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Veröffentlicht am 06.05.2021

Über die Freundschaft zweier Frauen

Die Geschichte von Kat und Easy
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Kat und Easy sind 1973 Teenager. Sie teilen ihre Ängste und Sorgen miteinander, ebenso ihre Wünsche und Träume. Als sich die beiden 16-jährigen Mädchen in denselben jungen Mann verlieben, ist das nicht ...

Kat und Easy sind 1973 Teenager. Sie teilen ihre Ängste und Sorgen miteinander, ebenso ihre Wünsche und Träume. Als sich die beiden 16-jährigen Mädchen in denselben jungen Mann verlieben, ist das nicht unbedingt förderlich für ihre Freundschaft. Schließlich geschieht ein schrecklicher Unfall. Und dann reißt der Kontakt zwischen den Jugendlichen abrupt ab.
In der Gegenwart sind beide Frauen über 60 und haben nach wie vor keinen Kontakt mehr zueinander, bis Easy im Internet auf Kat stößt und diese schließlich in ihr Ferienhaus nach Kreta einlädt.
Dort wollen die Frauen eine gemeinsame Woche verbringen, über ihre Vergangenheit reden und Geschehenes aufarbeiten.

"Die Geschichte von Kat und Easy" spielt auf zwei Zeitebenen, springt immer wieder von der Gegenwart zurück ins Jahr 1973 und wird aus der Sicht von Kat erzählt.
Das Buch hat mich erreicht, aber nicht durchgehend gefesselt. Zwischendurch gab es Abschnitte, die ich etwas langatmig fand. Trotz allem ist es eine leicht zu lesende, bewegende Lektüre mit Tiefgang. Eine Geschichte, die nachklingt und einen nachdenken lässt - über Freundschaft, Liebe und das Leben.
Gestört hat mich allerdings, dass Drogen auf beiden Zeitebenen ein große Rolle spielten, nahezu bagatellisiert wurden und schon fast zum Alltag gehörten.

Die Autorin Susann Pásztors ist 1957 geboren und war somit selbst jung in den 70ern.
Ihr Roman "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" wurde 2017 mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Wuchtige Familiengeschichte

Jaffa Road
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Nina, eine Archäologin aus Berlin, erhält einen Anruf aus Italien von Avvocato Catalano, dem
Notar ihres Großvaters Moritz Reincke. Er hat eine traurige Mitteilung für Nina und bittet sie, zur Testamentseröffnung ...

Nina, eine Archäologin aus Berlin, erhält einen Anruf aus Italien von Avvocato Catalano, dem
Notar ihres Großvaters Moritz Reincke. Er hat eine traurige Mitteilung für Nina und bittet sie, zur Testamentseröffnung nach Palermo zu kommen. Auch ihre Tante Joëlle, die in Paris lebt, wurde informiert. Vor Ort erleben die beiden Frauen eine Überraschung. Sie treffen auf Elias, einen Enkel von Moritz alias Maurice. Denn wie sich herausstellt, hatte der Verstorbene mehrere Identitäten.
Rückblickend erfahren wir, wie das Schicksal der drei Familien zusammenhängt. In verschiedenen Erzählsträngen geht es neben Palermo abwechselnd unter anderem nach Haifa, Jaffa und Tunis.
Ausführlich und intensiv greift der Roman den Nahostkonflik auf und erklärt erzählend die Zusammenhänge.

Ich muss zugeben, es hat ein bisschen gedauert, bis ich in der Geschichte drin war.
Die ersten hundert Seiten habe ich doch sehr distanziert gelesen, dann allerdings fiel es mir leichter. Mit über 600 Seiten ist es ein wuchtiges Buch, welches Längen aufweist und mir etwas zu ausführlich geschrieben und dadurch langatmig erscheint. Ich habe mir vor einigen Jahren "Bella Germania" gekauft und den Roman innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen. Das war diesmal leider nicht der Fall. Trotz allem hat mich die Geschichte sehr berührt. Das Thema ist großartig recherchiert.

"Jaffa Road" schließt übrigens an den Roman "Piccola Sicilia" an, setzt die Geschichte von Moritz und Yasmina fort und erweitert sie. Man kann das Buch aber ohne weiteres auch lesen, wenn man, so wie ich, den Vorgänger noch nicht kennt.
Der Bestseller hat 672 Seiten und ist im S. Fischer Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Nicht ganz überzeugend

Tod in Zeeland
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Freddie nimmt mit ihrer Freundin Miriam an einem mehrtägigen Yogaseminar in Zeeland teil. Sie will sich über die Beziehung zu ihrem Freund Jan klar werden und Abstand gewinnen.
Doch bereits am ersten Abend ...

Freddie nimmt mit ihrer Freundin Miriam an einem mehrtägigen Yogaseminar in Zeeland teil. Sie will sich über die Beziehung zu ihrem Freund Jan klar werden und Abstand gewinnen.
Doch bereits am ersten Abend gibt es eine Leiche, und die wird ausgerechnet von Freddie entdeckt. Die ermordete Frau, die sich ebenfalls für den Kurs angemeldet hatte, kannte auch Jan näher, um nicht zu sagen "sehr nahe". Dadurch und auch durch weitere Verstrickungen fällt der Verdacht unter anderem auf Freddie. Diese beginnt schließlich eigenmächtig zu ermitteln.

