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Veröffentlicht am 15.09.2016

Was wäre wenn? – Oder es kommt wie es soll!

Liebespaarungen
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Irina ist mit Lawrence seit fast 10 Jahren zusammen. Sie führten eine schöne, ruhige harmonische Ehe. Ohne Trauschein, aber wer braucht den schon?
Sie sind mit dem Ehepaar Jude und Ramsey befreundet. Die ...

Irina ist mit Lawrence seit fast 10 Jahren zusammen. Sie führten eine schöne, ruhige harmonische Ehe. Ohne Trauschein, aber wer braucht den schon?
Sie sind mit dem Ehepaar Jude und Ramsey befreundet. Die vierer Runde feiert schon seit ein paar Jahren im Juli Ramseys Geburtstag.
Nur dieses Jahr ist es anders. Jude und Ramsey sind geschieden und Laurence ist auf Geschäftsreise. Also bleibt nur Irina übrig. Sie hat so gar keine Lust, der Tradition wegen geht sie aber trotzdem mit Ramsey essen.
Wieder Erwarten wird es ein sehr schöner Abend, der in Ramseys Snooker-Raum im Keller ausklingt. Dort kommt es zum Kuss! – oder zum Fast-Kuss.
Ab hier teilt sich die Geschichte und jedes weitere Kapitel wird zwei Mal erzählt. Einmal hell und einmal dunkel markiert.
Im dunklen Erzählstrang hat es den Kuss gegeben. Nach mehreren Monaten heimlicher Treffen verlässt Irina Lawrence. An der Seite des Snooker Profi wird Irinas Leben schneller, aufregender aber auch unsicherer. Der perfekte Gentlemen Ramsey ist in Wirklichkeit nicht so perfekt. Er wirft mit Geld nur so um sich und ist sehr narzisstisch. Irina kann ihn natürlich nicht durchgehend bewundern und deshalb kommt es immer öfter zum Streit. Manchmal sehnt sie sich auch zurück zu ihrem alten Leben mit dem ruhigen, verlässlichen Lawrence.

Im hellen Erzählstrang kommt es nicht zum Kuss, da Irina im letzten Moment Gewissensbisse bekommt und Ramsey bringt sie Heim. Lawrence, der am nächsten Tag von seiner Geschäftsreise wieder kommt, ahnt von allem nichts und das Leben geht weiter wie bisher. Im Grunde genommen ist das Leben mir Lawrence nicht ganz so ruhig und verlässlich, sondern eigentlich gähnend langweilig. Lawrence ist sehr gefühlskalt und so sparsam, das man es schon als geizig bezeichnen könnte. Irina ist nicht mehr ganz so glücklich, da sie sich heimlich zum aufregenden Ramsey wünscht und sich fragt, was sie eventuell verpasst hat.

Von der Story her hat mir das Buch sehr gut gefallen, aber trotzdem hatte ich, wie schon bei der Leseprobe, zwischenzeitlich das Bedürfnis es abzubrechen. Der Schreibstiel ist einerseits sehr vulgär und andererseits sehr schnulzig. 8Das soll wahrscheinlich die unterschiedlichen Erzählstränge zusätzlich verdeutlichen.) Er ist leider aber auch sehr zähflüssig. Die ganzen Details über Snooker und internationalen Terrorismus waren mir als Laie zu viel und hemmten die Story sehr. Ab ca. der Hälfte des Buches habe ich diese Textpassagen übersprungen. Die Story war dadurch immer noch sehr gut nachvollziehbar.
Das letzte Kapitel fand ich überraschend, aber im Grunde genommen sehr passend.
Die Frage: „Wie wäre das Leben verlaufen, wenn man sich in entscheidenden Situationen anders verhalten hätte“, stellt sich wahrscheinlich jeder und dieses Buch gibt darauf eine mögliche Antwort.

