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Veröffentlicht am 18.08.2023

Interessanter Lebensbericht mit tollen Denkansätzen.

Du hast da dieses Funkeln
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„Auch in dir schlummert etwas Einzigartiges. Etwas, das dir Energie gibt und raus in die Welt will. Doch wenn es etwas ist, wofür du wirklich brennst, wird es deine Welt (…) ein Stück heller machen. Und ...

„Auch in dir schlummert etwas Einzigartiges. Etwas, das dir Energie gibt und raus in die Welt will. Doch wenn es etwas ist, wofür du wirklich brennst, wird es deine Welt (…) ein Stück heller machen. Und das, ohne dass du ausbrennst. Begib dich mit Jen auf Spurensuche.
(Klappe)

Das und nicht weniger verspricht der Klappentext! Und die Kapitelüberschriften klingen vielversprechend! Autorin Jennifer Fulwiler schreibt locker von der Leber weg, nimmt uns mit auf ihren Lebensweg und zeigt uns auch den anderer, die sich aus ihrem Fahrwasser hinausbegeben haben und jetzt in völlig neuen Gewässern glücklich fischen.
Darauf habe ich mich gefreut, auf eine Suche in mir mit neuen Entdeckungen. Bereits in einem der ersten Kapitel lädt sie die Leser:innen ein, sich über die eigenen Fähigkeiten, Stärken und vermeintlichen Schwächen klarer zu werden um ein Bild zu bekommen, was noch so in einem schlummert.
Diesen Teil fand ich besonders spannend und interessant. Leider wurde dieser Weg für mich zu wenig weiterverfolgt. So unterhaltsam und aufschlussreich, ja auch bereichernd ich ihre Geschichten und Themen fand, wie es mir bei meinem Funkeln weiterhilft habe ich jetzt noch nicht gesehen.
Jennifer Fulwiler hat spät zum Glauben gefunden und ihre religiösen Überzeugungen spielen immer wieder eine Rolle in den Kapiteln, damit kann sicher nicht jede:r.
„Du hast da dieses Funkeln“ hat tolle Denkansätze, wie zB sich mit dem Scheitern anzufreunden, sein eigenes Tempo zu erkennen und anzuerkennen, oder auch, wie hilfreich genau diese ärgerlichen Störungen sein können, die einen selbst so ärgern. Es hat mich inspiriert, wenn auch nicht ganz so, wie es der Klappentext verspricht.
Fazit: Interessanter Lebensbericht mit tollen Denkansätzen.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Entzückender Inselroman mit viel Flair, leider ein für mich etwas befremdliches Ende.

Himmelhoch verliebt
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„Emma, die Liebe ist wie das Meer. Wenn du rausfahren willst, gibt es immer das Risiko, in einen Sturm zu geraten. Aber die Alternative wäre, am sicheren Land zu bleiben. Und das willst du ganz bestimmt ...

„Emma, die Liebe ist wie das Meer. Wenn du rausfahren willst, gibt es immer das Risiko, in einen Sturm zu geraten. Aber die Alternative wäre, am sicheren Land zu bleiben. Und das willst du ganz bestimmt nicht.“

