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Veröffentlicht am 11.02.2022

Lausemausige Abenteuer mit Papa

Leo Lausemaus - Meine schönsten Papa-Geschichten
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Für Leo Lausemaus gibt es nichts Schöneres, als gemeinsam mit Papa Zeit zu verbringen und echte Abenteuer zu erleben, denn zusammen sind sie ein wirklich tolles Team.

Papa hat aber auch immer ganz tolle ...

Für Leo Lausemaus gibt es nichts Schöneres, als gemeinsam mit Papa Zeit zu verbringen und echte Abenteuer zu erleben, denn zusammen sind sie ein wirklich tolles Team.

Papa hat aber auch immer ganz tolle Ideen und überrascht Leo mit seinen Einfällen. Der Ausflug zur Grillhütte wird mit einer Kuschelzeit am Feuer und Stockbrot beendet, beim Baden am See entdeckt Leo mit Papa eine Flaschenpost und Sport mit Papa kann ganz schön anstrengend sein.

Die kurzen Leo-Geschichten zeigen auf, wie wertvoll eine innige und liebevolle Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern ist und vermitteln Geborgenheit, Abenteuerlust und ganz viel Spaß bei den gemeinsam Unternehmungen.

Das Bilderbuch ist von außen abwaschbar, sodass es auch ruhig durch kleine Kinderhände wandern darf, um gemeinsam mit den Vorlesenden die Seiten umzublättern und Leo auf seinen Abenteuern zu begleiten. Die Buch-Innenseiten sind aus stabilem Pappkarton und recht dick, damit auch hier die Kleinsten einen guten Griff haben.

Liebevoll illustriert, sprechen die Zeichnungen Jungen und Mädchen gleichermaßen an, wecken die Neugier auf die Geschichten und bieten viele Details, die es zu entdecken gilt (Bücherstapel, Schwimmring, Fahrradhelm, Flaschenpost). Auch wird hier spielerisch der Wortschatz erweitert und Wissensvermittlung altersgerecht ermöglicht.

Das Buch ist ein wundervoller Beitrag für die gemeinsame Kuschelzeit von Vater und Kind, um hier die Bindung hervorzuheben und zu stärken.


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Veröffentlicht am 11.02.2022

Love is in the air

Verliebt in New York
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In romantische Filmen wie "Schlaflos in Seattle", "Harry & Sally", "Frühstück bei Tiffany" oder "Bettgeflüster" darf New York seine gefühlsbetonte Seite zeigen und verführt Pärchen zum Träumen.

Einmal ...

In romantische Filmen wie "Schlaflos in Seattle", "Harry & Sally", "Frühstück bei Tiffany" oder "Bettgeflüster" darf New York seine gefühlsbetonte Seite zeigen und verführt Pärchen zum Träumen.

Einmal Hand in Hand durch den Central Park schlendern, auf dem Dach des Empire State Buildings den perfekten Moment des Heiratesantrages erleben oder im Domino Park ein romantisches Picknick genießen - mit "Verliebt in New York" ist all das möglich, denn dieses Buch vereint Lovestorys, Rezepte und stimmungsvolle Fotos zu einer einzigen Liebeserklärung.

Verliebte Paare finden hier eine gelungene Kombination aus kleinen Leckereien, die zum Frühstück im Bett, Picknick im Park oder romantischen Dinner einladen.

Die Rezepte sind gut erklärt und daher leicht umsetzbar, sodass einer gemeinsamen Zubereitung nichts im Wege steht. Die ansprechende Foodfotografie verführt direkt zum Naschen und Anbeißen und es fällt schwer, den verlockenden Düften von Orangen-Pekan-Pancakes, XS Shrimp Burger oder Enchilada Cups zu widerstehen. Kleine Snacks, die beweisen, dass Liebe durch den Magen geht :)

Der Spaziergang durch New York bietet viele romantische Ecken, die perfekt sind für Verliebte - Magnolienblüten , Sonnenuntergänge, nächtliche Skyline, Rosengirlanden oder Herbstzauber - eingefangen in zauberhaften Fotografien.

Die hochwertige Aufmachung des Buches ist fast zu schade, um es einfach nur ins Küchenregal zu stellen. Als Coffetablebook zieht es die Blicke ebenfalls auf sich und lädt dazu ein, darin zu blättern.

Verliebt in New York ....der Titel passt für Herzensmenschen, die nicht nur gemeinsam die Stadt erkunden, sondern auch ihr Herz an die Weltmetropole verloren haben.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Das Leben in und nach der Hölle

Mama, ich höre dich
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Nur wenig ist bisher über die Kinder bekannt, die die Hölle von Auschwitz überlebt haben. Zu tief sitzen die Erinnerungen an die Qualen , die sie durch die Bestien in Uniform haben erleiden müssen.

Viele ...

Nur wenig ist bisher über die Kinder bekannt, die die Hölle von Auschwitz überlebt haben. Zu tief sitzen die Erinnerungen an die Qualen , die sie durch die Bestien in Uniform haben erleiden müssen.

