Platzhalter für Profilbild

jutscha

Lesejury Profi
offline

jutscha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jutscha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2024

Tolle Fortsetzung - Auch Band 2 der Krimireihe aus Kent ist absolut lesenswert.

Das Schwarz der Tulpen
0

Nach Band 1 der Krimireihe aus Kent - Das Blau der Veilchen - war ich sehr versessen darauf, auch Band 2 zu lesen, denn der erste Teil war absolut genial!

Cover und Titel haben Wiedererkennungswert. ...

Nach Band 1 der Krimireihe aus Kent - Das Blau der Veilchen - war ich sehr versessen darauf, auch Band 2 zu lesen, denn der erste Teil war absolut genial!

Cover und Titel haben Wiedererkennungswert. Farben und Blumen sind in jedem Titel enthalten. Mir persönlich gefallen die Cover sehr gut.

Protagonistinnen aller Bände dieser Cosy Crime-Reihe sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und Margret, die zusammen eine kleine WG bilden. Elisabeth ist leicht korpulent und etwas behäbig, aber unglaublich liebenswert. Margret ist agil, zielstrebig und hat einen messerscharfen Verstand. Wenn sie sich in eine Idee verbeißt, verbringt sie Stunden auf dem Boden, um ihre Theorien auf der Rückseite einer Tapete darzulegen. Auch wenn ihre Kritzeleien niemand anderem etwas sagen, so hilft ihr das doch, Klarheit zu bekommen und alle Fakten quasi „auf die Tapete“ zu legen. Elisabeth kommt da nicht mit, aber das macht auch nichts, denn sie hat wahrhaft andere Qualitäten.

Aktuell geht es um die Dorfkirche im beschaulichen Örtchen Rosefield, die geschlossen werden soll, weil aufgrund des maroden Daches Einsturzgefahr besteht. Dass können die agilen Einwohner natürlich nicht zulassen und sie beschließen, einen Kirchenbasar zu organisieren. Elisabeth übernimmt als Organisationstalent die Führung und lässt sich auch von einer Neiderin nicht beirren. Doch dann stirbt im Nachbarort Candleham jemand unter mysteriösen Umständen. Margret gefällt das gar nicht. Irgendetwas stimmt doch da nicht. Plötzlich stirbt eine zweite Person, und das ist ganz und gar nicht normal. Margrets Spürnase juckt. Als dann auch noch die Basareinnahmen verschwinden, hält sie nichts mehr. Gemeinsam mit Elisabeth sucht sie nach Hinweisen, kombiniert und schlägt sich mit einem trotteligen Polizisten rum, der anscheinend keine Ahnung von polizeitaktischer Ermittlungsarbeit hat. Zum Glück gibt es einen aufstrebenden Dorfpolizisten, der die Arbeit von Margret und Elisabeth zu schätzen weiß. Werden sie es schaffen, den Mörder zu stellen?

Da mir der erste Teil so gut gefallen hat, hatte ich eine relativ hohe Erwartungshaltung bei Band 2. Aber der wundervolle Schreibstil von Susanne Arnold hat mich sofort wieder abgeholt. Erneut hat sie es geschafft, dass ich beim Lesen die leicht versnobte englische Sprache der absolut liebenswerten älteren englischen Damen quasi im Ohr hatte. Das hat das Setting absolut authentisch wirken lassen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistinnen hinein versetzen und fand es wunderbar, wie sie an die Sache herangegangen sind. Es gab viele Fragen, die sich zum Ende der Geschichte wunderbar aufgelöst haben. Alle Fäden sind zusammengelaufen und haben die Lösung des Falls sehr glaubhaft wirken lassen.

Die Geschichte hat mich immer wieder überrascht und mir insgesamt wieder sehr gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Geschichten über Fälle, die von Margret und Elisabeth gelöst werden können.

Eine absolut wundervolle Fortsetzung von Band 1!!! Ich gebe diesem Teil der Reihe volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die Cosy Crime mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2024

Ist es möglich, jemanden zu finden, der seit 40 Jahren verschollen ist?

Die verschollene Bernsteinkette
0

Dieser Frage geht Protagonist Alex nach. Er ist ein 58 Jahre alter verwitweter Schriftsteller, der gerade versucht, einen Roman zu schreiben. Als seine Tochter ihm ihren Freund und seine Mutter Anne vorstellt, ...

Dieser Frage geht Protagonist Alex nach. Er ist ein 58 Jahre alter verwitweter Schriftsteller, der gerade versucht, einen Roman zu schreiben. Als seine Tochter ihm ihren Freund und seine Mutter Anne vorstellt, verschlägt es ihm fast die Sprache. Mit ihr und drei anderen Jugendlichen, die sich auf Sylt alle durch Zufall kennengelernt haben, hat er vor 40 Jahren einen wunderschönen Urlaub dort verbracht. Mit dabei war auch Tina, in die er sich damals verliebt hatte und die seither spurlos verschwunden ist. Auf einen Brief von ihm hat sie ihm nie geantwortet Ihr Schicksal lässt ihn nicht mehr los und er versucht, die Ereignisse von damals aufzuarbeiten.

