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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2022

Genussvoll ohne Verzicht

Rosa kocht vegan
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Rosa kocht vegan ist ein hippes und sehr persönliches Kochbuch, dass sich eher vom Schreibstil an eine jüngere Zielgruppe wendet. Nichtsdestotrotz sind die Rezepte einfach gestaltet und tatsächlich für ...

Rosa kocht vegan ist ein hippes und sehr persönliches Kochbuch, dass sich eher vom Schreibstil an eine jüngere Zielgruppe wendet. Nichtsdestotrotz sind die Rezepte einfach gestaltet und tatsächlich für jeden nachkochbar. Keine aufwendigen Vorbereitungen und extravaganten Zutaten, die in speziellen Läden besorgt werden müssen. Alles ganz easy und mit wirklich viel Schmackofatz.

Mir haben es die chinesischen Pfannkuchen und die Fächerkartoffeln angetan, mega lecker. Aber auch die prall gefüllten Paprika sind nicht zu verachten. Ich bin gerade dabei mich durchs Kochbuch zu kochen und es sind wirklich Gerichte dabei, die immer wieder auf unserem Teller landen werden, toll. Vom Frühstück über Nachtisch bis hin zu Specials, wie Geburtstag oder Weihnachten, ist alles dabei. Auch die Titel der Gerichte sind mit den Wortspielen kreativ und genial gewählt. Mir haben besonders gut „Zauberhafte Zimtschnecken“ und „Abgefahrene Apfelküchlein“ gefallen. Ich liebe alles, worin sich Zimt befindet.

Rosa inspiriert den Leser durch ihre leidenschaftliche, unkomplizierte Art und man hat wirklich sofort Lust, sich auf die abwechslungsreiche vegane Küche einzulassen, die absolut genussvoll sein kann, ohne Verzicht. Für mich der neue Lifstyle, nicht nur für die jüngere Generation.

Das Buch besticht durch seine Vielseitigkeit, seine farbenfrohe, übersichtliche Gestaltung, zu jedem Gericht gibt es auf der Doppelseite ein passendes Foto und der rauhen Haptik.
Ein tolles veganes Kochbuch, dass ich sehr empfehlen kann. Eine absolute Bereicherung.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Spannende Thematik - leider etwas zu detailreich

Das neunte Gemälde
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Dies ist der erste Teil um den Kunstexperten Dr. Lennard Lomberg. Ich war sehr gespannt auf den etwas anderen Krimi in dessen Vordergrund es um den Verbleib und die Jagd nach dem neunten Gemälde geht, ...

Dies ist der erste Teil um den Kunstexperten Dr. Lennard Lomberg. Ich war sehr gespannt auf den etwas anderen Krimi in dessen Vordergrund es um den Verbleib und die Jagd nach dem neunten Gemälde geht, dass angeblich das Werk eines berühmten Malers sein sollte. Als Lennard Lomberg einen rätselhaften Anruf eines Mannes, namens Dupret erhält, nehmen die Dinge ihren Lauf. Denn kurze Zeit später wird Gilles Dupret tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Schnell gerät Lomberg ins Visier des BKA und so begibt er sich auf eine bzw. auch auf seine eigene Zeitreise, in der er unglaubliche Entdeckungen macht.

Diese Geschichte spielt auf drei Zeitebenen und thematisiert die Beutekunst aus dem dritten Reich. Und wie es so ist, wenn Menschen sich an anderen Menschen bereichern, wird hier intrigiert, belogen, gestohlen und hintergangen.

Der Leser wird aus der Gegenwart in die Kriegszeit 1943 nach Paris, sowie ins Jahr 1966 nach Bonn mitgenommen. Der Autor hat hier gekonnt Fakten und Fiktion miteinander verknüpft.

Durch die geschichtlichen Fakten wurde mein eigenes Wissen wieder aufgefrischt und hat definitiv einen Mehrwert für mich. Auch das Kunstwissen kann der Autor dem Leser hier eindrücklich vermitteln.