Emma hat einen entzückenden Laden in München. In „Schickes für Vierbeiner“ bekommt man alles, was man seiner Fellnase kaufen möchte. Als eine saftige Mieterhöhung ansteht, sieht sie das Ende ihres Geschäfts. Was soll nun aus ihr und ihrem Sohn Benni werden?
Da kommt überraschend die Einladung ihrer Tante Frauke nach Nortrum, und dort tut sich eine völlig neue Chance für sie auf. Ein kleines Haus mit Laden, in dem sie ihren Traum weiterleben kann. Beim Umbau hilft wiederwillig Jarick, der brummig gegen Touristen wettert. Dafür aber ganz entzückend mit ihrem Sohn umgeht und mit ihm gemeinsam die Vogelwelt auf Nortrum erkundet. Dabei bringt er auch Emmas Herz ins Wanken. Doch sie hat ihrem Sohn versprochen, dass es immer nur sie zwei gibt.
„Himmelhoch verliebt“ ist ein entzückender Inselroman mit viel Flair. Die besonders bildhafte Sprache der Autorin hat mich von Anfang an begeistert, da wird einem „kachelofenwarm ums Herz“. Emma ist taff, mit viel Engagement versucht sie, auch auf Nortrum Kunden zu gewinnen. Kreativ setzt sie die Wünsche ihrer Kunden um und lässt sich von Anfragen zu neuen Produkten inspirieren. Diese Teile fand ich besonders schön! Sie kämpft, um weiterhin unabhängig zu sein, beharrt aber nicht auf ihrem Konzept sondern geht auf ihre Zielgruppe ein.
Mit Jarick kommt eine andere Note in die Geschichte. Etwas grummelig ist er wenig begeistert davon, noch mehr Touristen mit Hunden anzulocken. Er widerspricht Emma viel, setzt sich manchmal bewusst über ihre Wünsche hinweg. Durch ihn erfahren wir von den Schattenseiten des Tourismus, von Spaziergängen in abgesperrten Bereichen, wo man die seltenen Vögel beim Nisten stört. Diesen Einblick fand ich sehr interessant und lehrreich! Sollte ich jemals dort Urlaub machen, versprochen, ich bleibe auf den markierten Wegen!
Entzückend auch Emmas Tante und Onkel, ebenso ihre Freundin Vroni aus München, mit ihren Klangschalen und Horoskopen.
Von Anfang an etwas befremdlich fand ich Emmas Umgang mit ihrem Sohn Benni. Er ist besonders, ruhiger als andere Kinder und kann mit Fußball nichts anfangen. Aber sie behütet ihn auch auf eine Art, die mir beim Zuhören in der Seele wehtat, weil sie ihn damit weiter abschottet und ihm das Gefühl gibt, ihm zu wenig zuzutrauen.
Dennoch, so ist Emma und auf der Insel blüht Benni auf und darf auch seine eigenen Wege gehen.
Etwas Punkteabzug gibt es für das Ende, mit dem hatte ich echt zu kämpfen.
Spoileralarm!
Die ganze Geschichte hindurch behauptet sich Emma, setzt sich durch und liegt damit auch meist richtig. Sie lässt sich nicht beirren, hat genaue Vorstellungen und steht ihre Frau. Doch um dem Schluss Dramatik zu geben, widerspricht sie Jarick aus Prinzip und dadurch entsteht eine lebensgefährliche Situation. Glücklicherweise wird sie dann von einem Mann eines Besseren belehrt, heldenhaft gerettet und nachdem sie minutenlang sagt, wie dumm sie ist und wie toll er, haucht sie noch: „Ich bin so froh, dass du nicht einer bist, der sich nach meinem Gebrabbel richtet.“ Da bekam ich Gänsehaut der unguten Art.
Fazit: Entzückender Inselroman mit viel Flair, leider ein für mich etwas befremdliches Ende.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Der ganz normale Wahnsinn im Pflegealltag, von der Autorin unterhaltsam erzählt und selbst gesprochen.

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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„Ich kann es einfach ned glauben! Das Heim sieht aus wie ein Dschungel, die Senioren werden mit einem Treppenlifter chauffiert und von Duftis manipuliert und im Hintergrund dudelt seichte Geigenmusik. ...

„Ich kann es einfach ned glauben! Das Heim sieht aus wie ein Dschungel, die Senioren werden mit einem Treppenlifter chauffiert und von Duftis manipuliert und im Hintergrund dudelt seichte Geigenmusik. Schlechter als in jedem Film!“

Ja, Herr Otterle, der neue Heimleiter, gibt alles, um mit „Haus Sonnenuntergang“ Heim des Jahres zu werden. Da müssen die Pfleger:innen mitziehen!
Und warum? Weil der Preis ein satter Geldbetrag ist natürlich! Die Belange der Seniorinnen sind da wohl eher nebensächlich.
Doch nicht für Sybille Bullatschek! Sie und ihre Kolleg:innen geben alles, um den Senioren und Senioritas die letzten Tage schön zu gestalten! Dafür legt sie sich nicht nur mit der Heimleitung, sondern auch mit der Mafia an!
Es heißt „Volle Pflägekraft voraus“ wenn Sybille zulangt! Da werden die Bewohner auch mal in den Kiosk verfrachtet oder zum Speeddating ausgeführt! Und ganz nebenbei sucht Sybille auch noch nach der Liebe, gar nicht leicht bei wechselndem Schichtdienst!
Das alles erzählt uns im Hörbuch die Autorin selber – in breitestem Schwäbisch! Locker und sehr unterhaltsam berichtet sie uns vom ganz normalem Wahnsinn eines Pflegeheimes. Bei langem Zuhören war mir der Dialekt dann manchmal einen Zacken zuviel, vor allem, weil einige Versprecher im Hörbuch dringelassen wurden. Beim ersten Mal war das lustig und sympathisch, mehr hätt ich nicht gebraucht.
Ob all die Erlebnisse für bare Münze genommen werden können, bin ich mir nicht so sicher, lustig war es allemal!
Fazit: Der ganz normale Wahnsinn im Pflegealltag, von der Autorin unterhaltsam erzählt und selbst gesprochen.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Zuckersüßer Liebesroman mit abwechslungsreicher Handlung und unterhaltsamen Situationen.

Zuckersüß verliebt
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„Oje, das hörte sich erbärmlich an. Mittlerweile ging es um so viel mehr als ihre Lieblingssüßigkeit, aber das wagte sie nicht auszusprechen…“

Als wäre Charlottes Leben nicht schon schwierig genug. Anstatt ...

