Valentin ist gerade erst wach geworden und kann sich noch lebhaft an seinen Traum erinnern. Damit er nicht verloren geht, fängt er ihn ein und aus seiner bunten Traumbohne wächst ein unglaublich großer ...
Valentin ist gerade erst wach geworden und kann sich noch lebhaft an seinen Traum erinnern. Damit er nicht verloren geht, fängt er ihn ein und aus seiner bunten Traumbohne wächst ein unglaublich großer Baum - geradezu in den Himmel. Ein Aufzug im Baum weckt Valentins Neugier und das Abenteuer kann beginnen...
"Valentins Wunderbaum" ist eine bezaubernde Geschichte, die die Fantasie der Kinder anregt, sie von ihren eigenen Träumen erzählen lässt und für aufmerksames Lausche sorgt.
Die kleinen Abenteuer von Valentin sind in einer altersgerechten Sprache formuliert und mit sehr detailreichen Zeichnungen versehen, sodass es unglaublich viel zu entdecken gibt (der kleine Pirat ist auf jeder Seite zu finden und führt wie ein Lotse durch die Geschichte). Zartrosa Blüten, frisch gebackene Wolken oder die dunkle Spielhölle unter der Erde untermalen den Inhalt der Texte perfekt und ermöglichen so dem Kind, gemeinsam mit Valentin durch den Traum zu fliegen.
Wunderschön wird auch die Botschaft vermittelt, dass die Träume der Kinder wie Bäume in den Himmel wachsen. Ein bezauberndes Vorlese-Bilderbuch, das schnell einen festen Platz im Herzen der Kinder findet.
Die Neugier auf die leckeren kleine Überraschungen im Adventskalender steht dem kleinen Mädchen direkt ins Gesicht geschrieben, aber o weh, die Tütchen sind leer. Bis auf ein paar Krümel ratzeputz alles ...
Die Neugier auf die leckeren kleine Überraschungen im Adventskalender steht dem kleinen Mädchen direkt ins Gesicht geschrieben, aber o weh, die Tütchen sind leer. Bis auf ein paar Krümel ratzeputz alles aufgegessen. Wer ist so frech und klaut einfach alles und isst alles auf ? Mama, Papa und das kleine Mädchen müssen handeln, denn so ein frecher Dieb gehört gestellt...
"Die diebische Adventsfee" ist ein süßes Kinderbuch - und das im wahrsten Sinne des Wortes - und hilft die kribbelige Vorfreude der Kleinsten im Advent ein wenig im Zaum zu halten. Die großen Buchseiten sind ansprechend illustriert und ermöglichen so den kleinen Zuhörern, direkt in das Abenteuer einzutauchen. Die kleine pummelige Fee finde ich ziemlich gut getroffen, denn ihr sitzt der Schalk tief im Nacken und mit den vorwitzigen Sommersprossen wird ihr Charakter noch einmal richtig gut in Szene gesetzt.
Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ist für Kinder ab drei Jahren schon recht gut zu begreifen, auch wenn mit dem Hinweis, dass Mama und Papa die Adventskalender füllen, ein wenig der magische Weihnachtszauber für die Kleinsten eingedämmt wird. Dafür sorgt die Begegnung mit dem Nikolaus für große staunende Kinderaugen.
Leider bleiben die Figuren namenlos und es ist lediglich von Mama und Papa die Rede . Da die Geschichte aus der Sicht des Kindes in der Ich-Form erzählt wird, bleibt das Mädchen leider auch anonym. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man durch den Namen eine Identifikation und eine Verbindung mit dem Kind herstellen kann.
Die kleine aufregende Geschichte passt gut in die ereignisreiche Vorweihnachtszeit und verkürzt so das Warten auf die Bescherung.
Christina hat gerade viel um die Ohren - im Café hat ein Wasserschaden alles schachmatt gesetzt, die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters schreitet immer weiter voran und ihr Ex drängt auf die Scheidung, ...
Christina hat gerade viel um die Ohren - im Café hat ein Wasserschaden alles schachmatt gesetzt, die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters schreitet immer weiter voran und ihr Ex drängt auf die Scheidung, da seine Neue ein Kind von ihm erwartet. Bei der Suche nach den Malutensilien ihres Vaters findet Christina ein Gemälde, das sie fasziniert. Christina muss unbedingt herausfinden, wer der Künstler ist und reist nach Rügen. Nicht ahnend, dass hier die Fäden der Familiengeschichte zusammenfinden...
