran, das Buch wegzulegen. Einen Teil des Endes verriet der Autor bereits, also Lea von der Toilette gerettet werden musste (also etwa in der Hälfte des Buches). Besonders traurig stimmte es mich, dass ein Autor, der als "bester deutscher Autor" bezeichnet wird und meint in seinem Buch zu allem etwas sagen zu können, nicht einmal weiß, dass die Zeile "Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt." eben nicht aus "Schlaf, Kindlein, schlaf" sondern aus "Guten Abend, gute Nacht" stammt. Und auch ein paar schlaue Lektoren entdecken solche Fehler nicht? Wie ärmlich ist das denn? Über den Klamauk, den Lea und Livius verstalten konnte ich auch nur peinlich berührt lächeln. Da hilft auch nicht, dass das Ende halbwegs versöhnlich und nicht ganz so oberflächlich war. Für mich insgesamt ein flott zusammengeschustertes Buch mit einer Aneinanderreihung recht utopischer Aktionen. Wie der Autor am Ende schreibt, wurde das Buch bei ihm angefragt um 175 Jahre des Verlags zu feiern. Das hätte dieser besser gelassen. Doch auch dazu kann ich nur sagen: Ein Buch, 271 Seiten, davon 6 Danksagung und ein wenig Geschreibsel über die Verlagsmitarbeiter, 24 Seiten mit ganzseitigen Illustrationen (von Fitzeks Freund), welche aber auch auf halbe Seiten oder weniger gepasst hätten und keinen Mehrwert für das Buch darstellen und einigen Seiten, die nicht mal zur Hälfte gefüllt sind. Das ganze samt hanebüchenem Inhalt für gerade mal 16 Euro in Klappenbroschur. Hauptsache der Name Fitzek steht drauf. So lässt sich ein Jubiläum doch ganz gut finanzieren. Sorry, not sorry. Für mich, eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Lasst die Schlammschlacht beginnen

Frosch gegen Kröte
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Frosch und Kröte fangen zufällig dieselbe Fliege. Kaum haben sie ihre Zungen von der Beute gelöst, geht der Streit zwischen den beiden auch schon los, weil die Fliege die Kröte fälschlicherweise als Frosch ...

Frosch und Kröte fangen zufällig dieselbe Fliege. Kaum haben sie ihre Zungen von der Beute gelöst, geht der Streit zwischen den beiden auch schon los, weil die Fliege die Kröte fälschlicherweise als Frosch bezeichnet und diese dann über Frösche lästert. Hin und her werfen sie Beleidigungen und versuchen sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten und Gemeinheiten zu übertrumpfen. Und als es die Artgenossen der beiden mitbekommen, geht die Schlacht erst richtig los. Leider merken Frösche und Kröten vor lauter Schlamm nicht, dass ihnen eine viel größer Gefahr droht. Ob sie am Ende doch noch zusammenhalten?

Schon das Titelcover macht Lust darauf, das Buch anzuschauen und vorzulesen. Die Illustrationen von Ben Mantle sind gewohnt lebendig und sehr ausdrucksstark. Auch der Text ist witzig geschrieben (z.B. während die beiden Streithähne mit ihren Zungen an der Fliege klebend zu sprechen versuchen). Der Anteil von Text und Bildern ist genau richtig und die Aufteilung passt einfach. Ein klitzekleines Haar in der Suppe ist ein beim Vorlesen störender Tippfehler "Kein Ahnung, wovon du redest", meint der Frosch auf einer Seite. Das darf bei einem Bilderbuch bei der geringen Textmenge einfach nicht passieren. Ansonsten ein gelungenes Buch über zwei Streithähne, die erfahren, dass sie gar nicht so verschieden sind, wie sie denken.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Wundervoller Roman über die Kraft der Liebe

Das Mädchen im Nordwind
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Erzählt wird aus dem Leben von Sofie, einer jungen deutschen Tischlerin, die, um Abstand zu gewinnen, einen Job in Island annimmt. Bei der Renovierung eines Schreibtisches findet sie die Memoiren von Luise, ...