Meine Bewertung 2 von 5 Punkte - gute Story, aber viel zu zähflüssiger Erzählstiel und unsympathische Protagonisten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dreimal im Leben

Dreimal im Leben
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Dreimal im Leben, begegnen sich Mecha und Max.
Eigentlich haben mir das Buch und die Story ganz gut gefallen, aber leider war es nicht leicht zu lesen.

Mecha und Max lernen sich 1928 an Bord eines Ozeandampfers, ...

Dreimal im Leben, begegnen sich Mecha und Max.
Eigentlich haben mir das Buch und die Story ganz gut gefallen, aber leider war es nicht leicht zu lesen.

Mecha und Max lernen sich 1928 an Bord eines Ozeandampfers, auf dem Weg nach Buenos Aires kennen.
Er ist der charmante Eintänzer, der mit den Frauen der 1.Klasse tanzt. Sie die junge und schöne Frau eines berühmten Komponisten.

Zum 2. Mal sehen sie sich 9 Jahre später in Nizza. In einer einzigartigen Glamourwelt. Er schlägt sich als charmanter Begleiter reicher Frauen durchs Leben. Sie ist, wie viele andere dieser „Gesellschaft“, vor den Vorboten des 2. Weltkriegs, in die relativ ruhige elegante südfranzösische Hafenstadt geflohen.

Zum 3. Mal treffen sie sich 30 Jahre später in Neapel. Er ist der, immer noch elegante, ältere Chauffeur eines reichen Arztes. Sie ist die, immer noch reiche, Mutter eines Schachgroßmeisters, der den amtierenden russischen Schachweltmeister herausfordert.

Leider erfahren wir als Leser nur andeutungsweise, was in den Zeiten dazwischen passiert ist.
Max musste immer kämpfen und sein Leben ist von Gaunereien, Betrügereien und einem kurzen Gefängnissaufenthalt bestimmt. Sein größtes Kapital ist dabei sein Aussehen, sein Charme und die Fähigkeit sich mit allen Menschen, egal ob reich oder arm, anzufreunden.
Mecha dagegen hat immer genug Geld zur Verfügung. Nach dem Tod ihres ersten Mannes, heiratet sie einen Diplomaten, von dem sie sich aber, schon nach ein paar Jahren, wieder scheiden lässt.

Auch die politischen und sozialen Verhältnisse der jeweiligen Zeit sind entscheidend für die Zusammentreffen von Mecha und Max. Dadurch ist es fast nebensächlich, ob die Beiden sich ineinander verliebt haben, oder nicht. Eine Trennung ist immer unausweichlich.

Was das Buch so schwer zu lesen macht, ist das ständige Springen zwischen den Zeiten.
Es Beginnt 1967 und schon kurz danach kommt die Rückblende nach 1928. Nach ein paar Absätzen springen wir wieder in die Gegenwart von 1967. Dann wieder nach 1928 und wieder zurück nach 1967.
Diese ganzen Wechsel haben mich immer sehr verwirrt. Es gibt keinerlei Kennzeichnung, in welchem Jahr man sich gerade befindet. Eine andere Schrifttype hätte z.B. geholfen, aber so braucht es jedes Mal 2-3 Sätze um zu realisieren, an welchen Punkt der Handlung man gerade ist. Für mich war der Lesefluss dadurch leider immer wieder ausgebremst und ich hatte, trotz der schönen und einfühlsamen Geschichte teilweise keine Lust das Buch, nach einer Lesepause, wieder in die Hand zu nehmen.

Daher trotz der 4-5 Sterne Geschichte von mir nur knappe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Leben, wie ein Baum

Die Unvollendete
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Was wäre wenn? ist für Ursula keine hypothetische Frage. Sie hat die Möglichkeit es heraus zu finden.

Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Ihre Mutter ist alleine mit der Küchenhilfe. Da das Kind ...

Was wäre wenn? ist für Ursula keine hypothetische Frage. Sie hat die Möglichkeit es heraus zu finden.

Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Ihre Mutter ist alleine mit der Küchenhilfe. Da das Kind etwas zu früh ist, hat Niemand mit der Geburt gerechnet. Der Arzt konnte durch plötzlichen Schneefall nicht rechtzeitig kommen. Weil sich ihre Nabelschnur um den Hals gewickelt hat stirbt sie noch bevor sie den ersten Atemzug getan hat.
Nächste Variante:
Am 11. Februar 1910 wird Ursula geboren. Der Arzt hat es, durch Zufall, gerade noch vor dem Schneefall geschafft. Mit seiner scharfen Schere kann er die Nabelschnur durchtrennen und ihr so das Leben retten.

In diesem Sinne geht Ursulas Leben weiter. Sie erlebt als Kind den 1. und als junge Erwachsene den 2. Weltkrieg. Zwischendurch erlebt sie Schicksalsschläge und stirbt aus verschiedenen Gründen. Unfälle, Verbrechen, Krankheiten, Selbstmord, alle Möglichkeiten sind dabei.
Ursula kann sich anfangs nicht wirklich an ihre vorherigen Leben erinnern, aber je öfter sie wiedergeboren wird, umso mehr Déjà-vus hat sie. Keine konkreten Erinnerungen sondern nur das Gefühl, dass sie diese Situation schon mal erlebt hat. Sie weiß nur instinktiv, was sie tun muss.

Während man an ein normales Leben Lineare Erinnerungen hat, hat Ursula in ihrem Kopf einen ganzen Baum von „Erinnerungen“. Wie ein Baum, der sich an jeder Gabelung verzweigt, entstehen in ihrem Kopf immer neue Verzweigungen und Verästelungen. Ein wildes Durcheinander, dass sie fast um den Verstand bringt. Solange bis sie ganz genau weiß, was sie zu tun hat.
In ihrem nächsten Leben hat sie zum ersten Mal einen Plan.
Aber wird es gelingen?
Kann sie die Entscheidenden Dinge verändern, oder ist es wieder nur eine weitere Variation des Lebens?


Ein sehr ungewöhnliches, aber auch sehr interessantes Buch. Mir hat es gut gefallen. Obwohl es schwierig zu lesen war.
Nach jedem Tod setzt die Geschichte an einem anderen Punkt ein. Wenn man sich nicht konzentriert hat man bald selber den Faden verloren. Deshalb ist es kein Buch, das man einfach zwischendurch lesen kann. Aber wenn man sich drauf einlässt erhält man einen unvergleichlichen Lesegenuss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Stationen der ersten großen Liebe

43 Gründe, warum es AUS ist
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Min hat einen Karton mit Erinnerungsstücken.
Erinnerungen an ihre Liebe zu Ed.
Jedes Stück ist eine Station der kurzen Liebesgeschichte zwischen Min und Ed.
Min ist begeisterte Kinogängerin und ihr fällt ...

Min hat einen Karton mit Erinnerungsstücken.
Erinnerungen an ihre Liebe zu Ed.
Jedes Stück ist eine Station der kurzen Liebesgeschichte zwischen Min und Ed.
Min ist begeisterte Kinogängerin und ihr fällt zu fast jeder Situation eine Filmszene ein.
Ed ist der umschwärmte Basketball Co-Kapitain der Highschool und er interessiert sich eigentlich überhaupt nicht für Filme. Genauso wie sich Min nicht für Sport im Allgemeinen und Basketball insbesondere interessiert.
Objektiv gesehen passen die Beiden nicht zusammen und alle Freunde und Familienangehörigen, ihre wie seine, wissen es auch.
Nur die beiden wissen es nicht. Oder sie wollen es nicht wissen, oder nur Min will es nicht wissen?

