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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2021

Jetzt ist die Zeit der tausend Lichter, sie erstrahlen wunderschön, sie zaubern ein Lächeln auf Gesichter, von Menschen, die vorüber gehen. Wilma Porsche

Das Inselweihnachtswunder
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Inselpastorin Carola ist immer froh, wenn sie für das Wohl ihrer "Schäfchen" sorgen kann. Gerade in der trubeligen Vorweihnachtszeit fühlt sie sich aber einsam und verlassen, wenn sie daran denkt, dass ...

Inselpastorin Carola ist immer froh, wenn sie für das Wohl ihrer "Schäfchen" sorgen kann. Gerade in der trubeligen Vorweihnachtszeit fühlt sie sich aber einsam und verlassen, wenn sie daran denkt, dass sie Heilig Abend allein unterm Christbaum sitzt. Aber der Geist der Weihnacht weht auch durch den Friesendom und Carola erkennt, dass Weihnachten mehr ist als nur ein Gefühl...


Janne Mommsen entführt die Leser:innen wieder auf die Insel und bereitet ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die zwischenzeitlich schon zu guten Freund:innen geworden sind.

Die weihnachtliche Stimmung springt quasi aus den Seiten, verbreitet ein wohliges Gefühl beim Lesen und sorgt für eine unglaubliche Wohlfühlatmosphäre.

Die liebevolle Erzählweise des Autors sorgt dafür, dass man sich als Leser:in auch in seinen Büchern immer herzlich willkommen fühlt , irgendwie ist man auf der der Insel heimisch geworden und erlebt gemeinsam mit den Insulaner:innen die Vorweihnachtszeit.

Es geht um Nächstenliebe, einen Troll namens Nis Puk und einen Grinch, der ähnlich wie Ebenezer Scrooge doch noch Gefallen an Weihnachten und guten Taten findet.

Die Liebe kommt auch nicht zu kurz und sorgt dafür, dass Carola ein glückliches Weihnachtsfest erlebt.

Das zauberhafte weihnachtliche Cover, die glitzernde Stimmung und die ganz besondere Inselatmosphäre bescheren den Leser;innen echte Weihnachtsgefühle - manchmal etwas kitschig, aber das gehört zu Weihnachten einfach dazu

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Bandwissen von A-Z

MAGNIFICO!
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Für Fans von Queen ist "Magnifico!" ein echter Glücksgriff - eine Enzyklopädie gespickt mit Wissen, Anekdoten und vor allen Dingen vielen unbekannten Details, die es bisher in noch keiner Band-Biografie ...

Für Fans von Queen ist "Magnifico!" ein echter Glücksgriff - eine Enzyklopädie gespickt mit Wissen, Anekdoten und vor allen Dingen vielen unbekannten Details, die es bisher in noch keiner Band-Biografie zu finden gab.

Von A wie "Alternative Bandnamen" bis Z wie "Zwischenfragen" mit mal mehr mal weniger geistreichen Statements der Bandmitglieder ist hier alles zusammengetragen, was das Fanherz höher schlagen lässt.

Dabei fühlt es sich für die Leser:innen so an, als wäre man inmitten eines angeregten Gesprächs mit den Bandmitgliedern, um hier Insider-Geschichten zu lauschen und so noch näher dran zu sein an den Idolen aus der Jugend, deren Songs unsterblich sind.

Wie ist der geniale Soundtrack zu "Highlander" entstanden, wie schaffen es Queen immer wieder, Meilensteine der Rock-/Pop-Geschichte zu erschaffen und Hymnen für die Ewigkeit zu produzieren, mit denen ganze Generationen aufwachsen. Bereits bekannte Facts (Live Aid, Beziehung zu Mary Austin, Zusammenarbeit mit David Bowie) werden mit interessanten neuen Details kombiniert (ein Fan namens "Jesus", Pinguine, "Heimkehr" der Freddy-Statue) und es entsteht daraus ein Nachschlagewerk, das immer wieder aufs Neue fasziniert und begeistert.

Auch wird hier der Erfolgt des Films "Bohemian Rhapsody" genauer erläuert, die Entstehungsgeschichte betrachtet und dargestellt, wie weit entfernt die filmische Darstellung von den tatsächlichen Ereignissen ist.

