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Veröffentlicht am 27.12.2023

Unecht und aufgesetzt

Der war's
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Maries Mutter macht einfach die besten Sandwiches in total gesunden und kreativen Geschmacksrichtungen. Das findet auch Maries Mädchen-Clique. Als dann aber zum wiederholten Mal das Supersandwich gestohlen ...

Maries Mutter macht einfach die besten Sandwiches in total gesunden und kreativen Geschmacksrichtungen. Das findet auch Maries Mädchen-Clique. Als dann aber zum wiederholten Mal das Supersandwich gestohlen wird, ist Marie sauer und verlangt vom Lehrer die Aufklärung der Diebstähle. Doch der kann nichts tun. Dann gerät Konrad aus der Klasse in Verdacht. Er ist noch nicht so lange in der Klasse und obwohl er nichts zugibt, wird er zum Schuldigen auserkoren. Nur Mika äußert Zweifel und als die Situation eskaliert, beschließen die Kinder, eine Gerichtsverhandlung abzuhalten.

Eigentlich klingt die Handlung des Buches ganz gut. Jemand wird beschuldigt eine Straftat begangen zu haben, doch es gibt kaum Beweise uns so soll ein gerechter Prozess für Ordnung sorgen. Soweit, so gut. Das Cover zeigt auch schon ein großes Problem, dass es bei solchen Konflikten im Klassenzimmer gibt. Jeder meint, er könne irgendwie mitreden und so kommen schnell Gerüchte auf. Das gibt es natürlich gerade im schulischen Umfeld täglich. Was mich aber gleich von Anfang an stört sind gewisse Klischees, die hier noch extra überzogen dargestellt sind. Maries Clique zum Beispiel, die sich nicht etwa wegen verschiedener Dinge abspricht, nein, die anderen Mädchen warten, bis Marie ihnen eine Ansage macht. Ganz so wie die ätzenden cool Kids in diversen Highschool-Filmen. Es gibt noch den Stillen in der Klasse, den Vorlauten, dessen Vater zufällig Polizist ist und der dann die Rolle des Ermittlers übernimmt, den armen Referendar, der im Sportunterricht nicht das unterrichten darf, was er will, den Lehrer, den die Diebstähle eh kaum kümmern. Überhaupt kommt das Milieu Schule in dem Buch meiner Meinung nach ganz schlecht weg. Ein wenig Kritik am Schulsystem ist durchaus berechtigt, aber hier wird schon ganz schön übertrieben und das sage ich als Lehrkraft. Vor allem sind alle Behauptungen genauso platt, wie die Vorverurteilung des vermeintlich Schuldigen später.

Durchweg hatte ich das Gefühl, dass die Kinder sich nicht entscheiden können, zwischen ihrem Dasein als kleine Einsteins und ihrer Vorliebe für Vorurteile, schlechtes Benehmen und Überheblichkeit. Da meint der eine Sechsklässler "Sport ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstwirksamkeitserfahrung". Ja, klar! So reden meine Schüler auch täglich. Hingegen hat keiner ein Problem damit ein Foto des vorverurteilten Konrad nicht nur weiterzuleiten, sondern vorher auch noch per Bildbearbeitung ins Lächerliche zu ziehen. Dass das Verboten ist, wissen bei uns alle Schüler. Als sie Konrad an einem Schulranzen erwischen lassen sie ihn auch sofort gehen. Erst viel später verprügeln sie ihn, bis die geschädigte dazwischen geht. Es passt einfach nicht. Der Lehrer kommt vollkommen inkompetent rüber. Zuerst ist er dauernd krank, dann will er mit dem Smartboard arbeiten, weiß aber nicht, dass das schon ewig kaputt ist und hat auch außer dem Online-Quiz nichts Anderes vorbereitet. Am nächsten Tag versucht er es mit dem Laptop, aber dann ist der Akku leer und das Netzteil ist nicht auffindbar... und so geht es weiter. Der Referendar darf die Kinder im Unterricht nicht Fußball spielen lassen - zu kompetitiv! Und die Vertretung der Vertretung ist eine ehemalige Fußpflegerin, die nun als Quereinsteigerin Bio unterrichtet. Viel zu übertrieben, zu geballt und wenig glaubwürdig, was sich Juli Zeh und Elisa Hoven hier zusammenreimen. Auch nicht authentisch, weil das einzige Mädchen mit Migrationshintergrund in der Klasse natürlich erstklassig Deutsch spricht, weil es auf einer deutschen Schule war. Dabei hatten alle sich schon in ihren Köpfen zurechtgelegt, dass sie nichts versteht. So könnte man ewig weitermachen. Die Gerichtsverhandlung ist zwar ziemlich witzig, aber auch hier wurde ich nicht überzeugt. Zudem kann sich ein schlaues Kind doch schon nach ein paar Seiten ausmalen, wer die Pausenbrote, pardon Supersandwiches, gemopst hat.

