Idee gut, aber Umsetzung überwiegend ohne großartige Spannung
Das Gelübde der vergessenen TochterEine Frau wird schwer verletzt vor den Klostermauern des Klosters Tannhöhe gefunden. Die Nonnen nehmen sich ihrer an und geben ihr den Namen Laya. Obwohl Laya vorgibt, dass sie das Gedächtnis verloren ...
Eine Frau wird schwer verletzt vor den Klostermauern des Klosters Tannhöhe gefunden. Die Nonnen nehmen sich ihrer an und geben ihr den Namen Laya. Obwohl Laya vorgibt, dass sie das Gedächtnis verloren hat, kann sie sich sehr wohl an alles erinnern, will aber niemand die Wahrheit, über die von ihr erlebten Geschehnisse berichten. Der vermeintliche Mönch Ansgar kommt ihr schlussendlich zur Hilfe und gemeinsam decken sie weitere Verbrechen auf.
Das Buch „Das Gelübde der vergessenen Tochter“ ist ein historischer Roman von Manuela Schörghofer, die ich bisher noch nicht als Autorin kannte. Das Buch versteht sich als Auftakt zu einer Dilogie rund um die rothaarige Laya im 12. Jahrhundert. Das Cover des Buches finde ich für einen historischen Roman sehr ansprechend und gut gelungen, sodass es mich sofort in den Bann gezogen hat. Ebenso finde ich die Beschreibung der Geschichte neugierig machend. Die Geschichte selbst teilt sich in kurzweilige Kapitel, in denen auch mal die Perspektiven gewechselt werden, was mir gut gefällt, um die Handlung in den Gang zu bringen. Das Setting in einem Kloster bzw. den umliegenden Dörfern passt zur damaligen Zeit. Allerdings ist der Sprachstil absolut nicht dem 12.Jh. zugehörig, er ist viel zu aktuell und insbesondere Laya drückt sich sehr modern aus und nimmt kein Blatt vor den Mund, was mir nicht authentisch genug für diese Zeitepoche ist. Außerdem empfinde ich Laya als Hauptfigur etwas nervig und ich hatte sie mir anders vorgestellt. Das gleiche trifft insgesamt auf das ganze Buch zu, es ist durchweg sehr zäh und es dauert, bis überhaupt etwas passiert oder die Handlung weiter fortschreitet. Einen Spannungsbogen bzw. den roten Faden vermisse ich sehr stark. Die Auflösung der Geschichte und der entdeckten Verbrechen hätte viel spannender gestaltet werden können, ich finde das Ende zu offen und teilweise zu hanebüchen. Ich finde es auch nicht gut, dass hier bereits wieder ein Teil von einer Reihe eröffnet worden ist, weitere Erklärungen oder Erzählpfade hätte man dieser Geschichte direkt anfügen können, vielleicht wäre das dann erfrischender gewesen. Dem Buch fehlt es stark an Authentizität und Bezug zum Mittelalter und an etwas Neuem in der Erzählung. Es wirkt insgesamt unfertig und nicht zu Ende gedacht.
Mein Fazit: Ich hatte mir viel mehr vom Buch versprochen, aber leider empfand ich es über viele Strecken hinweg einfach nur langweilig und ich lese sehr viele Bücher im historischen Segment. Dieses kann ich leider nicht weiterempfehlen und die Reihe weiterverfolgen werde ich auch nicht, sodass ich dieses Mal nur bei 2 Sternen lande.