Leider ist dies keine leichte Lektüre, sprachlich hohes Niveau, viele Einzelheiten, stetig wechselnde Örtlichkeiten, eine Vielzahl an Charakteren. Man weiß nie, welches Detail besondere Aufmerksamkeit bedarf und es irgendwann relevant wird, sich das jeweilige Detail gemerkt zu haben. Die Hauptprotagonisten haben sehr interessante Charaktere, die für mich authentisch dargestellt werden, zu denen ich jedoch keinen empathischen Bezug entwickeln konnte, bis auf Julie, Lombergs Tochter, die die Szenerie hier und da etwas aufgelockert hat.

Das Cover ist durch seine Signalfarbe schon sehr dominant und das Bild erschließt sich erst auf dem zweiten Blick. Die Typographie finde ich durchaus sehr gelungen. Wer sich nicht scheut, dieses Buch mit sehr viel Aufmerksamkeit zügig zu lesen, dem wird ein guter Krimi präsentiert.

Gerne vergebe ich 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Ein Manuskript, dass Lebenswege beeinflußt

Das Glück auf der letzten Seite
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Ich war ganz gespannt auf diesen Roman in Briefform und ob er mich auch bis zur letzten Seite mitnehmen kann. Er konnte.

Nachdem Anne-Lise ein ganz besonderes Manuskript im Hotel in der Schublade ihres ...

Ich war ganz gespannt auf diesen Roman in Briefform und ob er mich auch bis zur letzten Seite mitnehmen kann. Er konnte.

Nachdem Anne-Lise ein ganz besonderes Manuskript im Hotel in der Schublade ihres Nachtschrankes findet, ist sie ganz berührt von dieser Geschichte, insbesondere das Ende wurde von einem ganz anderen Autor hinzugefügt. So macht sich Anne-Lise auf die Suche nach dem ursprünglichen Verfasser des Werkes und knüpft zu den unterschiedlichsten Menschen Kontakte und bringt auf diese Weise Menschen zusammen, die sich vorher gar nicht kannten.

Der Briefwechsel nimmt den Weg des Manuskripts nur in rückwärts bewegender Reihenfolge. In 30 Jahren haben so einige dieses Werk in den Händen gehabt und so wird die Liste der Charaktere recht lang, was bei mir zum Schluss schon zu Irritationen geführt hat. Jeder einzelne Brief war sprachlich auf einem hohen Niveau verfasst, doch durchaus auch mit Humor gespickt und sehr abwechslungsreich geschrieben. Alle Briefe hatten eine angenehme Länge, ohne füllende Wörter bzw. Sätze. Es wurde das Wesentliche thematisiert, manchmal auch nicht ganz so positiv, was natürlich seine Berechtigung hatte.

Die einzelnen Charaktere wurden von der Autorin gut herausgearbeitet und wirkten auf mich alle sehr liebenswert und authentisch, ich möchte sogar sagen, sie hatten alle für mich etwas Gewinnendes. Passend zum Inhalt wurde das Cover gestaltet, dass ich anfangs etwas kitschig fand, doch nach der Lektüre würde ich es als gelungen bezeichnen.

Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten, amüsiert und inspiriert, auch mal wieder einen Brief zu schreiben. Sehr gerne habe ich Anne-Lise, Sylvestre, Maggy, William etc. auf ihrem Weg begleitet und es war herzerwärmend zu lesen, wie aus ganz unbekannten Menschen Freunde wurden. Also eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Die Macht der Kunst - atemberaubend

Der Bewunderer: Thriller
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Für mich war es das erste Buch der Autorin Catherine Shephard und ich muss sagen, warum habe ich ihre Bücher nicht schon viel früher entdeckt. Um gut in die Handlung reinzukommen ist es auf keinen Fall ...