Ist Tina einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Er war seiner Erinnerung nach der letzte, der sie damals gesehen hatte. Haben die anderen mit ihrem Verschwinden zu tun? Halten sie ihn eventuell sogar für verdächtig? Was wird passieren, wenn er nachforscht?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Mitglieder der damaligen Clique erzählt und so erfährt der Leser, was aus den Jugendlichen von damals geworden ist. Ich muss zugeben, dass der Schreibstil anfangs für mich etwas gewöhnungsbedürftig war, so ganz anders, als ich es gewohnt bin. Aber irgendwann war ich im Flow und die Geschichte hat mich immer mehr in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen, was bei rd. 130 Seiten auch ziemlich zügig geht.

Das Ende hat mich absolut überrascht. Es kam völlig anders als erwartet und das ist einfach großartig. Für mich ist diese Geschichte, die komplett anders ist, als ich es erwartet hatte, 5 von 5 Sternen wert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2024

Die Aufklärung alter Familiengeheimnisse kann extrem spannend sein

Wie Spuren am See - Die Erbin
0

Ich habe schon mehrere Romane von Sibylle Baillon gelesen und war immer begeistert. Als ich dann auf der Buchmesse in Frankfurt dieses Buch unter den Neuerscheinungen gefunden habe, musste ich es einfach ...

Ich habe schon mehrere Romane von Sibylle Baillon gelesen und war immer begeistert. Als ich dann auf der Buchmesse in Frankfurt dieses Buch unter den Neuerscheinungen gefunden habe, musste ich es einfach mitnehmen. Zum Glück, denn die Geschichte ist unglaublich fesselnd.

Protagonistin Isabella erbt völlig unerwartet eine wunderschöne Villa am Bodensee. Dabei kenn sie die Erblasserin Ada gar nicht. Warum hat diese ihr als völlig Unbekannte ein so großes Erbe hinterlassen? Hatte sie vielleicht etwas mit ihrer Familie zu tun?

Isabella beschließt gegen den Willen ihres Freundes, der das Haus sofort verkaufen möchte, an den Bodensee zu fahren und sich das Haus anzusehen. Sie hofft, einen Hinweis darauf zu finden, was der Grund war, ihr dieses Haus zu vermachen. Sie lernt ihren Nachbarn Chris kennen, einen Sagenforscher, der die alte Dame kannte und nun versucht, ihr bei der Aufklärung dieses Mysteriums zu helfen. Dabei erfahren die beiden viel über Ada, die in diesem Haus geboren wurde, es für einen Aufenthalt in Frankreich verließ, um als Schauspielerin zu arbeiten und in den 1950er Jahren wieder zurückkam. Während der Recherchen über das Leben Adas entdecken sie auch bisher unentdeckte Verbrechen und Geheimnisse der Familie, die ohne die Erbschaft wohl nie ans Licht gekommen wären.

Ich bin von diesem Roman der Autorin wieder einmal restlos begeistert. Der Schreibstil gefällt mir sehr, sehr gut. Sibylle Baillon schafft es, dass ich mich als Leserin unglaublich wohl fühle mit der Geschichte und mit den Protagonisten leide und hoffe. Die Themen sind teilweise sehr ernst, werden aber wunderbar leicht in die Geschichte eingeflochten und schaffen trotzdem eine Wohlfühlatmosphäre.

Es ist ein sehr gut geschriebener Roman, der wunderbar in die Urlaubszeit passt, aber auch zu jeder anderen Zeit Spaß bereiten wird, weil er absolut fesselnd ist. Ich möchte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Für mich ist er wundervolle 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung wert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2024

Hier hätte ich mit Freuden auch 10 Sterne vergeben - mein absolutes Jahreshighlight

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
0

Dieses Buch, das im Westerwald des 18. Jahrhunderts spielt, ist mein absolutes bisheriges Jahreshighlight. Es geht um Karl und dessen Großvater Jakob, dessen Geschichte sich in tragischer Weise mit Karl ...

Dieses Buch, das im Westerwald des 18. Jahrhunderts spielt, ist mein absolutes bisheriges Jahreshighlight. Es geht um Karl und dessen Großvater Jakob, dessen Geschichte sich in tragischer Weise mit Karl wiederholt. Karl ist ein sehr ruhiges, in sich gekehrtes Kind, das immer wieder Spott seiner Brüder und seines Vaters auf sich zieht. Nur sein Großvater, der früh die Begabung für Holzarbeiten und Schnitzereien bei ihm erkennt, ermutigt ihn immer wieder. Schließlich vertraut er ihm ein Geheimnis an, das er nur lüften soll, wenn er wirklich nicht mehr weiter weiß.