Ob es die Aufzählung der größten Queen-Nicht-Hits , weltmeisterliche Leistungen in einer Quizshow, Queen als Thema einer Doktorarbeit oder das Missverständis zwischen Freddy und Montserrat Caballé ist, das in einem Gänsehautduett "Barcelona" endet - hier gibt es kurzweilige Informationen, unerwartete Einblicke und unvergessliche Momente.

Einen Biografie, die sich in ihrer Art so gänzlich von allen anderen unterscheidet, die bisher über diese Band veröffentlicht worden sind

Magisch und intensiv, mitreißend und überraschend.


Q - ueen

U- nsterblich

E- erfolgreich

E- pisch

N- ostalgisch

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Bedarf einer Überarbeitung

Weihnachten für alle
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Lebkuchenmännchen mit OP-Maske und der Titel "Weihnachten für alle" haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht, denn was mit schöner Regelmäßigkeit alle Jahre wieder kommt, ist seit 2 Jahren ganz ...

Lebkuchenmännchen mit OP-Maske und der Titel "Weihnachten für alle" haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht, denn was mit schöner Regelmäßigkeit alle Jahre wieder kommt, ist seit 2 Jahren ganz anders.

Weihnachten ist trotzdem, oder gerade deswegen, noch das Fest der Familie, aber auch in diesem Jahr mit Kontaktbeschränkungen, vereinzelten Ausgangssperren und Verboten versehen. Wie kann da Gemütlichkeit, Besinnlichkeit und ein heimeliges Gefühl entstehen ?

Genau diesen Fragen gehen Anselm Grün und Maite Kelly in diesem Buch nach und lassen die Leser:innen an ihren Gedanken teilhaben. Es gibt wunderschöne Denkansätze, Glaubensfragen und Versinnbildlichungen, die von Ritualen und Gebräuchen erzählen, aber auch von Frei-Räumen und Nischen handeln, die ein/e Jede/r sich schaffen sollte, um diese - im doppelten Sinne - besondere Zeit in ungetrübter Freude zu erleben.

Leider holpert das Buch und wird ganz oft aus seinem Kontext gerissen, denn viele Fehler in Orthografie (statt Stille heisst es Stelle oder Gelände statt Geländer, fehlerhafte Silbentrennung wie in Lives-tream) und Zeichensetzung erschweren das Lesen und lassen nicht die richtige Stimmung aufkommen. Manchmal fehlen sogar ganze Wörter und es müssen Sätze mehrfach gelesen werden, um ihre Aussage zu erfassen.

Die Idee des Buches finde ich sehr gelungen. Der gedankliche Austausch mit Kelly und Grün bietet interessante Möglichkeiten, um ein friedliches Miteinander zu erleben, aber der Gesamteindruck kann leider nicht überzeugen und es bedarf einer Überarbeitung des Buches.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Vielversprechendes Krimi-Debüt

Sylter Biike
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Den Ruhestand möchte die ehemalige Hauptkommissarin Inge Petersen auf Sylt verbringen, denn diese Insel ist ihr Zuhause. Aber ihre Rückkehr nach 20 Jahren gestaltet sich anders als erhofft. Statt ihrem ...

Den Ruhestand möchte die ehemalige Hauptkommissarin Inge Petersen auf Sylt verbringen, denn diese Insel ist ihr Zuhause. Aber ihre Rückkehr nach 20 Jahren gestaltet sich anders als erhofft. Statt ihrem Bruder im Hotel zu helfen, sieht sich Inge mit einem seltsamen Unfall mit Todesfolge konfrontiert, der Fragen aufwirft. Hat sie wirklich gesehen, wie ein Streit zwischen Täter und Opfer entbrannt ist ?Und wie hängt das alles mit einem alten Fall zusammen, der bisher als Cold Case geendet ist ?


Insel-Krimis haben ihren ganz besonderen Charme, denn hier dürfen die Sehnsuchtsorte von Tourist:innen endlich einmal ihr anderes, nicht-touristisches, Gesicht zeigen und trotzdem Begeisterung hervorrufen.

Arne-Christian Bornemann lässt in "Sylter Biike" die ganze Schönheit Sylts vor dem inneren Auge entstehen und entblättert zwischen raschelndem Dünengras und maritimen Naturmotiven die Seele der Insel, die mehr ist als Urlaub zwischen Promis und Reichen - sie ist ein Lebensgefühl, unverwechselbar und durch die ständigen Auseinandersetzungen mit Wind, Wasser und Gezeiten geprägt.