Während der Handlung löst sich nicht nur das Problem Diebstahl, sondern es werden auch alle Missstände unter den Kindern gelöst. Sogar Marie traut sich ihrer Mutter ein Geständnis zu machen. Das ist doch schön. Was man dem Buch allerdings zugute halten kann, sind die ansprechenden Illustrationen und vor allem das Kapitel "Nachgefragt" nach der eigentlichen Geschichte. Hier werden viele Fragen zum Strafverfahren wirklich kindgerecht beantwortet, Begriffe geklärt und voneinander abgegrenzt und wirklich wichtige Dinge vermittelt. Mit einem Sachbuch zum Thema wären die beiden Autorinnen meines Erachtens besser gefahren. Von dieser unechten und aufgesetzten Geschichte bin ich mehr als enttäuscht, hatte ich mir doch eine gute Lektüre zum Thema für den Unterricht erhofft. Das wird aber leider nichts. 2 Sterne

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Tolle Einstimmung auf Weihnachten für Kleinkinder

Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit
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Weihnachtszeit! Bald ist's so weit... Doch bis es eben soweit ist, haben die Tiere noch einiges vorzubereiten. Kiki Kaninchen möchte noch Papiersterne basteln, Doro Dachs muss noch den Baum aufstellen ...

Weihnachtszeit! Bald ist's so weit... Doch bis es eben soweit ist, haben die Tiere noch einiges vorzubereiten. Kiki Kaninchen möchte noch Papiersterne basteln, Doro Dachs muss noch den Baum aufstellen und auch Igel, Eichhörnchen und Eule sind beschäftigt. Leider finden sie im Weihnachtstrubel die passenden Utensilien nicht. Nun ist es an den kleinen Leserinnen den Tieren bei der Suche zu helfen, damit am Ende ein tolles, gemeinsames Weihnachtsfest gefeiert werden kann.

Schon das Cover ist sehr einladend und stimmt weihnachtlich. Vor allem die Glanzeffekte ziehen uns magisch an. Zudem zeigt die Szene schon, was an Weihnachten so wichtig ist: Dass alle gemeinsam feiern. Die Geschichte im Buch zeigt zunächst, wie alle Tiere einzeln ihre Vorbereitungen treffen, wozu sie aber die Hilfe der kleinen Zuhörer
innen benötigen. Das Kaninchen sucht Schere, Schleifen und Buntpapier, die Dachsfrau braucht Maßband, Säge und Handschuh. Kurze, für Kleinkinder angemessene Texte schildern kurz, was die Tiere tun möchten und was fehlt. Dann können die Kinder aktiv werden und unter vielen Klappen nach den vermissten Gegenständen suchen. Meiner Tochter macht es immer wieder Spaß, das Buch zu lesen und unter die Schranktüren, Taschen und anderen Türchen zu spitzen. Die Illustrationen gefallen uns besonders. Sie sind stimmungsvoll und mit Liebe bis ins kleinste Detail gestaltet. Es gibt jede Menge zu entdecken und zu benennen, was ganz nebenbei den Wortschatz erweitert. Toll ist auch, dass die Leser*innen mit Fragen direkt angesprochen werden. So verging die Zeit bis Weihnachten wie im Flug und die Kleine wusste durch die letzte Szene, wie schön das gemeinsame Fest sein wird. Am Ende dürfen noch Geschenke ausgepackt werden, doch für wen die wohl sind. Wer gut aufgepasst hat, der wird das schnell herausfinden.

Große Empfehlung, 5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Weiteres magisches Abenteuer in Grauers Fantasy-Welt

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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In Valentinas Familie erben die weiblichen Mitglieder eine besondere Gabe: Sie haben die Fähigkeit toten Seelen bei ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten. Doch bevor Valentina an ihrem 18. Geburtstag zu ...

In Valentinas Familie erben die weiblichen Mitglieder eine besondere Gabe: Sie haben die Fähigkeit toten Seelen bei ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten. Doch bevor Valentina an ihrem 18. Geburtstag zu einer Catrina wird, stirbt ihre Mutter und der Vater nimmt sie und ihren Zwillingsbruder Emiliano mit nach Irland, wo sie in Dublin studieren sollen. Valentina ist mit dieser Entscheidung nicht glücklich. Doch schnell findet sie in Irland, wo sich gerade die Drachen der Welt offenbaren, Freunde und lernt auch die Hexe Lily kennen, ohne zu ahnen, dass diese ihr nicht zufällig über den Weg gelaufen ist. Gleichzeitig driftet ihr Bruder immer mehr in eine Gruppe radikaler Drachengegner ab.