Viele haben lange geschwiegen, da es keine Worte für die grausamen Taten gibt, die in der Vernichtungsmaschinerie der Nazis an der Tagesordnung gewesen sind.

Alwin Meyer geht in behutsamen Gesprächen mit den Kindern von einst auf das Erlebte ein und fördert Bilder zutage, die das Unvorstellbare versucht in Worte auszudrücken. Bilder des Grauen, Bilder des Schreckens und Bilder von einer solchen Abscheulichkeit steigen aus den Seiten empor und lassen das Blut in den Adern stocken - Tränen sind ständiger Begleiter während dem Lesen.

Fassungslos und zutiefst erschüttert lese ich von den Schicksalen der unschuldigen Kinder, die auf brutalste Art und Weise ihrer Identität beraubt und vernichtet worden sind. Lediglich einigen wenigen gelingt es, durch einen absoluten Überlebenswillen der Hölle zu entkommen.

Die Narben sitzen tief, das Erlebte begleitet sie Tag und Nacht. Kinder, die keine Kinder sein durften , versuchen nach der Befreiung aus dem Vernichtungslager wieder Fuß zu fassen und sich im Leben außerhalb der Tötungsmaschinerie zurechtzufinden.

Zeitzeugenberichte, Briefe, Fotos und andere Dokumente sind Belege einer Vergangenheit, die sich nie mehr wiederholen darf. Und doch erheben die Kinder von einst heute als Erwachsene ihre Stimme, da sich der politische Wind wieder zunehmend in die falsche Richtung dreht.

Es gehört Mut dazu, das Schweigen zu brechen und nachfolgenden Generationen das Erlebte zugänglich zu machen, damit sich Geschichte nicht wiederholt.

Ein Mahnmal gegen das Vergessen

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Die Macht (hinter) der Lüge

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Michael Hartung lebt mehr schlecht als recht von den Einnahmen seiner Videothek. Das ändert sich, als ein Reporter bei ihm anfragt, ob er seine Geschichte als Fluchthelfer zum Jahrestag des Mauerfalls ...

Michael Hartung lebt mehr schlecht als recht von den Einnahmen seiner Videothek. Das ändert sich, als ein Reporter bei ihm anfragt, ob er seine Geschichte als Fluchthelfer zum Jahrestag des Mauerfalls veröffentlichen darf. Hartung, eigentlich eher bescheiden, ziert sich erst und gibt dann doch freiwillig Auskunft auf die Fragen des Journalisten. Aber was er dann in der Zeitung liest, entspricht so gar nicht dem, was vorgefallen ist. Es scheint niemand zu interessieren, dass der Artikel von vorne bis hinten erlogen ist, denn plötzlich ist Hartung ein Held....


Maxim Leo erzählt vor dem Hintergrund des dreißigsten Jahrestages des Mauerfalls eine Geschichte, die die Macht der Lüge zeigt und wie sich die Sichtweise der Menschen verändert, wenn aus einem scheinbar unsichtbaren Mann ein Held des Alltags wird, der sogar Zeitgeschichte schreibt.

Mit Michael Hartung ist ein echter Anti-Held in denn Seiten unterwegs, dessen Leben eher auf Scheitern als auf Erfolg gepolt ist. Beziehung im Eimer, kein Kontakt zur bereits erwachsenen Tochter, beruflich läuft es auch eher mau, aber Freunde, die hat Hartung.

Erst als die große Lüge veröffentlicht wird, wendet sich das Blatt und Hartung wird zum Star. Von den Medien geliebt und hochgejubelt, lernt der bescheidene Mann die Sonnenseite des Lebens kennen. Wie oft habe ich mich gefragt, wann ihm die Lüge um die Ohren fliegt und dem Ganzen ein Ende setzt.

Die Erzählung befasst sich mit der fiktiven Geschichte um eine gelungene Flucht aus der DDR und dem immer noch vorhandenen Schubladendenken zwischen Ost und West, auch wenn die Wiedervereinigung mehr als 30 Jahre her ist. Vorurteile lassen sich neben nicht einfach mal bei Seite wischen, erst recht nicht, wenn sie immer wieder von den Medien befeuert werden. Auch wird hier deutlich, wie sehr wir uns nach "Helden" sehnen, zu denen wir aufblicken und sie verehren können.

Der Einblick in das Machtgefüge der Medienwelt gelingt Leo sehr gut, zeigt er doch seinen Leser:innen, wie einfach es ist, die Wahrheit sich so zurechtzubiegen, dass aus wenigen Worten einer Lüge ein großer Held geboren werden kann. Die Botschaft kommt an, denn wie oft lesen wir Schlagzeilen und hinterfragen sie nicht.

Der Autor demonstriert sehr anschaulich,, wie leicht sich ein Mensch "lenken" lässt, wenn im Hintergrund Personen agieren, die die Fäden der Macht in den Händen halten.

