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Veröffentlicht am 15.01.2023

Solider Kriminalroman mit Überraschungen

Die letzte Party
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Rhys Lloyd, ein bekannter Sänger, gibt eine Party zu Silvester in der unter seiner Mithilfe errichteten Ferienanlage in Wales, idyllisch gelegen an einem See, für die Bewohner des dazugehörigen Ortes. ...

Rhys Lloyd, ein bekannter Sänger, gibt eine Party zu Silvester in der unter seiner Mithilfe errichteten Ferienanlage in Wales, idyllisch gelegen an einem See, für die Bewohner des dazugehörigen Ortes. Doch es kommt alles ganz anders und am Neujahrstag wird seine Leiche im See gefunden. Wer könnte ihn gehasst und ermordet haben? Es ermittelt ein komisches Duo, Leo und Ffion. Stück für Stück entwirren sie die Geschichte, setzen Puzzlestücke zusammen und kommen den Dingen auf die Spur. Nach kurzer Zeit steht bereits fest, dass einige Leute in Betracht kommen, die mit Rhys ihre Probleme hatten. Auch Ffion ist mehr in den Fall verwickelt, als es für sie gut sein könnte.
Das Buch „Die letzte Party“ stammt von der Autorin Clare Mackintosh und der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Das Cover ist sehr prägnant mit dem übergroßen Cocktailglas und hat ebenfalls mein Interesse geweckt. Die Handlung ist größtenteils durcheinander und wird aus den wirklich unterschiedlichsten Perspektiven zu den unterschiedlichsten Zeiten und Orten erzählt und ich gebe zu, nach längerer Pause war es nicht immer einfach wieder in das Buch hineinzukommen. Auch die handelnden Personen sind für meinen Geschmack einige zu viel. Die Kapitel sind dennoch recht kurzweilig, aber streckenweise kommt die Geschichte nicht recht voran. Dann gibt es wieder spannendere Abschnitte. Insgesamt darf meine keine Thrillerhandlung erwarten, sondern eher einen soliden Kriminalroman. Ich bin wohl eher nicht ganz so für dieses Genre geeignet, denn es dauerte wie gesagt seine Zeit, bis ich es durch das Buch geschafft habe, da es mich anfangs auch nicht gleich abholen konnte. Die Auflösung finde ich aber sehr gelungen und die Zusammenhänge sind sehr gut erklärt und die Puzzlesteinchen sehr gut miteinander verknüpft. Rhys entwickelt sich mit Hintergrundwissen tatsächlich zu einem sehr unangenehmen Zeitgenossen. Genauso polarisieren auch andere Charaktere. Das Ermittlerduo ist doch etwas gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich machen sie ihre Sache großartig. Lobenswert zu erwähnen ist außerdem die Beschreibung der walisischen Landschaft, auch wenn die walisischen Wörter kompliziert sind.
Mein Fazit: Das Buch ist ein solider Kriminalroman aber in meinen Augen nicht so überragend, dass er mich komplett abholen konnte. Zum Schluss hin ist es sehr spannend, aber die Handlung und die Zusammenhänge kommen nur sehr langsam voran und es wird meiner Meinung nach zu viel nebenher erzählt. Alles in allem vergebe ich 3 gute Sterne.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Klassische Geschichte mit neuen Blickwinkeln

Vom Wind verweht - Die Prissy Edition
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Scarlett O’Hara ist wohl eine der kompliziertesten, aber auch stärksten Frauenfiguren in der Literatur. Ihre Geschichte sowie die berühmte Liebesgeschichte mit Rhett Butler, die von Margaret Mitchell geschrieben ...