„Oje, das hörte sich erbärmlich an. Mittlerweile ging es um so viel mehr als ihre Lieblingssüßigkeit, aber das wagte sie nicht auszusprechen…“

Als wäre Charlottes Leben nicht schon schwierig genug. Anstatt im Marketing durchzustarten, gibt sie im Freizeitpark die Märchenprinzessin. Nach einer eigentlich netten Begegnung mit einer Polterrunde gibt es Beschwerden und sie braucht dringend einen Job. Sehr dringend, denn dank der Parkplatznot vor ihrer WG mit Felix haben sich unzählige Strafzettel angesammelt, die sie nicht bezahlen kann. Und nun will ein Süßigkeitenhersteller auch noch ihre geliebten Saftmandarinen aus dem Sortiment nehmen!
Jetzt ist genug: Charlotte beschließt, mit dem Firmenmanagement zu reden und ihre Saftmandarinen zu retten!
Doch der Juniorchef ist ausgerechnet der Mann aus dem Freizeitpark, dank dem sie wohl ihren Job verloren hat. Um ihre Lieblingssüßigkeit weiterhin zu bekommen, ist Charlotte zu allem bereit – wirklich allem. Da wird in fremde Gärten eingedrungen, Golfplätze gestürmt und Firmenanalyse betrieben. Manchmal war es mir einen Tick zu viel, wie sehr sie sich ins Zeug legt und in welche skurrilen Situationen sie dabei sehenden Auges rennt.
Marius ist der Sohn der Firmenleitung. Bis jetzt war er eigentlich nur im Ausland für das Unternehmen unterwegs. Jetzt ist sein Vater erkrankt und er versucht, sich in der Firma zu engagieren. Doch es scheint einiges im Argen zu liegen. Da kommt ihm die überdrehte Charlotte mit ihren Ideen gerade recht.
Gemeinsam stellen sie einiges auf die Beine – und kommen sich dabei näher.
Alles in allem ist „Zurckersüß verliebt“ genau das, was es verspricht. Ein zuckersüßer Liebesroman mit einer abwechslungsreichen Handlung, netten Protagonisten und unterhaltsamen Situationen!

Fazit: Zuckersüßer Liebesroman mit abwechslungsreicher Handlung und unterhaltsamen Situationen.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Ein locker-leichter Liebesroman mit gehaltvollem Kern!

Ein Glückskeks macht noch keine Liebe
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Nathalie zog zwei Glückskekse aus der Tüte und schob ihm einen hin. „Lass uns mal sehen, was das Schicksal für uns bereithält.“



Tja, was hat das Leben bis jetzt für Nathalie bereitgehalten? Nach einem ...

Nathalie zog zwei Glückskekse aus der Tüte und schob ihm einen hin. „Lass uns mal sehen, was das Schicksal für uns bereithält.“



Tja, was hat das Leben bis jetzt für Nathalie bereitgehalten? Nach einem schweren Schicksalsschlag hat sie sich mehr oder weniger zu Hause vergraben. Mit abgebrochenem Studium arbeitet sie schon seit einer ganzen Weile als Telefonarbeiterin bei einer sehr speziellen Hotline.

Männern geht sie eher aus dem Weg – bis ihr Thies den Parkplatz wegschnappt. Ausgerechnet so ein reicher Schnösel, der hat ihr echt noch gefehlt!

Als sie sich überraschend wiedersehen, muss sie feststellen, dass auch sie Vorurteile hat und Thies sie ganz schön anzieht. Körperlich kommen sie sich rasch näher, doch emotional mauert sie nach wie vor.



Nathalie ist eine liebenswerte Persönlichkeit, frech und unkonventionell hat sie es bis jetzt vermieden, sich intensiver mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und leidet deshalb umso mehr darunter. Sobald ihr jemand zu nahe kommt, provoziert sie und nicht jeder macht sich die Mühe, hinter diese Fassade zu sehen.

Thies ist ein junger Arzt, der sich auch noch für die gute Sache einsetzt und rasch fasziniert ist von Nathalie. Obwohl sie ihn erst ganz schön auflaufen lässt, bleibt er an ihr dran.

Obwohl das Buch am Rande auch Themen wie unerfüllter Kinderwunsch und Fehlgeburten (Triggerwarnung!) streift, liest es sich locker und leicht dahin. Leider bin ich vor allem zu Beginn über die manchmal gestelzten Dialoge gestolpert.

Ich mag Nathalie und gerade ihre Aufeinandertreffen mit Thies sprühen vor Lebendigkeit und Witz, auch wenn ich nicht alle ihrer Einsätze verstanden habe. Die beiden zusammen machen einem beim Lesen das Herz warm und das ist es, was ich bei einem Liebesroman erwarte.

Ein Highlight für mich waren auch die wunderbaren Personen wie Tante Gundula und Nathalies Freundinnen, die wir kennenlernen durften.

Fazit: Ein locker-leichter Liebesroman mit gehaltvollem Kern!

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