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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein echter Klassiker

Schöne Neue Welt
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Als Dystopie-Fan konnte ich auf einen echten Klassiker, wenn nicht sogar den Vater aller Dystopien, natürlich nicht verzichten.
Das Buch erschien bereits 1932, wo vielen von dem Beschriebenen noch reine ...

Als Dystopie-Fan konnte ich auf einen echten Klassiker, wenn nicht sogar den Vater aller Dystopien, natürlich nicht verzichten.
Das Buch erschien bereits 1932, wo vielen von dem Beschriebenen noch reine Fiktion war. Natürlich sieht unsere Welt heute nicht so aus, aber es ist erschreckend, dass doch schon ziemlich viel davon möglich wäre.
Der Übersetzer verlegt den Spielort nach Berlin - was sich mit dem heutigen Berlin aber nicht vergleichen lässt. In der zivilisierten Welt werden Babys nicht ausgetragen, sondern in Retorten herangezüchtet. Dabei werden sie bereits auf ihr zukünftiges Kastenleben vorbereitet: Wer wird ein Alpha und wer darf als Epsilon-Dummling nur niedere Arbeiten verrichten? Das alles wird von Alpha-plus-Leuten entschieden. Ein freies Leben ist nicht möglich - aber nach der vorherrschenden Meinung auch nicht nötig, denn "jeder ist glücklich". Dafür sorgt nicht nur die freie Liebe, denn "jeder gehört jedem" sondern auch die Wunderdroge Soma, die einen jedes schlechte Gefühl vergessen lässt.
Wer eine Dystopie à la "Tribute von Panem" oder ähnliches sucht, ist hier an der falschen Adresse. Es gibt weder eine rührende Liebesgeschichte noch einen Kampf gegen das Regime. Huxley zeichnet eine Welt, wie sie sein könnte - und auch nach Ende des Buches weiter bestehen wird. Es gibt keine Spannung oder überraschende Wendungen. Hier steht die Erzählung im Mittelpunkt.
Desweiteren unterscheidet sich die Sprache doch etwas von Romanen, wie wir sie heute kennen. Man muss sich am Anfang etwas reindenken. Es gibt auch viele unbekannte Wörter, die man sich aber leicht erschließen kann. Hierbei handelt es sich entweder um veraltetes Wortgut oder um Erfindungen des Autors. Manchmal ist es etwas anstrengend zu lesen, aber es lohnt sich!
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle. Es ist ein echter Klassiker, den man lesen sollte!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschender Abschluss

Schattenschrei
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Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen ...

Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen beiden Teile noch nicht gelesen hat, sollte nicht weiterlesen :)

Der dritte Teil ist mehr oder weniger genauso verwirrend wie der zweite. Schon bei diesem hatte ich das Problem (weil ich nicht alle drei Bücher hintereinander weg, sondern mit Abstand gelesen habe), mich an alle Personen bzw. deren Handlungen zu erinnern. Genauso ging es mir jetzt bei "Schattenschrei". Viele Namen - die auch noch für mich ziemlich kompliziert -, viele Orte und viele, viele unterschiedliche Handlungsstränge, die man erstmal unter einen Hut bringen muss. Manchmal habe ich einfach resigniert und weitergelesen, ohne mich weiter darum zu kümmern.

Auch etwas verwirrend fand ich die Rückblenden "Damals". Die gab es ja auch schon in der Vorgängern, aber jetzt im dritten Teil handelten sie von unterschiedlichen Personen - was es wieder komplizierter machte.

Überhaupt empfand ich die erste Hälfte des Buches als sehr anstrengend und schleppend. Die Polizei rund um Jeanette tritt irgendwie auf der Stelle, Viktoria aka Sophie kämpft mit sich selbst (nichts neues) und auch sonst passiert meines Erachtens nicht wirklich viel. Dafür gibt es viele erklärende und teilweise sogar schon philosophische Phasen, die alles in die Länge gezogen haben.

Zum Ende her wird es wieder ein bisschen rasanter und besser. Trotzdem war das Ende nicht sooo überraschend, weil man es schon gut 100 Seiten vor Schluss wusste, ohne wirklich mitdenken zu müssen.