Scarlett O’Hara ist wohl eine der kompliziertesten, aber auch stärksten Frauenfiguren in der Literatur. Ihre Geschichte sowie die berühmte Liebesgeschichte mit Rhett Butler, die von Margaret Mitchell geschrieben worden ist, wird in dieser Fassung von Amina Eisner aufgegriffen und erweitert. Nun kommen die Sklaven zu Wort, die an Scarletts Seite für die Familie haben arbeiten müssen. So erfahren wir einiges zu ihren Gedanken über die Herrschaften und die Situation des Bürgerkrieges an sich. Zusätzlich gelangen wir zu den Nachfahren der damaligen Sklaven, die mittlerweile in Berlin leben und sich auch heute noch Anfeindungen, Diskriminierungen und Unrecht gefallen lassen müssen.
Dieses Hörbuch ist eine sehr spannende und kurzweilige Fassung geworden. Anfangs war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Außerdem hatte ich Angst, dass sprachlich mehr von der Neuauflage des Romans verwendet wird, da auch dieser Titel „Vom Wind verweht“ heißt und nicht „Vom Winde verweht“ und diese Neuübersetzung einfach ein riesengroßer Quatsch ist (oder verwenden Sie mittlerweile auch den Begriff „Darky“ für eine farbige Person?). Ich halte nichts davon, einen Klassiker umzudichten, weil heute nicht mehr sein darf, was mal war, anstatt sich lieber kritisch mit den Themen im Heute auseinander zu setzen und Lehren daraus zu ziehen. Romane spiegeln eben eine Art Zeitgeist in ihrer Entstehungszeit wider, berichten davon und es ist mittlerweile ein Unding, dass heute alles moralisiert werden muss, deshalb diesbezüglich anfangs eine große Skepsis meinerseits.
Die Geschichte der Scarlett wird allerdings beinahe wie gewohnt erzählt, die Sprache ist ein Stück weit moderner. Die Handlung orientiert sich in den gröbsten Punkten am Film, einige Kleinigkeiten kommen mehr nach dem Buch. Sogar die Sprechtexte sind teilweise fast wie aus der deutschen Synchronisation und da ich den Film auch schon gefühlt 100x gesehen habe, habe ich bereits in Gedanken schon den Text im Kopf vervollständigt. Die Rollen der jeweiligen Figuren werden von verschiedenen Sprechern gesprochen, sodass man sie erstens sehr gut zuordnen kann und zweitens beinahe ein Hörerlebnis entsteht, als ob das Werk vertont worden ist. Die musikalische Umrahmung durch wiederkehrende Jingles, die die Kapitel voneinander trennen und auch Martin Luther King mit Teilen seiner Rede „I have a dream“, der eine jeweils neue Folge einleitet, sind meiner Meinung nach äußerst gelungen. Ursprünglich war das Hörbuch ein Podcast von mehreren Folgen, die aufeinander aufgebaut haben, deshalb immer wieder die Einleitung (worüber ich mich zuerst gewundert habe).
Wie bereits erwähnt, Scarletts Geschichte kennt man eigentlich zur Genüge. Interessant ist nun, was die Sklaven von ihr denken oder von gewissen Situationen und Verhaltensweisen hielten. Ich hatte mir beinahe noch mehr Eindrücke von ihnen versprochen bzw. dass sie die Geschichte komplett aus ihrer Sicht sprechen und umrahmen, aber stellenweise kommen sie ein wenig kurz, da ist die klassische Geschichte doch überragend. Dafür sind natürlich die Kapitel in der Neuzeit bei den Erben der ehemaligen Sklaven dazu gekommen und ihre Geschichte gänzlich neu, aber genauso interessant, mit welchen Dingen sie sich auseinandersetzen müssen. Hier wurden zudem aktuelle Vorfälle (Black Lives Matter) eingearbeitet. Letztendlich zeigen sie uns zum Schluss, dass sich grundsätzlich in den Jahren/Jahrzehnten seit dem Bürgerkrieg nicht viel geändert hat und farbige Menschen heute noch immer für ihre Rechte und gegen Rassismus kämpfen müssen.
Mein Fazit: Ein großes Epos mit einer schillernden Frauenfigur wurde hier neu vertont und mit einer anderen Sichtweise hinterlegt. Die Kombination von alter und neuer Geschichte und Erlebnissen hat mir hervorragend gefallen und ich bin durch das Hörbuch innerhalb von wenigen Tagen „durchgeflogen“. Es hat mir einerseits viel Freude bereitet, wieder die Geschichte von Scarlett und Rhett zu hören, andererseits fand ich den Ansatzpunkt eine andere Perspektive mit ins Spiel zu bringen, sehr gut. Ich kann das Hörbuch daher nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Frauenpower bereits 1892

Die Unternehmerin von Amsterdam
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Lydia hat den Tod ihrer Eltern zu verkraften. Im Nachlass ihres Vaters findet sie Aufzeichnungen und Entwürfe für den Bau einer Käsefabrik, zu dessen Umsetzung ihr Vater nicht mehr gekommen ist. Sie nimmt ...

