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Veröffentlicht am 24.02.2025

Gesellschaftsroman mit mysteriösen Krimi Elementen

Der Gott des Waldes
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Der für einen Thriller ungewöhnliche Titel „Der Gott des Waldes“ und das mysteriöse Cover haben mich gleich neugierig auf Liz Moores Geschichte rund um ein verschwundenes Mädchen gemacht. Auch das Setting ...

Der für einen Thriller ungewöhnliche Titel „Der Gott des Waldes“ und das mysteriöse Cover haben mich gleich neugierig auf Liz Moores Geschichte rund um ein verschwundenes Mädchen gemacht. Auch das Setting (ein Feriencamp in den 70er Jahren) ist eher ungewöhnlich und spannend. Den Bezug zum Titel lässt die Autorin von der Camp-Leiterin T.J. herstellen:

Sie erzählte, das Wort [Panik] komme vom griechischen Gott Pan, dem Gott des Waldes. Er liebte, es die Menschen zu täuschen und ihre Sinne zu verwirren, bis sie die Orientierung verloren. Und den Verstand.
Wer in Panik gerät, sagte T.J, macht sich den Wald zum Feind. Wer ruhig bleibt, ist sein Freund.


Sehr passend finde ich – auch die Leserinnen werden hier gezielt getäuscht und verwirrt. Dabei ist „Der Gott des Waldes“ für mich viel mehr ein Gesellschaftsroman als ein reiner Thriller. Geschickt verwebt Liz Moore mehrere Erzählstränge, Perspektiven und Zeiträume. Was zunächst verwirrend erscheint, entwirrt sich schnell zu einem packenden Kriminalfall gespickt mit Gesellschaftskritik. Der Roman begleitet sowohl das Verschwinden der Tochter der reichen Camp-Betreiber Familie – Barbara Van Laar, als auch die Ereignisse 14 Jahre zuvor – als Barbaras Bruder Bear ebenfalls auf dem gleichen Grundstück verschwand.

Mir hat hier insbesondere das Setting eines wochenlangen Feriencamps für Kinder aus wohlsituierten Familien sehr gefallen, da es sich eben nicht vornehmlich um Teenie-Dramen dreht, sondern soziale Ungleichheit, Privilegien, Machtgefälle und Wohlstandsverwahrlosung pointiert darstellt. Auch wenn die Geschichte größtenteils in den 70ern oder sogar 50er Jahren spielt, sind viele der Mechanismen aktueller denn je. Für mich hat sich beim Lesen eine starke Sogwirkung entwickelt – ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen und mich dabei sehr gut unterhalten gefühlt. Setting, Sprache, Protagonist
innen – für mich stimmte alles.

Rückblickend kann ich zwar doch einige Kritikpunkte in der Story finden – diese sollen allerdings nicht in die Wertung einfließen, da „Der Gott des Waldes“ mich – wie erwartet – bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 11.02.2025

Spannender Auftakt für Dora und Rado

Schmerz
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Gesucht und gefunden – sie könnten nicht unterschiedlicher sein und arbeiten doch perfekt zusammen: Dora und Rado. Dass „Schmerz“ von Jón Atli Jónasson erst der Auftakt einer Serie ist, wird mit jeder ...

Gesucht und gefunden – sie könnten nicht unterschiedlicher sein und arbeiten doch perfekt zusammen: Dora und Rado. Dass „Schmerz“ von Jón Atli Jónasson erst der Auftakt einer Serie ist, wird mit jeder Seite klarer. Neben der Covergestaltung mit Wiedererkennungswert bieten vor allem die beiden Protagonist:innen noch viel Spielraum für weitere Bände. Dora mit ihrer Kopfverletzung, der daraus resultierenden Persönlichkeitsveränderung und besonderen Wahrnehmung und Rado, ein Migrant, dem nun familiäre Verstrickungen gefährlich werden. Zunächst nehmen sie eher widerwillig die Zusammenarbeit auf, lernen sich dann jedoch kennen und schätzen. Und auch mir sind die beiden ans Herz gewachsen – obwohl für mich die Buchwelt wirklich gesättigt mit „Ermittlern mit konstruierten Macken“ ist. Hier passt es einfach – vielleicht hat der Autor daher auch ein Anagramm für die Namen gewählt.

Inhaltlich reiht sich „Schmerz“ gut ins Genre Nordic Noir ein – die Atmosphäre ist düster, kühl und unaufgeregt. Es geht um Ermittlungsarbeit, kriminelle Banden, Korruption, Drogen und mehr – und die Spannung kommt ganz ohne blutige Serienmorde auf. Dass der Autor auch als Drehbuchautor arbeitet, lässt sich erkennen. Ich könnte mir Dora und Rado gut auch als Sonntagskrimi vorstellen, beim Lesen entstehen die Filmszenen ganz wie von allein im Kopf. Schmerz ist ein Buch, in das man gut abtauchen kann – ich habe es nur wenig aus der Hand gelegt.

Ein bisschen Luft nach oben ist allerdings noch da. Für volle fünf Punkte ging es mir auf den letzten Seiten fast ein bisschen zu schnell. Am Ende gibt es einen gelösten Fall und viele Geschichten rund um das Ermittlerteam, die darauf warten, weitererzählt zu werden. Ich bin auf jeden Fall auch bei der nächsten Ermittlung wieder dabei!