Normalerweise ist Anne Barns ein Garant für wunderschöne Inselromane, die mit warmherzigen Geschichten den Leser sofort einhüllen und ihm Wohlbehagen schenken. Aber mit "Bernsteinsommer" erlebe ich zum ersten Mal eine glatte Bauchlandung und bin enttäuscht.
Die Autorin verpackt u.a die Themen Pflegebedürftigkeit, Famileingeschihcte, Romanze und Vergangenheitsaufarbeitung zwar mit ihrem locker-flockigen Schreibstil zu einer flüssig zu lesenden Erzählung, aber so ganz will der Funke leider nicht überspringen.
Erscheint ein Problem auf der Bildfläche, ist es auch genauso schnell wieder verschwunden bzw. gelöst, wie es aufgetaucht ist und es entsteht das Gefühl, dass das Leben trotz aller möglichen Stolpersteine ein Spaziergang ist. Egal ob Wasserschaden und den damit verbundenen Entschädigungszahlungen, die Scheidungsfolgevereinbarungen oder die Aufarbeitung der Familiengeschichte - ein Fingerschnippen genügt und schon sind die dunklen Wolken am Himmel verschwunden und es scheint wieder die Sonne. Ein bisschen fernab jeglicher Realität ist diese Sichtweise schon...
Die Handlung spielt sich hauptsächlich in Hanau ab und mir fehlt der Inselflair, der mit dem Titel vorgegeben wird. Ja, zufällig findet Christina Bernstein und dieser Fund zieht noch einige Entdeckungen mit sich, aber das alles passiert erst auf den letzten Metern der Geschichte und ist eher mäßig spannend.
Zwar geben sich die Charaktere aus den Vorgängerromane ein Stelldichein, aber ein Zugehörigkeitsgefühl will sich beim mir nicht einstellen. Es wirkt fast so, als folge dieses Buch einem bestimmten Schema, kann/darf sich aber nicht weiterentwickeln, um hier seinen eigenen Weg zu gehen. Es liest sich an vielen Stellen, als habe man die Handbremse angezogen - die Figuren können nicht wirklich aus sich heraus und behindern sich somit in ihrer eigenen Geschichte.
"Bernsteinsommer" ist leider nicht das beste Buch der Autorin und ich weiß, dass sie das viel besser kann. Vielleicht wird der nächste Roman ja wieder ein absoluter Leseknaller.
Eigentlich möchte Ingke nur wissen, ob sie als mögliche Knochenmarksspenderin für ihre Mutter Maren in Frage kommt und das Ergebnis zieht ihr den Boden unter den Füßen weg.Denn sie ist gar nicht die leibliche ...
Eigentlich möchte Ingke nur wissen, ob sie als mögliche Knochenmarksspenderin für ihre Mutter Maren in Frage kommt und das Ergebnis zieht ihr den Boden unter den Füßen weg.Denn sie ist gar nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern, sondern sie wurde als Kleinkind in der DDR adoptiert und das wirft natürlich Fragen auf, die der jungen Frau unter den Nägeln brennen. Auf der Suche nach Antworten erfährt sie einiges über ihre beiden Familien...
Ulla Mothes reiht sich in die große Bandbreite der Familienromane mit deutsch-deutscher Geschichte ein und beweist dabei leider kein glückliches Händchen, wenn es darum geht, den Leser für ihren Roman zu begeistern.
Viel zu oft springt die Handlung zwischen damals und heute hin und her, unterschiedliche Personen erzählen aus ihren Erinnerungen und dann kommt der Satz: "Das fragst du am besten YX". Allen gemein haben sie aber die Aussage, dass die Figuren unter der Knechtschaft der SED und der Stasi gelitten haben, Repressailien ertragen mussten und diese in nicht unerheblichem Maß die Geschicke beeinflusst haben. Es schleicht sich ein negativer Grundton ein, der sich durch das ganze Buch hindurch zieht und beim Leser ein frostiges Gefühl erzeugt. Irgendwie fühlt man sich deplatziert und wird Zeuge, wie die Figuren eine Mauer um sich herum errichten, die man auch im Verlauf des Buches nicht einreißen kann.
Vielmehr betrachtet man die Szenen mit einer gewissen Distanz und findet keinen Zugang zur Handlung. Die Einzelschicksale mögen grausam und teilweise nicht zu ertragen sein, aber der Schreibenden gelingt es nicht, hier starke Gefühle zu erzeugen und den Leser emotional an ihre Figuren zu binden, um mit ihnen durch das tiefe Tal der Traurigkeit zu gehen. Vielmehr vermittelt sie den Eindruck, dass das Leben in der DDR nicht lebenswert gewesen ist und sich jeder einzelne Bürger nur mit dem Gedanken an eine Flucht über Wasser gehalten hat.
Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich mir vorgestellt, dass ich eine junge Frau auf der Suche nach ihrer eigenen Identität begleite, ihren Zwiespalt zwischen der Entscheidung Ost-Familie oder West-Familie nachvollziehen kann und Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen bekomme - Fehlanzeige.
Leider passt hier so rein gar nichts zusammen und der Schluss ist mir einfach zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Nach der großen Weltuntergangsstimmung, die im Buch tonangebend ist, wirkt dieses Heile-Welt-Szenario einfach komplett unglaubwürdig und sehr suspekt.
Dunkel ist's auf Erden - leuchten müssen wir
Du in deiner Ecke und ich in meiner hier (G. Frei)
Nach gut 4 Wochen an der neuen Wirkungsstätte ihres Mannes, der als Pfarrer in Oberkirchbach tätig ist, ...
Dunkel ist's auf Erden - leuchten müssen wir
Du in deiner Ecke und ich in meiner hier (G. Frei)
Nach gut 4 Wochen an der neuen Wirkungsstätte ihres Mannes, der als Pfarrer in Oberkirchbach tätig ist, findet sich Marie so langsam im ländlich beschaulichen Örtchen zurecht. Die Menschen im Dorfkern kennen sich alle untereinander, pflegen einen netten Kontakt. Da fällt es natürlich doppelt auf, dass ausgerechnet zwei ältere Herrschaften sich spinnefeind sind und sich aus dem Weg gehen, wann immer und wo immer es möglich ist. Dabei habe sich sich einmal von ganzem Herzen geliebt. Marie setzt alles dran, eine Brücke der Versöhnung zu bauen und lernt dabei nicht nur die Geschichte des Dorfes kennen...
Mit "Fritz und Emma" findet sich der Leser dank des emotionalen Schreibstils in einer unglaublich berührenden Geschichte wieder, die nicht nur die Dorfchronik spiegelt, sondern die auch ein Zeitzeugnis der letzten Jahrzehnte ist und so viele Erinnerungen, gute und weniger gute, weckt.
Marie fliegen die Herzen einfach nur so zum, denn mit ihrem offenen, herzlichen und erfrischenden Wesen ist sie nicht nur eine Bereicherung für die Dörfler, auch der Leser findet sie schnell sympathisch und geht gerne mit ihr durch den Ortsken, lernt neue Leute kennen und setzt den Hebel an der richtigen Stelle an, um Einiges zu bewegen. Ihr Engagement ist vorbildlich und sie sprüht geradezu vor Energie.
Die Liebesgeschichte von Emma und Fritz ist so ziemlich das Berührendste, was ich in diesem Jahr an Romanzen gelesen habe und es geht mir sehr zu Herzen, wie aus der großen Liebe, die eigentlich unumstößlich erscheint, plötzlich Abneigung wird und beide Herzen versteinern. Die Tragödie hinterlässt nicht nur bei den beiden Protagonisten tiefe Spuren, auch der Leser ist tief getroffen vom Schicksal, das beide ereilt.
Die Autorin verpackt die Liebesgeschichte von Fritz und Emma in eine Art geschichtlichen Rückblick, der von der Heimkehr von Fritz aus dem Zweiten Weltkrieg über das große Flugschauunglück in Ramstein bis hin zur (nur kurz angerissen) Wiedervereinigung geht und verflicht dabei immer wieder die Personen von Oberkirchbach mit der Handlung, sodass hier ein starkes Band entsteht, dass die Ereingisse und ihre Auswirkungen untrennbar mit den Bewohnern des Ortes verbindet. Auch schafft sie ein Zugehörigkeitsgefühl, indem sie die Umstrukturierung der Dorfgemeinschaft für jeden erlebbar macht, Erinnerungen an die eigene Kindheit (die Kirschlutscher beim Bäcker) fließen ebenso mit ein wie die Erinnerungen der Dörfler.
Es ist unglaublich schön zu lesen, wie aus zwei grantelnden Alten nach und nach wieder die werden, die sie einst gewesen sind und Marie das Zünglein an der Waage ist, damit der Stein in die richtige Richtung rollt.
Ein Buch mit der wunderschönen Botschaft, dass die Liebe alles überdauert.