Lydia hat den Tod ihrer Eltern zu verkraften. Im Nachlass ihres Vaters findet sie Aufzeichnungen und Entwürfe für den Bau einer Käsefabrik, zu dessen Umsetzung ihr Vater nicht mehr gekommen ist. Sie nimmt sich dem Thema an und zusammen mit dem Bauer Huib, der selbst Käse herstellt, lernt sie nicht nur viel über Käse, sondern kann ihn sogar als Partner (in mehrerer Hinsicht) gewinnen. Lydia bekommt eine Tochter, Nora. Lydia und Nora streiten sich und verlieren sich aus den Augen und die Wirren des 1.Weltkrieges tun ihr Übriges dazu.
Das Buch „Die Unternehmerin von Amsterdam“ stammt von der Autorin Simone van der Vlugt und die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht. Das Cover finde ich schlicht gehalten, aber es weckt das Interesse an diesem historischen Roman. Der Schreibstil ist sehr prägnant und sehr schnell kann man sich die Welt der Lydia vorstellen. Die Kapitel sind ziemlich kurz und die Geschichte schreitet sehr schnell voran. Das Buch teilt sich in zwei große Teile, der erste Teil beginnt mit Lydia und ihren Unternehmungen rund um eine Käsefabrik. Besonders der Unternehmergeist im Jahr 1892 aber auch die landwirtschaftlichen Strukturen und Voraussetzungen haben bei mir genau einen Nerv getroffen. Teil 2 handelt dann von Lydias Tochter Nora, die mitten im ersten Weltkrieg und den schrecklichen Ereignissen feststeckt. Obwohl mir Lydia als auch Nora nicht immer sympathisch waren bzw. ich nicht alle ihre Gedanken (vor allem ihre teilweise Arroganz) nachvollziehen konnte, so ist mir die Geschichte insgesamt doch sehr ans Herz gewachsen. Die Läuterung der Protagonisten kommt nämlich Stück für Stück und zwingt sie von ihrem hohen Ross ein wenig abzusteigen. Das Setting des Buches ist außergewöhnlich und es kombiniert historische Personen mit einer fiktiven Geschichte. Im 2.Teil des Buches, kommt zwar die Käsefabrik etwas zu kurz, allerdings sind die Schrecken von Flucht, Vertreibung, Bombardierung, Terror und Angst sehr anschaulich mit dem Rest der Geschichte verbunden worden und es ist sehr spannend. Ich habe das Buch fast an einem Abend komplett gelesen, weil ich doch wissen wollte, wie es weitergeht und endet. Leider kam das Ende sehr schnell und unverhofft und es bleiben noch einige Fragen offen, was ich sehr schade finde, denn ich hätte mir insgesamt ein allumfassenderes Happy End gewünscht.
Mein Fazit: Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, der historische Hintergrund sehr gut dargestellt und auch im Nachwort erklärt. Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und sehr genossen. Allerdings hat das schnelle Ende die 5 Sterne gekostet. Ich vergebe aber sehr gute 4 Sterne und empfehle das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Sehr gute Verknüpfung zweier Erzählstränge zu einem gelungenen Roman

Die Töchter der Ärztin
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Henny und Toni sind Schwestern, aber sehr unterschiedlich. Letztendlich verbindet sie beide die Liebe zur Medizin. Henny ist eine gefragte Onkologin in Berlin, Toni möchte in das Afrika ihrer Kindheit ...

Henny und Toni sind Schwestern, aber sehr unterschiedlich. Letztendlich verbindet sie beide die Liebe zur Medizin. Henny ist eine gefragte Onkologin in Berlin, Toni möchte in das Afrika ihrer Kindheit zurück und ihre Wurzeln und überhaupt ihren Stand im Leben finden. Gemeinsam haben sie nicht nur Abenteuer, sondern auch seitens der Familie einige Herausforderungen zu bestehen.
Das Buch „Die Töchter der Ärztin“ ist die neue Reihe von Helene Sommerfeld, ein Pseudonym eines Autorenduos. Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung der „Ärztin“-Trilogie und behandelt nun die nachfolgende Generation. Obwohl ich bisher noch kein Buch gelesen habe und keinerlei Vorwissen besitze, bin ich sehr gut in die Geschichte hineingekommen und die sympathischen Protagonisten haben es mir sehr leicht gemacht. Das Cover hat mich ebenfalls neugierig gemacht und hat zur anderen Reihe einen hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist sehr modern und detailreich. Das Setting in den 20er Jahren finde ich hervorragend gelungen. Der Wechsel der unterschiedlichen Erzählstränge zwischen Berlin und Afrika ist spannend und man möchte immer weiterlesen. Man fiebert stets mit und möchte wissen, wie es ausgeht. Besonders erwähnenswert finde ich, dass die Frauen alle für ihre Zeit sehr modern handeln und denken und ihre Herausforderungen eigentlich immer noch die Herausforderungen von Frauen auch 100 Jahre später sind. Den Bezug zur heutigen Zeit und Aktualität finde ich äußerst gelungen. Außerdem wird in der Geschichte nicht nur eine Liebesgeschichte mit Klischees bedient – nein, es spielen sich tatsächlich Dramen ab. Das macht die Geschichte authentisch und zeigt, dass nicht alles nur rosarot ist.
Mein Fazit: Die Geschichte unterhält, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Das gefällt mir sehr gut. Es ist leichte und unterhaltsame Kost für zwischendurch mit dem Hintergrund der 20er Jahre und allgemein dem Entdeckergeist, Abenteuerlust, Liebe aber auch andere alltägliche Herausforderungen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gern 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Toller erster Teil mit sympathischen Protagonisten, aber ungenügender zweiter Teil

Goldener Boden
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Gustav Hirsch flüchtet aus Deutschland mit jungen 19 Jahren 1896 nach Amerika. Er arbeitet hart, um sich seinen Traum vom Wohlstand und einem neuen Leben erfüllen zu können. Doch das Schicksal verlangt ...