Aus dem Mann von nebenan wird im Handumdrehen ein Star, aber Hartung fühlt sich als Hochstapler nicht wohl und merkt, dass er so nicht weitermachen kann. Mit Wortwitz und Charme lässt der Autor seine Figur auf dem rutschigen Parkett von Politik und Medien auftreten, hält den Leser.innen einen gesellschaftskritischen Spiegel vor und zeigt, wie einfach es ist, mit den richtigen Mitteln Menschen zu manipulieren.

Der Roman galoppiert leider am Ende etwas davon und es wirkt so, als ginge dem Schreibenden auf den letzten Metern die Puste aus, da sich hier die Ereignisse überschlagen. Ansonsten ein kurzweiliges Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Der Tod gehört zum Leben dazu

Du stirbst nur einmal. Leben kannst du jeden Tag. Eine Bestatterin erzählt. Die Angst vor der Sterblichkeit verlieren: Wahre Geschichten über den Tod, die beim Umgang mit Trauer und Verlust helfen.
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Wie sieht der (Arbeits-)Alltag einer Bestatterin aus und wie lernt sie, mit der immer wiederkehrenden Begegnung mit dem Tod umzugehen ? Hat sie Angst, empfindet sie Ekel ? Dürfen Kinder am offenen Sarg ...

Wie sieht der (Arbeits-)Alltag einer Bestatterin aus und wie lernt sie, mit der immer wiederkehrenden Begegnung mit dem Tod umzugehen ? Hat sie Angst, empfindet sie Ekel ? Dürfen Kinder am offenen Sarg Abschied nehmen ? Wie lange dauert eine (angemessene) Trauerzeit ?

Diese oder ähnliche Fragen habe sich die Leser:innen sicherlich schon das ein oder andere mal gestellt, wenn sie mit dem Ableben von Angehörigen unmittelbar konfrontiert werden.

Christine Pernlochner-Kügler gibt in ihrem Buch einen sehr detaillierten Einblick in ihren täglichen Umgang mit dem Tod, mit der Trauer im Allgemeinen und den individuellen Möglichkeiten, einen würdigen Abschied für die Verstorbenen und Hinterbliebenen zu ermöglichen, ohne dass es verrkampft und aufgesetzt wirkt und beantwortet einfühlsam und ab und zu mit einem kleine Augenzwinkern die Fragen.

Neben der Vermittlung von fachlichem Wissen (Waschen, Ankleiden Vermeidung von Geruchsbildung, Augenschluss etc) ermöglicht die Schreibende auch einen Einblick in ihre Arbeit, die sie mit ganz viel Herzblut und Liebe erfüllt, um den Angehörigen einen würdigen Abschied von ihren Verstorbenen zu gestalten.

Dabei geht es nicht um fest vorgeschriebene Punkte, die sie "abarbeitet", sondern viel mehr darum, sich in die Angehörigen und die Verstorbenen hineinzufühlen, ihre Wünsche zu ermitteln und in eine einfühlsame Trauerbegleitung umzusetzen.

Ganz besonders bleibt mir hier der Wunsch einer Familie in Erinnerung einen letzten Spaziergang mit ihrer verstorbenen Tochter zu unternehmen, um sich bewusst von ihr verabschieden zu können. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, ist als eine Art Trauerzug anzusehen,denn die kleine Maus wurde im Kinderwagen zur Bestattung gebracht. Dort wartet ein von der Familie liebevoll gestalteter Sarg als letzte Ruhestätte auf sie...ein Abschiednehmen, das bewusst und mit viel Liebe zelebriert worden ist, um hier die letzten Augenblicke auf ewig im Herzen zu behalten..

Es gibt aber auch Kurioses und Amüsantes, was die Bestatterin berichten kann und die Erzählungen lassen den ein oder anderen Schmunzler über die Lippen huschen. Der Tod an und für sich ist eine ernste Sache, immer noch tabuisiert, aber Christine Pernlochner-Kügler ist keine Verfechterin von steifen Zeremonien. Bei ihr sind die Angehörigen in den besten Händen, um in Würde von ihren Verstorbenen Abschied zunehmen, aber trotzdem nicht vor Trauer erstarren.

Wie sie das Abschiednehmen feinfühlig und mit dem richtigen Gespür für die Situation gestaltet, finde ich sehr lobenswert und es zeigt mir, dass sie sich mit dem nötigen Respekt dem Thema widmet, ohne dabei das Leben aus den Augen zu verlieren.

Ihre wahren Geschichten aus dem Berufsalltag sind mal heiter und beschwingt, mal melancholisch und tief traurig. Sie nimmt mit ihren Erzählungen den Leser:innen die Angst vor dem Umgang mit dem Tod, dem eigenen Ableben und klärt die Fragen, die eigentlich viele schon einmal fragen wollten, sich aber nie getraut haben zu stellen.

Ein lebendig erzähltes Buch, das eine wundervolle Botschaft in sich trägt- Genieße dein Leben und hab keine Angst vor dem Tod, denn der gehört zum Leben dazu.

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