Enttäuscht haben mich auch einige Sachen: Die Entführung von Jeanettes Sohn Johan, der Cliffhanger aus Band 1, kommt irgendwie gar nicht zur Aufklärung - oder wenn, dann nur sehr subtil. Warum wurde das überhaupt eingebaut? Ich dachte nach dem Lesen des ersten Teils, da würde noch was passieren, aber wahrscheinlich sollten damit nur die Verkaufszahlen für Teil 2 angekurbelt werden. Schade!

Die Rehabitilation von Sophia/Viktoria ist einfach nur lächerlich. Zwei Teile lang wird sie als die Böse dargestellt - und dann war auf einmal alles nur Einbildung? Sehr enttäuschend!

Warum diese Liebesbeziehung zwischen Jeanette und Sophia/Viktoria? Einen Sinn hätte ich nur gesehen, wenn durch diese Beziehung Jeanette auf Viktorias Spur gekommen wäre. Ist sie aber nicht. Sollte damit auch ein bisschen Sex ins Buch kommen? Überflüssig!

Alles in allem bin ich also sehr enttäuscht vom Ende.
Ich gebe dem Buch aber trotzdem drei Sterne, weil man es einfach lesen muss, wenn man schon "Krähenmädchen" und "Narbenkind" kennt. Außerdem erkenne ich auch die Leistung an, ein so komplexes und verwobenes Buch zu schreiben - mein Fall ist es nur nicht unbedingt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mitreißend!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Selten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet ...

Selten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet die besten Kämpfer des Landes, die Masken, aus. Diese sind blutrünstige Kämpfer ohne jegliches Mitgefühl. Der Widerstand, der sich gegen das Imperium aufzulehnen versucht, ist sehr schwach und hat dem nichts entgegenzusetzen.Die Geschichte wird abwechseln aus Sicht von Elias, einem Anwärter zur Maske, der kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung steht und Laia, eine Kundige, deren letzte Verwandte von einer Maske umgebracht wurden. Ihr Bruder sitzt nun im Gefängnis und sie möchte alles versuchen, um ihn zu retten. Beide Erzählungen sind aus der Ich-Perspektive heraus erzählt, was dazu führt, dass man alle Gefühle und Gedanken der Beiden perfekt mitbekommt und dementsprechend auch mitfühlt. Außerdem sind die Kapitel relativ kurzgehalten, was dazu anregt, immer weiter zu lesen - die einzelnen Perspektiven enden nämlich so gut wie immer mit einem gemeinen Cliffhanger. Sehr gut fand ich, dass der Schauplatz im Buch nicht wechselt. Alles spielt sich in der Stadt Serra ab. Diese ist sehr gut beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Ich bin immer von Dystopien enttäuscht, die nur ganz kruz am eigentlichen ort spielen und sich auf einmal ganz woanders hin orientieren und damit oberflächlich bleiben. Dies ist hier, wie gesagt, nicht der Fall.Ein weitere Pluspunkt ist die genaue und intensive Ausarbeitung der Hauptfiguren. Sie sind nicht, wie sonst, die tapferen Kämpfer ohne Fehl und Tadel - im Gegenteil. Sie haben beide ihre Schwäche und sind von Selbstzweifel geplagt. Dies macht sie glaubwürdiger, denn sie sind eben keine Übermenschen, bei denen alles auf Anhieb klappt.Das zeigt sich leider auch daran, dass es nicht nur Happy Ends gibt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so viele Tränen vergossen - wer Friede, Freude, Eierkuchen sucht, ist bei diesem Buch an der falschen Stelle. Manchmal hätte ich am liebsten "Warum?" geschrien, wenn wieder etwas Trauriges passierte.Das Buch ist an einigen Stellen wirklich brutal und nichts für schwache Nerven.
Leichte Probleme hatte ich am Anfang des Buches mit den vielen verschiedenen und für das Deutsche eher ungewöhnliche Namen. Auch, weil die Personen mal mit Vor-, mal mit Nach- und dann wieder mit Spitznamen angesprochen werden, viel es mir zu Anfang schwer, sie auseinanderzuhalten. Dies gibt sich aber im Laufe des Buches, weil sich schnell herauskristallisiert, wer die wichtigen Personen in dem Buch sind. Und die kennt man dann auch :)
An alle Romantiker: Hier gibt es keine Liebesgeschichte wie sonst in dieser Art von Dystopien üblich. Das hat mit persönlich sehr gut gefallen, da es dadurch nicht so kitschig und vorhersehbar wurde.
Apropos vorhersehbar: Dieses Buch ist es wirklich nicht! Immer wenn man denkt, man weiß, wie es weitergeht, kommt es ganz anders. Das garantiert Spannung bis zur letzten Seite.
Da das Buch mit einem fiesen Cliffhanger ändert, warte ich gespannt auf den nächsten Teil und hoffe, dass es nicht so lange dauert.
Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Unterhaltung mit viel Romantik