Der Schreibstil und die Gestaltung des Buches ist sehr ungewöhnlich.
Alle Erinnerungsstücke sind liebevoll gezeichnet und man hat immer das passende Bild vor Augen.
Eigentlich ist das Buch nur ein einziger langer Brief, den Min an Ed schreibt.
Die ganze Geschichte erfährt der Leser nur aus ihrer Sicht. Alles was ihr passierte, was sie denkt und was sie fühlt.
Da Min, aber schon am Anfang den Ausgang und alle 43 Gründe kennt und der Leser sie erst nach und nach erfährt, sind ihre Gedanken manchmal erst nicht nachvollziehbar.
Am Ende ergibt alles eine runde Geschichte, aber zwischendrin fand ich es etwas verwirrend oder auch langatmig.

Deshalb ist es für mich, trotz des sehr interessanten Schreibstil und der sehr schönen Illustration, leider nur ein mittelmäßiges 3-Sterne-Buch

Veröffentlicht am 15.09.2016

So, so, so .....schöööön

Alle sieben Wellen
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Emmi und Leo, die zwei die das Schicksal in „Gut gegen Nordwind“ durch einen E-Mail-Irrläufer zusammen geführt und, für mein Empfinden, ziemlich brutal auch wieder getrennt hat.
Leo ging nach Boston und ...

Emmi und Leo, die zwei die das Schicksal in „Gut gegen Nordwind“ durch einen E-Mail-Irrläufer zusammen geführt und, für mein Empfinden, ziemlich brutal auch wieder getrennt hat.
Leo ging nach Boston und Emmi blieb allein zurück.
(Nun ja, nicht ganz alleine, sie hatte ja noch den Systemmanager, der ihr auf jede Mail pünktlich nach 10 Sekunden eine Antwort gab. Leider war es immer dieselbe aber immer noch besser als Nichts. Trotzdem konnte sie einem doch schon sehr leidtun.)

Dann ist Leo wieder zurück. Wieder auf Top 15. Mit Licht in der Nacht, einem Schrank und dem Schlüssel, der Mal mehr Mal weniger fest zuschließt.
Und mit Pam! - Oh nein Entschuldigung, mit Pamela!

Auf Emmis Seite gibt es auch immer noch Bernhard und die Kinder. Sie lieben und brauchen sie. Auch Emmi liebt und braucht sie und nach einem besonders tiefen Wellental braucht sie auch eine Psycho-Therapeutin.

Wir erleben sämtliche sieben Wellen einer Liebesgeschichte zwischen Bits und Bytes.
Und was für eine Geschichte! Emmi und Leo laufen zu Top Form auf.
Ständig geht es auf und ab.
E-Mails fliegen im Sekunden Takt hin und her, oder es gibt Monate lang einfach nur Nichts. Keine „Mail von Emmi“ und keine „Mail von Leo“ nur „ENDE“.

Da es dieses Mal auch zu Begegnungen zwischen Innen- und Außenwelt kommt, werden wir leider manchmal ausgeschlossen. Denn wir sitzen im Outlook-Posteingang fest und werden nicht mitgenommen, nicht einmal als „Überraschungsgast“. Wir sitzen und warten. Warten auf eine E-Mail und wenn diese dann kommt müssen wir uns mit Andeutungen zufrieden geben.
Geduld! Alles wird sich aufklären! Es dauert nur etwas. Das Ergebnis ist oft nicht so wie man es erwartet hätte, aber es klärt sich alles auf. Auf jede Frage gibt es irgendwann eine Antwort.

Ich persönlich kenne nur die Hörbuch-Version, wage aber zu behaupten, dass sie - wenn das überhaupt noch möglich ist - besser ist als die Buch-Version. Andrea Sawatzki und Christian Berkel geben dem Ganzen eine Lebendigkeit und Tiefe, die Buchstaben alleine nicht geben können. Allein in wie vielen Versionen sie „so, so, so...“ sagen....

Wer Emmi und Leo mag, der wird sie nach diesem Buch lieben. ......und auch die Sache mit dem Handy musste sein, denn sonst säßen wir jetzt noch im Posteingang und würden auf Mail warten