Der erste Band dieser neuen Dilogie von Sandra Grauer ist sehr schön gestaltet. Das Cover zeigt typische Motive, die man mit dem traditionellen Tag der Toten in Mexiko in Verbindung bringt und auch die Inhaltsbeschreibung bezieht sich vornehmlich darauf. Allerdings macht schon das Vorwort klar, dass es sich wieder um eine Geschichte handelt, die in der Welt spielt, die die Autorin in ihren beiden vorangegangenen Dilogien aufgebaut hat. Es geht also nicht nur um die Catrina, sondern auch um viele andere magische Wesen und die menschlichen Antipathien gegen sie. So gibt es eine radikale Gruppe, die die magischen Wesen bekämpfen möchte und das Thema nimmt sehr viel Raum ein. Es ist wie eine Übertragung von Rassismus in eine Fantasiegesellschaft. Eine große Rolle spielen auch Personen, die schon aus Flame & Arrow und Clans of London bekannt sind. Es sind nicht nur Nebencharaktere. Ich fand es sehr hilfreich, dass ich wenigstens Flame & Arrow gelesen hatte, denn darin erfährt man, warum sich die Drachen der Welt überhaupt zeigen.

Vom Schreibstil her ähnelt das Buch ebenfalls den vorherigen Werken und dürfte daher vor allem Jugendliche ansprechen. Die Mischung ist zwar durch die verschiedenen Charaktere abwechslungsreich, allerding erwartet man sich als Leser wegen des Covers wohl eine etwas andere Geschichte. Die Verwandlung in eine Catrina spielt keine größere Rolle als Drachen, Hexen oder Menschen. Das hat mich dann doch etwas enttäuscht. Fans von Grauers Welt wird aber auch dieser Band wieder gut gefallen. Für mich war diesmal der Anfang etwas zu lang gezogen, das Ende hingegen dann doch recht spannend, dazu hielt es die ein oder andere Überraschung parat. Alles in allem würde ich das Buch eher als einen Band 5 und weniger als eine neue Dilogie ansehen. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Happily ever after war gestern

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Rain White ist eher genervt davon, eine Nachfahrin von Schneewittchen zu sein. Sie möchte am liebsten mit ihrer Band berühmt werden. Doch leider hat ihre Großmutter andere Pläne. Wie alle Märchennachfahrinnen, ...

Rain White ist eher genervt davon, eine Nachfahrin von Schneewittchen zu sein. Sie möchte am liebsten mit ihrer Band berühmt werden. Doch leider hat ihre Großmutter andere Pläne. Wie alle Märchennachfahrinnen, die 18 Jahre alt werden, muss Rain versuchen, durch ihren Kuss den schlafenden Prinzen aufzuwecken. Sie glaubt nicht so recht an die alte Geschichte, doch sie hat keine Wahl. So nimmt die Katastrophe ihren Lauf, denn es passiert ihr nicht nur ein Missgeschick. Bald nach dem Kuss gerät Rains Welt komplett aus den Fugen und plötzlich ist sie die einzige, die das Grauen aufhalten kann.

Märchenadaptionen liegen gerade voll im Trend und gerade Stella Tacks neuestes Buch ist vom Cover her ein richtiges Schmuckstück, das ich unbedingt lesen wollte. Zunächst tat ich mir jedoch mit der Protagonistin Rain etwas schwer. Ich hatte das Gefühl, dass sie unnötig widerborstig und etwas arrogant daherkommt. Außerdem störten mich teilweise für die Geschichte total unnötige Infos z. B. über diverse Toilettengänge und Bindenwechsel ;) Der Schreibstil sollte wohl besonders offen und jugendlich wirken. Sobald es aber richtig losging mit der Geschichte um den Schlafenden Prinzen wurde es immer spannender und spätestens ab dem Morgen nach dem Kuss, war mir klar, dass ich eine zauberhafte Welt erwartet hatte, jedoch in einem ziemlich krassen und genialen Märchen-Horrorszenario gelandet war. Blut, abgetrennte Gliedmaßen und andere schockierende Tatsachen inklusive. Für Zartbesaitete ist das Buch definitiv nichts, das Leid, das einige Figuren hier ertragen müssen, hat mich echt mitgenommen. Trotzdem musste ich wie gebannt weiterlesen.