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Veröffentlicht am 10.02.2025

"Blumen, Kohl und Rock'n'Roll " – genau mein Motto

Blumen, Kohl & Rock'n'Roll
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"Blumen, Kohl und Rock'n'Roll " - das ist genau das, was ich mir von meinem Garten wünsche! Das neue Buch von Anja Klein von @derkleinehorrorgarten hat mich daher direkt magisch angezogen. Auch die Farbgebung ...


"Blumen, Kohl und Rock'n'Roll " - das ist genau das, was ich mir von meinem Garten wünsche! Das neue Buch von Anja Klein von @derkleinehorrorgarten hat mich daher direkt magisch angezogen. Auch die Farbgebung des Buches finde ich toll – sie ist ungewöhnlich und weckt direkt die Neugierde. Insgesamt macht das Buch einen hochwertigen Eindruck: matte Seiten, tolle, satte Fotos mit schönen Illustrationen. Alles wirkt sehr modern, frisch und bodenständig.

Inhaltlich sollte man allerdings keinen Schritt für Schritt Gartenratgeber erwarten. Das Buch ist eher wie ein schöner Gartenrundgang mit Geschichten, Inspiration und Tipps und Tricks. Genauso, wie ich gerne fremde Gärten besuche und ein bisschen mit den Gärtner*innen plaudere, finde ich auch diese Einladung in Anjas Garten sehr gelungen. Es gibt viel anzuschauen und die Geschichte rund um den Garten wird humorvoll erzählt.

Oft finde ich mich in den Erzählungen gleich wieder – auch ich finde es schade, dass sich immer mehr Gärten hinter hohen Plastikzäunen verstecken! Einige Texte sollte man mit dem nötigen Augenzwinkern lesen – so klingt auch die Rechnung zu den Kosten zum Gemüseanbau. Über die Rezepte bin ich erst ein bisschen gestolpert. Wenn man das Buch wie einen Besuch im Garten betrachtet, passen sie allerdings gut ins Konzept – denn wer bietet seinen Gästen nicht gern ein Stück Kuchen an?

Insgesamt ist "Blumen, Kohl und Rock'n'Roll " ein Buch, das ich sehr gern immer wieder in die Hand nehme. Es macht richtig Lust auf die neue Gartensaison. Für volle fünf Sterne hätte ich mir doch noch ein bisschen mehr Ratgeber Inhalte gewünscht.

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Veröffentlicht am 15.01.2025

Spannende Unterhaltungsliteratur

Die blaue Stunde
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Die blaue Stunde von Paula Hawkins hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Vielleicht auch, weil ich durch „Girl on the train“ mit großen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Helena, Sebastian, ...

Die blaue Stunde von Paula Hawkins hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Vielleicht auch, weil ich durch „Girl on the train“ mit großen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Helena, Sebastian, Becker – besonders diese drei Protagonist*innen erschienen mir am Anfang eher aus einem Kinofilm oder einer Rosamunde Pilcher Geschichte entfallen: Reicher Erbe, schöne Frau und Kunsthistoriker – wird die Geschichte da nicht zu platt? Zum Glück habe ich die ersten Seiten einfach so hingenommen und konnte dann doch noch in eine spannende Geschichte eintauchen. Rund um die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman werden dann sogar durchaus gesellschaftskritische Töne angesprochen. Denn das Bild, das von Vanessa durch die (meist männliche) Presse gezeichnet wird, stimmt wenig mit der Vanessa überein, die wir durch Tagebucheinträge kennenlernen. Die blaue Stunde ist kein temporeicher Thriller mit überschlagenden Ereignissen und Polizeiarbeit, sondern baut eher langsam Spannung auf. Menschliche Beziehungen und die Zwischentöne stehen hier im Vordergrund. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hat die Geschichte für mich einen Sog entwickelt und vor allem gegen Ende Fahrt aufgenommen. Auch wenn dies nicht mein Lieblingsroman von Paula Hawkins ist, auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Erster Teil top, zweiter Teil flop

Nach uns der Himmel
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Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil ...

Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil von Simone Buchholz ist ein besonderer – ich würde ihn am ersten mit einem summenden Bienenstock vergleichen oder einem Kopf voller Gedanken. Es ist viel los, überall passiert was, die Gedanken und Sätze rasen nur so. Durch viele kleine Beobachtungen entsteht ein starkes Bild. Manchen mag das zu viel sein, ich war begeistert und direkt in der Geschichte gefangen! Durch die ersten Kapitel bin ich nur so geflogen, mir gefiel das Mystische, die leicht bedrohliche Stimmung, das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch die Covergestaltung ist im Hinblick auf die Geschichte einfach toll und passend!
Im zweiten Teil kam dann für mich persönlich aber die Ernüchterung. Die Charaktere und der Plot wurden mir plötzlich viel zu plakativ und zu aufgesetzt. Ich möchte nicht zu viel von der Story verraten. Ich war fast ein bisschen beleidigt, dass die Story, in die ich so investiert war, nun so „einfach“ weiter geht. Daher habe ich am Ende nur 3,5 Sterne vergeben. Empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem. Das Buch ist definitiv „mal etwas anderes“ und gelangweilt war ich nie. Außerdem mag ich es, wenn es Buch Gefühle weckt – auch wenn es keine positiven Gefühle sind und das Buch am Ende einfach meinen Geschmack nicht getroffen hat.

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