Erzählt wird aus dem Leben von Sofie, einer jungen deutschen Tischlerin, die, um Abstand zu gewinnen, einen Job in Island annimmt. Bei der Renovierung eines Schreibtisches findet sie die Memoiren von Luise, eines jüdischen Mädchens, das in Nazi-Deutschland aufwächst und viele Greueltaten miterleben muss. Unterdessen verliebt sie sich in Jonas, einen isländischen Studenten. Da die politische Lage für die beiden immer gefährlicher wird, bleibt ihnen nur die Flucht nach Island.

Durch die Aufarbeitung des Tagebuchs möchte Sofie den Nachkommen von Luise helfen zu verarbeiten, was diese in ihrem Leben erleiden musste und die Vergangenheit zu akzeptieren. Dabei lernt sie auch Björgvin, einen Nachfahren von Luise, kennen und die beiden kommen sich näher.

Der Roman erzählt gut gegliedert (Vergangenheit/Gegenwart) und flüssig lesbar parallel die Geschichten der beiden jungen Frauen. Man verfolgt gebannt, was beide erleben und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Während Luises Leben durch viele Schicksalsschläge erschwert wird, hofft man, dass Sofie und Björgvin auf ein Happy End zusteuern. Das Buch ist spannend, informativ und anschaulich geschrieben, man legt es nur ungern aus der Hand. Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Rüstige Senioren auf Mörderjagd

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Der Donnerstagsmordclub, das sind Elizabeth, Ron, Ibrahim und seit Neuestem auch Joyce. Alle vier wohnen in Coopers Chase, einer Seniorenresidenz der Luxusklasse und treffen sich jeden Donnerstag, um alte ...

Der Donnerstagsmordclub, das sind Elizabeth, Ron, Ibrahim und seit Neuestem auch Joyce. Alle vier wohnen in Coopers Chase, einer Seniorenresidenz der Luxusklasse und treffen sich jeden Donnerstag, um alte Fälle zu untersuchen. Dann soll die Seniorenresidenz um zwei Komplexe erweitert werden. Nicht nur der dubiose Eigner, sondern auch diverse Partner und Gegner des Projektes treten auf den Plan. Und kurz darauf geschieht ein brutaler Mord. Wer steckt dahinter? Die perfekte Gelegenheit für die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs zu zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Zusammen mit PC De Freitas, die normalerweise in Coopers Chase die Senioren über Sicherheit aufklärt, machen sie sich an die Lösung des Falls. Doch es wird nicht bei einem Mord bleiben.

Die witzige Idee, dass Senioren zusammen Kriminalfälle lösen, hat mich angesprochen. Doch zunächst hatte ich meine Probleme mit der Schreibweise. Die Geschichte wird abwechselnd in der 3. Person und aus der Sicht von Joyce erzählt, die Tagebuch zu den Ermittlungen führt. Ihre Einträge sind tatsächlich im Plauderton eines älteren Menschen geschrieben, weshalb sie manchmal etwas vom Thema abschweift. Nach etwa 100 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und es gehörte einfach zum Flair der Geschichte. Besonders gefallen hat mir, wie die Senioren der Polizei immer einen Schritt voraus waren und diese auch etwas manipulierten, aber auf eine sehr liebenswürdige Art. Nach und nach, gab es immer mehr Verdächtige und es machte Spaß mitzurätseln. Am Ende bekam man nicht nur die Lösung des Falles präsentiert, sondern hatte auch Gelegenheit, sich Gedanken um das Thema Älterwerden zu machen. Nach Startschwierigkeiten ein durchaus lohnenswerter, typisch britischer Krimi mit sympathischen Senioren, die schlauer sind, als die Polizeit erlaubt.

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