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Veröffentlicht am 25.09.2022

Ein wunderschöner Winterroman

Sterne glitzern auch im Schnee
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„Sterne glitzern auch im Schnee“ - der neue Roman von Bestseller-Autorin Meike Werkmeister. Die Geschichte knüpft an vorhergehende Bände der Autorin an. Man kann das Buch aber auch ohne weiteres so lesen, ...

„Sterne glitzern auch im Schnee“ - der neue Roman von Bestseller-Autorin Meike Werkmeister. Die Geschichte knüpft an vorhergehende Bände der Autorin an. Man kann das Buch aber auch ohne weiteres so lesen, ohne die anderen zu kennen.
Worum geht’s?
Wir begegnen wieder Anni und Thies aus Bremen, den Hauptcharakteren aus „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ sowie Annis Freundin Maria und deren Lieben, die man aus „Über dem Meer tanzt das Licht“ kennt.
Acht Tage vor Weihnachten in Bremen: Bei Anni und Thies gibt es Spannungen. Von Weihnachten ist noch nicht viel zu spüren. Zudem steht unerwartet jemand vor ihrer Tür, will beherbergt werden und sorgt somit für noch mehr Aufregung.
Mit 208 Seiten ist das Taschenbuch schnell gelesen. Wer den Erzählstil von Meike bisher mochte, wird auch diese Lektüre hier wieder genießen. Ein kleiner, feiner Winterroman - sehr schön geschrieben!
Ebenfalls toll ist der Anhang im Buch. Wir finden darin einen Adventskalender mit Sprüchen, Basteltipps und Rezepten sowie ein paar Seiten für eigene Gedanken und Notizen.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Auf den Spuren der Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben ...

„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben weiß.
Anne und Peter lernten sich am 9. November 1989 beim Mauerfall kennen. Spontan entschied er sich damals, mit ihr zu gehen und alles hinter sich zu lassen.

Mit ihrem Wohnmobil, mit dem sie und Peter ursprünglich nach Skandinavien reisen wollten, begibt sich Anne nun also auf die Spuren der Vergangenheit und bereist die ehemalige DDR. Mit im Gepäck hat sie einen Schuhkarton mit alten Fotos, den sie in Peters Sachen gefunden hat. Wer sind die Menschen auf den Bildern? Wieso hat Peter ihr so vieles verschwiegen? Fragen über Fragen tauchen auf, die beantwortet werden wollen.

Der Roman war für mich jetzt kein Lese-Highlight. Trotzdem hat mir die Geschichte gefallen. Viele Erinnerungen an die damalige Zeit kamen hoch, die Gedankengänge von Anne waren mir nicht unbekannt, auch ich war zur Zeit der Wende um die 20 und bin in Westdeutschland aufgewachsen.

Wer also eine Lektüre sucht, die sich leicht und schnell lesen lässt, die einen mit auf die Reise nimmt unter anderem nach Rügen, in die Uckermark und nach Thüringen, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Erstklassig

Nachmittage
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Um es gleich vorweg zu nehmen - ich bin begeistert von Ferdinand von Schirachs neuer Lektüre „Nachmittage“!

Wie bereits „Kaffee und Zigaretten“ ist auch das neue Buch ein Erzählband - eine Sammlung aus ...

Um es gleich vorweg zu nehmen - ich bin begeistert von Ferdinand von Schirachs neuer Lektüre „Nachmittage“!

Wie bereits „Kaffee und Zigaretten“ ist auch das neue Buch ein Erzählband - eine Sammlung aus 26 Essays, Notizen, Beobachtungen. Es sind Erzählungen aus dem Leben, aus verschiedenen Städten weltweit.
Manche ganz kurz, andere länger.
Facettenreiche Erzählungen, thematisch breit gefächert, mit oftmals unerwartetem Ende - teilweise erschreckend, verblüffend, manchmal auch ein wenig amüsant.
Ferdinand von Schirach schreibt wie immer mit einer Eleganz, sehr melancholisch. Kein Wort ist zu viel, kein Satz überflüssig.

Einfach brillant und absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Nominiert für den Deutschen Buchpreis

Nebenan
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Jedes Jahr im Oktober zur Frankfurter Buchmesse wird der Deutsche Buchpreis verliehen. Seit einer Woche stehen die 20 Nominierten für 2022 fest. Auch der Roman „Nebenan“ von Kristine Bilkau hat es auf ...

Jedes Jahr im Oktober zur Frankfurter Buchmesse wird der Deutsche Buchpreis verliehen. Seit einer Woche stehen die 20 Nominierten für 2022 fest. Auch der Roman „Nebenan“ von Kristine Bilkau hat es auf die Longlist geschafft.

Es ist ein leiser Roman, der unter anderem von drei Frauen erzählt - von Astrid, einer Ärztin, Anfang 60. Sie ist verheiratet, hat Kinder und Enkel - von Julia, einer Keramikerin, Ende 30, die ebenfalls verheiratet ist und sich sehnlichst ein Kind wünscht - von Elsa, Astrids fast 80-jähriger Tante. Da sind deren Ängste, Geheimnisse, Sehnsüchte, unausgesprochene Wünsche und Gedanken.

Und da ist das plötzlich leerstehende Nachbarhaus, das zum Thema wird. Wohin sind die Bewohner verschwunden? Was ist mit der Mutter und den Kindern passiert in dem kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal?

Ebenso wie die Protagonistinnen machen wir uns unsere Gedanken. Es geschehen merkwürdige Dinge. Alltägliche Situationen in der Geschichte lassen uns zunehmend misstrauischer werden.

„Nebenan“ ist ein feinsinniges Buch. Vieles wird angedeutet, vieles bleibt offen. Ein Buch, das lange nachklingt. Mir fällt es gar nicht so leicht, diese Lektüre zu beschreiben. Hier spielt sich vieles zwischen den Zeilen ab.
Auf jeden Fall sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Zwei unterschiedliche Frauen - eine gravierende Gemeinsamkeit

Die Definition von Glück
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Ein sommerliches Cover, ein schöner Titel, ein interessanter Klappentext – was verbirgt sich dahinter?

Der Roman „Die Definition von Glück“ erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die beide Anfang ...

Ein sommerliches Cover, ein schöner Titel, ein interessanter Klappentext – was verbirgt sich dahinter?

Der Roman „Die Definition von Glück“ erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die beide Anfang der 1960er Jahre geboren sind. Clarisse lebt in Paris, zwischendurch auch immer wieder mal an anderen Orten weltweit. Sie ist den Männern verfallen, wird benutzt, kommt nicht von ihnen los. Ève dagegen wohnt mit ihrer Familie in New York. Ihr Leben scheint gut situiert und konservativ. Von 1976 über die Jahrzehnte hinweg bis ins Heute erfahren wir die Geschichte der beiden und das, was sie miteinander verbindet.

Das Buch entwickelt von Anfang an einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Es erzählt über Liebe und Glück, Muttersein, das Älterwerden, toxische Beziehungen. Und beim Lesen empfindet man die unterschiedlichsten Gefühle – Mitleid, Wut, Freude, Entsetzen…
Mit „Die Definition von Glück“ von Catherine Cusset hat der Eisele Verlag erstmals einen französischen Roman in sein Programm aufgenommen. Eine sehr gute Entscheidung - gerne mehr davon!
Die Lektüre ist am 28. Juli erschienen, hat 384 Seiten und wurde von Sabine Schwenk aus dem Französischen übersetzt.

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