Wie der Klappentext leider schon verrät, ist der schlafende Prinz erwacht und Rain muss sich bereits in diesem ersten Band der Dilogie einigen schwierigen Prüfungen unterziehen, wobei nie ganz klar ist, was denn nun ihre nächste Aufgabe sein wird. Ganz ohne Romanze kommt das Buch auch nicht aus, denn Rain hat durchaus Gefühle für jemanden, jedoch ist dem nicht zu trauen. Genauso wenig wie so ziemlich jedem anderen in der Geschichte und gerade das macht hier den Reiz aus. Man weiß nie, woran man gerade ist und welche Katastrophe die kleine Gruppe um Rain nun ereilt. Dabei sind die Ideen der Autorin, obwohl alle mit den uns bekannten Märchen in Verbindung stehen, teilweise echte Schocker und so gewaltig verdreht, dass einem die Luft wegbleibt. Durch das ganze Buch ziehen sich Kapitel, die ein völlig neues Märchen erzählen, das nach und nach Hinweise gibt, worum es bei der Geschichte um den schlafenden Prinzen überhaupt geht. Leider war das Buch so kurzweilig, dass es sehr schnell durchgesuchtet war. Für mich eine echte, positive Überraschung. Band 2 wird auf jeden Fall gelesen, denn natürlich endet das Buch mit einem Cliffhanger. Sensationell gut! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Solider Krimi ohne großen Weihnachtsbezug

Mord im Christmas Express
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Ex-Polizistin Roz muss unbedingt den Zug nach Fort William erwischen, um rechtzeitig für ihre Tochter da zu sein, wenn diese ihr Baby auf die Welt bringt. Das Band zwischen den beiden war nie so eng, daher ...

Ex-Polizistin Roz muss unbedingt den Zug nach Fort William erwischen, um rechtzeitig für ihre Tochter da zu sein, wenn diese ihr Baby auf die Welt bringt. Das Band zwischen den beiden war nie so eng, daher würde Roz alles tun, um sie dieses Mal zu unterstützen. Doch weder das Wetter noch die Mitfahrenden spielen richtig mit. Auch in Roz sieht es sehr finster aus. Ein Ereignis ihrer Vergangenheit wird durch die Geburt wieder aufgerührt, das Roz am liebsten vergessen würde. Da nur wenige Passagiere im Nachtzug sind, verbringen die 18 Personen den Abend miteinander. Doch mindestens einer von ihnen wird die Nacht nicht überleben. Denn unter ihnen ist ein Mörder mit einem Plan.

Ich lese sehr gern britische Krimi-Klassiker, vor allem Agatha Christie, daher war ich gleich interessiert, wie das Motiv a la Orientexpress hier weihnachtlich ausgeschmückt wird. Sehr schnell wird klar, dass im Buch jedoch eher ernstere Töne gespielt werden. Vor allem Protagonistin Roz belastet ein Ereignis aus der Vergangenheit, das wenig enge Verhältnis zur Tochter und ein mögliches Zuspätkommen und Enttäuschen sehr. Glücklicherweise ist es gerade ihr gebuchter Nachtexpress, der trotz starker Schneefälle doch mit Verspätung Richtung Schottland fährt, wo Roz Tochter bereits in den Wehen liegt. Die Sorge um Tochter und Enkelin treibt sie um. Eher als Ablenkung und mit geschultem Auge einer Polizistin studiert sie die Mitfahrerinnen, eine gute Mischung aus Familie mit Kindern, quizzenden Studentinnen, einem Staatsanwalt, der Roz bekannt vorkommt, einer alten Dame samt Sohn, einem Influencer-Pärchen und einem Schwarzfahrer. Die Personen werden allerdings so beschrieben, dass man die unsympathischen sofort erkennt. Bei den anderen blieb ich als Leserin eher distanziert. Den größten Raum im Krimi nehmen Roz Gedanken und die Beschreibung der Personen und des Abends ein. Daher dauert es auch etwas, bis das erste Opfer auftaucht.

Die Autorin schildert dann den weiteren Verlauf und die eher oberflächlichen Beobachtungen und Ermittlungen. Es finden Befragungen statt und immer wieder erfährt man mehr über Roz. Gerade mit einer Leiche im Zug hätte ich mir da etwas mehr Spannung und Finesse erwartet. Das Thema auf das der ganze Fall hinausläuft ist relativ früh erkennbar und so wundern manche Entdeckungen nicht mehr so sehr. Einiges ist aber auch anders als erwartet. Der Krimi ist handwerklich solide gemacht, könnte jedoch etwas fesselnder sein. Zu viel wird durch Reden herausgefunden. Dass das Buch Mord im Christmas Express heißt, finde ich auch nicht ganz glücklich gewählt, da Weihnachten jetzt keine so große Rolle spielt und man doch eine Story erwartet, die eher Richtung cosy Crime geht. Das Wohlfühlmoment fehlt hier aber völlig. Eigentlich überwiegen doch recht stark die negativen Gefühle der Protagonist*innen, was bei ihren Erlebnissen auch kein Wunder ist. Das Buch lässt sich ganz gut lesen, ist aber eben nicht der cosy Weihnachtskrimi, den man erwarten könnte. 3,5 Sterne

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