Gustav Hirsch flüchtet aus Deutschland mit jungen 19 Jahren 1896 nach Amerika. Er arbeitet hart, um sich seinen Traum vom Wohlstand und einem neuen Leben erfüllen zu können. Doch das Schicksal verlangt von ihm, dass er kurze Zeit später wieder nach Deutschland zurückkehren muss. Auch Gustavs Tochter Clara ist 1945 gezwungen ihre Heimat zu verlassen und aufgrund des Zweiten Weltkrieges zu flüchten. So entwickelt sich eine viele Jahrzehnte umfassende Familiengeschichte, rund um das Thema Verlassen der Heimat, Flucht und Neuanfang.
Das Buch „Goldener Boden“ stammt von Ulrike Dotzer und es ist ihr erster Roman, zu welchem sie durch Erzählungen ihrer Familie inspiriert worden ist. Der Titel und auch die Kurzbeschreibung haben mich sehr neugierig gemacht. Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen, denn es geht im Buch ausschließlich um Generationen an Friseuren. Das Buch teilt sich in 2 große Teile mit relativ langen, aber nochmals untersetzten Kapiteln. Der erste Teil des Buches behandelt das Leben von Gustav und beschreibt seinen Neuanfang in New York und endet damit, dass er wieder nach Deutschland zurückkehren muss. Dann erfolgt der zweite Teil mit einem sehr großen Zeitsprung. Zunächst sind wir in den 50er Jahren und Gustav Hirsch ist mittlerweile alt und die Geschichte verlagert sich auf seine Enkelinnen und seine Tochter. Doch im zweiten Teil gibt es auch innerhalb weitere Zeitsprünge, sodass wir auch in die Kindheit seiner Enkelinnen zur Zeit des 2.Weltkrieges zurückblicken. Der Erzählstil des Buches ist sehr nüchtern und klar, prägnant und im ersten Teil wenig einfühlsam, das Buch wirkt wie ein Zeitzeugenbericht, was es aber dennoch sehr interessant macht. Im zweiten Teil des Buches kommen zwar mehr Emotionen auf und so ist insbesondere die Flucht der Tochter und Enkelinnen sehr dramatisch und gefühlvoll beschrieben, allerdings stören die Zeitsprünge innerhalb dieses Teils sehr stark. Hinzu kommt, dass Gustav als sehr sympathischer Protagonist beinahe völlig außer Acht gelassen wird und nur noch, wie eine Art Ballast in der Familie wirkt. Die Familie Sahlke (die Tochter von Gustav und ihr Mann Rudolf) sind zudem glühende Anhänger der Nationalsozialisten und Rudolf ist in der SS. Beinahe unerträglich sind diese Charaktere und vollkommen arrogant, denn trotz ihrer Vergangenheit haben sie immer wieder Glück und fallen auf die Füße und es wirkt, als ob der Nationalsozialismus als etwas Gutes beschrieben wird und die Gräueltaten einfach verdrängt werden, denn sie hätten ja nicht schlimmes getan und warum sollten sie jetzt dafür büßen? Es ist ein Hohn für all jene, denen durch die Nazis Schreckliches angetan worden ist. Allgemein sind die Charaktere im zweiten Teil einfach nur schrecklich, sie wurden im Osten aufgenommen, aber alle Sachsen, Thüringer und insbesondere die Bauern sind für sie stockdoof, hinterwäldlerisch, denn nur sie sind zu etwas besserem bestimmt. Das war leider der Punkt im Buch, an dem ich enttäuscht meine Bewertung abgesenkt habe. Ich hätte mir gewünscht, dass das Leben der Familie anhand von Gustav weiter geschildert wird. Zunächst war der Zeitsprung eine Enttäuschung und dann seine Tochter und ihr Mann an sich.
Lobenswert möchte ich dennoch die Recherchearbeit der Autorin hervorheben, die öfter auch mit historischen Quellen gearbeitet hat und diese als Fußnote in das Buch eingebunden hat. Leider hat mir im Fazit Familie Sahlke das Buch versauert und ich gebe daher nur 3 Sterne, denn es ist ein Roman, den man gelesen haben kann, aber absolut nicht muss. Insbesondere der erste Teil ist sehr lebendig und interessant, wie es wohl gewesen sein muss, in einem anderen Land Fuß zu fassen, den 2. Teil würde ich nie wieder lesen.

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