Für mich war es das erste Buch der Autorin Catherine Shephard und ich muss sagen, warum habe ich ihre Bücher nicht schon viel früher entdeckt. Um gut in die Handlung reinzukommen ist es auf keinen Fall notwendig, die Vorgängerbücher gelesen zu haben, da es immer wieder ganz kleine Rückblenden gibt. Die empathische und äußerst kompetente Ermittlerin Laura Kern vom LKA hat sofort meine Sympathie gewonnen. Auch ihr Kollege Max Hartung, der sich immer Sorgen um seine Beziehung und Familie macht, ist von Lauras Seite nicht wegzudenken. In diesem speziellen Fall werden die Ermittler auf einen Mörder angesetzt, der Frauen auf riesigen kunstvoll bemalten Leinwänden in Szene setzt. Ein markantes Kunstrequisit sind die roten High Heels, die der Mörder seinem Opfer anzieht. Neben der eigentlichen Handlung wird in einer zweiten Ebene zunächst rückblickend von der schwierigen Kindheit und Jugend zweier Brüder aus der Sicht des Älteren berichtet.

Die Autorin hat gekonnt den Protagonisten bzw. allen weiteren Personen, wunderbare authentische, aber auch sehr spezielle Charaktere verliehen. Durch die immer neuen Wendungen und Lösungsansätze wurde der Spannungsbogen durchgehend auf einem hohen Niveau gehalten und ich war sehr überrascht, wer letztendlich der Täter war, so muss es sein. Der flüssige, lebendige und bildhafte Schreibstil hat dieses tolle Leseerlebnis für mich zum Pageturner werden lassen.

Bei der farblichen Gestaltung des Covers sieht der Betrachter sofort, um welches Genre es sich handelt und das gebrochene Herz passt perfekt zum Inhalt. Ich finde das Cover sehr gelungen. Von mir gibt es für diesen Thriller eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Aufarbeitung der Vergangenheit - Ankommen in der Gegenwart

Wir sehen uns zu Hause
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Anne und Peter wollen mit ihrem alten Wohnmobil Willi eine achtmonatige Rundreise durch Skandinavien machen. Peter ist bereits in Rente und die zehn Jahre jüngere Anne hat sich dafür ein Sabbatjahr genommen. ...

Anne und Peter wollen mit ihrem alten Wohnmobil Willi eine achtmonatige Rundreise durch Skandinavien machen. Peter ist bereits in Rente und die zehn Jahre jüngere Anne hat sich dafür ein Sabbatjahr genommen. Doch plötzlich stirbt Peter an einem Herzinfarkt und sie findet in Peters Sachen eine betagte Kiste mit alten Fotos. Trotz allem tritt sie die geplante Reise an und entscheidet sich spontan den Fotos auf den Grund zu gehen. So wird es ein Roadtrip in Peters Vergangenheit und seine ostdeutsche Geschichte.

Der Schreibstil war, wie ich ihn von der Autorin gewohnt bin, sehr angenehm flüssig und der Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel haben teilweise mit einem Cliffhanger geendet, so konnte die Spannung auf einem guten mittleren Niveau gehalten werden. Leider hat mich an der Protagonistin Anne ihre Unwissenheit gestört. Wie kann man sogar als Lehrerin so wenig geschichtlichen Background bezüglich der DDR-Vergangenheit haben. Das macht den Charakter für mich leider nicht ganz authentisch. Ronny und sein Trauma wurden sehr gut beschrieben und auch Alinas Charakter wurde sehr authentisch dargestellt, ihre Trauer, ihre Sorgen um sich selbst und um ihre Mutter. Alle Menschen, denen Anne auf ihrer Reise begegnet ist, waren empathisch und konnten ihr helfen, die Puzzleteile zu Peters Vergangenheit zusammenzusetzen. Ich persönlich habe den Mechaniker Chris ins Herz geschlossen.

Dies war auch eine tolle literaische Reise durch Mecklenburg-Vorpommern und ganz besonders Rügen, welches ich sehr mag. Thüringen wäre natürlich auch noch mal eine Reise wert. Es ist ein schöner Roman um Trauer, Aufarbeitung und Selbsterkenntnis. Auf jeden Fall habe ich jetzt noch mehr Lust bekommen, mit dem Wohnmobil zu verreisen. Eine ansprechende, kurzweilige Urlaubslektüre zu der ich gern meine Leseempfehlung gebe.

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