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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2022

Nominiert für den Deutschen Buchpreis

Nebenan
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Jedes Jahr im Oktober zur Frankfurter Buchmesse wird der Deutsche Buchpreis verliehen. Seit einer Woche stehen die 20 Nominierten für 2022 fest. Auch der Roman „Nebenan“ von Kristine Bilkau hat es auf ...

Jedes Jahr im Oktober zur Frankfurter Buchmesse wird der Deutsche Buchpreis verliehen. Seit einer Woche stehen die 20 Nominierten für 2022 fest. Auch der Roman „Nebenan“ von Kristine Bilkau hat es auf die Longlist geschafft.

Es ist ein leiser Roman, der unter anderem von drei Frauen erzählt - von Astrid, einer Ärztin, Anfang 60. Sie ist verheiratet, hat Kinder und Enkel - von Julia, einer Keramikerin, Ende 30, die ebenfalls verheiratet ist und sich sehnlichst ein Kind wünscht - von Elsa, Astrids fast 80-jähriger Tante. Da sind deren Ängste, Geheimnisse, Sehnsüchte, unausgesprochene Wünsche und Gedanken.

Und da ist das plötzlich leerstehende Nachbarhaus, das zum Thema wird. Wohin sind die Bewohner verschwunden? Was ist mit der Mutter und den Kindern passiert in dem kleinen Ort am Nord-Ostsee-Kanal?

Ebenso wie die Protagonistinnen machen wir uns unsere Gedanken. Es geschehen merkwürdige Dinge. Alltägliche Situationen in der Geschichte lassen uns zunehmend misstrauischer werden.

„Nebenan“ ist ein feinsinniges Buch. Vieles wird angedeutet, vieles bleibt offen. Ein Buch, das lange nachklingt. Mir fällt es gar nicht so leicht, diese Lektüre zu beschreiben. Hier spielt sich vieles zwischen den Zeilen ab.
Auf jeden Fall sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Zwei unterschiedliche Frauen - eine gravierende Gemeinsamkeit

Die Definition von Glück
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Ein sommerliches Cover, ein schöner Titel, ein interessanter Klappentext – was verbirgt sich dahinter?

Der Roman „Die Definition von Glück“ erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die beide Anfang ...

Ein sommerliches Cover, ein schöner Titel, ein interessanter Klappentext – was verbirgt sich dahinter?

Der Roman „Die Definition von Glück“ erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Frauen, die beide Anfang der 1960er Jahre geboren sind. Clarisse lebt in Paris, zwischendurch auch immer wieder mal an anderen Orten weltweit. Sie ist den Männern verfallen, wird benutzt, kommt nicht von ihnen los. Ève dagegen wohnt mit ihrer Familie in New York. Ihr Leben scheint gut situiert und konservativ. Von 1976 über die Jahrzehnte hinweg bis ins Heute erfahren wir die Geschichte der beiden und das, was sie miteinander verbindet.

Das Buch entwickelt von Anfang an einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Es erzählt über Liebe und Glück, Muttersein, das Älterwerden, toxische Beziehungen. Und beim Lesen empfindet man die unterschiedlichsten Gefühle – Mitleid, Wut, Freude, Entsetzen…
Mit „Die Definition von Glück“ von Catherine Cusset hat der Eisele Verlag erstmals einen französischen Roman in sein Programm aufgenommen. Eine sehr gute Entscheidung - gerne mehr davon!
Die Lektüre ist am 28. Juli erschienen, hat 384 Seiten und wurde von Sabine Schwenk aus dem Französischen übersetzt.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Vier Frauen, drei Generationen - eine tolle Geschichte!

Die Rückkehr der Kraniche
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"Man kann nicht fortgehen, wenn das Herz da bleibt..."
Freya ging fort, verließ das Dorf im Marschland, ihre Familie, ihre Freunde, um in Berlin neu anzufangen. In der Großstadt war sie ein anderer Mensch. ...

"Man kann nicht fortgehen, wenn das Herz da bleibt..."
Freya ging fort, verließ das Dorf im Marschland, ihre Familie, ihre Freunde, um in Berlin neu anzufangen. In der Großstadt war sie ein anderer Mensch. Sie machte Karriere mit einer eigenen Firma. Niemand dort kannte ihre Vergangenheit. Aber macht das glücklich?
Freyas Schwester, die 50-jährige Grete, blieb. Sie wollte oder schaffe es nicht, ihre Mutter allein zu lassen. Zudem war da noch Anna, Gretes uneheliche Tochter, für die sie die Verantwortung hatte.
Ursprünglich wollte Grete Meeresbiologie studieren und ist letztendlich doch nie weggekommen aus ihrem Dorf an der Binnenelbe.
Intensiv verspürt sie den Wunsch, im Herbst mit den Kranichen Richtig Süden zu ziehen.
Und dann ist da auch noch Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya. Ihr Mann starbt, als die Kinder noch klein waren. Alleine musste sie beide großziehen.
Als es Wilhelmine gesundheitlich sehr schlecht geht, fahren Freya und Anna in ihre alte Heimat, und alle vier Frauen stellen sich der Vergangenheit.

"Die Rückkehr der Kraniche" hat mich ab der ersten Seite gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist ein Roman voller Melancholie und Sehnsüchte. Detailliert wird die Natur beschrieben, vor allem die Vogelwelt dort im hohen Norden. Man kann die Rufe der Küstentiere regelrecht hören und sie durch die genaue Beschreibung ihres Gefieders bildlich vor sich sehen.
Wir erfahren von den Konflikten und Problemen, den Sehnsüchten von vier Frauen aus drei Generationen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und begeistert. Romy Fölck hat einen Roman geschaffen, der zu Herzen geht, ohne kitschig zu sein. Das Cover passt wunderbar zum Buch und trifft die Atmosphäre ganz genau.
Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Roadtrip

Zwei am Meer
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In "Zwei am Meer" von Fanny André reisen wir gemeinsam mit der 81-jährigen Camille und der 48-jährigen Isabelle durch die Normandie und die Bretagne. Die beiden Frauen begeben sich auf einen Roadtrip, ...

In "Zwei am Meer" von Fanny André reisen wir gemeinsam mit der 81-jährigen Camille und der 48-jährigen Isabelle durch die Normandie und die Bretagne. Die beiden Frauen begeben sich auf einen Roadtrip, um sich gegenseitig die schönsten Ecken ihres Landes zu zeigen. Und sie erzählen sich aus ihrem Leben.
Ursprünglich kennen sie sich durch Arnaud, Camilles Sohn und Isabelles Ex-Mann, der inzwischen verstorben ist und auf dessen Beerdigung sich die zwei nach Jahren zum ersten Mal wieder begegnet sind.
"Zwei am Meer" ist  das ideale Buch für den Sommer. Gerne hätte die Lektüre noch tiefgehender sein dürfen, aber auch so hat sie mir sehr gut gefallen. Ein schöner Wohlfühlroman!
Das Buch ist im DuMont Verlag erschienen, hat 272 Seiten und wurde aus dem Französischen von Ingrid Ickler übersetzt.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Ein klassischer Kluftinger

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Das berühmte Skelett eines Urzeitaffen und ein toter Wissenschaftler - in "Affenhitze", dem zwölften Fall für Kommissar Kluftinger, sind wir von Anfang an wieder mittendrin in der Geschichte und dürfen ...

Das berühmte Skelett eines Urzeitaffen und ein toter Wissenschaftler - in "Affenhitze", dem zwölften Fall für Kommissar Kluftinger, sind wir von Anfang an wieder mittendrin in der Geschichte und dürfen miterleben, wie Kluftinger auf seine ganz eigene Art ermittelt. Verschroben und ein wenig eigenbrödlerisch, so kennen wir ihn. Und so tritt er auch im neuen Band auf.

Dem Autorenduo ist erneut ein kurzweiliger Krimi gelungen. Auch dieser neue Fall ist leicht zu lesen, amüsant und gleichzeitig spannend. Eine leichte Lektüre für zwischendurch, die einfach Spaß macht. Es ist keine spektakulärer Roman, aber für Fans der Buch-Reihe ist auch diese Neuerscheinungen wieder ein Lesevergnügen.
Und auch das Cover überzeugt mit seiner klassischen Art. So passt es doch wunderbar zu seinen Vorgängern und reiht sich perfekt ein in die Klufinger-Serie.

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