Die Leser:innen merken Inge deutlich an, dass sie mit dem alten Fall noch nicht wirklich abgeschlossen hat, denn ihre Gedanken schweifen immer wieder zurück und suchen nach Hinweisen. Die aktuellen Ermittlungen berühren nicht nur die Protagonistin, sondern kitzeln auch bei den Leser:innen die Emotionen hervor, um die Neugierde, auf das was war, zu schüren.

Mit gefällt besonders gut, dass hier die Sagen und Mythen der Insel als Hintergrund dienen, um einen Bezug zum aktuellen Mordfall herzustellen. Das verleiht dem Buch einen rätselhaften und zugleich geheimnisvollen Touch. Die Figuren bewegen sich recht sicher auf ihrem Terrain und können allesamt begeistern, da sie ihre Charakterzüge offen zur Schau stellen und so den Leser:innen alle Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen.

Auch wenn die Spannung ab und zu ein wenig abflaut, kann der Autor doch mit Einfallsreichtum und präzisen Beobachtungen überzeugen. Für einen Debütroman ein vielversprechender Start in die Krimi-Zukunft des Schreibenden, der Lust auf me(e)hr macht.


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Veröffentlicht am 20.12.2021

Ein echter Nagelbeißer

Etzelpass
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Eine brennende Kapelle, eine Brandleiche und ein gestohlenes Kreuz Jesu - Valérie Lehmann sieht sich dunklen Mächten gegenüber gestellt, die im neuen Fall die Finger im Spiel haben. Dass sich die Tatorte ...

Eine brennende Kapelle, eine Brandleiche und ein gestohlenes Kreuz Jesu - Valérie Lehmann sieht sich dunklen Mächten gegenüber gestellt, die im neuen Fall die Finger im Spiel haben. Dass sich die Tatorte auf dem Jakobsweg befinden, macht das ganze noch mysteriöser. Doch wie bringt sie die apokalyptisch anmutenden Spuren auf einen gemeinsamen Nenner, um hier den Täter zu finden ?


Silvia Götschi hat mit "Etzelpass" den wohl intensivsten Krimi geschrieben, der je aus ihrer Feder geflossen ist. Schon nach wenigen Seiten ist eine düstere und mystische Grundstimmung vorhanden, die sich durch das ganze Buch durchzieht.

Das Prasseln des Feuers, die gierig leckenden Flammen und das Bersten des Holzes zeigen die mit aller Deutlichkeit die Macht der Zerstörung, die durch den Brand entsteht. Der Täter ist bereit, eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen, um alles zu vernichten.

Die Beschreibungen des Geisterhauses sind so realitätsnah, dass die Leser:innen sofort den modrigen Geruch und den Gestank nach Fäulnis und Tod direkt in der Nase haben und die Gänsehaut auf den Armen dauerhaft präsent bleibt.

Der Teufel ist am Werk und bekommt durch Götschi hier die Möglichkeit, sämtliche Facetten von Böse auszuleben. Es entsteht dadurch eine ungeheure Spannung, die ihre Klauen nach den Leser:innen ausstreckt, sie wie in einem Schraubstock gefangen hält und bis zum Schluss nicht mehr los lässt.

Valérie hat dabei alle Hände voll zu tun, um undurchsichtige Charaktere zu durchleuchten und ihre persönlichen, moralischen und weltanschaulichen Beweggründe aufzudecken.

Es gelingt der Autorin, Ursache und Wirkung aus den Gespenstern der Vergangenheit herauszufiltern und in einen ausgefeilten Plot münden zu lassen. Die Leser:innnen erhalten sogar den Einblick in die Psyche der Figuren, auch wenn diese mitunter eingesperrt im eigenen Gedankengefängnis sind.

Auf dem Pilgerweg finden Exorzismus, Schuld und Sühne einen fruchtbaren Boden, auf dem die Saat des Bösen perfekt aufgehen kann. Die Schreibende zieht ihre Leser:innen in dieses unheimliche Szenario hinein und entlässt sie wirklich erst auf der letzten Seite aus diesem klaustrophobischen Nervenzerrer.

Für mich das beste Buch, das ich bisher von Silvia Götschi gelesen habe !

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