Carla Capellmann hat mit "Tod in Zeeland" ihren ersten Krimi und somit den ersten Fall für Freddie Weihs geschrieben.
Das Buch liest sich leicht und flüssig und ist mit vielen niederländischen Begriffe gespickt, für die man eine Übersetzung im Anhang findet.
Wer die Gegend um Zeeland kennt, wird begeistert sein, denn alles ist schön und sehr bildlich beschrieben.
Die Story selbst fand ich etwa bis zur Hälfte des Buches ganz gut, dann allerdings hat sie mich einfach nicht mehr gepack. Irgendwie hat mir insgesamt so ein bisschen der rote Faden gefehlt. Ich mag Yoga, trotzdem war es mir hier etwas zu viel, und ebenso zu viel wurden mir die Schuhe, die regelmäßig verschwanden. Das alles ist zwar auch humorvoll erzählt, hat mich in diesem Fall aber nicht wirklich erreicht.
Lediglich gegen Ende nimmt die Geschichte noch an Fahrt auf und wird spannend.
Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Nur erwarte ich selbst von einem guten Krimi einfach mehr.

"Tod in Zeeland" ist im Emons Verlag erschienen und hat 288 Seiten.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Leider zu oberflächlich

Gespenster
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Nina George Dean trägt ihren zweiten Vornamen nach George Michael von der Band Wham, denn deren Song "The Edge Of Heaven" war auf Platz 1, als Nina geboren wurde. An ihrem 32. Geburtstag macht sie sich ...

Nina George Dean trägt ihren zweiten Vornamen nach George Michael von der Band Wham, denn deren Song "The Edge Of Heaven" war auf Platz 1, als Nina geboren wurde. An ihrem 32. Geburtstag macht sie sich wieder einmal Gedanken über ihr Leben, ihre Zukunft, vor allem über ihre Beziehungen. Auf einer Dating Plattform lernt sie Max kennen, der sie vom ersten Moment an begeistert. Alles scheint perfekt, doch dann verschwindet Max ohne Erklärungen wieder von der Bildfläche. Dieses Phänomen nennt man Ghosting.

Glaubt man der Presse, so handelt es sich bei dem "Sunday Times-Bestseller" um einen tollen Wohlfühlroman, um ein unterhaltsames Buch für Frauen jeden Alters.

Also ich muss gestehen, ich fand den Roman eher langweilig und unspektakulär.

Ich hatte schon Probleme, in die Geschichte reinzukommen und nicht immer abzuschweifen, obwohl sie leicht geschrieben ist. Aber mir passierte einfach zu wenig. Zudem fand ich auch so gar keinen Zugang zu der Protagonistin.

Einzig der Erzählstrang um Ninas demenzkranken Vater hatte etwas Berührendes.

Alles in allem ist "Gespenster" kein schlechter Roman, aber ich selbst konnte einfach so gar nichts damit anfangen. Vermutlich ist die Lektüre doch nicht für Frauen aller Altersgruppen gemacht. Wenn man über 20 Jahre glücklich verheiratet ist und nahezu erwachsene Kinder hat, kann man mit dieser Art von Büchern vielleicht nicht mehr viel anfangen. Zumindest geht es mir so.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass man an dem Roman Gefallen findet, wenn man leichte Unterhaltung sucht und sich lediglich berieseln lassen möchte.

"Gespenster" von Dolly Alderton ist ein Atlantik Buch aus dem Hoffmann und Campe Verlag, hat 384 Seiten und wurde aus dem Englischen von Eva Bonné übersetzt.


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Veröffentlicht am 05.03.2021

Leichte Unterhaltung

Mein Glück in deinen Händen
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Sara und Mariel - zwei Schwestern, die schon in ihrer Kindheit Schwierigkeiten miteinander hatten, und die jetzt im Erwachsenenalter ziemlich zerstritten sind. Kein Wunder, denn Mariel hat sich in Saras ...

Sara und Mariel - zwei Schwestern, die schon in ihrer Kindheit Schwierigkeiten miteinander hatten, und die jetzt im Erwachsenenalter ziemlich zerstritten sind. Kein Wunder, denn Mariel hat sich in Saras Freund Carter verliebt und möchte ihn nun heiraten. Sara, die das Gefühl hat, Carter immer noch zu lieben, trifft dies mitten ins Herz. Und sie ist wild entschlossen, die Hochzeit ihrer Schwester zu sabotieren. Als Eventmanagerin hat sie so ihre Erfahrungen und Möglichkeiten, um in die Vorbereitungen einzugreifen und diese in eine Richtung zu lenken, die ihrer Schwester ganz sicher nicht gefallen wird.

Mary Simses hat mit "Mein Glück in deinen Händen" einen leichten Roman geschrieben, der sich schnell lesen lässt und der vor allem gespickt ist mit überaus komischen, skurrilen  Situationen. 
Mit den Protagonisten ist man schnell vertraut.  Die 400 Seiten lassen sich zügig lesen.
Wer eine leichte, anspruchslose Geschichte sucht, dem bereitet das Buch sicherlich großes Vergnügen. 



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