Rendezvous mit Mr Darcy
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Eigentlich denkt die Amerikanerin Chloe, sie nimmt an einer Quizshow über Jane Austen teil. Dann landet sie aber in einer Version von "der Bachelor" - nur dass die Datingshow in der Zit des Regency spielt. ...

Eigentlich denkt die Amerikanerin Chloe, sie nimmt an einer Quizshow über Jane Austen teil. Dann landet sie aber in einer Version von "der Bachelor" - nur dass die Datingshow in der Zit des Regency spielt. Verlieben möchte sie sich eigentlich nicht, sondern nur das Preisgeld gewinnen, um ihrer marode Druckerei wieder auf Vordermann zu bringen.
Das Buch spielt mit allen Klischees rund um Datingshows. Genauso sind auch die Charaktere sehr klischeehaft. Die Handlung ist sehr vorhersehbar und deswegen ist der Ausgang auch nicht weiter überraschend. Wer aber auf Herzschmerz steht, liegt bei diesem Buch richtig.
Mir hat vor allem der schöne Schreibstil gefallen. Das Buch hat außerdem genau die richtige Mischung aus detaillierten Beschreibungen, um sich die Atmosphäre gut vorstellen zu können, aber trotzdem knapp genug, um nicht langatmig zu werden.
Besonders mochte ich Henry, den Bruder des "Mr. Darcy". Chloe ist zwar auch sympathisch, für meinen Geschmack aber manchmal etwas zu zickig.
Insgesamt ist es ein schönes, romantisches Buch - deswegen 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Keine typische Weihnachtslovestory

Zimtsterne mit Zuckerkuss
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Zuerst möchte ich anmerken, dass der Titel des Buches falsche Erwartungen wecken könnte. Das Buch ist keine typische Weihnachtslovestory, wie man sie bei "Zimtsterne mit Zuckerkuss" erwartet. Genauer gesagt ...

Zuerst möchte ich anmerken, dass der Titel des Buches falsche Erwartungen wecken könnte. Das Buch ist keine typische Weihnachtslovestory, wie man sie bei "Zimtsterne mit Zuckerkuss" erwartet. Genauer gesagt kommen Zimtsterne gar nicht vor - Weihnachten spielt auch nur eine sehr untergeordnete Rolle.
An sich ist es eine schöne Geschichte rund um Keelie, Verkäuferin in einem Buchladen, deren Freunden und deren Familien. Neben der klassischen Liebesgeschichten, die gleich auf verschiedenen Ebenen stattfinden, steht vor allem die Veränderungen im Leben eine Rolle - denn am Ende des Buches ist alles ganz anders.
Richtige Überraschungen gibt es nicht. Auch keine großen Probleme, die bewältigt werden müssen. Alles geht seinen Gang, an sich ist die Geschichte deswegen ziemlich vorhersehbar.
Trotzdem ist sie nicht zu kitschig, was für mich ein echter Pluspunkt ist. Mir haben besonders die philosophischen Einlagen gefallen.
Anfangs hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte hereinzukommen. Das lag aber nicht am Schreibstil - dieser ist schön flüssig, sodass sich das Buch gut lesen lässt. Allerdings wird man am Anfang mit Informationen über die verschiedenen Charaktere regelrecht zugeschüttet, sodass man sich erstmal zurechtfinden muss.
Alles in allem ist es eine nette Geschichte für Zwischendurch, die man - auch wenn nicht sehr weihnachtlich - warm eingekuschelt auf dem Sofa lesen kann.