Nach dem Tod des Großvaters hat Karl es sehr schwer. Die Spannungen zwischen ihm und seinem Vater bzw. Brüdern spitzen sich zu, als es zu einem folgenschweren Unfall kommt. Karl packt seine Sachen sowie die Bibel seines Großvaters und verschwindet, weil er um sein Leben fürchtet. Er versucht, sich mit seiner Leidenschaft, dem Holz, ein Leben aufzubauen. Nebenher begibt er sich auf Spurensuche, denn der Nachlass seines Großvaters birgt viele Geheimnisse.

Wird er es schaffen, sein Leben in den Griff zu bekommen und zu beweisen, dass er ein guter Mensch ist? Und wird er die Geheimnisse seines Großvaters lüften?

Die Geschichte spielt in zwei Zeitsträngen, nämlich denen von Jakob und Karl. Dabei wird klar, dass sich die beiden Lebenswege sehr ähneln und viele Parallelen bestehen. Während Karls Geschichte chronologisch erzählt wird, erfährt der Leser von Jakob lediglich Häppchen in verschiedenen Lebensabschnitten, die scheinbar keinem Zeitstrahl folgen. Dennoch lösen sich die Fragen, die sich der Leser stellt, nach und nach auf und zum Schluss wird der Kreis in einer absolut unvergleichlichen Art und Weise geschlossen.

Der Westerwald ist nicht weit weg von mir, und die Orte der Handlung sind mir teilweise bekannt. Ich mag es immer sehr, wenn ich die Örtlichkeiten zumindest ein wenig kenne. Aber ich schiebe es nicht alleine darauf zurück, dass dieser Roman mir so gut gefallen hat. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und ich war von Anfang an direkt in der Geschichte drin. Karl und Jakob sind sehr sympathische Protagonisten, denen ich, hätte ich zu dieser Zeit gelebt, ohne Bedenken mein Leben anvertraut hätte. Zum Glück gab es auch für Jakob und Karl Menschen, die vorbehaltslos hinter ihnen standen. Alles könnte sich genauso zugetragen haben, ich habe mich direkt in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Die Geschichte ist plausibel und logisch aufgebaut und zum Schluss blieben keine Fragen offen.

Wer die Kombination aus Historie, Handwerk und gelebter Geschichte liebt, dem kann ich das Buch absolut und uneingeschränkt empfehlen. Ich war total gefesselt und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. So muss ein guter Roman sein. Ich bewerte das Buch mit absolut verdienten 5 von 5 Sternen. Aber selbst 10 Sterne wären mehr als verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2024

Lest, was passiert, wenn ein Bürgermeister seine Gemeinde als Stadt der Liebe bekannt machen möchte

Sweet Valentine / Neues Jahr, neues Glück – Liebe inbegriffen
0

Als ich die Vorgeschichte bzw. Teil 1 von Sweet Valentine gelesen hatte, war ich angefixt von der Idee und den teils schrulligen Bewohnern mit ihren losen Mundwerken, vor allem denen der Älteren des Ortes.

Die ...

Als ich die Vorgeschichte bzw. Teil 1 von Sweet Valentine gelesen hatte, war ich angefixt von der Idee und den teils schrulligen Bewohnern mit ihren losen Mundwerken, vor allem denen der Älteren des Ortes.

Die gesamte Reihe dreht sich um die Bewohner des fiktiven Städtchens Valentine. Hier in Band 2 sucht Kelsey nach der großen Liebe - oder auch nicht. Ihr Ex Phil ist ein echter Kotzbrocken. Dennoch lässt sie ihn wieder an sich ran. Dummerweise hat sie an Silvester einen Blackout und weiß hinterher nicht, ob und wenn ja, mit wem da was gelaufen ist. Theoretisch kommen 4 Männer in Betracht.

Zum Glück ist da Eric, der heimlich in Kelsey verliebt ist. Er versucht, sie zu schützen und ihr zu helfen, aber irgendwie kommt er nicht wirklich an sie ran. Wird sie irgendwann verstehen, dass er der eine ist, der wirklich zu ihr passt?

Ich habe mich in Valentine sehr wohl gefühlt, habe dort Silvester gefeiert und bin mit Kelsey im Wald spazieren gegangen - seltsame Begegnungen inklusive. Ihre Ausraster fand ich nicht immer gut, aber dennoch mochte ich die Protagonistin und natürlich Eric, auf den immer Verlass ist.

Der Schreibstil ist wie immer bei Heidi Troi super. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Valentine ist wirklich ein schönes Setting und die Bewohner sind meist sehr liebenswert, wenn auch teilweise etwas schrullig - was ich aber auch sehr mag. Die Geschichte um Kelsey und Eric hat mich gut unterhalten und ist mir 4 von 5 Sternen wert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere