Michael Böhm macht mit seinem Buch "Die Sanduhr in meinem Kopf" das Unmögliche möglich - er arrangiert seinen Leser:innen ein beeindruckendes Treffen mit bemerkenswerten Frauen, die sichtbare Spuren hinterlassen ...
Michael Böhm macht mit seinem Buch "Die Sanduhr in meinem Kopf" das Unmögliche möglich - er arrangiert seinen Leser:innen ein beeindruckendes Treffen mit bemerkenswerten Frauen, die sichtbare Spuren hinterlassen haben. Nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch in den den Herzen von nachfolgenden Generationen leben sie und ihr bemerkenswerte Erbe weiter.
Es sind sehr lebendige Bilder, die aus den Seiten steigen, die Lesenden in Staunen versetzen und bei denen man sich fragt, ob dies ein wahr gewordener Traum oder eine wunderschöne Illusion gewesen ist.
Gemeinsam mit Elisabeth von Österreich und Romy Schneider inmitten all der Blütenpracht auf der Roseninsel, mit Marie Curie in Paris oder mit Maria Callas auf den Bühnen dieser Welt. An der Seite von George Sand mit Chopin auf Mallorca, mit Hildegard von Bingen in die Geheimnisse der Heilkunde eintauchen oder mit Maria Magdalena das Wunder der Auferstehung feiern.
Lebensgeschichten, die berühren, die nachdenklich stimmen, die voller Respekt und Anerkennung stecken und die vom Autor zum Leben erweckt werden. Eine wundervolle Lektüre, die in keiner Bibliothek fehlen darf.
Oberammergau, ein kleiner Ort inmitten der Ammergauer Alpen, wird alle 10 Jahre zu einem großen Theater, zieht die Menschen aus aller Welt wie ein Magnet an und fasziniert mit einem beeindruckenden Spiel ...
Oberammergau, ein kleiner Ort inmitten der Ammergauer Alpen, wird alle 10 Jahre zu einem großen Theater, zieht die Menschen aus aller Welt wie ein Magnet an und fasziniert mit einem beeindruckenden Spiel auf der Bühne - der Passion.
Was genau löst diese Faszination immer wieder aus, entfacht das Feuer und bewirkt, dass ein jahrhundertealtes Gelübde erneuert wird ? Genau dieser Frage geht Anne Fritsch 2019 auf den Grund und ahnt nicht, dass ihre Recherchen zu diesem Buch Eindrücke hinterlassen werden und bei denen die Aktualität des Gelübdes wieder in den Vordergrund rückt. Denn zu diesem Zeitpunkt ist die Welt und die der Oberammergauer:innen noch vollkommen in Ordnung. Bis ein Virus namens Corona zuschlägt und sich der Lauf der Dinge ändert.
Das Buch wird unter dem Einfluss von Corona geschrieben und zeigt den Leser:innen, wie aktuell die Passionsgeschichte immer noch ist. Ausgrenzung, Verhöhnung, Diskriminierung und Folter sind auch heute noch Themen, die das aktuelle Tagesgeschehen beeinflussen. Umso wichtiger ist es, sich mit den Texten des Passionsspiels auseinanderzusetzen, Mitwirkende und Zuschauer:innen zu sensibilisieren, (ab)wertende , demütigende und diffamierende Inhalte zu vermeiden und trotzdem die wichtige Botschaft zu erhalten.
Ganze Generationen erleben auf der Bühne ihre ganz eigene Passion, wachsen in der Gemeinschaft der Mitwirkenden auf, tragen das "Passions-Gen" in sich und sorgen dafür, dass diese Tradition weiter hoch gehalten wird. Der Enthusiasmus, die Spielfreude und die Verbundenheit sind ansteckend und die Leser*innen spüren deutlich, wie sehr die O'gauer:innen mit ihrem Dorf und der Passion verbunden sind. Gerade im aktuellen Spieljahr wiederholen sich geschichtliche Ereignisse, denn vor genau hundert Jahren musste wegen einer Pandemie (Spanische Grippe) der Spielbetrieb um zwei Jahre verschoben werden.
Die Autorin erzählt die lange Geschichte der Passion zu jederzeit mit einnehmenden Worten, lässt keine Kapitel der über 400 Jahre alten Erfolgsstory aus und widmet sich auch dunklen Passagen, die im Verlauf der Zeit ihren Einfluss auf das Spiel ausüben woll(t)en. Von eingefahrenen Ansichten, angestaubten Texten und dem Festhalten an Bewährtem ist die Rede, bis, ja bis mit Christian Stückl ein junger Spielleiter das Zepter in die Hand nimmt und der Passion seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückt. Denn Stückl schaftft, was vorher undenkbar war: Er führt die Passionsspiele mit einer unglaublichen Begeisterung in ein neues Jahrtausend, setzt sich immer und immer wieder mit den Texten auseinander, sucht neue Ansätze, um das Spiel dem Zeitgeschehen anzupassen und setzt seine Visionen um, die dazu führen, dass die Anziehungskraft der, für den Ort so wichtigen Einnahmequelle, Passion plötzlich wieder aufbrandet.
Es gibt gemeinsame Reisen nach Israel, die im wahrsten Sinne des Wortes bilden: ein Team, neue Eindrücke an den Originalschauplätzen und das Verständnis für den Text, der immer wieder einmal im Verlauf der Jahre für erregte öffentliche Diskussionen sorgt.
Die Autorin ermöglicht mit ihrem Buch aber noch etwas ganz Außergewöhnliches. Sie lässt die Lesenden hinter die Kulissen blicken und gibt ihnen die Möglichkeit, hautnah mit dabei zu sein, wenn die Darstellenden offiziell verkündet werden, Kostümproben sind, oder wenn das Geheimnis der sehr realen Darstellung der Kreuzigungsszene gelüftet wird. Warum gibt es den Haar- & Barterlass ? Wieso müssen die Federn der Engelsflügel echt sein und wer besitzt Mitwirkungsrecht ? Alles Fragen, die Interessierten unter den Nägeln brennen und auf die es hier Antworten gibt.
Anne Fritsch hat viele Darsteller:innen interviewt, sehr aufschlussreiche Gespräche mit Christian Stückl geführt und erklärt, warum die Faszination Passion bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat. Der Zusammenhalt der O'gauer:innen ist aus jeder Seite zu spüren, die ganz besondere Atmosphäre lässt die Fingerspitzen kribbeln und es wird deutlich, wie fest verankert das Passionsspiel in den Lebensläufen der Mitwirkenden ist.
Ein Buch, das mitten in der heißen Phase veröffentlicht wird, denn der Countdown zur Premiere ist gestartet, die Proben laufen auf Hochtouren und die Mitwirkenden fiebern ihrer Spielzeit entgegen. Anne Fritsch hat mit "Theater unser " eine Hommage an das Passionsspiel und seine Mitwirkenden veröffentlicht, die unter die Haut geht und Spuren hinterlässt.
Mal wieder zeigt eine Bloggerin ihre schöne Welt der tollen Rezepte und wie einfach es ist, gesundes Naschwerk, süße Verführungen und köstliches Backwerk herzustellen.
Klingt super und für Betroffene, ...
Mal wieder zeigt eine Bloggerin ihre schöne Welt der tollen Rezepte und wie einfach es ist, gesundes Naschwerk, süße Verführungen und köstliches Backwerk herzustellen.
Klingt super und für Betroffene, die wegen Unverträglichkeit von Gluten, Lactose oder Zucker auf der Suche nach einfachen Rezepten sind, scheint dieses Buch eine Offenbarung zu sein. Naschwerk in den Kategorien Frühstück und Snacks, Kuchen und Torten, Pies, Tartes und Crumbles, Kekse, Brownies, Schnitten und Riegel, Pralinen und Co sowie die Zubereitung von Nussbutter und Sossen ist hier zu finden
Zugegeben, mit dem ein oder anderen Rezept weiß mich Rachel Connera auch um den Finger zu wickeln und von Ihrem Können zu überzeugen, aber wer eine Nussallergie hat, der ist mit diesem Buch schlecht beraten, denn es finden sich hier viele Rezepte, die Nüsse als Inhaltsstoffe haben.
Gesunder und bekömmlicher Genuss ohne Reue, köstliche Ergebnisse und einsetzbar in den Ernährungkategorien vegan, paläo-basiert oder getreidefrei gepaart mit verführerischen Fotos - macht Laune, bremst aber auch den Backeifer aus. Manche Zutaten (wie beispielweise Tapiokamehl, Pfeilwurzelstärke und Xanthamgummi) sind in der ländlichen Gegend nur schwer oder gar nicht zu erhalten und es muss die Fahrt in die nächstgrößere Stadt oder doch der Onlinehandel bemüht werden, was ich nicht wirklich nachhaltig finde.
Das Buch bietet die ein oder andere Inspiration, ist aber in meinen Augen auch wieder ein strategisch geschickter Marketingschachzug, um auf den eigenen Blog aufmerksam zu machen und die Zahlen in die Höhe zu treiben.
Unser Gehirn ist ein sehr komplexes Organ, das noch viele Geheimnisse in sich trägt. Umso erstaunlicher ist es, dass der medizinische Fortschritt heute Behandlungen am Gehirn ermöglicht, bei deren Diagnosen ...
Unser Gehirn ist ein sehr komplexes Organ, das noch viele Geheimnisse in sich trägt. Umso erstaunlicher ist es, dass der medizinische Fortschritt heute Behandlungen am Gehirn ermöglicht, bei deren Diagnosen es vor Jahren noch keine Hoffnung für Betroffene gegeben hätte.
Es geht aber in diesem Buch um so viel mehr, als den Leser:innen komplexes Fachwissen nicht nur verständlich zu erklären, sondern sie auf eine geheimnisvolle Reise mitzunehmen und ihnen somit auch das Unbehagen vor der ein oder andern Erkrankung zu nehmen, die man im sogenannten Fachchinesisch einfach aufs Tablett geknallt bekommt.
Peter Vajkoczy ist Neurochirurg und mit diesem Buch zeigt er, dass er nicht nur einen Beruf ausübt, bei dem es viel Fingerspitzengefühl erfordert, sondern er beweisst, dass er seiner Berufung folgt und vielen Menschen wieder ermöglicht, ein Leben nach der Diagnose zu führen.
Die von ihm geschilderten Operationsmethoden geben einen sehr detaillierten Einblick in die Arbeit am OP-Tisch, vermeiden aber komplexe und schwierige Fachbegriffe. Sollten sie dennoch vorkommen, werden sie sofort verständlich erklärt. Von Wach-OP bis hin zum Aneurysma-Coiling, schwieriger Tumorentfernung und Einblutungen schildert der Arzt detailliert, was alles an Krankheitsbildern vorkommen kann und wie er diese bisher behandelt hat. Dabei klingt er nicht wie ein Halbgott in Weiß, sondern er verkörpert auf freundschaftliche Art und Weise, dass er nicht nur helfen kann und will, sondern dass er für seine Patient:innen da ist, Ansprechpartner für Sorgen und Nöte und immer darauf bedacht ist , dass es ihnen wieder gut geht. Er ist Mensch geblieben und genau das macht ihn so unglaublich sympathisch.
Und es geht keineswegs unblutig zu in diesem Buch - im Gegenteil. Vajkoczy erzählt, wie trotz allem technischen Gerät das ein oder andere Gefäß reißen kann und sich ein wahrer Blutsee ausbreitet. Wie es gilt, gerade in solch heiklen Situationen kühlen Kopf und eine ruhige Hand zu bewahren, um das Leben seiner Patient:innen nicht zu gefährden.
Was auf den ersten Blick wie ein nüchternes Sachbuch klingt, ist in Wahrheit ein äußerst spannendes, sensibles und mitreißendes Buch, das aufklärt, informiert und die komplizierte Welt der Neurochirurgie verständlich und zugänglich macht.
Betroffene, Angehörige und Interessierte werden dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können, denn Doc Vajkoczy erzählt einen Medizinkrimi mit echten Schockmomenten, erleichterndem Aufatmen und Freudentränen, aber auch dem Eingeständnis, dass manchmal, trotz allem Fortschritt und Können, das Schicksal doch seinen eigenen Weg geht.
So ein durchgetaktetes Leben in der Seniorenresidenz mag ja ganz annehmbar sein, aber auf Dauer ist es ganz schön öde. Das soll es jetzt gewesen sein ? Ein Lebensabend ohne echten Schwung in der Hütte ...
So ein durchgetaktetes Leben in der Seniorenresidenz mag ja ganz annehmbar sein, aber auf Dauer ist es ganz schön öde. Das soll es jetzt gewesen sein ? Ein Lebensabend ohne echten Schwung in der Hütte ? Alles, bloß da nicht, denkt sich Frauke Hansen und nutzt die Renovierung des geerbten Fischkutters "Alte Liebe", um nicht nur den Kahn wieder flott zu kriegen, sondern auch ihrem Leben wieder eine ordentliche Portion Dynamik zu verpassen. Sie ahnt nicht, dass der Name des Schiffes ein gutes Omen ist, denn mit Malte Willich steht plötzlich ein älterer Herr auf der Matte, der ganz schön viel Ähnlichkeit mit ihrer Jugendliebe hat...
Regine Kölpin macht die Leinen los und lädt zu einer Hafenrundfahrt der besonderen Klasse ein, denn mit Frauke Hansen und ihrer Kuttercrew wird es nie langweilig. Im Gegenteil, die bunte Clique ist der beste Beweis dafür, dass Senioren:innen noch lange nicht zum alten Eisen gehören und mit Energie und guter Laune frisch ans Werk gehen.
Die Geschichte liest sich locker-flockig von der Hand und dank der wundervollen Nordseeatmosphäre fühlt sich das Buch an wie ein gedanklicher Urlaub an der Nordsee. Der freche Seehund vom Cover taucht immer wieder mal in der Handlung auf, die kecken Möwen ziehen kreischend ihre Bahnen am Himmel und die Brise Nordseeluft hinterlässt einen feinen salzigen Geschmack auf den Lippen.
Perfektes Setting, um eine Geschichte zu erzählen, die mit Wortwitz, Charme und tollen Figuren punkten kann. Frauke ist eine Omi, wie man sie sich nur wünschen kann - voller Energie und Träume, die noch ausgelebt werden wollen und bei denen sich die Leser:innen unweigerlich manchmal die eigene Nase fassen und in sich hinein hören, ob da nicht vielleicht der ein oder andere ungelebte Lebenstraum noch schlummert, den es zu verwirklichen gilt.
Auch wenn Barbara und Heinz zu Beginn noch ein wenig versnobt sind, zeigen sie doch ihre guten Seiten und sind gar nicht so überheblich und blasiert, wie sie gerne andere glauben machen wollen.
Das Trio geht wirklich durch dick und dünn und ich mag es sehr, wie die Autorin hier den Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten betont. Auch die anderen Protagonist:innen haben ihre Vorzüge, bestechen durch ihre treffend gewählten Eigenarten und wissen gut zu unterhalten.
Auch wird hier das Thema Liebe/Romanze im Alter aufgegriffen und es ist wunderschön zu lesen, dass die Schreibende mit einfühlsamen Worten betont, dass Liebe eben keine Zeit und kein Alter kennt, um sich in die Herzen der Menschen zu schleichen und sie glücklich zu machen.
Manchmal ist das ein oder andere Ereignis schon im Voraus zu erahnen, aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Es ist vielmehr eine willkommene Auszeit vom Alltag, gut gegen schnöde Langweile und lässt die Gedanken in die Ferne schweifen.
Leinen los und auf zu neuen Ufern - mit diesem Roman gelingt es im Handumdrehen.